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Heroes of Ruin – Diablo für den 3DS

von am 17. Juli 2012
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Lesezeit: 7 MinutenDungeon-Crawler mit isometrischer Perspektive sind unheimlich IN und beliebt, wie die Verkaufzahlen für Diablo III und die Vorfreude der Fans auf das ebenfalls bald erscheinende Torchlight II zeigen. Mit Heroes of Ruin bringt Square Enix nun einen traditionellen Dungeon-Crawler für den 3DS heraus, der sich definitiv sehen lassen kann.

Die Story – Was sind eigentlich Ruin Lords?

Heroes of Ruin spielt in einer Welt, die sich Veil nennt. Nach jahrelangem Krieg (der Ruin-Krieg) fanden sich drei mächtige Wesen – die sog. Ruin Lords, unter ihnen die Sphinx Ataraxis – die den Krieg schließlich beendeten. Seither herrschte Frieden in Veil und Ataraxis gründete die Stadt Nexus. Unsere Geschichte beginnt damit, dass offenbar ein Fluch Ataraxis befallen und in Schlaf/Koma/Stase versetzt hat. Woraufhin König Marcus dazu aufgerufen hat, dass doch alle Abenteuerer die es wagen wollen nach Nexus kommen sollen um zu versuchen ein Heilmittel zu finden/den Fluch aufzuheben. Was uns für die gesamte Spieldauer (mein erster Playthrough hat knapp neun Stunden gedauert) beschäftigen wird. Die Storyline ist ganz nett und unterhaltsam, auch wenn es an einigen Stellen vielleicht etwas an Tiefe fehlt. Teils müssen wir die Questbeschreibungen lesen, oder wir finden zufällig zusätzliche Hintergrundinformationen oder sprechen mit den Anwohnern von Nexus, teils gibt es komplett vertonte Cutszenen oder Zwischensequenzen im Comic-Style, die die Geschichte voranbringen.

Viele, viele bunte Smarties… eh Online-Extras

Bevor wir überhaupt mit dem eigentlich Spielen bzw. der Charaktererstellung beginnen können, müssen wir jedoch erst einmal einer ganzen Reihe an Dingen zustimmen. Als erstes fiel mir folgendes auf: es gibt im Grunde kein Handbuch – jedenfalls kein gedrucktes. Dem Spiel liegt lediglich ein quadratisches Faltblatt bei auf dem die wichtigstes Infos zur Bedienung zusammengefasst sind (ich hab ungefähr für… lasst mich Lügen… ‘ne halbe Sekunde draufgeschaut), sowie knappe Informationen zu den Online-Features des Spieles. Dem Spiel liegt eine elektronische, vermutlich ausführlicherere Anleitung bei. Und während der ersten paar Schritte im Spiel werden die wichtigsten Infos noch mal kurz eingeblendet wenn irgendetwas passiert (zur Steuerung später noch ein paar Worte).

Zurück zu den Online-Features.
Denn eigentlich ist Heroes of Ruin ein Spiel, das man in der Gruppe mit bis zu vier Spielern spielen kann. Dabei kann man sowohl ein lokales Spiel aufmachen, oder das Internet nutzen (weltweit – allerdings ist das Spiel nicht überall zur gleichen Zeit erschienen, in den USA zum Beispiel gibts das erst ab 18. Juli). Man kann aber genauso gut auch allein und offline Spielen – was absolut möglich ist, in einigen Situationen aber gar nicht mal so einfach. Damit dem Online-Vergnügen nichts im Wege steht müssen wir erst einmal einer ungeheuren Sache an Meldungen zustimmen (oder sie ablehnen, je nachdem). Wollen wir Street- und Spotpass aktivieren um mit anderen Spielern zu handeln/zusammen zu spielen? Wollen wir die täglichen und wöchentlichen Online-Challenges angezeigt bekommen (für das erledigen dieser Challenges – zum Beispiel: “Töte 100 Gegner in einer Stunde” – bekommen wir Medaillen, die wir bei einem Händler gegen Ausrüstungsgegenstände eintauschen können)? Wollen wir den Sprachchat auch für “nicht-Freunde” aktivieren?

Hier ein QR-Code, mit dem ihr euch direkt die 3DS-Demo herunterladen könnt:

Ganz richtig. Heroes of Ruin hat einen eingebauten Sprachchat – den ich leider bisher noch gar nicht ausprobieren konnte, da ich niemanden kenne der das Spiel auch hätte und sich auch nie jemand in mein online-Spiel eingeklinkt hat. Wenn man den Bewertungen im Rest des Internets glaubt funktioniert er aber ziemlich gut.

