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Little Big Planet 3: Unterwegs mit Sackboys durchgedrehten Freunden

von am 13. Dezember 2014
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Lesezeit: 7 MinutenLittle Big Planet ist mittlerweile das für Sony, was Mario Bros. für Nintendo ist. Nein, es ist nicht das ultimative Vorzeigespiel, aber es ist das vorzeige Jump’n’Run, was Freundschaften stärken oder gnadenlos zerstören kann. Nun setzen Sony Computer Entertainment, Media Molecule und Sumo Digital dieses Konzept auf der PlayStation 4 fort. Es darf wieder gesprungen, gerätselt, geflucht und vor allem runtergeschuppst werden!

Mit Little Big Planet 3 für die PS3 und PS4, tritt Sackboy endlich wieder ein neues Abenteuer an und bekommt dieses Mal ordentlich viel Unterstützung von den verschollenen Helden von Bunkum.

Nach seinem erfolgreichen Kampf gegen das Negativitron hat sich Sackboys Heldenmut in der ganzen Fantasiesphäre herumgesprochen. Nun ist es die Welt Bunkum, die plötzlich in Gefahr gerät. Also eilt Newton, ein Forscher aus Bunkum, zum Sack-Dings um es um Hilfe zu bitten. So wie es aussieht, versucht eine böse Hexe die Titanen, schreckliche Wesen, die Bunkum schon einmal fast dem Erdboden gleichgemacht haben, zu erwecken und damit alle Kreativität aus Bunkum zu stehlen.

Doch irgendwas an dieser Situation ist komisch und bald schon steht Sackboy einem unerwarteten Gegner gegenüber, den er nur mit der Macht der verschollenen Helden von Bunkum besiegen kann. Doch bevor Oddsock, Toggle und Swoop Sackboy helfen können, muss er sie zunächst finden und wiedererwecken.

Jump’n’run durch die Welt von Bunkum

Wie bereits in den letzten Little Big Planet-Teilen kann der Spieler zwischen vielen verschiedenen Spielmodi wählen, zu denen täglich Hunderte neue hinzukommen. Grundsätzlich teilt sich das Spielerlebnis dabei in drei verschiedene Bereiche: der Abenteuermodus, die Popit-Rätsel und die große bunte Welt der von anderen Spielern erstellten Level.

Im Abenteuermodus springt und rennt man durch vollkommen unterschiedlich gestaltete Level. Jeder wirkt dabei so, als hätte ein Kind eine Kiste mit Spielzeug und Kleinkram umgeworfen. Herausgekommen sind dabei eine Spielzeugversion von Russland, eine bunte Stadt in den Wolken und eine verrückte Filmwelt. In jedem Bereich nimmt ein Helfer Sackboy an die Hand und sagt ihm, was er tun muss. Dies ist dieses Mal leider nicht Larry Da Vinci, dafür stehen einem Persönlichkeiten wie Marlon Brandung zur Seite. Allein an ihm wird die Detailverliebtheit dieses Spieles deutlich. So besteht sein Kopf aus einem 35mm-Fotofilm, von dem sich ein Teil aus der Hülle gelöst und zu einer Haartolle geformt hat.

Der Ablauf ist in jeder Welt recht gleich. Der Helfer schickt Sackboy in einige verschiedene Level, in denen er versuchen muss, möglichst unbeschadet das Ende zu erreichen. Stirbt man, so beginnt man am letzten Checkpoint von Neuem. Unterwegs lauern fiese Hindernisse und diverse Gegenstände, die beispielsweise das Aussehen von Sackboy verändern.

Wer keine Lust auf die Haupthandlung hat, kann zwischen den einzelnen Abenteuerleveln umherstreifen und zusätzliche Quests annehmen für die es Charaktererweiterungen und Sticker gibt. Wie in den Vorgängerteilen dienen auch hier Sticker dazu, um bestimmte Felder zu aktiver um weitere Sackboykostüme zu erhalten. Die Quests variieren dabei, genauso wie die Level, zwischen sehr leichten Aufgaben, bis hin zu absolut nicht lösbaren Missionen. Besonders gemein ist beispielsweise die Tanzbärenaufgabe, bei der man keine Punkte innerhalb des Levels sammeln darf, aber ständig durch Hilfsgegenstände in sie reingeschleudert wird. Neben den normalen Sackboyfähigkeiten – laufen, springen und festhalten – gibt es wieder einmal allerhand Ausrüstungsgegenstände, welche die diversen Rätsel um eine Schwierigkeitsstufe erweitern oder dem Spieler dabei helfen neue Orte zu erreichen. Dazu gehören zum Beispiel Schwebestiefel oder eine Portalkanone, die zwar anders heißt, jedoch genau dasselbe tut wie die Kanonen in der Portal-Reihe.

