Lesezeit: 4 MinutenAuch in Borderlands 2, dem neuesten Teil der Borderlands-Reihe, gibt es Ungeziefer und böse Buben die einem an‘s Leder wollen. Wer den Vorgänger gespielt hat, weiß allerdings, dass man sich als vollwertiger „Kammer-Jäger“ nicht gerade hilflos auf Pandora wiederfindet, sondern dank RPG-Elementen und „Bazillionen“ von Waffenkombinationen ordentlich austeilen darf, kann und auch soll! Hier könnt ihr nachlesen, wie gut uns das Spiel gefallen hat!
Hangover auf Pandora mit Claptrap als Reiseführer
Die Reise beginnt relativ ruhig mit einer Zugfahrt, aber Borderlands 2 wäre nicht Borderlands wenn sich das nicht zügig ändern würde! Bevor man sich versieht bricht die Hölle los und der ehemalige Auftraggeber Handsome Jack, der euch mit der Suche nach einer sagenumwobenen Alien-Waffenkammer beauftragt hatte, versucht euch in die Luft zusprengen, das ist wirklich nicht die feine englische Art! Dann habt ihr die Wahl, wollt ihr als Sirene mit Elementarkräften, schießwütiger Gunzerker, Gechützturm unterstützter Commando, oder getarnter Assassine Zero die Gegner aufmischen? Jede Klasse bietet unterschiedliche Spezialisierungs-Möglichkeiten. Hat man sich entschieden, findet man sich Schutz- und Waffenlos zwischen den verschneiten (Ja, es gibt im neusten Teil wirklich nicht nur Wüste zu sehen) Resten des Zugwracks wieder und wird von einem altbekannten Freund aufgelesen, Claptrap. Der kleine, freche Blechkasten wird Fans des ersten Teils noch gut im Gedächtnis geblieben sein. Er stattet euch mit dem nötigsten Equipment aus und erklärt euch in einer herrlich, lächerlichen ersten Mission die nötigsten Spielmechanismen und führt euch zu den ersten Questgebern auf eurer “Kammer-Jagd” über und unter der Oberfläche von Pandora. Im Laufe des Spiels trefft ihr viele verrückte Questgeber, altbekannte Gesichter und die damaligen Helden des ersten Teils. Das Script-Writing in Borderlands 2 ist wirklich abwechslungsreich und famos witzig, ihr werdet euch des öfteren erwischen, dass ihr wie ein Honigkuchenpferd grinsend vor dem Bildschirm sitzt. Hier weiß auch die deutsche Synchronisation durchaus zu überzeugen, auch wenn die englische original Synchro einen Tacken besser ist.
Der EG-Gesundheitsminister rät: Pistolen mit 4-fach Zoom und Feuerschaden gegen Panikattacken
Wenn man von einem wütenden Mob angegriffen wird, kann es gut passieren dass die gute, alte Pumpe einen Satz macht! Doch zu eurem Glück bietet Borderlands 2 ja selbsternannt eine “bazillionen” von verschiedenen zufallsgenerierten Waffenkombinationen um euren Gegnern die Lichter auszuknipsen. Sei es nun eine Pistole mit 4-fach Zoom und Feuerschaden oder ein Granatwerfer der, pro Feuerstoß, drei durchaus tödliche Granaten mit Elektroschaden auf eure Widersacher niederregnen lässt, das Spiel versorgt achtsame Loot-Fetischisten ständig mit neuem Spielzeug. Dabei wird generell zwischen Pistolen, SMG’s, Sturmgewehren, Schrotflinten, Scharfschützengewehren und Granaten unterschieden. Die Waffenvariationen unterscheiden sich nicht nur in allseitsbekannten Spezifikationen wie Schaden, Genauigkeit und Munitionskapazität, nein, auch Elementareffekte, spezielle Waffenboni etc. werden euch vor die Qual der Wahl stellen. Das einzige Manko bei der ganzen Sache ist, dass ihr euch oft mit geringer bis keiner Munition vorfinden werdet, wenn ihr euch nicht fleißig an jeder Munitionsmaschine mit Patronen, Raketen und Granaten eindeckt. Doch was darf bei einer schießwütigen Killermaschine nicht fehlen? Richtig, der ordentliche Schutz, kennt man ja! Die Schildwahl ist ebenso wichtig wie die richtige Bewaffnung, manche Schilde laden sich sehr schnell wieder auf, haben aber eine geringere Gesamtladung als andere Schilde, für die man widerrum Lebensenergie einbüßen muss, auch Elementareffekte oder Spezialboni, wie reflektierter Schaden gegnerischer Nahkampangriffe, sind nicht zu verachten.
