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Battlefleet Gothic: Armada – Ein Spiel für den goldenen Thron

von am 6. Mai 2016
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Lesezeit: 4 MinutenAls Fan des Warhammer-Universums hat man seit Dawn of War II so Einiges an neuen Spielen rund um das kriegsgeplagte 41. Millennium präsentiert bekommen. Bei einer Vielzahl der Veröffentlichungen hat sich aber vermutlich der Imperator auf seinem goldenen Thron gedreht, denn wirklich überzeugen konnten nur wenige dieser Franchise-Ableger. Diese Flaute hat nun mit Battlefleet Gothic: Armada ihr jähes Ende gefunden. Warum das so ist, das erfahrt ihr hier.

Battlefleet Gothic: Armada - Launch Trailer

Die Schlacht zu verlieren heißt nicht den Krieg zu verlieren

Als Bürger des Imperiums hat man nur selten einen ruhigen Tag, ganz besonders im 41. Millennium. Überfälle der Eldar und der Orks sind im Gothic-Sektor zu einer mehr als störenden Plage geworden und spätestens mit dem erneuten Auftauchen von Abbadon dem Vernichter stehen der Menschheit wahrlich dunkle Zeiten bevor. Als jungen und aufstrebenden Flottenkapitän des Imperiums fällt euch die Verteidigung dieses kritischen Sektors zu. Keine sonderlich dankbare Aufgabe, denn es brennt an allen Ecken und Enden.
Die Verteidigung des Gothic-Sektors erledigt ihr über eine anschauliche Sektorenkarte. 50 verschiedene Welten, von denen jede einzelne ihren Beitrag leistet. Mit fortschreitendem Verlauf der Kampagne werden einige dieser Welten immer mal wieder in Bedrängnis kommen und eure Hilfe anfordern. Allerdings (und das ist eine angenehme Erschwernis) könnt ihr nicht überall gleichzeitig sein. Innerhalb jeder Etappe des Feldzugs habt ihr nämlich eine begrenzte Anzahl von verfügbaren Interventionen. Während man zu Beginn noch recht viele Welten beschützen kann, spitzt sich die Situation mit zunehmendem Spielverlauf merklich zu. Da ist es keine Seltenheit, wenn vier Planeten Notrufsignale absetzen, ihr aber nur maximal zwei dieser verzweifelten Hilfsgesuche beantworten könnt. Und damit ist es denn auch noch nicht getan. Denn sollten die Dinge sich mal gegen euch wenden und ihre eure Flotte verlieren, dann verliert ihr halt eure Flotte, aber das Spiel geht weiter. Besonders kribbelig wird es dann in den Hauptmissionen, wenn es zum Beispiel gilt, ein mächtiges Artefakt aus Abbadons Klauen zu entreißen. Keine einfache Aufgabe und solltet ihr das Artefakt nicht sichern können, dann könnt ihr euch nur ausmalen, was der Zerstörer damit wohl im Laufe der fortschreitenden Kampagne noch alles anrichten wird.

Für jede Mission das passende Schiff

Vor jeder Mission müsst ihr zunächst einmal die Schiffe auswählen, die ihr in die Schlacht führen wollt. Je nach Typus und Bewaffnung des Schiffs müsst ihr dafür sogenannte Flottenpunkte zahlen, die die für die jeweilige Mission zulässige Gesamtsumme nicht übersteigen dürfen. Dabei ist auch die richtige Mischung aus verschiedenen Schiffstypen von zentraler Bedeutung. Einfach nur mit dicken Schlachtkreuzern auflaufen macht zwar Eindruck, ist aber eher hinderlich, wenn ihr ein flottes Schiff der Eldar vor Ablauf eines Zeitlimits entern sollt.
Damit ihr für alle Eventualitäten ausgerüstet seid, empfiehlt es sich auch, dass ihr eure Schiffe entsprechend modifiziert. Nach jeder Schlacht, aus der euer Schiff zurückkehrt, erhält es Erfahrung und damit eventuell Zugang zu neuen Aufrüstungsoptionen.  Schwere Kreuzer, verstärkt mit zusätzlichen Rüstplatten und der Option eure Feinde via Funkspruch zu verhöhnen (was diese zwingt euren Kreuzer anzugreifen) stellten sich in vielen Missionen als wahrer Segen heraus.  Die Optionen sind dabei zahlreich und neben dem Einbau unterschiedlichster Hardware könnt ihr zusätzlich noch die Attribute eurer Besatzung verbessern – ein Aspekt, der sehr schnell den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen kann.

