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Saints Row 4 – Wo geht’s denn hier zur Matrix?

von am 9. September 2013
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Lesezeit: 5 MinutenDer neue No-Brainer der Open World Spiele ist frisch auf dem Markt und beehrt seine Fans mit flachem Humor, viel Geballer und einer gewohnt leichten Story. Doch wie wirkt dieser Titel auf einen neutralen Neueinsteiger? Der vierte Teil der Saints Row-Reihe war ursprünglich von THQ als Add-on geplant. Könnte das, mehr als gedacht, die Spiellaune zum Kippen bringen oder reicht der DLCt plus Füllmasse drumherum für einen Vollpreistitel?

Die Saints haben es seit dem ersten Teil weit geschafft. Ihr findet euch im Weißen Haus wieder und euer Leben als Präsident gestaltet sich so luxuriös und dekadent, wie man sich es nunmal so vorstellt. Doch dieses unbeschwerte Leben findet ein abruptes Ende, denn eine Alieninvasion macht euch einen Strich durch den spritzigen Alltag. Die Zin sind im Vormarsch und greifen die Welt an. Ihr, als Oberhaupt der Nation, kämpft wacker gegen die Eindringlinge an, doch es scheint aussichtslos. Ihr werdet von Ihnen gekidnappt und auf ihrem Raumschiff verwart. Eure Crew schafft es, sich in euer Bewusstsein einzuhacken und bringt euch in eine digitale Stadt, in der ihr die Aliens bekämpfen und auslöschen könnt. Soweit so gut.
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Gags, dicke Wummen und meine C3P”She”

Bevor das Spiel überhaupt beginnt, dürft ihr zuerst einen Charakter erstellen, der für euch durch dieses durchgeknallte Spiel tobt. Ich hatte Lust, eine möglichst ungewöhnliche Person in das Spiel zu setzen, also habe ich ich mich für eine goldene Haut, lila Marilyn Monroe-Frisur und Sommersprossen entschieden. Eine waschechte C3PShe wurde geboren und ich fand, sie machte sich gut im Präsidentenanzug. Der Anfang war gemacht.

Die Handlung zu Beginn hat einige Lacher mit sich gebracht. Vor allem der Moment, in dem ich an einer Rakete hochklettere, während Aerosmith “I don’t wanna miss a thing” läuft. Diese Musik-Gags versĂĽĂźen noch so einige Momente, z. B. ein Raumschiff-Flug, den ihr steuern mĂĽsst. Haddaway mit “What is love” macht die Szene definitiv um einiges unterhaltsamer. Ebenso hat mir die 50er Jahre-Sequenz gut gefallen, in der ihr, wie in einem schlechten Traum, durch eine typische Bonbon-Welt läuft und langsam merkt, das irgendetwas faul ist.

Schnell stellt man jedoch fest, dass das Gameplay ansich sehr müßig zu spielen ist. Sobald der Schauplatz zur Open World wechselt, werden die Gags seltener und der Unterhaltungspegel sinkt merklich. Um durch die Story geführt zu werden, könnt ihr natürlich Haupt- und Nebenaufträge annehmen. Die Handlungsmissionen führen euch zunächst zu Alienschauplätzen, die zu säubern sind oder hier und da besondere Sachen, die die Story vorantreiben, wie ein Flug in einem Super-Anzug etc. Ansonsten besteht die Welt aus vielen kleinen Challenges, Koop-Stationen oder Vandalismus-Quests. Ihr könnt Läden hacken, um sie freizuschalten oder Unruheherde der Aliens ausschalten und damit das Viertel wieder in den Griff kriegen. Des Weiteren gibt es viel einzusammeln, wie z. B. Upgrade-Punkte, Fahrzeuge zum Freischalten oder entschlüsselte Daten der Matrix in der ihr euch aufhält.

