Lesezeit: 2 MinutenBioWare-Lead Writer Mac Walters und die Autoren von Mass Effect 3 widmen sich gemeinsam in Mass Effect: Heimatwelt den Begleitcharakteren James Vega, Tali ‘Zorah, Garrus Vakarian und Liara T’Soni. In vier Kurzgeschichten werden die schicksalhaften Umstände hinterleuchtet, die sie letztendlich zu den Persönlichkeiten gemacht und somit an Bord der Normandy geführt haben. Kann die Fortsetzung der Comicreihe zum beliebten Sci-Fi-Rollenspiel mithalten?
James Vegas’ drogenabhängiger Vater passt es leider gar nicht, dass sein Sohn zu den Marines möchte, und drängt ihn dazu, seinen Laufbursche zu spielen und ihn mit Stoff zu versorgen. Lange macht er das nicht mehr mit und schafft es mithilfe seines Onkels sich durchzusetzen. Mac Walters höchstpersönlich hat das Schreiben dieser Kurzgeschichte übernommen und damit seltsamerweise direkt die schlechteste im Heft geliefert. Schade, dass zu Beginn erst einmal die Enttäuschung eintrifft.
Tali deckt eine Bedrohung seitens eines Spectres auf. Aufgrund der Vorurteile gegenüber ihrem Volk wird sie jedoch nicht vom Rat der Citadel erhört, wenn es am dringlichsten gewesen wäre. An solch schwerwiegenden Momenten und Verlusten von Vertrauten wächst sie zu der verantwortungsvollen Person heran, die wir im Laufe der Mass Effect-Spiele kennenlernen. Obwohl diese Geschichte relativ schwach gezeichnet ist, kann die Handlung einiges bieten und fängt Tali in ihrer Entwicklung und inneren Konflikten sehr gut ein.
Garrus’ Vergangenheit ist der zeichnerisch schwächste Teil des Comics, dafür thematisch sehr emotional und aufschlussreich. Das Verhältnis zu seinen Eltern gestaltet sich schon in jungen Jahren als schwierig, was ihn in einen Lebenslauf rutschen lässt, der nicht unbedingt für ihn vorgesehen war. Als Archangel bekannt und gefürchtet jagt er Kriminelle auf Omega. Eine Ausbildung, die sich für Cmd. Shepard bezahlt machen wird.
Zu guter Letzt forscht Liara nach einer Waffe gegen die Reaper und wird in alten Archiven der Protheaner fündig. Doch der Unbekannte hat seine Finger im Spiel und versucht an ihre Informationen zu kommen – koste es, was es wolle. Optisch macht die letzte Geschichte wieder mehr her und bietet die meiste Action, bleibt dabei jedoch trotzdem eher vorhersehbar.
Weniger ist nicht immer mehr
Vier Kurzgeschichten klingt erst einmal abwechslungsreich. Leider unterscheiden sich jedoch die Stories qualitativ so sehr, dass es einem eingefleischten Mass Effect-Fan nicht reichen wird. Auf knapp 100 Seiten erhält man zwar aufschlussreiche Einblicke in die Vergangenheit der Charaktere, aber warum nicht James Vegas streichen und dafür hochwertigere Zeichnungen und Handlungen einbauen? Aber lassen wir das Jammern auf hohem Niveau und freuen uns stattdessen an die neuen Hintergrundinformationen, die unser Wissen über die Handlungsstränge der Spiele noch mehr ausbaut. An seine Vorgänger komm der Comic von Panini nicht heran, doch für ca. 13 Euro könnt ihr für ein bis zwei Stunden gepflegte Sci-Fi-Unterhaltung nichts falsch machen.
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Repo
Als kleine Schwester drei cooler Brüder aufgewachsen, mit 4 den ersten Game Boy sein eigen nennen dürfen und die Daddel-Karriereleiter stetig hochsteigend, möchte ich euch ein fröhliches Hallo winken. Ich verdiene mein täglich Brot als Mediengestalterin und den Rest des Tages lese, recherchiere und bastle ich fleißig.Du musst eingeloggt sein zum kommentieren