Lesezeit: 3 MinutenHeute blicken wir in die Tiefen der menschlichen Seele. Drei Personen werden wir begegnen, verloren in dieser Welt. Diese Hoffnungslosigkeit und Zweifel, die jeder manchmal verspĂĽrt, treiben diese Personen in den Wahnsinn. Sie wollen nicht mehr leben, nicht mehr lachen. Das Flashgame dieser Woche, Inner Vision, nimmt uns mit auf eine Reise, das Schlimmste zu verhindern. Wir sind die letzte Hoffnung, ansonsten bringen sie sich um.
Die drei Personen, denen wir in Inner Vision helfen müssen sind allesamt verzweifelt, verloren und haben keine Perspektiven; sie wollen ihr Leben beenden. Eine mysteriöse Figur namens Yama, mit einem Totenschädel als Kopf, begleitet uns durch diese seltsame Erfahrung. Doch im Gegensatz zu uns ist Yama der Meinung, dass wir die Personen sowieso nicht retten können. Somit entsteht ein Wettkampf, der über Leben und Tod entscheidet.
Das Spiel selbst wird ausschließlich mit der Maus gesteuert. Wir bekommen jeweils die Geschichte einer Person erzählt und können zwischenzeitlich eingreifen, indem wir eine von drei Antworten geben. Natürlich ist aber nur eine Antwort richtig. Eine falsche Antwort raubt uns eine der zwei Chancen, die wir verspielen können. Sollten alle unsere Chancen verspielt sein, wird die Person mit ihrem Plan fortfahren. Das bedeutet für uns Game Over. Bei der ersten falschen Antwort wird das Gespräch allerdings einfach fortgesetzt, auch wenn der Person dadurch nicht geholfen wird. Natürlich sind die Probleme der Personen unterschiedlichster Natur. Sexuelle Neigung, Leistungsdruck, Drogenabhängigkeit, die Fälle werden von Mal zu Mal schwieriger. Und wenn der Fall schwieriger wird, dann werden auch die möglichen Antworten unschlüssiger. Einfach drauflosklicken bringt uns dabei nicht in die richtige Richtung.
Was dieses Flashgame so besonders macht, ist vor allem die Geschichte der Entstehung. Inner Vision ist nicht als Spiel an sich gestartet. Vielmehr ist es ein Projekt um die suizidären Ideen des Erstellers, Sunil Rao, zu verarbeiten. Dieser wurde mehrere Monate von solchen negativen Gedanken begleitet und machte seinen Kopf frei, in dem er dieses Flashgame erstellte. Nicht nur sich selbst konnte er damit helfen, sondern womöglich auch vielen anderen.
Grafisch ist Inner Vision nicht unbedingt beeindruckend, dafür passt der teilweise pixelige Grafikstil perfekt zu dem Gesamtwerk. Es geht nicht darum, dass das Spiel schön aussieht. Es geht um die Nachricht, womöglich sogar die Emotionen, die es vermittelt. Unterstrichen wird das dabei von einem Soundtrack, der die Verzweiflung und Trauer der Personen perfekt einfängt. Gleichzeitig lässt die Musik auch einen Schimmer von Kampfgeist durchdringen. Nach der Trauer einfach aufzustehen, zu schreien und weiterzumachen, genau das vermittelt das Lied ebenso.
Inner Vision ist ein kleines, aber tolles Flashgame. Von der Spielzeit her ist man im schnellsten Fall zehn Minuten beschäftigt, dafür ist diese Zeit aber nicht verschwendet. Es ist schwer zu sagen, ob es Spaß macht. Dafür steht fest, dass es ein wirklich beeindruckendes Flashgame ist.
Wer sich der Herausforderung gewachsen sieht, Personen vor dem Suizid zu bewahren, klickt den folgenden Link.
Ein sehr cooles Flashspiel. Wobei Spiel vielleicht schon zu viel ist. Es ist auf jedenfall eine Erfahrung. Mich stört es nur ein wenig, dass der Game-Over-Screen keine wirkliche Bedeutung hat. Wenn ich wirklich mal bei einer Person beide Chancen vergeige, und sie sich umbringt, dann geht es ja trotzdem mit ihr von vorne los. Es ist im Endeffekt also doch Trial’n’Error, Ich hätte es besser gefunden, wenn der Tod dann was dazu sagt und es mit der nächsten Person weitergeht.
Aber ansonsten ein wirklich gutes Flashgame.