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Tales of Arise – Grandioses Spektakel mit ernsten Themen

von am 4. Oktober 2021
DETAILS
 
Spieldauer:

nur Story: ca. 40 h
Story + Nebenquest: 60 - 70 h
Komplettiert: 70 h +

Für Fans von:

JRPGs, Tales of-Reihe, Final Fantasy, Dragonquest,
Storydriven Games, Anime

Amazon-Link:

amzn.to/3zbClBO WERBUNG

Accessibility-Optionen:

Englische und japanische Sprachausgabe,
Englische Untertitel

Pluspunkte

+ filmreife Story
+ starker Charakter-Cast
+ leicht zu verstehendes Kampfsystem mit Tiefe und Wumms
+ über 70 Stunden an Aufgaben und Herausforderungen

Minuspunkte

- geradliniges Map-Design
- leichte FPS-Drops auf der PS4
- Menüs unübersichtlich

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Zusammenfassung
 

Bandai Namco Entertainment hält für den Herbst einen wahren JRPG-Hit für uns bereit. "Tales of Arise" bietet neben einer spannenden Story in einem stilvollen Setting auch ein packendes Kampfsystem. Obwohl das Ganze vorerst stumpf wirkt, kristallisiert sich nach und nach ein komplexeres System heraus. Allerdings besitzt auch Tales of Arise die JRPG-Kinderkrankheiten und setzt uns geradlinige Wege und recycelte Gegner vor. Dennoch ist "Tales of Arise" ein weiterer Höhepunkt der Tales of-Reihe

 

Lesezeit: 9 MinutenDie Tales of-Serie ist eine der Spielereihen, die eine Menge Einträge auf dem Buckel haben. Darunter hochgelobte Einträge wie Tales of Symphonia oder Tales of Vesperia. Nach einer längeren Pause erscheint mit Tales of Arise der 17. Eintrag der Hauptreihe. Bekannt ist die Reihe vor allem für ihr Real-Time-Kampfsystem. Mit Tales of Arise wollen Bandai Namco Entertainment und Producer Yusuke Tomizawa das System aber noch einmal überarbeiten. Was das heißt und was für ein Abenteuer mich hier erwartet, könnt ihr jetzt hier lesen.




Streit unter Geschwistern

Geschwister sind sich nicht immer einer Meinung. Im Falle der Zwillingsplaneten Dahna und Rena hat das Ganze aber größere Ausmaße angenommen. Die beiden Planeten befinden sich so nah aneinander, dass sich die Bewohner fast schon die Hand reichen können. Mit Ihrer fortschrittlichen Technologie sind die Renan den Dahnan aber ein gutes Stück voraus. Vor 300 Jahren wurden die friedlichen Dahnans kurzerhand von den Renan überrumpelt und das Land zwischen machthungrigen Lords aufgeteilt. Daher herrscht in den einzelnen Gebieten Unterdrückung, Tod und Sklaverei. Einziger Hoffnungsschimmer sind Rebellen, die immer wieder versuchen, ihren Peinigern in die Suppe zu spucken. Darunter befinden sich auch unsere Protagonisten Alphen und Shionne.

Die Story startet in dem hitzigen Land Calaglia. Hier schuftet der Dahnan Alphen, wie viele Andere, als Sklave in einer Miene. Der Mann mit der eisernen Maske hat sein Gedächtnis verloren und erinnert sich nicht mal mehr an seinen Namen. Durch einen Zufall trifft er auf Shionne, die sich als ausgestoßene Renan entpuppt. Auf ihr lastet ein Fluch, der jedem, der sie berührt, starke Schmerzen bereitet. Da sie kein Teil der Renan-Gesellschaft ist, hegt sie daher einen Groll gegen die herrschenden Lords.

Ernste Themen gut verpackt

Nach einer kurzen Einspielzeit macht sich das ungleiche Duo auf den Weg; festentschlossen die Lords zu stürzen und Dahna zu befreien. Auf der Reise stoßen noch andere Kämpfer dazu, die alle ihre eigene Motivation haben, die Unterdrückung zu beenden. Die Story scheut sich nicht, die ernsteren Themen aufzugreifen und beizubehalten. So sind Sklaverei, Hass und auch Rassismus ständig präsente Themen. Mit Shionne als Renan sind auch Reibereien mit Dahnan-Teammitgliedern an der Tagesordnung.

