Lesezeit: 3 MinutenAntichromatic ist wieder eines dieser Flashgames, von dem ich behaupten könnte, es hätte einen philosophischen Kern. Das Zusammenspiel von Schwarz und Weiß sind, wie die zwei Seiten einer Medaille. Aber ehrlich gesagt wäre das schon eine Überinterpretation auf einem hohen Niveau. Deswegen bleiben wir einfach beim Kern der Sache, einem schwierigen Plattformer. Schnelle Reaktionen, Köpfchen und viel Geduld stehen hier an oberster Stelle.
Die Story von Antichromatic ist eigentlich recht schnell erzählt. Einst war die Welt des namenlosen Hauptcharakters eine ganz normale Welt, so wie unsere. Doch eines Tages geschah plötzlich etwas Komisches, dass die Welt förmlich zerriss. So wurde aus der einen ganzen Welt, zwei verschiede Versionen geschaffen, die eine ein schwarzes Abbild der Welt und die Andere ein Weißes. Auch landeten Dinge und Personen vollkommen willkürlich entweder in der einen oder der anderen Version dieser zerrissenen Welt. Ein Jahr verging und die Bewohner versuchten wieder ein normales Leben zu führen, wissend, dass ihre Liebsten auf der anderen Seite sind und dasselbe tun. Doch der namenlose Hauptcharakter gehört zu einer Gruppe von Menschen, genannt Chroma, die nicht aufgeben und die Quelle dieses Unheils ausfindig machen wollen. Nachdem der Protagonist schließlich den Ort ausfindig gemacht hat, an dem er die Quelle vermutet, infiltriert die Gruppe diesen. Dort angekommen finden sie jedoch nur einen einzigen Chromatic Armor-Suit, ein spezieller Anzug, der das Wechseln zwischen den Welten ermöglicht. Es liegt nun an euch und dem Hauptcharakter die Quelle zu finden und zu zerstören.
Oberflächlich betrachtet ist Antichromatic ein normaler Plattformer. Ihr springt von einem Ort zum Nächsten, weicht dabei Fallen aus und achtet auf Feinde. Doch unterhalb dieser Oberfläche zeigt sich ein sehr interessantes Gameplay. An vielen Stellen im Spiel ist es notwendig zwischen den Welten zu wechseln, um weiter zu kommen oder nicht zu sterben. Beispielsweise existieren manche Plattformen nur in der einen Version der Welt, während sie in der Anderen nur als Schatten vorhanden sind. Auch bestimmte Fallen, wie zum Beispiel Stachelwände oder feindliche GeschĂĽtze sind oftmals nur in einer Welt eine Bedrohung. Die Schwierigkeit in diesem Spiel kommt vor allem durch die Geschwindigkeit, die oft beim Wechseln der Welten gefordert ist. Nicht selten kommt es vor, dass ihr springt, um einem Projektil auszuweichen, dabei die Welt wechselt (um die Plattform in der anderen Welt zu erwischen), aber das Projektil in der anderen Welt vergessen habt und somit ins virtuelle Gras beiĂźt. Und fĂĽr diejenigen unter euch, die hoffen, dass es einen leichten Schwierigkeitsgrad gibt, muss ich enttäuschen. Antichromatic bietet nur zwei Schwierigkeitsstufen, “Schwer” und “Sehr Schwer”. In meinem Durchgang hab ich nicht nur mindestens 300 Mal das Leben gelassen, sondern hab auch knapp eine Stunde und zwanzig Minuten gebraucht. Ich kämpfte allerdings nicht nur mit dem Schwierigkeitsgrad, sondern auch mit der Sprungfunktion, also Achtung.
Grafisch ist Antichromatic wirklich sehr schön gestaltet. Die Idee mit der weiĂźen und der schwarzen Welt ist zwar nichts Neues, ist aber sehr gut umgesetzt. Gelegentliche farbige Hindernisse lassen einen Hauch von “auĂźerirdischer Technologie” einflieĂźen. Immerhin war die Welt von Antichromatic frĂĽher genau wie unsere. Musikalisch weiĂź das Spiel ebenfalls zu ĂĽberzeugen, auch wenn die Lieder sehr repetitiv sind.
Alles in allem ist Antichromatic ein sehr forderndes Flashgame. Zwar ist es keines dieser Spiele, die ihr “mal eben” in einer Mittagspause durchspielen könnt, dafĂĽr aber eines das motiviert. NatĂĽrlich können die häufig auftretenden Tode auch frustrieren, aber ist es nicht oft genau das, was uns heutzutage bei Videospielen motiviert? Wenn ein Spiel so richtig hart ist?
Wer Lust hat zwei zerrissene Welten wieder zusammenzusetzen, klickt auf den folgenden Link.