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Lesezeichen – Der Seelenlord – Ein Elder Scrolls-Roman von Greg Keyes

von am 23. November 2012
 

Lesezeit: 2 MinutenDrachengeborene hergehört und aufgepasst! Die Leseratten unter euch werden sich einen kleinen Jubelschrei nicht verkneifen können, denn der Autor Greg Keyes hat sich nach Die Höllenstadt ein zweites Mal der Welt von Tamriel gewidmet. Der Buchtitel Der Seelenlord strotzt nur so vor düsterer Fantasy und dunkler Mächte, doch hält er das, was er verspricht? Ich habe mich für euch in Gefahr gegeben und dem Seelenlord auf den Zahn gefühlt.

Greg Keyes ist bislang für seine erfolgreichen Star Wars-Romane und die Der Bund der Alchemisten-Reihe bekannt. Vor zwei Jahren wagte er sich dann mit Die Höllenstadt an die literarische Umsetzung der Spielereihe The Elder Scrolls und versorgte endlich die Fangemeinschaft mit neuen Geschichten aus Tamriel. Dieses Jahr hat er endlich den zweiten Roman hinterher geschoben und bei der Gelegenheit sogar einige Schwachstellen ausgebügelt.

Die Story oder: Das, was ich mir zusammenreimen konnte.

Ich werde an dieser Stelle versuchen, euch irgendwie das Grundgerüst der Story nahe zu bringen, aber bitte schickt mir keine blutigen Pferdeköpfe, falls eure Birnen vor Fragezeichen platzen.

Seit der Oblivionkrise sind nun einige Jahre ins Land gezogen, doch leider wird Tamriel von einer neuen Bedrohung tyrannisiert. Die fliegende Stadt Umriel verbreitet Angst und Schrecken, denn ihr Schatten erschafft aus der angsterfüllten Menschen eine Armee von Untoten. Der einzige Ausweg aus dieser Katastrophe ist das magische Umbraschwert, nach dem einer der drei Protagonisten Prinz Attrebus sucht. Parallel zu dieser Suche werden noch zwei weitere Handlungsstränge ausgearbeitet. Zum Einen sind die zwei Spione Colin Vineben und Letine Arese dem Verrat des Kaisers auf der Spur und zum Anderen fiebert der Leser mit Annaig mit, die in Umriel als Sklavin ihres dunklen Fürsten gefangen gehalten wird.

Wie, wat, wer – hä?

So oder so ähnlich habe ich mich 299 Seiten lang gefühlt. Wie ihr der kurzen Zusammenfassung entnehmen könnt, hat der Autor versucht, auf engstem Raum unfassbar viele Informationen, Handlungsstränge und Personen unterzubringen. Das führt aber leider zum Overload bei den Lesern. Theoretisch ist der Buchinhalt interessant und spannend, aber schon nach kurzer Zeit setzt das Gewusel von Personen-, Städte- und Ländernamen das Gedächtnis extrem unter Stress und man muss sich oft eingestehen, dass man zwischendurch den Überblick verloren hat. Das hemmt natürlich stark den Lesefluss und neigt auch dazu, die Motivation zu drücken.

Der Autor hat aber nicht alles Falsch gemacht. Jeder Fan der Elder Scrolls-Reihe wird bei diesem Buch auf seine Kosten kommen, denn der Autor hat die Atmosphäre der Spiele perfekt auf’s Papier bringen können. Die Charaktere sind präzise und lebhaft gezeichnet und auch die Übersetzung aus dem Englischen ist recht gut gelungen. Mir persönlich gefiel vor allem der Schreibstil des Autors, der dem aus den Elder Scrolls-Spielen sehr ähnelt und sich dadurch sehr vertraut anfühlt. Verwirrend schön.

Es ist dennoch leider Voraussetzung, mindestens eines der fünf Spiele gespielt zu haben, da die meisten Begriffe und Namen nicht detailliert erklärt werden und selbst dann küsst man demjenigen die Füße, der die Idee hatte, den Tamriel-Almanach online zu stellen. Dort findet ihr sämliche Bücher, Schrift, Sagen und Mythen aus Tamriel und könnt euer historisches Wissen ein wenig auffrischen oder nach dem ein oder anderen Namen recherchieren.

Ihr seht, ich bin völlig hin- und hergerissen. Die Fans unter euch, die über ein wenig Durchhaltevermögen verfügen, können ohne Frage zugreifen. Die Anderen sollten besser mal in die Leseprobe hinein schnuppern und wagen sich dann ins Abenteuer.

Der Roman Der Seelenlord von Greg Keyes erschien im Panini Verlag und ist für gut angelegte 12,95€ in unserem Shop zu erwerben. Viel Spaß beim Schmökern!

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