Allerdings schafft es Tales of Arise auch andere Themen typisch für Anime in der Story unterzubringen. So haben wir eine gute Portion Zwischenmenschlichkeit gemischt mit dem einen oder anderen witzigen Moment oder anbandelnde Charaktere. Alles in allem verläuft die Geschichte mit ihren Höhen und Tiefen wie ein guter Roman, auch wenn es manchmal etwas theatralisch wird. Ausschlaggebender Punkt für die Geschichte sind hier die Figuren.

Charakterstark

Alphens Reisebegleiter bestehen aus einem wilden Mix von Charakteren. Inklusive Shionne schließen sich fünf ungleiche Persönlichkeiten Alphens Kampf gegen die Unterdrückung an. Alle quälen sich mit ihren eigenen Problemen. Von Rache bis hin zur Suche nach Vergebung treffen wir in den verschiedenen Regionen die passende Figur.

Zumeist sind die Geschichten und Hintergründe der einzelnen Protagonisten Teil der Hauptstory. So ist der hitzköpfige Martial-Arts-Kämpfer Law geprägt von seinem Story-Anteil, wohingegen Magierin Rinwell erst im Verlauf der Geschichte näher beleuchtet wird.

Im Übrigen könnt ihr jederzeit den Spielcharakter wechseln. Das gilt für den Kampf als auch für die Oberwelt.

Außerhalb der Hauptgruppe treffen wir auf die eine oder andere Person, die eine größere Rolle in der Geschichte spielt. Oft dienen diese als Plot-Punkt und besitzen leider nicht so viel Tiefe wie unsere Helden. Gerade die fiesen Lords der Renan hätten meiner Meinung nach etwas mehr Charakter gebrauchen können. Natürlich gibt es immer wieder Ausnahmen. So ist zum Beispiel Zephyr, ein Freiheitskämpfer aus Calaglia, eine durchaus interessante Figur.

Geradewegs zum Ziel

Besonders schön sind die Gebiete, in denen Alphen und Shionne umherreisen. Der Planet Dahna bietet eine Menge Flora und Fauna zum Entdecken. Dennoch kommen Weltenbummler und Hardcore-Erkunder vermutlich nicht ganz auf ihre Kosten. Denn Tales of Arise ist kein Open-World-Game. Die gesamte Welt ist in Regionen unterteilt, mit jeweils einer Anzahl an kleineren Karten. Diese sind recht geradlinig und geben uns die Chance, Zutaten und Erze zu sammeln. Zudem finden wir spezielle Orte wie Angelstellen oder eine Farm zum Züchten von Nutztieren.

Vor allem die erste Hälfte des JRPGs verläuft sehr stark auf dem Weg, den die Story uns vorgibt. Im Gegensatz dazu ist die zweite Hälfte deutlich offener gehalten und lädt ein zum Erkunden, Material-Farming und Leveln. Die Settings der unterschiedlichen Ländereien wechseln von einer trockenen Feuereinöde, zu einer dauerhaft dunklen Eislandschaft oder einer Tropenwelt mit majestätischen Wasserfällen. Durch die wilde Mischung aus Sci-Fi und Fantasy bekommen wir in puncto Schauplätze eine dementsprechende Abwechslung.

Für Freiheit, Ruhm und tolle Schätze

Nach den Helden und der Spielwelt sollte ich die Gegenspieler wohl etwas mehr beleuchten. Die meisten menschlichen Bewohner Dahnas sind der Heldengruppe eher freundlich gesinnt. Ausnahmen sind dabei die Soldaten aus Rena. Mit schweren Rüstungen und verschiedenen Waffen ausgestattet, bilden die bulligen Unterdrücker den Standard-Gegner-Typen, den uns die Lords entgegenschmeißen.

Gleichermaßen wandern in der Wildnis Monster – die sogenannten Zeugles – umher, die es den Helden sogar noch etwas schwerer machen. Wie es in JRPGs oftmals der Fall ist, finden wir Variationen der fiesen Viecher in den unterschiedlichen Gebieten. So wird der Wolf zum Blitz-Wolf oder zum Feuer-Wolf.