Wer keine Lust hat all diese Aufgaben alleine zu bewältigen, der kann sich bis zu drei Freunde schnappen und im lokalen Koop-Modus den kompletten Abenteuermodus durchspielen. Generell ist es zu empfehlen immer mit mindestens einer weiteren Person zu spielen, denn viele Aufgaben sind nur zu zweit lösbar und natürlich gilt auch hier die alte Weisheit: “Je mehr, desto besser!”

Wenn man gerade keine Freunde zur Hand hat, jedoch unbedingt weiterspielen möchte, dann hat man immer die Möglichkeit über das Internet mit einer Zufallsperson oder -gruppe zusammengewürfelt zu werden.

Und weil Little Big Planet nicht das wäre, was es eben ist, kann man natürlich wieder Hunderte von Verkleidungsgegenständen für Sackboy finden, um dann mit seinem Meerjungfrauen-Elben-Rotkäppchen in den Kampf zu ziehen.

Mehr Spaß mit noch mehr Modi

Wer nach etwa zehn Stunden den Abenteuermodus durchhat, der kann die Level immer und immer wieder aufsuchen, bis er alle versteckten Gegenstände gefunden hat. Er hat auch die Möglichkeit die verschollenen Helden von Bunkum zu spielen und damit schlecht zu erreichende Orte aufzusuchen. Oder er wendet sich einfach einem der anderen Modi zu.

Zum Beispiel den Popit-Rätseln, in denen Larry da Vinci – juhu, er kommt doch vor – über seinen Papierbart hinweg und mit seinem weisen Blick durch die 3D-Brille, dem Spieler diverse Rätsel vorsetzt. Bei diesen müssen Gegenstände verschoben, rotiert, verkleinert, vergrößert und platziert werden. Auf dem Weg durch die Rätselwelt warten auf den Spieler neue Charakteranpassungen bis zum Abwinken. Schließlich braucht das Meerjungfrauen-Elben-Rotkäppchen noch ein schickes Oberteil.

Wer nun immer noch nicht genug hat, für den haben Sony Computer Entertainment, Media Molecule und Sumo Digital wieder den beliebten “Baue-deinen-eigenen-Level”-Modus eingebunden, bei dem jeder Spieler eigene Level gestalten und diese für die Community freigeben kann. Hier kann man zusammen mit seinen Freunden oder mit Fremden, vollkommen neue Level entdecken. Der Fantasie sind hier, im wahrsten Sinne des Wortes, kaum Grenzen gesetzt.

Und obwohl diese Modi alle sehr großartig sind und das Spiel wahnsinnig viel Spaß macht, muss ich an dieser Stelle etwas Kritik äußern. Denn auch Little Big Planet 3 hat ein Problem, von dem sich Spiele momentan nicht befreien können, fiese Bugs und komische Beschränkungen.

Der Schwebebug beispielsweise ist zwar im ersten Moment sehr unterhaltsam, da man in einen Abgrund fällt und statt einfach zu sterben, weiter durch die Welt schweben kann. Leider muss man jedoch den kompletten Level noch einmal von vorne beginnen, wenn man weiterspielen möchte, da das Spiel nicht weiß, dass man tot ist. Ebenfalls problematisch ist der “dein-kleiner-Toggle-ist-unsichtbar”-Bug, bei dem man, sobald man die Fähigkeit von Toggle verwendet und zwischen seiner großen und kleinen Gestalt wechselt, plötzlich unsichtbar wird. Auch dies ist im ersten Moment lustig, wird aber beim letzten Endboss-Kampf, der ohnehin schon schwer genug ist, ziemlich ungemütlich. Zum Schluss ist da die Sache mit dem PSN. Wer mit Freunden im lokalen Koop die Netzwerkfunktionen nutzen möchte, kann nicht einfach seinem Freund einen Gastaccount geben und gut ist. Nein, der zweite Spieler braucht einen PSN-Account, um online spielen zu können. Dies ist vielleicht Jammern auf hohem Niveau, aber sicherlich würde es auch reichen, wenn der Besitzer der PlayStation 4 eingeloggt ist, oder nicht?

