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Senran Kagura: Estival Versus – Das B steht für bombastisches Gameplay

von am 27. März 2016
DETAILS
 
Für Fans von:

Möpsen, Bällen, Hupen, Holz vor Hütten, Motorbooten, Dead or Alive, Dynastie Warriors, Soul Calibur, Hyrule Warriors, Baynoetta, Devil May Cry. Wobei... ganz ehrlich? Selbst Fans von all dem könnten keinen Spaß mit dem Ding haben.

Pluspunkte

+ Bunt
+ Animeszenen gut gerendert
+ Viel Freizuschalten
+ Witzige Finishing-Moves

Minuspunkte

- Unkreativer Umgang mit weiblichen Rundungen
- Langweililge und -wierige Dialoge
- Story nicht nur mies, sondern auch mies erzählt
- Kein Offline-Multiplayer

Editor Rating
 
GAMEPLAY
5.0

 
GRAFIK
6.0

 
SINGLEPLAYER
4.0

 
MULTIPLAYER
3.0

 
SOUND
4.0

Gesamt-Wertung
4.0

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User Rating
 
GAMEPLAY
7.1

 
GRAFIK
4.0

 
SINGLEPLAYER
7.0

 
MULTIPLAYER
3.0

 
SOUND
10

User-Wertung
1 rating
6.2

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Zusammenfassung
 

Blades, Babes und Boobs. Mehr kann man eigentlich zu Senran Kagura: Estival Versus nicht sagen. Technisch ist das Spiel zwar bis auf ein paar Kamera- und Steuerungspatzer durchaus passabel, jedoch weiss es auf allen anderen Ebenen nicht wirklich zu überzeugen. Die bunte, flüssig laufende Grafik und die schrillen Effekte können leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Spiel nichts Anderes als Optik zu bieten hat. Die Figuren sehen fast alle aus wie Bleistifte, an denen das immer selbe Paar Melonen gepinnt wurden. Zwar gibt es auch viel freizuschalten, jedoch sorgen eine langweilige Story und eine noch lahmere Umsetzung dieser dafür, dass einem die Motivation schnell flöten geht. Man kann sich nicht einmal mit etwas Alkohol und ein paar guten Kumpels die Nacht mit busenhaltiger Action um die Ohren schlagen, da es keinen Offline-Multiplayer gibt. Ihr würdet euch also durch ellenlange Textboxsequenzen quälen, nur um dann den Controller rumgehen zu lassen. Schaut lieber den entsprechenden Anime und trinkt jedesmal einen Shot, wenn ihr das Wort Shinobi hört.

 

Lesezeit: 6 MinutenAchtung: Dieser Test enthält Freizügigkeit in Bild und Schrift. Wer sich für erwachsen hält und Ironie versteht, kann gerne weiter lesen, der Rest browst lieber weiter. Senran Kagura: Estival Versus ist nun endlich lokalisiert. Komplett mit japanischer Tonspur und deutschen Unterti(t)teln. Ecchi Fans macht euch bereit. Senran Kagura: Estival Versus lädt zu einer Motorbootfahrt ein, wie ihr sie sonst nur von euren 3D MousePads kennt.

In your Face, B**ch!

Die Shinobi. Krieger der Schatten. Mit pantherhafter Agilität streifen sie durch die Nacht. Sie sind Spione, Attentäter, Kämpfer. Ausgebildet im bewaffneten und unbewaffneten Nahkampf, sind sie Experten im Umgang mit Giften und Griffen aller Art. Sie wissen mit ihrer Umwelt zu verschmelzen, ja quasi unsichtbar zu werden. Sie sind diszipliniert, leise und absolut tödlich. Die sogenannaten Kunoichi (weiblichen Ninja, die jedoch im Falle von Senran Kagura: Estival Versus, der Einfachheit halber auch als Shinobi bezeichnet werden), waren diese auch noch wunderschön. Und anscheinend minderjährig. Aber das sind sicherlich nur kulturelle Haarspalterein. Immerhin kann ja nichts Falsches dran sein, ein paar riesige Milchtüten an eine 15 Jährige zu pappen, nur um diese im nächsten Augenblick mit einem 1A Pantyshot in Szene gesetzt, durch eine Horde, immer nackter werdender Gegnerinnen zu hetzen.

Nun könnte man denken, diese Art der Präsentation würde der Anmut und Eleganz mit der man normalerweise einen Ninja in Verbindung bringt, etwas abtun. Mitnichten. All die angedeutete (nippelfreie) Nacktheit ist tatsächlich wohl nur ein geschickter Schachzug seitens der Entwickler, die Aufmerksamkeit der geneigten Spieler auf ein deutlich vielschichtigeres Thema zu lenken. Statt sich mit einer komplexen und vielschichtigen Story um nicht entdeckbare Kampfmaschinen im feudalen oder modernen Japan herumzuschlagen, wird hier clever eine gesellschaftskritische These in den Raum gestellt. Und nur der wirklich gebildete Konsument dieses Meisterwerks komplexer Erzählkunst vermag eben diese zu entdecken und natürlich erst recht zu verstehen. Nur er ist in der Lage zwischen den Zeilen zu lesen. Vorbei an übergroßen Brüsten, welche ihm alle 5 Minuten um die Ohren fliegen.

