Sword Coast Legends – Lass’ deinen inneren Dungeon Master raus!
Lesezeit: 3 MinutenSword Coast Legends ist im Dungeons & Dragons-Universum “Forgotten Realms” angesiedelt. Das von n-Games entwickelte Spiel enthält nicht nur eine normale Single-Player Kampagne, sondern auch den sogenannten “Dungeon Master Modus”, der es euch – oder Freunden – erlaubt kinderleicht eure eigenen Kampagnen zu erstellen. Diesen Dungeon Master Modus konnte ich auf der gamescom 2015 selbst anspielen.
Zunächst einmal zum Spiel selbst: es gibt fünf verschiedenen Rassen und sechs Klassen aus denen man sich seinen eigenen Charakter frei zusammensetzen kann. Gespielt wird entweder allein im Koop mit NPCs, oder mit bis zu drei Freunden im echten vierer Koop. Das Kampfsystem ist echtzeit- und nicht rundenbasiert, aber man kann, um taktische Befehle zu erteilen, auch das Spiel pausieren (ob und wie das im vier Spieler Koop funktioniert weiß ich allerdings nicht). Perspektivisch bewegen wir uns isometrisch über wunderbar gerenderte Landschaften.
Kommen wir also nun zum auf der Gamescom 2015 vorgestellten Dungeon Master Modus von Sword Coast Legends, in dem ich als Zauberin zur Abenteurergruppe gehörte – seht oben im E3 Video ein ganz ähnliches Szenario. Im Dungeon Master Modus wird zu fünft gespielt – ein Dungeon Master, vier Abenteurer. Ganz so als würden wir uns zu einem gemütlichen Dungeon & Dragons Abend bei jemandem am Wohnzimmertisch versammeln. Der Dungeon Master bekommt in diesem Modus sehr mächtige Gestaltungsmethoden für seine eigenen Kampagne in die Hand; die Grundumgebung für so ein Dungeon wird aktuell prozedural generiert und die Anzahl der vorhandenen Gebäude kann nicht verändert werden. In Echtzeit werden vom Dungeon Master platzierte Gegenstände oder NPCs – freundliche und feindliche – gerendert und Texte zur Questgestaltung eingefügt. Über VoIP soll es sogar möglich sein die NPCs zu vertonen. Hat man einmal seine persönliche Kampagne fertig gestaltet kann man sie online teilen – und dann kann sie, wenn man sie herunterlädt weiter bearbeitet und verändert werden, sodass sich hier wahrlich Millionen von neuen Spielmöglichkeiten ergeben wo man sich nach Herzenslust austoben kann – und dann auch mit seiner Gruppe durchspielen. Auch während die Gruppe bereits spielt hat man als Dungeon Master die Möglichkeit einzugreifen… Fallen zu platzieren, Monster zu verstärken und so den Kampf, je nach Fähigkeiten der Gruppe, anzupassen sodass keine Langeweile aufkommt (oder seine Mitspieler mal so richtig ärgern…). Die Spieler können erkennen, dass der Dungeon Master sich gerade mit ihnen beschäftigt wenn ein leuchtender Punkt über ihnen schwebt – ich schätze dass in den meisten Fällen dann akute Gefahr droht.
Die von uns durchgespielte Mission war quasi nur der letzte Aspekt einer längeren Kampagne, und daher storytechnisch nicht mehr aufwendig gestaltet – die ganze Geschichte war quasi schon vorher passiert und wir mussten nur noch durch das letzte Dungeon durch und den Endboss stellen. Unterhaltsam war es trotzdem ordentlich, als Zauberin hatte ich da definitiv einiges zu tun, zumal unser Dungeon Master uns gelegentlich mit unerwartet schweren Gegnern überrascht hat. In einer Gruppe in der man öfter zusammenspielt und die sich kennt, macht das bestimmt noch viel mehr Spaß (und es herrscht mitunter weniger Chaos). Auf jeden Fall ein sehr reizvolles Spielsystem mit einem flüssigen Kampfsystem, das den Abenteurern eine Vielzahl von Fähigkeiten zur Verfügung stellt um mit ihren Gegnern fertig zu werden (Feuerbälle FTW!).
Ich war von den hier aufgezeigten Möglichkeiten tief beeindruckt und kann mir vorstellen, dass sich hier – man bedenke die große Fangemeinde von Dungeons und Dragons – tausende von wunderbaren Kampagnen werden online finden lassen sobald Sword Coast Legends am 29. September 2015 erscheint. Und wenn die richtige Kampagne für den eigenen Bedarf noch nicht dabei ist? Nun dann baut man sich halt seine eigene.