Skillpunkte: Vom Nichtskönner zum Rambo-Abbild
Dank dem RPG orientierten Skillpunkte-System könnt ihr euren Charakter mit vielseitigen Fähigkeiten und Statboosts versorgen, um euch bei den Feuergefechten mit den zahlreichen Fieslingen einen entscheidenden Vorteil zu sichern und euren Munitionsverbrauch hoffentlich zu reduzieren. Ihr erhaltet pro Levelaufstieg ab Level 5 jeweils einen Skillpunkt den ihr in 3 unterschiedlichen Skilltrees eures Charakters einsetzen könnt. Die Menge an Skillpunkten wird pro Charakter nicht reichen um alle Skilltrees voll auszubauen, das bietet definitiv Wiederspielwert wenn ihr auch zu den Leuten gehört die gern die unterschiedlichen Effekte der Spezialisierungen an den Versuchskaninchen ‘aka’ Gegnern ausprobieren. Komplett neu in Borderlands 2 sind die Badass-Ränge, welche ihr euch durch Erfüllung von verschiedenen Herausforderungen verdient. So könnt ihr mit Badass-Tokens Statboosts verdienen, die auf alle Charaktere die ihr erstellt angewendet werden, egal ob neuer oder alter, high- oder lowlevel Charakter! Das nenn’ ich mal wirklich Badass!
Angst allein? Koop-Unterstützung sei Dank kein Problem!
Die vier Spieler Koop-Funktion von Borderlands 2 war sicher auch schon beim ersten Teil für viele Spieler DAS Kaufargument, natürlich wurde dieses Feature wieder eingebaut und weiter verbessert! Laut den Entwicklern wird es nun deutlich weniger Probleme beim Zusammenspielen von Charaktern mit unterschiedlichen Fortschritten in der Kampagne geben, auch wenn empfohlen wird den Level- und Fortschrittunterschied möglichst gering zu halten um den Spielspaß nicht zu mindern. Das Tauschen von Waffen wurde nun zum Beispiel wirklich vorteilhaft gelöst, musste man im ersten Teil noch per Chat mit den Kameraden abklären welches Item getauscht werden sollte, und das eigentliche Tauschen aus Item wegwerfen und Item aufheben bestand, gibt es nun einen übersichtlichen Tauschen-Bildschirm in dem man ohne großes Geraffel Items platzieren, begutachten und letztendlich tauschen oder sich darum duellieren kann. Sehr vorbildlich Gearbox! Wer das Spiel trotz des sehr motivierendem Koop-Features lieber allein spielen möchte kann das auch tun, sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass das Spiel sehr stark auf Koop ausgelegt ist und man allein Einbußen bei Loot-Drops und eine sehr steile Schwierigkeitskurve in Kauf nehmen muss.
Polieren und Wachsen nicht vergessen, aus alt mach neu!
Die Engine auf der Borderlands 2 läuft ist quasi die des Vorgängers, allerdings wurde das Spiel nocheinmal stark aufgehübscht! Die Kulissen sind zahlreicher geworden, ihr findet euch nicht nur in der Wüste wieder, jetzt geht es auch in Schneegebieten, Kanalisationen, Städten, und arealen mit üppiger Vegetation ans Eingemachte. Das Spiel läuft dabei immernoch sehr flüssig, selbst wenn es bei heftigen Schießereien schonmal ordentlich zur Sache gehen kann. Dem Cell-Shading-Look ist auch der Nachfolger treu geblieben und hebt sich dadurch meiner Meinung nach immernoch stark positiv von den meisten Shooter-Cousins ab. Die Animationen haben auch eine Generalüberholung bekommen, das gesamte Spiel wirkt organischer und weniger steif als das alte Borderlands. Nette Details, wie der Einsatz von Ragdoll-Physik bei Gegnern die Bekannschaft mit der Stoßstange von Jeeps machen, runden das Spiel weiter ab. Die Steuerung geht auf der Xbox 360 leicht von der Hand und Shooter-Veteranen werden die Tastenbelegung sehr vertraut empfinden.
Fazit: Borderlands 2, das Zentrum für Koop-Spaß
Borderlands 2 hat einiges zu bieten! Unzählige verschiedene Ballermänner die gefunden und ausprobiert werden wollen, viele Hauptquests die euch für mindestens 30-35 Stunden beschäftigen sollten und noch mehr Sidequests die weiteren Spielspaß bringen, einen hohen Wiederspielwert der durch das Koop-Feature und die vielseitigeren Questgestaltungen als im Vorgänger nur noch mehr verstärkt wird. Für Fans des ersten Teils, für neugierig gewordene Shooter- und RPG-Liebhaber oder einfach Leute die gerne mit anderen Spielern zusammen den bösen Jungs ordentlich einheizen: Greift zu! Die Story, das Gameplay, der Spielspaß, für mich stimmt bei dem Spiel das Gesamtpaket. Klare Kaufempfehlung!
Kann dem Test nur zustimmen. Ich spiels total gerne und obwohl es im Grunde immer dasselbe ist (Auftrag abholen, rumballern, Auftrag abgeben), macht es mir auch nach vielen Stunden immer noch Spass.
Das gute an Borderlands ist einfach die Gegnervielfalt, die verrückten Charaktere die man trifft, das Looten und dass die Missionen meist nett gestaltet sind und kleinere Untermissionen haben, so wirkt alles nicht so schnell generisch wie z.B. bei GTA, Assassin’s Creed usw. 🙂
Mir macht’s aufjedenfall wirklich Spaß und die Kampagne bietet auch viele OHAAAA-Momente 😀