Viele, viele bunte Pixel

Um einmal vom Jammern wegzukommen, gehe ich wieder zurück zu der wirklich wunderbaren Grafik. Die Welten sehen sehr naturalistisch aus. So naturalistisch, dass man sich manchmal fragt, ob einfach Fotos anstelle von Modellen verwendet wurden. Die Texturen sind unglaublich unmatschig und detailliert, auch wenn man weit, weit an sie heranzoomt.

Die Level sind, wie oben bereits beschrieben, sehr liebevoll gestaltet. Dies liegt nicht nur an der Grafik, sondern vor allem an den vielen absurden Gegenständen, die man unterwegs entdeckt und die sich teilweise im Hintergrund verstecken und kaum bemerkt werden, dabei aber gleichzeitig mit dazu beitragen die Welt etwas runder zu machen.

Einer meiner Favoriten sind zum Beispiel die Matroschkas, die in einigen Zikkurat-Leveln im Hintergrund auftauchen. Das Oberteil von ihnen schwebt immer wieder nach oben, sodass die inneren, kleineren Matroschkas sichtbar werden.

Wunderbar unheimlich ist auch der Wallevel, indem man mit einem Haufen Marionetten in einem Wal gefangen ist und immer wieder neue Figuren im Hintergrund auftauchen. Oder die komplette Filmewelt, in der man ständig Anspielungen an diverse Filme der 50er und 60er Jahre findet und im Hintergrund große Musikhits der Ära laufen.

Abgesehen von der Grafik wartet dieses Spiel wieder mit einem sehr coolen Soundtrack und sehr großartigen Sprechern auf. In allen Sprachen kann man sich über die stimmungsvolle Musik freuen, die je nach Welt sich verändert. Es mag euch kaum überraschen, dass mich die Musik in der Zikkurat und der Filmwelt am meisten erfreut hat. Im Englischen wird die Geschichte wieder von Stephen Fry erzählt, der als Nachrichtensprecher aus V wie Vendetta bekannt ist. Außerdem hat sich dieses Mal Hugh Laurie, Dr. House, als Newton dem Ensemble angeschlossen. In der deutschen Version wird Lauries Part von Comedian Hennes Bender übernommen, der seinen Job wirklich sehr gut macht. Die Off-Stimme, welche beispielsweise erklärt welche Abenteuer in den verschiedenen Welten warten, kommt wieder von Gordon Piedesack. Sackboy bleibt, egal in welcher Version, weiterhin stumm.

LittleBigPlanet 3 - E3 2014 Announce Trailer (PS4)

Dieses Spiel gehört unter den Weihnachtsbaum

Little Big Planet 3 überzeugt mit dem, was es am besten kann: es bietet ein wundervolles Leveldesign, ist ein sehr gutes Jump’n’run und macht einfach unglaublich viel Spaß. Sony Computer Entertainment, Media Molecule und Sumo Digital haben genau so viel angepasst, wie nötig war, um das Spiel auf die neue Konsolengeneration zu heben und haben den Rest so belassen, wie er immer war. Dazu kommen lustige neue spielbare Figuren, die jedoch nicht an Sackboy heranreichen, coole neuen Gadgets und witzige Mentoren.

Alles in allem ergibt dies ein rundes Gesamtbild, welches dafür sorgt, dass dieses Spiel unter keinem PlayStation-Besitzer-Weihnachtsbaum fehlen sollte. Leichte Punktabzüge gibt es für die etwas zu kurze Hauptstory, die Bugs und die PSN-Anmeldepflicht für weitere Spieler.

Little Big Planet 3 Fazit

Unsere Review-Richtlinien!

Neue Rätsel mit neuen Gadgets
Durch die Gegend schweben
Neue Freunde
Popit Rätsel
Verrückte Spielewelten
Verschönere deine Zentrale mit Stickern

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