Lesezeit: 4 MinutenFIFA 13 ist schon seit einigen Wochen erhältlich, doch unzählige Partien gegen und mit Freunden, komische Grippevieren und Millionen andere Dinge haben diesen Test immer weiter nach hinten verschoben. Trotzdem wollen wir euch unsere Meinung zum neuesten Teil der Fußballsimulation aus dem Hause EA natürlich nicht vorenthalten. Deshalb folgen hier nun ein paar Zeilen die Kollege Bastian zwischen Pfostenschuss und Frustfaul verfasst hat.
Alle Jahre wider
Sportspiele spalten die Gamerschaft seit jeher in zwei bis drei Teile. Die Einen können gar nicht genug davon bekommen und freuen sich jedes Jahr wie Hulle auf den neuesten Teil, die Anderen fassen sie gar nicht erst an und die dritte Partei gibt sich damit zufrieden, hin und wieder mal eine Partie zu zocken. Nun schreibt hier jemand der irgendwie allen drei Parteien schon einmal angehörte aber spätestens seit FIFA 11 wieder der “Mehr, mehr, mehr”-Fraktion angehört und den vergangenen Teil so häufig gespielt hat, dass der Zeitpunkt, an dem er die Trophäe “Verbringe 50 Stunden auf dem Spielfeld” erhalten hat, schon wieder so lange her ist, dass eigentlich noch eine zweite mit 100 Stunden folgen müsste. Ein guter Zeitpunkt also, dass die neue Bundesliga-Saison seit einiger Zeit im vollen Gange ist und mit FIFA 13 endlich der neueste Teil von EA’s abenteuerlicher Sportreihe erschienen ist.
Die Verbesserungen liegen im Detail
Um es gleich mal auf den Punkt zu bringen: Natürlich erfindet EA mit FIFA 13 das Fußballsimulationsrad nicht neu. Die Änderungen liegen, gerade auf dem Rasen, mal wieder eher im Detail. Die Spielgeschwindigkeit wurde etwas heruntergeschraubt, was nach einer Phase der Umgewöhnung dem Spielfluss durchaus zugutekommt. Spielzüge in Form von Kurzpässen durch das Mittelfeld, lange Bälle auf die Flügel und steile Pässe in den Lauf lassen sich so nun noch etwas besser umsetzen, zumal die vom Computer gesteuerten Offensivspieler jetzt, zumindest gefühlt, häufiger versuchen sich durch Sprints in die Spitze oder auf den Außenpositionen frei zu laufen. Vermutlich, um es nicht ganz so einfach zu machen, verhalten sich die Spieler nun auch ein wenig realistischer, wenn es um die Ballannahmen geht. Schwierige Bälle verspringen deutlich häufiger, was in einigen Momenten und gerade bei schlechteren Mannschaften das eine oder andere Mal für einen kurzen Frustmoment sorgt, alles in allem aber durchaus eine gute Idee ist.
Schnell wieder raus damit
Verabschieden muss man sich in FIFA 13 wieder von dem, in Teil 12 von den Entwicklern noch hoch gelobten, Tactical Defendig-Feature. Was zunächst nach einer guten Idee klang, nämlich den Abwehrspieler mittels gedrückt gehaltenem Knopfes quasi automatisch an den Stürmer zu heften, hat sich bei den Gamern nie wirklich durchgesetzt und dem Spiel eher geschadet, weshalb es auch nicht wirklich schade drum ist, dass dieses Feature fallen gelassen wurde. Ansonsten fühlt sich FIFA 13 – und alles andere wäre ja noch schöner -, immer noch wie FIFA an.