Senran Kagura: Estival Versus weiss wie kein zweites Spiel die stolze Tradition der Ninja geschickt mit Aspekten der modernen Popkultur zu vermischen und damit zu einem zeitlosen Klassiker zu werden. Das hier bewusst auf die klassische Arbeit im Schatten verzichtet wird und man mehr Bombast und Massenschlachten in den Vordergrund stellt, ist natürlich eine ausgefeilte Strategie. Denn jeder weiss, dass die, auf stille bedachten Schattenkrieger, dann am besten zur Geltung kommen, wenn sie mit kreissägenartiger Stimme in ihrem buntesten Kostüm eine Hundertschaft nach der anderen niedermähen.

Bunte Welt mit viel Platz zum füllen

Was wie sich wie eine Analogie zu den Köpfen der Protagonistinnen anhört, könnte von anderen westlichen Redakteuren schnell als Kritik angesehen werden, da man behaupten würde, die Armut an Leben in den einzelnen Karten, sei ein Budget-Grund oder einfach schlichte Faulheit. In Wirklichkeit jedoch dient diese Leere, die ja eigentlich gar keine ist, denn es tummeln sich immer bis zu 30 Klonkriegerinnen auf dem Bildschirm, der Versinnbildlichung das alles im Leben vergänglich ist und man sich nicht an zu viel Materiellem hängen soll.

Trotzdem schafft es Senran Kagura: Estival Versus die Leere die in den einzelnen Stages vermeintlich aufzutauchen scheint durch bunte Farben und flüssige Animationen zu kaschieren. Denn wir wissen ja alle: Auch auf einem leeren Teller isst das Auge mit. Und das bekommt, bis zu einem gewissen Grad tatsächlich einiges geboten. Da fliegen die Partikel, die Klamotten und erst recht sich wiederholende Satzstrukturen. Aufwendige Attacken donnern über den Bildschirm und alles scheint wie aus einem Guss. Nur die Kamera und Steuerung machen hin und wieder ein paar Mucken.

Als Shinobi sind eure Heroinen auch in der Lage sich zu verwandeln. Dabei könnte man meinen, dass die immer gleiche Transformationsanimation auch wieder nur ein Mittel zum geldsparen sei. Jedoch weit gefehlt. Die Repetition soll eigentlich Sicherheit bieten. In einer sich ständig wechselnden Welt einen Fixpunkt bereitstellen. Und wer auf so etwas pfeifft kann immer noch per Tastenkombination in den „Undiemodus“ wechseln. In diesem Modus zerreißt ihr die Klamotten der Titantittigen “Schattenkriegerinnen”, was einen erheblichen Boost in Angriffskraft mit sich bringt. Zerreißen ist übrigens ein gutes Stichwort. Senran Kagura: Estival Versus erlaubt euch ebenfalls Waffen psychologischer Kriegsführung zu nutzen. In einem hochkomplexen, taktischem Verfahren werden nicht nur die Klamotten der Spielefiguren systematisch zerstört, ihr habt auch die Möglichkeit mittels kontextsensitiver Finishing-Moves euren Feinde eine besonders bittere Niederlage zu bescheren. Sei es per Bannanaboot Express oder mittels furiosen Kopffüßler-Finisher.

Jetzt aber mal Butter bei die Fische

Ok. Ich denke, das reicht. Ich wollt ja diesen Ton bis zum Ende der Review halten aber ganz ehrlich, damit tue ich weder euch, noch dem Spiel, noch mir einen Gefallen. Wobei man dem Spiel tatsächlich wirklich als Letztes einen Gefallen tun sollte. Ich bin ja wirklich einiges gewohnt. Ich gebe auch gerne zu, dass ich zu der Sorte Mann gehöre, die sich leicht durch den Anblick wohlgeformter Frauenkörper den Kopf verdrehen lässt. Und auch ich hatte, wenn man an meine TOP 10 denkt, immer meinen Fair-Share an den 3 großen Gaming B’s (Blades, Babes and Buttocks). Aber was da mit Senran Kagura: Estival Versus abgeliefert wird, ist nur noch peinlich (zumal es hier auch eher auf Boobs statt auf Buttocks geht. Aber man(n) ist ja flexibel).

