Reviews
0 Kommentare

Batman: Arkham Origins – Alles auf Anfang

von am 14. November 2013
DETAILS
 
Editor Rating
 
GAMEPLAY
10

 
GRAFIK
10

 
SINGLEPLAYER
10

 
MULTIPLAYER
10

 
SOUND
10

Gesamt-Wertung
10

Hover To Rate
User Rating
 
GAMEPLAY

 
GRAFIK

 
SINGLEPLAYER

 
MULTIPLAYER

 
SOUND

User-Wertung

You have rated this

 

Lesezeit: 8 MinutenMit Arkham Asylum hatte Rocksteady endlich der Gamingwelt gezeigt, wie ein Superhelden-Spiel auszusehen hat. In Arkham City kam noch eine offene Welt hinzu und neue Herausforderungen. Kein Spiel hat mir in den letzten Jahren so viel über Batman und Comiccharaktere im Allgemein erzählt, wie diese beiden. Nun also gleicher Publisher, neuer Entwickler und Arkham Origins. Zurück zu den Wurzeln des dunklen Ritters, die so neu gar nicht sind.

Es Weihnachtet

Weihnachtsabend in Gotham City, es ist friedlich und ruhig. Die Schneeflocken landen leise auf den Fenstern … so stellt sich Alfred, Batmans Butler, zumindest die Feiertage vor. Mit einem Chef wie Bruce Wayne wird das allerdings nichts. Während sich Alfred auf das Auspacken der Geschenke freut, findet Batman zu seiner Überraschung heraus, dass Black Mask nicht nur einen, sondern gleich acht der erfahrensten Kopfgeldjäger auf ihn losgelassen hat. Und wer würde den Auftrag für 50 Millionen Dollar nicht gerne annehmen? Jetzt wäre die Batmanhöhle sicherlich kein schlechter Platz, um Assassinen mal Assassinen bleiben zu lassen, während man mal für ein paar Tage Glühwein trinkt und den Tannenbaum lobt, aber wir haben es mit Batman zu tun und der ist alles andere als eingeschüchtert von den Drohungen, sondern plant schon den offenen Gegenangriff. Während die Fledermaus also davon schwebt um Gotham zu retten, hofft Alfred zumindest auf eine Party zu Silvester, doch da gibt es auch noch den Joker und der hat bereits seine eigene Idee von einem kranken Weihnachtsfest ausgearbeitet.

Was ist denn nur in Gotham los?

Wir kehren mit Batman zurück zu seinen Wurzeln. Das heißt nicht, dass der Gute nicht wüsste, wie man Verbrechen bekämpft, sondern nur, dass niemand so richtig weiß, wer er eigentlich ist und auf welcher Seite er steht. Aufgrund dessen haben wir in der Stadt keine Freunde, sondern nur Gegner. Die korrupte Polizei will uns festnehmen und die Bösewichter wollen uns töten, während wir einfach auf alle Personen einkloppen, die sich uns in den Weg stellen. So retten wir Kriminelle vor Polizisten, SWAT-Mitglieder vor den Gangs und bleiben einfach auf der von uns selbst definierten guten Seite. Wir können leise vorgehen oder mit einem Paukenschlag die Gegner aufmischen, das ist wie immer uns überlassen. Das Kampfsystem wurde dabei nicht neu erfunden, sondern ist identisch mit der gewohnten Hau-drauf- und Konter-Methode aus den beiden Vorgängern. Das funktionierte damals schon sehr gut, das macht es auch heute. Obwohl ich hin und wieder das Gefühl hatte, dass das Spiel ungewohnt lange braucht, um auf einen Knopfdruck zu reagieren. Wenn man gegen einen massiven Feind wie Bane kämpft, kann das den ein oder anderen Nerv kosten. Präzision und Reaktion sind hier von großem Vorteil, wer nur eine halbe Sekunde zu früh oder zu spät ausweicht, der weicht am Ende gar nicht aus. Das ist vor allem bei den Bossgegnern, den Assassinen, von großer Bedeutung, treten wir gegen 20 Polizisten in einem Raum an, verursacht das nicht wirklich viel Schaden bei unserer Gesundheit. Wir starten bereits gut ausgerüstet mit den wichtigsten Kampfhilfsmitteln, in Form von Gadgets, was uns schnell Vorteile bringt. Noch ein paar Sätze zu den Bosskämpfen ganz allgemein: Liebe Entwickler, hört bitte auf, mit der drei Rundenregel. Es ist vorhersehbar und langweilt mich persönlich sehr. Ändert das doch nur einmal oder variiert etwas, macht was, irgendwas. Leider werden uns auch acht Assassinen versprochen, doch wir treffen nur auf fünf (und das teilweise mehrmals) in der Hauptmission. Wer die anderen sehen möchte, muss sich auch um Nebenmissionen kümmern. Ich hätte lieber alle während der Haupthandlung getroffen.