Neuer Look tut gut:
Auf den ersten Blick fällt eingefleischten FIFA-Spielern bei FIFA 13 natürlich sofort auf, dass das Menü im Vergleich zu FIFA 12 neu gestaltet wurde und nun auch etwas flotter daher kommt, was die Ladezeiten angeht. Unübersichtlich wirkt es auf den ersten Blick nach wie vor. Vermisst habe ich sofort den “Be a Pro”-Bereich, der nun mehr oder weniger in den Online-Modus ausgelagert wurde, da sich EA dazu entschieden hat Online und Offline nun strickt zu trennen. Wohl um zu verhindern, dass die eigens erstellten Spieler in Offline-Kämpfen gegen den Computer für den Online-Modus schnell aufgelevelt werden. Auf der einen Seite eine durchaus gute Idee, nur auf der anderen Seite etwas schade, da es nun im Offline-Modus keinen richtigen “Be a Pro”-Spieler im herkömmlichen Sinne mehr gibt. Zwar ist es nach wie vor möglich, einen eigenen Spieler zu erstellen doch kann man dessen Werte nach Belieben ändern. Das ist übrigens bei allen anderen Spielern auch möglich. Hinzu kommt, dass es nicht ganz so einfach war, diesen erstellten Spieler in den Manager-Modus zu integrieren und er dort nun auch keinen Stern mehr über dem Kopf trägt, was alles zusammen genommen dem Ganzen ein wenig den Reiz nimmt. Aber gut, dieses Schicksal betrifft wohl eher eine kleinere Anzahl der Zocker.
Was vor allem beim “Be a Pro” zählt, ist natürlich der Online-Modus und diesem hat dieser Schritt durchaus gut getan. Endlich keine Spieler mehr mit 90er-Werten, nur wenige Tage nach dem Release. Dass EA die Online/Offline-Geschichte in FIFA 13 dann nicht komplett durchgezogen hat und sie mit den Skill-Spielen ein wenig verwässert, ist schade aber zu verschmerzen. Die Skill-Spiele sind nämlich im Grunde eine gute Idee seinen Spieler zu verbessern. Nur blöderweise kann man jeden Spieler auswählen, also am besten Messi, und die daraus gewonnen Punkte dafür verwenden im Shop Boosts für die eigenen Spieler frei zu schalten. Darüber hinaus bieten die zahlreichen Übungen eine gute Möglichkeit sich mit der manuellen Steuerung vertrautzumachen, die ja gerade bei Flanken und Freistößen nicht gerade einfach zu meistern ist.
Auch die übrigen Modi wurden für FIFA 13 konsequent weiter verbessert. So hat man beim “Ultimate-Team” nun deutlich mehr Möglichkeiten seinen Kader zu erweitern und an Turnieren teilzunehmen (sowohl Online als auch Offline). Gerade der Online-Modus bietet da jede Menge. Neben den normalen Freundschaftsspielen gibt es die Möglichkeit mit seinem Pro einem Team beizutreten oder eine eigene Mannschaft zu erstellen oder sich mit seinem Lieblingsteam online gegen andere Spieler in einer virtuellen Bundesliga zu duellieren und wenn möglich von der vierten Liga in die erste Bundesliga auf zu steigen. Ihr kennt das ja.
Fazit:
Alles in Allem fällt der Schritt zwischen FIFA 12 und FIFA 13 sicherlich etwas kleiner aus als es noch zwischen FIFA 11 und FIFA 12 der Fall war, doch das Gesamtpaket stimmt allemal und die neue Impact-Enige entfaltet ihre Wirkung. EA hat in allen Bereichen an den richtigen Stellschrauben gedreht und mal hier etwas weg genommen und da etwas hinzu gefügt, so dass sich das Spiel auf dem Platz (nach einer Phase der Eingewöhnung) nun noch etwas runder und dynamischer anfühlt. Die Hürde für Einsteiger bleibt allerdings weiterhin bestehen. Denn zumindest als relativer Neuling hat man gegen einen etwas erfahreneren Spieler absolut keine Chance. Allen Fans der Serie bietet auch FIFA 13 wieder zahlreiche Kaufgründe und jede Menge Modi, um für sich das optimale Spielerlebnis herauszuziehen. Vom Karriere-Modus als Manager und der Lenkung eines ganzen Teams über den Freundschaftskick mit Freunden an einem Fernseher bis zum eigenen Profi in einer Online-Mannschaft.
Ich muss schon sagen, wenn man, so wie ich, lange kein FIFA mehr gespielt hat, dann fallen einem die Änderungen schon sehr auf. Auch wenn sich diese Aussage nur auf die Demo bezieht. Ob sich der Kauf aber lohnt, wenn man FIFA 12 besitzt, wage ich mal zu bezweifeln.
Und auch wenn mir die Demo Spaß macht, bin ich nicht bereit diesen Preis dafür zu zahlen. Da warte ich lieber, bis das Spiel günstiger wird.