Unabhängig davon gibt es aber auch Boss-Gegner, die sich von den Üblichen in Stärke und Aussehen abgrenzen. Hat man sich nicht gut genug vorbereitet, drängen einen die tyrannischen Lords oder gigantischen Monster schon mal in die Ecke. Solche Kämpfe bringen dann – gerade zu Beginn – den extra Monster Hunter-Charme mit sich und belohnen mit seltenen Materialien und anderen Schätzen. Mit diesen gefundenen Materialien können wir dann neue Waffen und Accessoires herstellen oder sie einfach nur für mehr Kohle beim Händler verkaufen.

Im Chaos liegt die Ordnung

Die Tales of-Reihe ist ein Veteran, geht es um Echtzeit-Kampfsysteme. Tales of Arise bildet da keine Ausnahme. Im Kampf steuert man standardmäßig den schwertschwingenden Alphen, kann jedoch genau wie in der Oberwelt den Kämpfer wechseln. Insgesamt wirbeln auf dem Kampfbildschirm neben dem Spieler noch drei andere Figuren und die gegnerischen Horden umher. In dem ganzen Tumult kommt einem der Kampf – gerade zu Beginn – etwas zu überfüllt vor und man gerät in den Trott einfach draufzuhauen. So wirkt das Kämpfen fast wie in einem Dynasty Warriors-Titel.

Aber der Schein trügt. Das Kampfsystem ist vielschichtig und belohnend, wenn der Spieler die Schwächen der Gegner ausnutzt und einen kühlen Kopf bewahrt. Im Kampf ist die Verkettung von Attacken nämlich extrem hilfreich. Für den Anfang beginnt der Spieler mit normalen Angriffen. Diese bestehen in den meisten Fällen aus Bodenangriffen. Aber Vorsicht. Ihr könnt normale Angriffe wie Alphens Schwerthiebe nur vier- bis fünfmal einsetzen, bis die Combo endet. Darauf aufbauend hat man dann die Möglichkeit, verschiedene weiterführende Aktionen auszuführen.

Hauseigene Techniken

Eine dieser Aktionen sind die Artes. Diese sind fester Bestandteil des Tales of-Universums. Für diese speziellen Angriffe und Zauber benötigt ihr allerdings einen Teil der Artes-Leiste (AL). Diese befindet sich über eurer Lebensanzeige und ist im Grunde euer Manavorrat. Jede Spielfigur besitzt eigene Artes-Angriffe, die die Spielenden selbst managen und zuweisen können. Im Laufe des Spiels erlernen Alphen und Co. durch Missionen oder den Skilltree ständig neue mächtige Angriffe. Im Artes-Menü könnt ihr dann der Figur die Attacken zuweisen. Anfangs sind das drei Boden- sowie drei Luft-Attacken. Allerdings können Charaktere, die gerade nicht von Spielenden gesteuert werden, auf ihr gesamtes Arsenal an Artes zugreifen.

Unabhängig davon besitzt jeder der sechs Recken noch eine sogenannte “Mystic Arte”. In Form einer kleinen Cutscene wird ein zerstörender Angriff entfesselt, der dem Gegner gehörig Schaden zufügt. Dafür muss der jeweilige Charakter vorerst eine große Menge an Schaden erleiden und in den “Over-Limit-Modus” wechseln. Innerhalb dieses Modus kosten die Artes keine AL, bis letztlich die Mystic Artes ausgeführt werden kann.

Gemeinsam stark

Gehen euch also die normalen Angriffe aus, solltet ihr diese mit den Artes-Angriffen kombinieren, um so möglichst lange Combos zu erzeugen. Lange Comboangriffe füllen nach und nach die rautenförmige Leiste über den Köpfen eurer Gegner auf. Ist diese komplett gefüllt, könnt ihr einen Team-Angriff ausführen. Dafür wählt ihr ein Mitglied eures Teams aus und attackiert den Gegner im Duo. Nicht selten sind diese Angriffe das Letzte, was der Gegenspieler sehen wird.

Damit eure Combos nicht von starken gegnerischen Attacken unterbrochen werden, gibt es zusätzlich noch Boost-Angriffe. Innerhalb eines Kampfes füllen sich mit der Zeit die Boost-Leisten eurer Kollegen. Die Attacken sorgen jedoch nicht für großen Schaden, sondern sollen den Gegner schwächen oder unterbrechen. Ist zum Beispiel Laws Leiste gefüllt, könnt ihr ihn zu euch rufen, damit er die Rüstung des Gegners zerschmettert. Wohingegen Magierin Rinwell gegnerische Zauber unterbricht. Sind Gegner gelähmt oder unterbrochen, setzt sich auch der Combozähler nicht so schnell zurück. Boost-Angriffe erhöhen – genauso wie normale Attacken oder Artes – die eigene Combo-Verkettung.