Da wir zu den Ursprüngen von Batman zurückkehren, lernen wir (theoretisch) viele Charaktere erst kennen. Joker? Wat, wer soll das denn sein? Enigma? Ist uns auch ein Rätsel. Wie kam Joker noch einmal zu seiner Freundin Harley Quinn? James Gordon? Dessen Vertrauen müssen wir auch erst einmal gewinnen. Das ist vor allem gut für Einsteiger, die sich mit dem Batman-Universum nicht auskennen, alle anderen müssen für diese Zeit vergessen, was sie teilweise in Arkham Asylum und Akrham City gesehen haben. Das gilt auch für Gotham, das eins zu eins übernommen wurde. Letzteres kann man allerdings nicht wirklich kritisieren, New York sieht nun mal auch aus wie New York und vergleicht man die Karte mit Arkham City fällt erst auf, dass die Stadt ganz schön an Größe gewonnen hat. Im Ganzen wirkt Origins wie eine leichte Überleitung zu den neuen Konsolen. Während Rocksteady gerüchteweise bereits an einem Titel für die nächste Generation arbeitet, liefert Warner Bros. Games Montreal bekannte Kost. Hier wurde kein Risiko eingegangen, sondern Bewährtes fortgesetzt. Ob man das positiv oder negativ sieht, ist subjektiv. Mich persönlich hat es nicht wirklich gestört. Dafür fand ich es manchmal schade, dass durch die offene Welt und den vielen Herausforderungen im Spiel, der Spieler oft vergisst, worum es eigentlich geht. Die Handlung gerät immer wieder in den Hintergrund, während wir hunderte von Herausforderungen angehen können. Jetzt kann man natürlich sagen “dann spiel halt nur die Hauptmission”, das ist einfacher als gesagt, die Versuchungen der Ablenkung sind zu sehr präsent, um nur von A nach B zu schwingen. Es sind auch nicht nur gefühlte hundert Herausforderungen, sondern tatsächlich mehr. Dazu gehören Daten sammeln, Kampfchallenges, Relais zerstören, Waffenkisten unschädlich machen, laufende Verbrechen stoppen und vieles, vieles mehr. Was mir am besten gefallen hat, waren die Detektivherausforderungen. Hier muss Batman in der Stadt und auch innerhalb von Missionen an verschiedenen Schauplätzen Verbrechen auflösen und den Schuldigen hinter Schloss und Riegel bringen. Das war immer eine angenehme Abwechslung im Spiel, auch wenn jede der Nebenmissionen nach Schema F abläuft. Wer sich zurückziehen möchte, kann das jederzeit in der Bat-Höhle. Hier wartet nicht nur Sidekick Alfred mit Weisheiten auf uns, sondern freigeschaltete Anzüge, außerdem können wir unsere Kampferfahrung trainieren und verbessern.

Eine Neuerung gibt es dann aber doch: Wir werden nun nach einem Kampf benotet. Je nachdem, ob wir entdeckt wurden und wie wir uns angestellt haben, gibt es eine Bewertung, die unsere Erfahrungspunkte erhöhen kann. Das war bei mir jetzt nicht sehr überzeugend, ich bin scheinbar gutes Mittelmaß, hat mich allerdings auch nicht dazu gebracht, mich mehr anzustrengen. Was noch? Ach ja, der Mehrspieler-Modus, ohne den heutzutage wohl kein Spiel mehr leben kann.

Mehrpieler gibts da auch noch

Hier geht es um Gangs vs. Heros, heißt, wir können entweder online der Gang von Joker oder Bane beitreten oder uns für die gute Seite von Batman und Robin entscheiden. Dabei bleiben wir allerdings nur auf der unteren Ebene der Gruppierung. Das gilt solange, bis wir unseren Chef innerhalb der Karte entdecken, der an einer bestimmten Stelle “gestartet” werden kann. Der erste Spieler, der den jeweiligen Anführer findet, darf dessen Charakter übernehmen. Jede Gang- und Herogruppe hat ihre eigenen Vorteile. Jokers Helfer bedienen sich dabei etwas abgefahrenen Hilfsmittel, während Banes Gruppe eher auf Gewalt setzt. Batman und Robin greifen beide dafür mehr aus dem Hintergrund an. Während die Gangs das Hauptziel haben, Kontrollpunkte einzunehmen, müssen die Helden sie dabei stören. Es treten also Waffengewalt gegen Stealth-Gagets an. Die Karten sind stark an den Einzelspieler angelegt, bieten viele Möglichkeiten für den Angriff aus dem Hinterhalt. Der Mehrspieler sorgt definitiv für Abwechslung und auch die unterschiedlichen Fähigkeiten und Kampfmöglichkeiten sind gut eingebaut. Ebenso sorgen die verschiedenen Möglichkeiten für die Charakteranpassung für Vielfalt auf den Karten. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass es zu bestimmten Tageszeiten schwer ist, ein Match zu finden, da die Server des Onlinemodus im Gegensatz zu dem ein oder anderen Shooter, nicht wirklich mit Spielern voll sind.