All ahead full!

Solltet ihr von diesen ganzen Feinheiten allerdings wenig halten, dann könnt ihr die ganze Geschichte auch wie die Orks angehen und mit vollem Schub euren Feinden in den Bug scheppern. Das knirscht nicht nur schön, sondern zerfetzt insbesondere die kleineren Schiffstypen in Sekundenbruchteilen. Um eure Erfolgschancen für solch halsbrecherische Manöver zu erhöhen, empfiehlt es sich vorher auf bestimmte Module der feindlichen Schiffe zu zielen. Ein Schiff der Eldar, das seinen Antrieb verloren hat, lässt sich wirklich prima mit eurem Schlachtkreuzer überfahren! Anders als in Spielen wie Homeworld oder Sword of the Stars, schippert ihr hier durch ein zweidimensionales All und wenn ihr wirklich mit einem Schlachtkreuzer unterwegs seid, dann könnt ihr Barrel Rolls und andere flotte Manöver erstmal abhaken. Einfacher wird das Spiel aber trotzdem nicht, denn viele der speziellen Fähigkeiten, wie Torpedos und die Ausrichtung eures Geschützfeuers, müssen von euch individuell gesteuert werden. Damit das nicht in stressigem Micro-Management ausartet, könnt ihr bequem mit der Leertaste die Spielgeschwindigkeit drosseln. Habt ihr da erst einmal den Bogen raus, könnt ihr selbst mit kleineren Schiffstypen den dicksten Pötten so ziemlich auf die Nerven gehen und sie mit punktgenauen Melter-Torpedos in Brand schießen.

So funktioniert Warhammer

Battlefleet Gothic: Armada lebt und atmet den Geist des Warhammer-Universums wie kaum ein anderes Spiel nach Dawn of War II. Die Atmosphäre ist durchgehend düster, drückend und zum Schneiden dick. Auch wenn die Dialoge zwischen den Missionen lediglich über etwas karge Portraits animiert werden, reißt es die großartige Vertonung allemal raus. Innerhalb der Missionen sind es dann insbesondere die zahllosen Details, die Battlefleet Gothic: Armada zu einem wahren Augenschmaus werden lassen. Vor Geschützen nur strotzende Schiffe, verziert mit detailreichen Bastionen, Türmen und Statuen, zählen die Schiffe des Warhammer-Universums zu den vermutlich imposantesten Erscheinungen des fiktiven 41. Jahrtausends. Jede der vier spielbaren Rassen hat sein ureigenes Erscheinungsbild und während man bei den Schiffen der Chaos-Flotte auch gerne mal unterschiedlichste Mutationen, Pestbeulen oder andere organische Ablagerungen auf der Außenhülle finden kann, hämmern die Orks einfach alles an brauchbaren Materialien zusammen und bauen die vermutlich robustesten „Raumschiffe“ der Galaxie. Gegenwärtig beschränkt sich euer Zugang zu diesen vier Rassen nur auf den Multiplayer. Letzterer kränkelt allerdings noch etwas, da sich einige der Rassen deutlich besser für verschiedene Szenarien eignen als andere. Ein eigentlich unnötiger Wermutstropfen auf die anderweitig gelungene Präsentation.

Ein Spiel für den goldenen Thron

Auf dieses Spiel hat jeder Warhammer-Fan gewartet. Battlefleet Gothic: Armada trifft den richtigen Nerv mit voller Breitseite. Nach den zig glanzlosen Ablegern, die es nach Dawn of War II gab, war es höchste Zeit für einen soliden Titel aus den Wirren des 41. Jahrtausends. Battlefleet Gothic: Armada ist dieser Erlöser und wäre der Imperator nicht auf seinem goldenen Thron auf Terra gefangen, er würde dieses Spiel spielen.

BFGA_Fazit

 

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