Geteiltes Leid ist halbes Leid

Eine Neuerung im Vergleich zu älteren Einträgen der Serie ist das Ausweichen und Kontern. Geschicktes Ausweichen im richtigen Moment gibt euch die Chance auf einen Konter-Schlag. In einem Interview mit Producer Yusuke Tomizawa beschreibt er das Kampfsystem als schneller und mit deutlich mehr Augenmerk auf Ausweichen und Kontern.

Wird man bei dem ganzen Ausweichen und Combos hämmern doch einmal getroffen, gibt es natürlich auch Methoden der Heilung. Allerdings benötigt das Behandeln der Wehwehchen ein wenig mehr Aufmerksamkeit. Neben den üblichen Heil-Gegenständen können Shionne und Teamkamerad Dohalim Heilungs-Artes einsetzen. Diese Fähigkeiten werden aber nicht wie die Kampf-Artes mit AL bezahlt, sondern benötigen Cure Points (CP). Davon besitzt der Spieler nur eine gewisse Menge, die sich das gesamte Team teilen muss.

Wann immer ihr Verstärkungs- oder Heilungs-Artes einsetzt, werden CP dafür ausgegeben. Ihr solltet also darauf achten, dass diese Punkte euch nicht mitten im Kampf ausgehen. Um zu verhindern, dass eure Charaktere mit Buffs wild um sich schmeißen und nichts mehr für die Schmerzlinderung zur Verfügung steht, könnt ihr im Artes-Menü bestimmte Attacken ein- und ausschalten.

Man lernt nie aus

So gut wie alles, was der Spieler mit den Spielfiguren anstellt, kann Einfluss auf den Skilltree haben. Wohlgemerkt ist von einem “Tree” aber eher weniger die Rede. Vielmehr haben wir es hier mit einem Array an kleinen Skill-Rädern zu tun. Jeder der sechs Helden erhält eigene Skillpunkte, die dann für aktive und passive Fähigkeiten ausgegeben werden können. Ist ein ganzes Rad gefüllt, erhält die Figur einen Bonus und einen entsprechenden Titel.

Hier ein Beispiel:
Kocht man mit Schildträgerin Kisara fünfmal ihre Leibspeisen, schaltet sie ein neues Skillrad frei. Komplettiert der Spieler das gesamte Rad, bekommt sie den Titel “Chief Chef” und macht von da an mehr Durchschlagsschaden.

Dieses Prinzip zieht sich durch das komplette Spiel. Somit bekommt ihr neue Skillräder durch Nebenquests, Aktivitäten wie Angeln oder durch die zwischendurch erscheinenden Gespräche unter den Charakteren.

Camping stärkt den Charakter

Selbstverständlich darf in einem guten JRPG die Interaktion mit der Welt und ihren Einwohnern nicht fehlen. Auch wenn die erste Hälfte von Tales of Arise stark durch die Geschichte getrieben ist, finden wir immer wieder Zeit, uns um die Mitglieder unseres Teams zu kümmern. Letztlich hilft das dabei Alphen und Co. zu stärken. Relativ früh finden wir eine Campingstelle. Hier können sich die Helden ausruhen und damit HP und CP regenerieren.

An diesen Lagerfeuern wird aber auch gekocht. Die leckeren Rezepte für Sashimi oder Hamburger besitzen jeweils einen bestimmten Effekt; je nachdem, wer von der Heldengruppe das Gericht kocht. So können wir uns eine höhere Item-Drop-Chance oder mehr Erfahrung für die nächsten Kämpfe “erkochen”. Dafür sammelt man im Laufe des Spiels immer mehr Rezepte mit unterschiedlichen Effekten. Nach dem Essen kann sich Protagonist Alphen mit einem der Gruppenmitglieder unterhalten und die Freundschaft stärken. Die wiederum beeinflusst dabei vorerst nur, wie der Spieler die Figuren erlebt. Das Bündnis zwischen den Helden auf Maximum zu bringen, lohnt sich aber dennoch.