Ein Ritter mit Problemen

Im Internet gab es einige entrüstete Spieler, die über Probleme mit dem Spiel klagten. So seien verschiedene Missionen nicht erfüllbar, das Spiel kann nicht über das Hauptmenü gestartet werden etc. Ich selbst hatte mit dem Spiel überhaupt keine Probleme außer den stark auffälligen Ruckler und Performance-Einbrüchen auf der PlayStation 3. Gut, hin und wieder wurde bei Kämpfen auf einmal in den Detektivmodus geschaltet ohne dass ich die Taste hierfür gedrückt hatte. Etwas seltener traten Soundprobleme auf und die Kartenmarkierung war sich mehr als einmal nicht sicher, wo sie mich denn jetzt eigentlich hinschicken möchte. All das mag für manche Spieler ein negativer Punkt sein, ich konnte nach ein bisschen Spielzeit gut darüber hinweg sehen.

Wie sieht es nun aus, wie hört es sich an?

Die Grafik ist okay, sie überzeugt nur nicht wirklich. Ich hatte das Gefühl, dass es im Gegensatz zu Arkham City ein Schritt zurück war (tatsächlich ist es im Vergleich zum Vorgänger auf selbem Niveau) und das lag nicht nur an flackernden Texturen und Rucklern. Das Spiel sieht älter aus, als es ist. Mir ist Grafik persönlich nicht so wichtig, aber das war schon auffällig. Die Zwischensequenzen überzeugten teilweise noch weniger. Dafür überzeugt Batman: Arkham Origins mit Sound und den englischen Sprechern, zu denen ich unbedingt raten möchte. Zwar wurde die Stimme des Jokers nicht mehr von Mark Hamill übernommen (Luke Skywalker, Star Wars), sondern von Troy Baker (bekannt als Joel aus The Last of Us oder Booker DeWitt, BioShock) doch er macht seine Sache überzeugend gut. Batman ist dank Alfred auch extrem gesprächig, schließlich hat der Butler häufig das Bedürfnis sich bei dem Helden zu melden und sich selbst auf dem Laufenden zu halten. Es ist das erste der Spiele, das sich der Beziehung der beiden annimmt und das fand ich gut, schließlich erklärt das einiges über ihr Verhältnis in der Vergangenheit und Gegenwart.

Fazit – Lohnt sich die Rückkehr zu den Ursprüngen?

Warner Bros. Games erfindet Batman nicht neu, sondern behält das bewährte Rocksteady-Prinzip bei. Der ein oder andere Bossgegner ist überflüssig, weil er sich wiederholt, die Grafik ist nicht die beste und das Spiel kämpft mit der Performance. Batman: Arkham Origins wirkt – und ist wahrscheinlich sogar – der Übergangstitel zu den neuen Konsolen. Ich mochte, wie das Spiel mit der Vorgeschichte als Prequel umgeht und hab wieder das ein oder andere über die Charaktere im Batman-Universum gelernt. Das Spiel hat so viele gute Momente, dass ich persönlich die kritischen Punkte übersehen konnte. Origins ist definitiv für Fans des Dunklen Ritters, alle anderen können reinschnuppern und Gotham mit seinen Bösewichtern kennenlernen. Und bitte für das nächste Mal: Mehr vom Verrückten Hutmacher!

Da sowohl Batman, als auch Joker, das ein oder andere Problem mit sich selbst, ihrem Status und der Welt haben, hier ein Link zum Lesezeichen von Frank Millers The Dark Knight Returns. Ein lesenswerter Comic für alle Fans, der sich genau diesem Thema näher annimmt.

Wer sich jetzt das Spiel kaufen möchte, kann das unter folgendem Link bei Amazon.

Sei der Erste, der kommentiert!
 
Kommentiere »

 

Du musst eingeloggt sein zum kommentieren