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Flashgame der Woche – Ancient Greek Punishment

von am 21. Januar 2012
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Lesezeit: 4 MinutenWieder ist eine Woche rum, was bedeutet, dass ein neues Flashgame euer Wochenende versüßen soll. Heute stellen wir euch ein etwas anderes Flashgame vor. Ein Flashgame, dass gleichzeitig absurd, lustig, nostalgisch und künstlerisch wertvoll ist. Das klingt im ersten Moment sehr unvorstellbar, wird sich aber im Folgenden aufklären. Es handelt sich bei diesem Flashgame um eine Hommage an die griechischen Sagen und ist dazu noch im Atari 2600-Style.

Die griechische Mythologie mit ihren Sagen und Geschichten ist ein gefundenes Fressen für viele Videospiel-Entwickler. Zum Einen bietet sie viel Spielraum für Ideen, zum Anderen gibt es genug Geschichten die adaptiert und verändert werden können. Von den einzigartigen mystischen Bestien mal ganz zu schweigen. Viele von euch werden sich durch Spiele, wie God of War oder sogar durch den Disney-Film Hercules in der griechischen Mythologie auskennen. Und auch heute spielt sie mal wieder eine große Rolle. Denn Pippin Barr ein gebildeter Däne machte es sich zur Aufgabe, fünf der altgriechischen Sagen in ein Flashgame zu packen und auf uns loszulassen. Das klingt im ersten Moment natürlich nach einer spannenden Geschichte, doch ihr werdet merken, dass mehr dahintersteckt als nur der Spaß an Geschichte und Mythologie.

Die erste griechische Bestrafung, die ihr spielen könnt ist die Strafe von Sisyphos. Sisyphos war ein verschlagender junger Mann, in seiner Sage, der sogar den Tod, Thanatos, in Fesseln legte, sodass kein Mensch mehr sterben musste. Nachdem ihn die Götter endlich ĂĽberlisteten und in die Unterwelt sperrten, musste er auf ewig eine grauenhafte Strafe verrichten. Spielbare Bestrafung Nummer zwei ist die Tantalosqual. Tantalos war ein gieriger Mensch, der selbst die Götter bestahl. Als er sie versuchte mit dem Fleisch seines eigenen, ermordeten Sohnes zu bewirten, bemerkten dies die Götter und verfluchten ihn und seine ganze Sippe. Dieser Fluch lässt ihn auf ewig in der Unterwelt fĂĽrchterliche Qualen erleiden. Prometheus ist der dritte namensgebene Bestrafte in der Runde und musste ebenfalls fast endlose Qualen erleiden, wäre Herakles nicht gekommen. Grund dafĂĽr war seine List und seine Sturrheit gegenĂĽber Zeus, weil sich Prometheus als ein Titan fĂĽr die – von ihm erschaffenen Menschen – einsetzte. Die vorletzte Bestrafung ist die der Danaiden. Unter den Danaiden sind die Töchter von Danaos gemeint. Dieser wies nach einigen Streitereien, Belagerungen und mehr an, dass seine Töchter mit den Söhnen seines Zwillingsbruders Aigyptos zusammenkommen sollten. Anstatt einer friedlichen Lösung brachten die Töchter, auf Befehl des Vaters, alle Söhne des Aigyptos um und wurden somit zu SĂĽndigern. Und trotz Läuterung mussten alle Danaiden in der Unterwelt auf ewig Qualen erleiden. Zeno, die letzte Bestrafung ist im Grunde keine wirkliche Bestrafung, sondern ein Andenken an den Philosophen Zenon von Elea, der erklärte, dass alles ewig teilbar ist, dadurch aber ein Paradoxon erschuf. Das besagt, dass ein Läufer beispielsweise erst einmal die Hälfte der Strecke laufen muss, dafĂĽr aber die Hälfte der Hälfte (ein Viertel) zu laufen hat, von dem wiederum die Hälfte gelaufen werden muss und so weiter. Dadurch kommt der Läufer niemals ans Ziel und wĂĽrde unendlich lange laufen.

Von dem Einblick in die griechische Mythologie, sowie dem Teilungsparadoxon gehen wir nun zurĂĽck zu unserem Flashgame. Das lässt euch nämlich alle erklärten Bestrafungen selber spielen, ob ihr sie jedoch zu Ende bringen könnt bleibt euch und eurer Ausdauer ĂĽberlassen. Was jedoch sehr ĂĽberzeugt ist die gesamte Aufmachung dieses Flashgames. Dadurch dass die Grafik dem Atari 2600 entspricht, entsteht ein gewisser nostalgischer Charme, der durch die geringen Soundeffekte noch unterstrichen wird. Es fĂĽhlt sich so an, als wäre man wieder in seiner Kindheit – sofern man das Atari 2600 damals erlebte. Gesteuert wird dementsprechen auch jeweils nur mit zwei Tasten, die ihr am Anfang jedes Spiels erfahrt.

Alles in allem ist Ancient Greek Punishment kein Flashgame was man Stunden spielen kann oder mit Story ĂĽberzeugt. Vielmehr geht es schon in die Richtung Kunst. Es macht trotz seines geringen Umfangs einfach alles richtig. Alles wirkt stimmig und die Atari 2600-Aufmachung passt perfekt. Die Bestrafungen sollte jeder einmal anspielen, sei es nur kurz oder auch fĂĽr die Ewigkeit.

Wer sich nun den Qualen stellen will, folgt diesem Link.

Ancient Greek Punishment


Kommentare
 
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  • Hans
    22. Januar 2012 at 13:43

    Normalerweise bin ich ein Fan der von euch vorgestellten Spiele aber dieses “Spiel” gefällt mir ĂĽberhaupt nicht. Der sich nach etwa 1-2 Minuten Spielzeit einstellende Schmerz im Bewegungsapparat der Hände drĂĽckt zusätzlich auf den SpielspaĂź.
    Nun ja, vielleicht habe ich auch lediglich den kĂĽnstlerischen Aspekt des Spiels nicht wahrnehmen können…

    GrĂĽĂźe, Hans


  • 22. Januar 2012 at 20:50

    Quälerei! Da wird man ja bekloppt beim spielen^^


  • MonkeyHead
    22. Januar 2012 at 21:27

    Die Spiele kann man ja gar nicht schaffen. Was ja auch zu den Geschichten passt. Ist fĂĽr den Spieler aber voll frustrierend. Ziel erreicht wĂĽrde ich sagen.


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