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Need for Speed Heat – Kurz vor’m Siedepunkt

von am 21. November 2019
DETAILS
 
Spieldauer:

~ 10 Stunden

Für Fans von:

Arcade-Racer, Rennspielen

Amazon-Link:

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Pluspunkte

+ riesige Auswahl an Fahrzeugen aller Jahrzehnte, Formen und Größen
+ gute Mischung der Szenerien
+ Race-Stories als Nebenquestlinie für jede Disziplin

Minuspunkte

- Kampagne etwas zu knapp
- Charakteranimationen sind größtenteils Rückschritte
- Soundtrack is kurz und eintönig, trägt wenig bei

Editor Rating
 
GAMEPLAY
9.0

 
GRAFIK
9.0

 
SINGLEPLAYER
7.0

 
MULTIPLAYER
6.0

 
SOUND
5.0

Gesamt-Wertung
7.0

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User Rating
 
GAMEPLAY
8.6

 
GRAFIK
7.5

 
SINGLEPLAYER
5.7

 
MULTIPLAYER
5.8

 
SOUND
7.6

User-Wertung
6 ratings
7.0

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Zusammenfassung
 

Need for Speed Heat fährt das Franchise definitv zurück in die richtige Richtung, nachdem die letzten Titel eher auf der Strecke blieben. Allerdings hätte ein wenig Mut hier nicht geschadet, die Stärken noch mehr auszuspielen. Das Setting des Rookies in der großen Stadt ist nicht neu, aber es bekommt hier einen netten Twist, der es wieder interessant macht. Aber kaum versieht man sich, ist die Kampagne auch schon wieder vorbei. Zudem enttäuscht der Soundtrack auf absolut ganzer Linie.

 

Lesezeit: 5 MinutenGhost Games und EA halten den Zwei-Jahres-Zyklus ein und bringen nach Need for Speed Payback den nächsten Titel der Renn-Reihe. 25 Jahre ist es her, seitdem der Arcaderacer das Licht erblickte. Da könnte man glatt die Hoffnung bekommen, dass ein würdiger Nachfolger an der Startlinie steht. Und tatsächlich bringt Need for Speed Heat einige starke Argumente auf den Asphalt.

Need for Speed™ Heat Official Reveal Trailer


Auch fikitiv ist Miami ein heißes Pflaster geworden

Willkommen in Palm City. Eine Stadt für Autofans, schließlich gastiert “Die League” und hält überall hochdotierte Rennen ab. Wer sich aber einen Namen in der Szene machen möchte, sollte die Augen des Nachts offenhalten. Erst dann lassen sich die großen Fische hinter den Lenkrädern blicken. Die Fische, die Zugang zu den High-End-Teilen haben, die euren V6 erst so richtig zum Kochen bringen.
Aber dort, wo Straßenrennen illegal sind, können die Cops nicht weit sein. So überrascht es nicht, dass Lt. Frank Mercer die High Speed Task Force ins Leben ruft, um die Racer der Szene zu jagen und zur Strecke zu bringen…oder von ihr runter. Allerdings wird schnell klar, dass Mercer noch ganz eigene Ziele verfolgt.

Neat by light, Heat by Night

Need for Speed Heat bietet unterschiedlichsten Rennspaß in allerhand Disziplinen, die unterschiedliche Belohnungen bereithalten. So warten klassische Rundenrennen und Sprints, sowie herausfordernde Drifts auf euch. Für die Abwechslung sorgt dabei der Untergrund, der sich zwischen Asphalt und dem unebenen Morast abseits der Straßen unterscheidet. Dementsprechend müsst ihr eure Garage breit genug aufstellen. Dabei lässt sich das Spiel in zwei große Abschnitte unterteilen.

Am Tag

Hier erwarten euch professionell ausgetragene Rennen, die euch vor allem mit der nötigen Liquidität ausstatten, um eure Wagen aufzumotzen, bzw. euch neue Karren zuzulegen. Mit wachsender Herausforderung steigt auch das zu erwartende Preisgeld. Mehr passiert am Tag allerdings nicht. Wer die volle Ladung Heat will, sollte warten bis die Sonne untergeht.

In der Nacht

Hier spielt Need for Speed Heat all seine Trümpfe aus. Gameplay-technisch finden sich die gleichen Disziplinen wie am Tag, allerdings werdet ihr nicht mit Geld, sondern mit Rep(utation) belohnt, quasi Erfahrungspunkte und damit Level. Wenn euer Rep-Level steigt, schaltet ihr euch bessere Teile frei, die ihr mit eurem tagsüber verdienten Geld in eure Wagen einbauen könnt. Aber des Nachts tummelt sich auch die Staatsgewalt auf den Straßen, die euch das Leben schwer machen wollen. Wie schon bei Need for Speed Most Wanted könnte eine Streife auf euch aufmerksam werden und das gesamte Dezernat auf euch hetzen. Desto länger ihr euch der Verhaftung widersetzt und demnach euer Heat-Level ist, desto rigoroser werden die Cops euch zusetzen. Wenn ihr festgestzt werdet oder eure Karre zu Schrott gerammt wird, verliert ihr nicht nur einen ordentlichen Teil eurer Kohle, sondern auch alles, was ihr in der Nacht bis hierhin verdient habt.

Wenn ihr Nachts für genug Unruhe gestiftet habt und mit Heat-Level drei unterwegs seid, könnt ihr an spezielle Heat-Events teilnehmen, die euch nicht nur großzügig mit Geld und Rep belohnen, sondern auch ganz besondere Teile für euch freischalten. So liegt die Entscheidung an euch, wie gefährlich ihr leben wollt. Die Nacht ist erst überlebt, wenn ihr es zurück zu einer Werkstatt schafft. Keine Schnellreise, sobald das Licht aus ist.