Charaktergestaltung/Klassen: ein bisschen blass

Man kann aus vier verschiedenen Charakterklassen wählen: dem Revolverheld, dem Verteidiger, dem Barbaren und der Alchitektin. Wie ihr an der Verwendung der Artikel unschwer erkennen könnt, gibt es leider keine Möglichkeiten das Geschlecht der Charaktere zu ändern und eben leider gibt es nur einen einzigen weiblichen Charakter. Schade. Ein paar rudimentäre Anpassungsmöglichkeiten (Hautfarbe, Frisur und Haarfarbe, Spielerfarbe) haben wir auch noch (ein paar mehr Optionen wären wirklich nett gewesen, so wie zum Beispiel in den Phantasy Star Titeln für die PSP) und dann geht’s auch schon los.

Jeder Charakter hat drei verschiedenen Talentbäume, in die er bei jedem Level-Aufstieg einen Punkt investieren kann. Ich habe lediglich mit der Alchitektin höhere Level erreicht, aber die Skills sind vielfältig – dummerweise, wie ich festgestellt habe, aber oft auch unnütz. Während des gesamten Spiels habe ich lediglich zwei verschiedene Angriffszauber verwendet und ansonsten lediglich Passiv-Fähigkeiten ebenfalls hochgelevelt. Dabei hätte die Alchitektin ziemlich viele Buffs zu bieten – allerdings hat sich da schnell gezeigt, dass diese im Solospiel nicht wirklich brauchbar sind. Sieht vielleicht in der Gruppe anders aus, aber ich war nicht beeindruckt. Da ich leider nicht so intensiv mit den anderen Klassen gespielt habe, kann ich das dort nicht weiter beurteilen, fürchte aber es wird ähnlich aussehen.

Es gibt außerdem drei Charaktereigenschaften, in die man bei jedem Levelaufstieg drei Punkte verteilen kann. Macht (Schaden), Vitalität (HP) und Seele (MP) – um es mal vereinfacht zu beschreiben. Auch durch unsere Ausrüstung verbessern wir unsere Eigenschaften – und da gibt es noch eine ganze Reihe anderere Werte, die man nicht vernachlässigen sollte (Rüstung, Glück, Waffenschaden, Angriffskraft, Kritischer Treffer, Max. Gesundheit, Gesundheitsregeneration, Max. Energie, Energieregeneration). Am Anfang habe ich immer noch Punkte in Seele und Vitalität gesteckt, später aber nur noch in Macht investiert.

Steuerung und Kampfsystem

Gesteuert wird mit dem Circle Pad. Mit dem Steuerkreuz nehmen wir Heiltränke oder Energietränke zu uns und mit B führen wir eine normale Attacke aus. Y, X und A sind für die Fähigkeiten. Mit R weichen wir aus (die Alchitektin teleportiert sich zum Beispiel ein kleines Stück und der Revolverheld macht eine elegante Rolle) und mit L interagieren wir mit NPCs oder Gegenständen. Das funktioniert alles erstaunlich gut, auch bei Fernkampffähigkeiten. Leider ist das Ausweichen manchmal etwas träge, was bei dem einen oder anderen Kampf ganz schön unangenehm werden kann. Überhaupt gibt es hin und wieder Situationen, da ist man von dem Kampf derart frustiert, dass man doch überlegt das Handheld in die nächste Ecke zu pfeffern. Am Endgegner zum Beispiel habe ich gefühlt mindestens eine Stunde gesessen (in Wirklichkeit war’s vermutlich eine halbe, aber das ist immer noch verdammt lang) und ich habe sieben oder acht mal ins Gras gebissen. Andere Level-End-Gegner wiederum waren so schnell platt, dass man ganz verblüfft war.

Heroes of Ruin - Launch Trailer

Grafik und 3D-Effekte

Grafisch ist Heroes of Ruin ansprechend gestaltet. Die unterschiedlichen Regionen sind individuell gestaltet und relativ detailreich. Cutszenen sind nicht schlecht und die Comicartigen Zwischensequenzen definitiv sehenswert. Auch der Touchscreen wird – wenn schon nicht umfassend, dann doch wenigstens – sinnvoll eingesetzt, denn darauf ist die Minimap abgebildet, sowie die Knöpfe zum Zugriff auf das Inventar, das Questlog und den Talentbaum. Besonders toll bei dem Inventar? Man kann direkt daraus heraus Dinge verkaufen, denn wie sich das für einen ordentlichen Dungeon-Crawler gehört, gibt es Loot, Loot und noch mehr Loot. Das einzige Problem: schneller als gedacht hat man die Maximalmenge an Gold erreicht, sodass man ab dann nichts mehr verkaufen kann, es sei denn man kauft irgendwelches sinnloves Equipment um einfach nur das Geld auszugeben und dann wieder Platz im Inventar schaffen zu können.

