Lesezeit: 3 MinutenEs ist warm, verdammt warm. Sogar so warm, dass ich mich mit diversen Eissorten kühlen muss, während ich diese Zeilen schreibe. Allerdings ist mir erst seit ein paar Minuten wieder so richtig warm, denn vorher lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Der Auslöser ist unser Flashgame der Woche, The Last Door: Chapter 1. Das Spiel vom spanischen Entwicklerstudio The Game Kitchen wird mit eurer Fantasie spielen und euch das Fürchten lehren.
Wir schreiben das Jahr 1891. Eigentlich führte J. Devitt immer ein normales Leben, nachdem er vor Jahren seinen Abschluss in Schottland machte. Eines Tages sollte sich jedoch alles schlagartig ändern, als er einen Brief seines alten Studienfreundes Anthony Beechwood bekam. Geschrieben in dem Brief standen nur die Worte “Videte ne quis sciat” (= Lasse es niemanden wissen). Devitt der sich an die Studienzeit zurückerinnert, weiß sofort, dass irgendwas passiert sein muss, und bricht sofort nach Sussex auf. Dort angekommen geht er zum Anwesen der Beechwoods, unwissend, dass dieses Haus schon lange kein friedlicher Ort mehr ist. Und schon bald wird Devitt merken, dass auch er in furchtbarer Gefahr schwebt.
The Last Door: Chapter 1 ist ein klassisches Point-and-Click-Adventure. Ihr streift durch das Beechwood Anwesen und versucht als Devitt herauszufinden, was mit eurem alten Freund Antohny passiert ist. Typisch für Vertreter des Genres müsst ihr verschiedene Rätsel lösen und ständig mit eurer Umgebung interagieren, um Hinweise oder Gegenstände zu finden. Beispielsweise findet ihr an einer Stelle im Spiel eine Schallplatte und wisst durch vorheriges Erkunden, dass es ein altes Grammofon gibt. Nun müsst ihr nur noch die Schallplatte mit dem alten Plattenspieler kombinieren und schon könnt ihr der Musik lauschen. An einigen Stellen ist natürlich euer Grips gefragt, da viele Dinge erst auf den zweiten Blick ihr Geheimnis preisgeben.
Das Besondere von The Last Door: Chapter 1 ist definitiv der Gruselfaktor. Inspiriert wurden die Entwickler von Autoren wie Poe, Conan Doyle und besonders Lovecraft. Das Spiel ist nicht offensichtlich gruselig, viel mehr spielt es mit eurer Fantasie und eurer Angst. Viele Gänge des großen Anwesens sind unbeleuchtet und ihr habt nur eine alte Lampe bei euch. Der Gedanke, dass in den Schatten das Grauen auf euch wartet, ist ständig präsent. Unterstrichen wird das von der Geschichte, die sich langsam aber sicher um euch herum entfaltet. Tagebucheinträge, Notizen und Briefe erzählen von grauenhaften Ereignissen. Obwohl es sich bei dem Spiel nur um ein Flashgame handelt, wird euch ein mulmiges Gefühl ständig begleiten. Wenn ihr dann noch im Dunkeln, mit Vollbildmodus und Kopfhörern spielt, wird die Erfahrung noch intensiver.
Grafisch weiß The Last Door: Chapter 1 auf jeden Fall zu überzeugen. Das Spiel ist in einem 8-Bit-Grafikstil gehalten, der perfekt zu dem Titel passt. Auch wenn ihr es nicht erwarten würdet, schafft es das Spiel mit diesem 8-Bit-Stil ein gruseliges Erlebnis zu erzeugen. Untermalt wird das Ganze von der grandiosen Hintergrundmusik von Carlos Viola, die dem Spiel noch das gewisse Etwas gibt und das Grauen abrundet. Und spätestens, wenn ihr die sterbende Krähe in eurem Inventar habt, wisst ihr auch, dass die Soundeffekte sehr überzeugend sein können.
Alles in allem ist The Last Door: Chapter 1 ein unfassbar guter Auftakt einer jetzt schon genialen Indie-Game-Serie. Das Spiel schafft es, trotz kurzer Spieldauer, einen zu fesseln und zu erschrecken. Eure Fantasie wird so sehr angeregt, dass ihr bald mit dem Schlimmsten rechnet, sobald ihr einen Raum betretet. Trotz sommerlicher Temperaturen werdet ihr schon bald zittern.
Wer Lust bekommen hat, den Prolog dieser Spiele-Serie zu spielen, klickt auf den folgenden Link.