Mit diesen gesammelten Punkten, viel Geld und Erfahrung upgradet ihr eure Fähigkeiten oder Gesundheit. Ihr habt so einige an Superfähigkeiten zur VerfĂĽgung. Spingt ĂĽber Häuser, sprinted durch die StraĂźen der Matrix, lasst eure Gegner gefrieren, verbrennen oder teleportiert und werft sie weg. Es gibt vor allem im Kampf viele Möglichkeiten die Gegner auszuschalten, was die Kampfdynamik insbesondere bei schwierigen Gegnern nicht langweilig werden lässt. Waffen sind jedoch leider nicht wirklich zahlreich. Hier wäre ich persönlich jetzt von mehr schrägen Waffenarten ausgegangen. Warum nicht mal mit Blumentöpfen werfen oder Hundehaufen schieĂźen, das hätte sogar ohne Probleme in das Setting gepasst…

Um auch nochmal auf die vielgelobten zahlreichen Anspielungen auf Filme und Spiele einzugehen, muss ich ehrlich gestehen, dass mir selten wirklich prägnant aufgefallen sind bzw. mich unterhalten haben. Auf mich haben die Parodien oder eher Verweise auf Mass Effect, Terminator, Portal u.v.m. eher unspektakulär gewirkt. Aber das ist auch stark vom persönlichen Geschmack des Einzelnen abhängig.

Grafik von vorgestern

Grafisch macht Saints Row 4 leider nicht glücklich. Aufploppende Texturen, längst überholte Gesichtsmimik und Tearing versüßen den Spielspaß nicht unbedingt. Es wird Zeit für Volition zu erkennen, dass sie in Zukunft mit solch einer Technik nicht mehr weit kommen werden. Der Sound der Autos oder der Waffen hätte ein wenig mehr Tiefe und Wumms vertragen können, die GTA-Radiosender sind jedoch recht abwechslungsreich und sorgen somit für ein wenig musikalische Untermalung, während man mal wieder einen Haufen Menschen auf der Gegenfahrbahn rammt.

Geschmackssache

Saints Row 4 erlebe ich als Neuling in der Spielereihe und muss erkennen, dass es meinen Nerv nicht trifft, sondern meilenweit verfehlt. Ein paar Gags haben mir zum Schmunzeln gebracht und ich erhoffte mir jedes Mal auf ein Neues, dass es bestimmt noch gut wird. Aber mit jeder Stunde wurde ich nur noch mehr gelangweilt. Das Gameplay reißt mich nicht vom Hocker und die Story ist zu simpel, als dass sie etwas daran hätte ändern können. Je länger ich über dieses Spiel nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass ich einfach nicht die Zielgruppe bin. Vielleicht ist das Jungen-Teenager-Humor, der mir da aufgetischt wurde, und ich bin habe einfach zu viele Östrogene, um darüber lachen zu können. Wo bleibt der Charme, mit dem man all die zugegeben nicht schlechten Ideen verpacken sollte?

Fazit

Der vierte Teil der absurden Reihe der Gang hätte wohl doch besser ein Add-On bleiben sollen. Die ĂĽberholte Grafik, der spärliche Content und der Hänger in der Mitte der Spielzeit gibt einem nicht unbedingt das GefĂĽhl, einen wirklichen Vollpreistitel in der Hand zu halten. Abgesehen von den flachen Gags, der dĂĽnnen Story und der unter der Technik leidenen Open World, gibt es nicht viel, was einen noch bleibt. Ich als Frau und Einsteiger der Serie habe gefĂĽhlt nichts dort verloren und ĂĽberlasse das Spielfeld wieder den Fanboys und Saints da drauĂźen, die wahrscheinlich sehr viel mehr SpaĂź an den zahlreichen Parodien und Obszönitäten haben werden. FĂĽr diese Zielgruppe ist dieser Titel wahrscheinlich ein groĂźes Fest. Meine Empfehlung an euch: Wer’s mag, soll sich Saints Row 4 kaufen, sobald es um die 20 Euro kostet, alle anderen haben nichts verpasst, wenn sie doch lieber Deadpool spielen.

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