Was die 3D Effekte angeht, muss ich gestehen, dass ich während des Spielens 3D in der Regel ausschalte, ganz einfach weil ich das Gerät doch zu stark bewege und ich dann manchmal Doppelbilder sehe (ich bin aber auch sehtechnisch auf dem rechten Auge etwas eingeschränkt, was das zusätzlich erschwert). Aber die Effekte sind gut gemacht, nicht zu aufdringlich und geben dem Spiel im wahrsten Sinne des Wortes mehr Tiefe. Besonders das “Nichts” hat mir besonders gefallen was Grafik und 3D Effekte angeht.

Fazit: gutes Spiel mit kleinen Mängeln

Heroes of Ruin ist ein traditioneller Dungeon-Crawler und Freunde des Genres werden damit vergnügliche Stunden auf dem Handheld verbringen. Meiner Meinung nach definitiv eines der erwachseneren Spiele für den 3DS und durchaus empfehlenswert, obwohl es durchaus ein paar Dinge zu bemängeln gibt. Problematisch ist vor allen Dingen der Online-Modus – obwohl der ja eigentlich eine geniale Sache ist. Es ist aber so, dass man die besten Gegenstände in der Regel nur nach dem Erledigen des jeweiligen Level-Endbosses bekommt – alles was so zufällig zwischendurch dropt, und auch einiges was man für das Erledigen von Quests bekommt, ist in den meisten Fällen einfach nicht so gut; jeden Endboss kann man nur ein einziges Mal besiegen. In einer Online-Gruppe gibt es aber keinerlei Regeln für das Verteilen der Beute, sodass man – wie das halt so ist, wenn man mit Fremden spielt – mitunter der Gelackmeierte ist. Es ist ja schon ärgerlich genug wenn all das epische Loot für eine andere Klasse ist, wenn dann aber das, was für einen selbst gedropt ist, von jemand anderem eingesteckt wird, weil derjenige halt ein Arsch ist… dann ist das noch wesentlich schlimmer. Weiterhin hat mich gestört, dass es, anders als bei den großen Computerablegern des Genres in Heroes of Ruin kein geteiltes Inventar innerhalb der eigenen Charaktere gibt, sodass man unnützes Loot nicht einfach für einen Charakter aufheben kann der es braucht. Das ist sehr schade.

Kommentare
 
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  • MonkeyHead
    18. Juli 2012 at 09:43

    Hab jetzt gerade mal die Demo gespielt und fand es eigentlich ganz gut. Ich hatte nur das Problem, dass ich für meinen Charakter, einen Verteidiger kaum Loot bekommen habe. Das meiste was die Gegner gedropt haben, war entweder für den Revolvertypen oder für die Alchitektin. Das fand ich ein bisschen Schade, aber vielleicht war ich auch nur an den falschen Orten.


  • MonkeyHead
    18. Juli 2012 at 14:13

    Ich glaub das Spiel werde ich mir mal holen. Ich bin zwar kein Diablo-Fan, aber das Spielprinzip scheint mir für den Handheld gut geeignet und das ich eine Demo in kurzer Zeit schon dreimal durchgespielt habe, ist für mich immer ein gutes Zeichen.


  • Sam St. James
    18. Juli 2012 at 20:27

    Ja, wie gesagt, ist ein ziemlich gutes Spiel für den 3DS. Es hat mir gut gefallen, auch wenn es ein paar kleinere Mängel gibt.
    Was das Loot angeht – das Problem hat man in solchen Spielen immer! In Diablo und Torchlight kann man halt das Loot für die anderen Klassen über eine gemeinsame Box anderen eigenen Charakteren zukommen lassen. Das fehlt hier leider – manchmal drobt aber auch gescheites Zeug für einen selbst :D. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit mit anderen Spielern zu handeln – über Streetpass oder wenn man mit ihnen zusammen spielt.


  • MonkeyHead
    18. Juli 2012 at 20:41

    Hat man eigentlich was davon, wenn man die Sachen verkauft, die man nicht braucht? Kann man ja, wenn man auf dem Steuerkreuz nach unten drückt.


  • Sam St. James
    18. Juli 2012 at 20:58

    Naja, also ich verkaufe die direkt aus dem Inventar heraus – für das Gold kann man dann doch gelegentlich einige nützliche Gegenstände im Shop kaufen.


  • MonkeyHead
    18. Juli 2012 at 21:04

    Ja, kann sein das es in der Demo noch nicht so ausgeweitet war.


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