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Flashgame der Woche – Symon

von am 30. März 2013
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Lesezeit: 4 MinutenDer März neigt sich dem Ende zu, doch die trübe Stimmung bleibt. Wie sollte sie auch verschwinden, bei diesem winterlichen Wetter. Passend zur Stimmung wollen wir euch heute noch ein Flashgame aus der Kategorie “düstere Stimmung” präsentieren, Symon. Nicht nur ist Symon der Name des Spieles, sondern auch des Hauptcharakters, den ihr verkörpert. Mit ihm reist ihr in seine Träume, um seine Erinnerungen zusammenzusetzen. Alles Weitere dazu, hier.

Wie bereits erklärt, schlüpft ihr in die Rolle von Symon, einem paralysierten Mann. Sein Leben besteht im Prinzip nur aus seinem Krankenhausbett und den Träumen, in denen er beginnt, immer mehr Zeit zu verbringen. Die Träume erlauben es Symon nicht nur seinem paralysierten Körper, der ein Gefängnis für ihn darstell, zu entkommen, sondern noch viel mehr. Durch sie kann er seine unterdrückten Erinnerungen aufwecken und seine problematische Vergangenheit entschlüsseln. Symon merkt nämlich nach kürzester Zeit, dass irgendetwas vorgefallen sein muss, denn seine Träume sind überseht mit Figuren, die schlechtere Erinnerungen repräsentieren. Der Spieler muss Symon helfen seine Erinnerungen zu sortieren, um herauszufinden, was vorgefallen ist und alles zu richten.

Vom Prinzip her erinnert das Spielkonzept sehr an To the Moon. Mit einem Unterschied. In Symon geht es schlussendlich nicht darum Erinnerungen zu manipulieren, es geht lediglich darum unterdrückte Erinnerungen zu wecken. Damit das funktioniert, haben die Mitglieder des Singapore-MIT Gambit Game Lab ein sehr interessantes Feature eingebaut. Jedes Mal, wenn ihr mit Symon einen Traum betretet, wird sich dieser von den vorherigen unterscheiden. Warum ist ganz einfach, kein Traum ähnelt einem anderen. Auch nicht in der Wirklichkeit. Solltet ihr beispielsweise einmal nicht weiterkommen, könnt ihr über das Menü Symon aufwecken. Anschließend genügt, wie zu Beginn des Spiels, das Gedrückthalten der linken Maustaste, damit Symon wieder einschläft. Doch Obacht, eure gesammelten Gegenstände werden natürlich nicht mit in den neuen Traum übernommen. Neben den zufallsgenerierten Träumen funktioniert Symon nach dem gewohnten Point-and-Click-Genre. Ihr steuert die Figur dementsprechend durch einen Klick auf die entsprechende Stelle und sammelt so auch Gegenstände ein oder interagiert mit Traumbewohnern. Die Rätsel, auf die ihr stoßt, sind jedoch nicht so einfach zu lösen. Der Grund dafür ist raffiniert gewählt. So dachten sich die Spieleentwickler von Symon “Wieso sollten unsere Rätsel nach normalen Regeln funktionieren? Immerhin träumt Symon.” Diese Entscheidung ist fast durchgehend zu merken. Wenn ein Schmied beispielsweise einen rubinroten Ring will, ihr aber nur einen Blauen habt, haltet ihr den Ring (un)logischerweise unter eine Lampe. Warum? Rot ist heiß, wie die Hitze einer Lampe und deswegen wird der Ring rot. Was macht ihr also, wenn eine fleischfressende Pflanze orangefarbene Pralinen will, ihr aber nur Gelbe habt? Richtig, ihr färbt sie mit etwas Orangefarbenen. Durch diese Komplexität muss an mehreren Stellen um die Ecke gedacht werden, um die Rätsel zu lösen. Doch gerade dieser Ansatz ist so genial, dass er schon wieder Spaß macht. Und wenn ihr nicht weiterkommt, wacht ihr auf und versucht es in einem neuen Traum erneut. Irgendwann kommt ihr definitiv zum Ziel.

Grafisch ist Symon sehr düster gehalten. Einige der Traumebenen wirken zwar auf den ersten Blick freundlicher, doch die Grundstimmung bleibt düster. Schließlich versucht Symon seine Vergangenheit wieder zu entdecken, inklusive aller Fehler, die er gemacht hat. Darüber hinaus wirkt das Umfeld auch teilweise etwas wirr. Das ist höchstwahrscheinlich auch eine Design-Entscheidung zugunsten von Symons Träumen. Untermalt wird das ganze Setting von einigen Klavierklängen, die eher melancholisch angehaucht sind. Darin verwoben sind mysteriöse Geräusche, die das Gesamtbild der Traumwelt ergänzen.

Zusammenfassend ist Symon ein sehr gutes Flashgame. Wenn ihr denkt, ihr hättet es durchgespielt, habt ihr gerade den ersten Traum beendet. Und sobald ihr dann merkt, dass jeder Traum zufällig generiert ist, wird das Ganze noch interessanter. Immerhin ist es faszinierend aufzuwachen, wieder einzuschlafen und alles ist anders. Sicherlich, in der Realität ist das natürlich, aber für ein Flashgame ist es schon was Besonderes. Auch sonst macht Symon wirklich viel Spaß, gerade wegen der verrückten Logik. Ihr müsst immer um zwei Ecken denken, um überhaupt ans Ziel zu gelangen. Vielleicht etwas zu umfangreich für eine Mittagspause, aber für das lange Osterwochenende wie gemacht.

Solltet ihr nicht schon am Träumen, klickt auf diesen Link und ihr taucht in Symons Träume ein.

Symon

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