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Legend of the River King – Geduld? Definitiv ausverkauft!

von am 23. Mai 2013
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Lesezeit: 4 Minuten

Im Grunde kommt diese Review über zehn Jahre zu spät, denn Legend of the River King (GB) wurde bereits 1999 für den Game Boy Color veröffentlicht. Damals, als ich gerade im Harvest Moon-Fieber war, bin ich aber nicht dazu gekommen es zu spielen. Jetzt ist es via Virtual Console für den 3DS erhältlich – Grund genug es sich endlich anzusehen.

Ein Angel-RPG???

Die Story von Legend of the River King ist schnell erzählt. Wir sind ein junger Angler und müssen, um unsere kranke kleine Schwester zu heilen, den legendären Guardian Fisch fangen. Das fasst die Handlung auch schon komplett zusammen. Unsere Reise beginnt in einem kleinen Dorf an einem Flüsschen und bevor wir endlich ein Floß bekommen, um zu weiteren Seen reisen zu können, gibt es dort bereits einiges zu erledigen. Und bis wir endlich den Guardian Fisch gefangen haben, gilt es zahlreiche weitere Abenteuer zu bestehen, die Möglichkeit 40 verschiedene Fische zu fangen, und im Kampf gegen wilde Tiere zu bestehen.

Angeln… eine hardcore Geduldsprobe

Damals, 1999, als ich das erste Harvest Moon Spiel wie besessen auf dem Game Boy Color spielte, waren Spiele irgendwie noch anders – und häufig verziehen sie auch wesentlich weniger. Hardcore sozusagen. Und Legend of the River King ist definitiv auch hardcore. Eine hardcore Geduldsprobe um genau zu sein, bei der ich feststellen musste, dass mir die nötige Geduld heutzutage für derartige Spiele irgendwie fehlt, weshalb sich der Spielspaß absolut in Grenzen gehalten hat.

Um das etwas zu illustrieren: Ich habe das Spiel gestartet und angefangen im Storymodus zu spielen (es gibt noch einen Zuchtmodus, in dem man Fische in einer Art Aquarium züchten und pflegen kann, als eine Art virtuelles Haustier) und es nach der ersten halben Stunde noch einmal komplett zurückgesetz, weil es mir bis dahin immer noch nicht gelungen war, auch nur einen einzigen Fisch zu fangen. Daraufhin habe ich die Anleitung nochmals genauer studiert, wieder angefangen zu spielen und das Spiel dann nach einer weiteren halben Stunde und ohne einen Fisch gefangen zu haben nochmals zurückgesetzt. Als nächstes habe ich dann erst einmal Tante Google befragt – so schwer konnt das schließlich nicht sein, einen Fisch im ersten Angel-Minispiel zu erlegen, richtig? Bewaffnet mit zwei Walkthroughs (x, x) habe ich mich dann noch mal an das Spiel gesetzt. Zwei weitere Stunden später, die sich aber wesentlich länger angefühlt haben, starre ich mit glasigen Augen auf den roten Punkt im Fluss der den Schwimmer an meiner Angel symbolisiert, lausche den seltsamen trillernden Geräuschen die das Spiel beim Angeln ausstößt (von denen ich bis jetzt noch nicht weiß wofür sie stehen) und beobachte wie einer nach dem anderen der in gelb dargestellten stilisierten Fische im Wasser meinen Köder ignoriert… und ignoriert… und ignoriert. Auch nochmaliges einholen und auswerfen der Angel ändert nichts daran, dass die Fische sich vermutlich höhnisch lachend einen schönen Tag machen. Als dann endlich einer anbeißt hat er natürlich die falsche Größe für den Haken, den ich gerade verwende, und schwimmt einfach davon als ich versuche ihn im Minispiel herauszuziehen. Der Köder ist natürlich auch weg. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich dann aber immerhin bereits vier oder fünf Fische gefangen, darunter natürlich nicht der, den ich gebraucht hätte damit mir der Floßbauer das Floß baut damit ich endlich aus dieser Starterzone wegkomme. In der Zeit bin ich etwa fünf Mal in Zufallskämpfe mit Wildtieren verwickelt worden – diese Mechanik erinnerte mich stark an Pokemon – und dabei auch mehrfach KO gegangen.

Die allgemeine Steuerung außerhalb der Angel-Minispiele ist außerdem sehr unpräzise und träge. Im Menü wird man manchmal versehentlich etwas auswählen, nur weil der Scrolltext ebenfalls träge reagiert und gerade beim Laufen wird man immer wieder gegen Hindernisse laufen oder am Ziel vorbei. Das Menü und viele Anzeigetexte bestehen aus witzigen Abkürzungen, da nicht genügend Platz ist die kompletten Worte darzustellen, beim Kampf-Minispiel wird man manchmal nicht treffen, weil die Darstellung des angreifenden Wildtiers (vor allen Dingen bei Schlangen) ungünstig ist, und was mich am meisten genervt hat ist, dass wenn man die Angel benutzt hat, man sie extra über das Menü weglegen muss bevor man an eine andere Stelle laufen kann.

Let's Play Legend of the River King - 01 - Gimme mah raft!

Anmerkung zu dem Video: die hier gezeigte Version des Spieles ist nicht komplett identisch mit der die ich aus dem 3DS Shop habe, was die Position der Brücken angeht, ich nehme an es gibt also Unterschiede zwischen den US und PAL Versionen.

Grafik und Sound

Aus heutiger Sicht ist es schwer die Grafik eines Game Boy Color Spieles zu beurteilen, ganz einfach weil einem irgendwie der Vergleich fehlt und sich sowieso alles irgendwie zwangsläufig “retro” anfühlt. Legend of the River King ist in jedem Fall sehr farbenfroh und die Fische sind – gemessen an den Möglichkeiten – sehr detailreich dargestellt. Der Grafikstil ist eine Mischung aus Harvest Moon – wobei die Figuren darin hübscher aussehen – und wenn man sich die Gebäude ansieht, Pokemon. Auch der Sound, besonders während der Angel-Minispiele erinnert stark an die Kampfmusik aus den ersten Pokemon Spielen.

Fazit: Nur für Fans der Spielereihe

Ich bin begeisterter Harvest Moon Spieler. Ich habe, bis auf zwei, sämtliche in Europa erschienen Titel der Spielreihe gespielt. Auf Legend of the River King bin ich damals aufmerksam geworden, weil in Harvest Moon 2 für den Game Boy Color die Möglichkeit bestand mit Legend of the River King 2 zu handeln. Damals war ich etwas enttäuscht, dass ich nie dazu gekommen bin mir dieses Spiel anzusehen, denn ich bin mir ziemlich sicher, damals als Kind/Teenie, hätte ich sogar Spaß daran gehabt, ganz einfach weil ich die Zeit dafür hatte die Geduld aufzubringen um das Spiel ohne übertriebene Frustration zu spielen. Heute ist das nicht so, besonders weil mir auch die Fische im Zuchtspiel schon nach kürzester Zeit sterben, und ich nicht einmal weiß warum. Wer also bisher noch kein Fan der Legend of the River King Spieleserie ist, wird es wohl jetzt auch nicht mehr werden – ich war jedenfalls, trotz der Hilfe von Walkthroughs, hauptsächlich frustriert.

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