Knackige Story, etwas zu kurz

Die Kampagne steckt euch in die Schuhe eines Rookies, der in Palm City Fuß als Racer fassen möchte. Dabei geratet ihr zuerst an Lucas Rivera und seine Schwester Ana, die seit geraumer Zeit auf den Straßen unterwegs ist und mit ihrer früheren Crew bereits Bekanntschaft mit Mercer und seiner Task Force gemacht hat. Dies zeigt uns der spielbare Prolog. Schnell mausert sich die Task Force auch zu eurem Antagonisten und so kommt ihr der Korruption von Mercer auf die Schlichte und wollt diesen auffliegen lassen. Vier recht kurze Kapitel stehen euch bevor, die den Machenschaften von Mercer letztendlich ein Ende setzen, aber das Ende dennoch offen lassen.

Leider endet die Story zu früh und abrupt und schadet dem Spiel auf weite Sicht dann doch mehr, als sie gutes tut. Nachdem ihr das letzte Kapitel abgeschlossen habt, seid ihr nun Teil der League und könnt weiterhin an krasseren Rennen teilnehmen und eure Fahrzeuge noch bis in den roten Drehzahlbereich aufmotzen, aber irgendwie fehlt plötzlich was. Zumal das Ende der Kampagne eher den Anschein vermittelt, als wenn jetzt erst die wirklich großen Geschütze aufgefahren werden. Aber gerade, wenn die Augen groß werden, schwebt der Text “Danke fürs Spielen” auf eurem Bildschirm und rammt die Spiellust förmlich unangespitzt in den Boden. Zusätzlich zu der kurzen Story kommt, dass zwischen den Kapitel tendenzielles Grinden für Geld und Rep ansteht, was sich zwar relativ gut und schnell einfahren lässt, aber unterm Strich lohnt sich der Aufriss dann auch einfach nicht.

Natürlich ist es legitim, ein Rennspiel der Rennen wegen zu spielen, aber hier hätte sich Need for Speed Heat durchaus mehr von Most Wanted abkupfern können. Die Kampagne fängt richtig viel versprechend an und hält sich in den Sequenzen auch richtig gut über Wasser. Aber das Ende, gepaart mit einigen grafischen Abstrichen in den Charakteranimationen, zerstört ein bis dahin mehr als solides Game.

Akkustisch weit unterm Standard

127 Autos stehen euch zur Verfügung, alle mit ihrem eigenen Charme der jeweiligen Zeit. Das macht sich allem voran im Motor bemerkbar. Ob ihr einen Zwölfzylinder-Mittelmotor oder den zerberstenden V8 eines Mustangs aufbrüllen lasst, ist bei jedem Wagen erstaunlich gut gelungen. Das Beschleunigen, das Schalten und das Geschrei im oberen Drehzahlbereich, während ihr versucht auf ungriffigen Boden Gas zu geben, ist für jeden Motor absolut detailreich geglückt.
Allerdings müssen die Fans der vergangenen NFS-Soundtracks hier einen äußerst herben Rückschlag hinnehmen. Abgesehen davon, dass die Standard-Mischung im Sound die Musik förmlich ganz verschwinden lässt, sobald ihr 200 km/h fahrt, sind die Tracks auch allesamt keine richtigen NFS-Banger. Wo damals Riders on the Storm oder StaticX lief und das Adrenalin in die Höhe gepumpt hat, ist es hier eine tendenzielle Mischung aus Elektromusik und diesem poppigen Latinokram. Aber nichts, was stecken bleibt. Es ist einfacher, sich seine Lieblings-Spotify-Liste reinzuknallen.

Schnappt euch eure Crew

Ihr könnt Need for Speed Heat ganz für euch spielen, ohne andere Spieler in eurer Palm City. So oder so werdet ihr einer Crew zugelost, sobald das Spiel begonnen hat. Eine Crew, in der erstmal alle landen, bis sie ihre eigene Crew aufmachen oder einer erstellten beitreten. Die Crew bringt mit wachsendem Level immer mehr Boni wie beispielsweise mehr Geld oder mehr Rep. Aber natürlich könnt ihr euch mit eurer Crew auf den Straßen rumtreiben, Rennen absolvieren und euch gegenseitig die Polizei vom Heck halten. Zudem könnt ihr die einzelnen Events auch gezielt gegen andere Fahrer fahren. Andernfalls dreht sich der Multiplayer-Aspekt lediglich darum, die besten Zeiten in den Events zu erzielen, die stets unterboten werden können.

Endlich am Ziel – Was bleibt?

Need for Speed Heat geht endlich wieder richtige Schritte für das Franchise. Zwar gibt es hier und da noch reichlich Potenzial für Verbesserungen, aber im Vergleich zu den letzten zwei Spielen, hat man hier wieder das Gefühl eines NFS-Titels. Sicherlich ist dies auch dem Einfluss von Most Wanted geschuldet. Der Fokus ist hier durchaus klarer gesetzt und das merkt man relativ schnell. Der ganze Guss fühlt sich ungezweckter und einfacher an. Die Wagen sind detailreich ins Spiel eingefügt worden und mit einer schier endlosen Menge an Decals und Lackierungen ganz der eigenen Freiheit überlassen. Hier ist allerhand richtig gemacht worden. Durch die kurze und abrupt endene Story verliert Need for Speed Heat leider einiges an Klarheit, was es nun sein möchte: Reiner Arcade-Racer oder durchaus schlüssiges Story-Erlebnis. Dadurch fällt man nach Abschluss in eine unangenehmes Loch und die Motivation, weiterzuspielen, bleibt direkt auf der Strecke. Vor allem aber enttäuscht deR Soundtrack auf absolut ganzer Linie.

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