Die Kunst des Storytelling

Insgesamt ist Tales of Arise wunderbar in Szene gesetzt. Von den gestalteten Gebieten bis hin zu den Charaktere und Monstern. Passende Gesichts und Charakteranimationen würzen das Ganze mit einer Menge Charme, den viele andere Spiele nicht immer bieten können. Die Kämpfe sind voller Action, farbenfroh und enden durch Boost- und Team-Angriffe immer mit einem Knalleffekt.

Die Story präsentiert uns das Spiel auf verschiedene Weisen. So gibt es ähnlich wie bei Scarlet Nexus neben den typischen vollvertonten Cutscenes auch Unterhaltungen ohne Synchro oder im Comic-Stil gehaltenen Gespräche. Wie in den meisten Tales of-Spielen gibt es natürlich auch Cutscenes im Anime-Format. Voll animiert und vertont.

Persönlich mag ich es sehr gerne, die Arbeit von Synchronsprechern in Reviews ein wenig zu würdigen. Diese leisten in Tales of Arise wieder grandiose Arbeit. Im Englischen wird Protagonist Alphen von Ray Chase gesprochen, den man vielleicht als Noctis aus Final Fantasy XV kennt. Schaut man Anime auf Japanisch, wird man auch mit diesen Synchronsprechern etwas anfangen können. Hier gibt es eine weite Sammlung aus Sprechern aus Jojos Bizarre Adventure über One Piece bis hin zu Demon Slayer.

Tales of Arise: Ein Fazit

Tales of Arise läuft auf einer PS4 mit 1080p auf 35 FPS. Im Vergleich mit den Konsolen der 9. Generation (also PS5 und Xbox Series X|S) gibt es hier aber leichte Einbußen bei den Texturen und bei Schatten. Framedrops habe ich zwar an manchen Stellen wahrgenommen, jedoch nicht stark und wenn nur sehr selten. Dazu kommen die gewöhnungsbedürftigen Menüs, bei denen man sich gerne mal verirrt. Unabhängig davon ist nichts Negatives aufgefallen. Bandai Namco Entertainment zieht hier einen wirklich guten Nutzen aus der verwendeten Unreal Engine.

Zusammengefasst haben wir hier ein Action-JRPG, wie es im Buche steht. Packende Kämpfe, gut geschriebene Figuren in einem interessanten und wunderbar gestalteten Setting. Der Plot legt die erste Hälfte der Story ein wirklich gutes, fast schon filmreifes Pacing hin. Ohne große Umwege stellen wir uns den Lords entgegen und schreiten damit recht schnell unserem Ziel entgegen. Die zweite Hälfte benötigt etwas mehr Geduld. Gegner sind deutlich überlevelt und es muss gefarmt und gelevelt werden.

Spielt man ausschließlich die Story, kommt man auf gute 40-Stunden. Nimmt man sich auch Nebenquests und andere Aktivitäten zur Brust, kommt man auf 60 bis 70 Stunden. Trophäenjäger können sicherlich noch mehr Zeit herausschlagen.

Der eigene Senf

Wie man sicherlich schon ein wenig rauslesen konnte, habe ich nicht viel an Tales of Arise auszusetzen. Die geradlinige Welt mit Alphawänden und die lange Story sind vermutlich nicht für jeden etwas und sollte auf jeden Fall mit in Betracht gezogen werden, wenn man mit Tales of Arise liebäugelt. Tales of Arise ist vor allem eins: Lang!
Und genau das finde ich daran so supergut. Denn das Spektakel nimmt die gesamte Spielzeit qualitativ nicht ab. Für mich ist nichts unnötig in die Länge gestreckt oder aufgeplustert.

Natürlich gibt es die uralten JRPG-Krankheiten wie recycelte Gegner oder Fetch-Quests mit “Beschäftigungstherapie-Gefühl”. Das große Drumherum macht das aber wieder wett. Wohlgemerkt muss man sich natürlich mit dem Anime-Stil des Spiels und der Geradlinigkeit angefreundet haben, um Tales of Arise vollkommen zu genießen.

Kurzum: Mag man Story-driven-Games mit Rollenspielelementen wie Crafting und Co, vertreibt sich auch gerne mal etwas mehr Zeit mit Farming, Kampf und einer Menge Gesprächen und hat man auch nichts gegen eine etwas theatralische, aber zugleich auch hervorragend geschriebene Geschichte ist Tales of Arise ein grandioses Spiel und einer der Hits des Gaming-Jahrgangs 2021.

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