Wobei, nicht mal peinlich. Eigentlich nur traurig. Denn das Spiel hat durchaus Potential. Die Figuren, so generisch sie auch sind, haben durchaus die Möglichkeit in witzigen und hitzigen Situationen zu brillieren (wie man HIER etwa im Anime sehen kann). Aber an sich sind sie einfach, sogar rein physisch, zu gleich. Ich habe wirklich nichts gegen schöne, auch große Brüste. Aber hier ist es so ein Overload an copy-pasted Melonen, dass es wirklich nicht mehr schön ist. Dass man hofft, die Mädels hätten tatsächlich mehr an, einfach um für etwas Abwechslung zu sorgen. Das alles wirkt echt einfach nur halbherzig hingerotzt. Die Entwickler trauen sich nicht einmal all-out zu gehen und ein paar Nippel zu zeigen und damit vielleicht ein wenig Würze in diesen Einheitsbrei zu bringen. Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass dies in den Bereich SHONEN/ECCHI fällt. Dort geht es ja nicht so sehr ums Explizite, aber trotzdem gibt es auch dort Material, welchem man einfach eine viel größere Mühe ansieht und nicht einfach nur so ein schnöder Boob-Tease ist. Aber ich verlaufe mich hier glaube ich etwas.

Nicht einmal in den Zwischensequenzen passiert etwas wirklich witziges. Man sieht ein paar der Melonenmädels etwas brabbeln, dann wackeln sie ein wenig mit ihren Möpsen, es kommt Minutenlanger Dialog, der geskippt werden kann, dann eine (Gottseidank spielbare) Kampfsequenz und wieder langweiliger Dialog. Das ist einfach kein gutes Storytelling. Nicht einmal wenns andauernd angeteasete Boobys gibt. Ihr schnetzelt euch durch Gegnerhorden, sammelt Geld, schaltet neue Filmchen und Kostüme frei, diese könnt ihr den Mädels dann im „Dressing Room“ überziehen oder für Missionen ausrüsten, fertig. Und selbst wenn man denkt, dass so ein bisschen hirnloses gebashe mit an-Bleistiften-festgepinnten-Melonen ja zumindest zusammen mit nem Kumpel und ner Buddel Rum spaß machen könnte, sagt euch Senran Kagura: Estival Versus: “ÄÄÄÄÄÄ FALSCH! Kein Offline Multiplayer. SUCK IT!”

Ich habe mich tatsächlich ein wenig durch das Franchise gegraben, nachdem ich Senran Kagura: Estival Versus abgebrochen habe. Und Es ist wirklich schade. Der Anime, wenn auch nicht wirklich berauschend, kann stellenweise tatsächlich unterhalten. Es gibt eine ziemlich aufgeweckte Community und eine Mangaadaption. Trotzdem kann nichts von diesem, nennen wir es mal „Charme“ im Videospiel wiedergefunden werden. Ein paar Catchphrases, bunte Bilder und dicke Hupen, das wars. Was aber auch nicht wundert, da Manga und Anime auch auf dem ersten Spiel der Reihe basieren, was erklären würde, weswegen man sich bei den Adaptierungen wohl etwas hatte einfallen lassen muüssen, um die Fans abseits von „Geil TITTEN“ bei der Stange zu halten.

Tonys Terminal Thoughts

Ich hätte jetzt noch endlos so weiter ranten können. Und ich bin auch ehrlich, der einzige Grund, weswegen ich hier nicht weniger als vier Gamepads verteile ist, dass Senran Kagura: Estival Versus nun mal technisch einfach wirklich passabel ist. Die Grafik ist rund und läuft flüssig, die Animesequenzen (welche auch richtig animiert wurden) sind schön in Szene gesetzt und die Figuren – so sehr sie sich in ihren körperlichen Attributen ähneln – spielen sich zumindest unterschiedlich genug, um so etwas wie… „Abwechslung“ bieten zu können. Es ist also nicht unspielbar, aber dafür uninspiriert, auf keinen Fall anregend (und ich glaube, das sage ich nicht nur, weil ich keine 14 mehr bin) und die ganzen Dialogboxen und Sequenzen nerven tatsächlich mehr als dass sie unterhalten. Ich würde ja sagen, holt euch nen Kumpel dazu, spült ne Flasche Vodka mit aufem Weg runter und habt etwas hirnlosen Spaß. Aber das geht, mangels offline Multiplayer, leider auch nur wenn der Controller hind und her wandert. Für langweilige Klonmöpse und Heissluftköpfe, die nicht mal witzig sind, muss ich 2016 keine 50 Euro (für die PSVita-Version fallen zehn Euro weniger an) mehr ausgeben. Dann lieber noch mal ne Runde Soul Calibur II oder Dead or Alive zocken. Oder Hellsing schauen. Oder High School of the Dead. Oder einen der weit über 9.000 anderen Animes und Spiele die es mittlerweile in den Weiten des Internetz zu ordern gibt.

P.S.:
Ich weiss, Werbung ist immer in die Irre führend. Aber bei Senran Kagura: Estival Versus hat sogar die dreiteilige Werbung auf Youtube mehr Charme und Witz als das Spiel. So platt sie auch sein mag.

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