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FIFA 10 – Kann EA den Titel verteidigen?

von am 18. Oktober 2009
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Lesezeit: 7 MinutenAlle Jahre wieder beschert uns Electronic Arts eine weitere Rasenschachsimulation. Allerdings haben Fußballbegeisterte erst seit dem letzten Jahr Grund zum Jubeln: Denn mit FIFA 09 stimmte nicht nur die Verpackung, sondern auch der Inhalt. So sicher wie das Amen in der Kirche gibt es nun seit dem ersten Oktober die 17. Auflage des kommerziell erfolgreichen Kick. Doch kann EA am sehr guten Vorgänger anknüpfen?

Auf den ersten Blick hat sich (mal wieder) kaum etwas verändert. Noch immer befindet man sich auf dem Trainingsplatz, wenn man nach dem Titelbildschirm die Starttaste drückt und auch die Menüs erinnern an den Vorgänger, da ist es gar nicht so schlecht, dass die Entwickler bei jedem neuen Modus oder Menüpunkt ein deutlich sichtbares NEU dazu gepackt haben, damit auch wirklich alle erkennen, was sich alles verändert hat. Und wem das nicht reicht, kann sich darüber hinaus noch einige nützliche Hinweisvideos anschauen.

Aber jetzt mal Klartext: Was hat sich denn jetzt eigentlich alles getan? Da wäre zum einen die 360°-Steuerung. Während die Spieler in den letzten Jahren nur in acht verschiedene Richtungen laufen konnten, sind in diesem Jahr viel feinere Richtungswechsel möglich. Natürlich kann es in den ersten Partien dann auch mal dazu führen, dass man am Ball vorbei rennt. Allerdings gewöhnt man sich an die Steuerung sehr schnell.

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Die Zweikämpfe sind so dynamisch wie nie zuvor. Bei Laufduellen beharken sich Angreifer und Verteidiger mit den Ellbogen, es wird gerempelt, gedrängt, gezogen. Herrlich! Auch die Größe ist entscheidend. Große Verteidiger räumen die Angreifer einfach aus der Bahn, im Gegenzug sind die kleineren Athleten flinker und können durch gezielte Körpertäuschungen am Gegenspieler vorbei ziehen.

Die Torhüter haben ebenfalls dazu gelernt. So springen sie verloren gegangene Bällen hinterher, lenken den gegnerischen Schuss im letzten Moment noch um das Tor oder klären die Situation im letzten Moment mit einer ansehnlichen Parade. So muss Fußball sein. Dynamisch, spannend, lebendig.

Neuerdings spielt das Wetter eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wenn es regnet, fliegen die Bälle nicht so weit, tupfen kaum auf und das Spiel wird träger. Umgekehrt ist es, wenn es schneit. Der Ball nimmt dann noch mal ordentlich Geschwindigkeit auf. So können dann relativ schwach geschossene Bälle auch mal gefährlich für den Schlussmann werden. In kleineren Stadions ist es dann auch oft nicht unüblich, dass der Rasen komplett zu geschneit ist, dass man schon man den Fußball aus den Augen verliert.

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Neu ist der Virtual Pro. Hier könnt Ihr Euren eigenen Profikicker nach Herzenslust erstellen. Dank dem (mittlerweile funktionierenden, aber recht umständlichen) Game Face Editor habt Ihr auch die Möglichkeit, Euer eigenes Gesicht auf den Spieler zu packen. Das Ergebnis bei mir sah aber eher bescheidend aus. Allerdings könnt Ihr nur visuell den Spieler anpassen. Erfahrungspunkte werden auf dem Platz gesammelt. Je nachdem, wie Ihr spielt, verändern sich dann auch die Fähigkeiten des Spielers. Außerdem könnt ihr durch bestimmte erfolgreiche Aktionen weitere Fähigkeitspunkte freischalten. Zweikämpfe verbessern zum Beispiel eure Dribling-Werte und der erste erfolgreiche Lupfer geht auf das Schusstechnik-Konto. Eine Art Sticker-Album zeigt Euch dabei immer übersichtlich, wie Ihr Euren Fußballer noch verbessern könnt.

Der Be A Pro-Modus ist trocken wie eh und je. Ihr startet in der Reservemannschaft eines und müsst Euch dann nach oben kämpfen. Dabei spielt Ihr immer volle 90 Minuten. Egal ob Ihr Euer Debüt in der Nationalmannschaft gebt, oder gerade in den Profikader kommt. Es ist schade, dass man gerade am Anfang der Karriere nicht nur sporadisch eingesetzt wird. Das würde vor allen Dingen der Authentizität zu gute kommen. Welcher Spieler spielt schon immer das ganze Spiel durch, es sei denn, er wechselt sich freiwillig aus. Und welcher Spieler macht DAS schon?

Im Manager-Modus habt Ihr auch in diesem Jahr wieder die Chance, Eure leitenden Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Wie beim letzten Mal schließt Ihr Sponsorenverträge ab, schickt Scouts um den Globus, um Talente zu entdecken und verpflichtet neue Spieler. Die wechseln aber nur in Euer Team, wenn das Prestige stimmt. Ihr könnt also nicht erwarten, dass ein Messi einfach so nach VFL Bochum wechselt (Es sei denn, Ihr bietet unrealistisch hohe Summen).

Auch im Online-Bereich lässt sich FIFA 10 nicht lumpen: Klassische Eins gegen Eins Matches sind genauso möglich Zehn gegen Zehn Scharmützel, in denen jeder Spieler eine feste Position besetzt. Ihr dürft Online-Ligen erstellen sowie beitreten oder in der Pro Club Championship Euren ultimativen Fußballverein gründen und Gamer auf der ganzen Welt verpflichten.

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Im Fifa  Store könnt Ihr für bares Geld temporäre Verbesserungen für Euren Virtual Pro, neue Kommentatoren oder bestimmte Ligen kaufen, die dann in der Adidas Live Season 2.0 zum Einsatz kommt. Hier spielt Ihr die Saison Eures Lieblingsteams nach. Dabei werden Informationen wie Verletzungen, Sperrungen, Anzahl der gelben oder Roten Karten, Verfassungen der Spieler auf Eure Konsole geladen. Ist ein Spieler in der Wirklichkeit verletzt, müsst Ihr auch im Spiel auf ihn verzichten. Doch Vorsicht: Jeder Spieltag lässt sich nur einmal absolvieren. Eine Statistik zeigt dabei an, wie gut Ihr Euch im Vergleich zum Verein in der Realität schlägt. Natürlich kann man darüber diskutieren, dass man einmalig Geld bezahlen muss, um überhaupt diesen Spielmodus spielen zu dürfen. Eine Liga schlägt dabei mit 2,99€ zu Buche, alle großen Ligen kosten 9,99€.

Tom Bayer und Sebastian Hellmann kommentieren wieder einmal das Geschehen auf dem Platz. Und in meinen Augen leisten sie einen ganz guten Job. Klar, der ein oder andere Spruch passt mal nicht zur Situation, dafür haben sie zu vielen bekannteren Vereinen interessante Infos parat und plaudern auch so mal gerne aus dem Nähkästchen.

Grafisch hat sich kaum was verändert. Noch immer sieht das Spiel gut aus, viele Spieler sehen ihren realen Pendant verblüffend ähnlich (Ballack, Henry, Rooney etc.), bei anderen Akteuren muss man zweimal hinschauen (Frings, Adler) und andere haben kaum Ähnlichkeit, was besonders bei unbekannteren Spielern auftritt.

Fazit: EA hat an den richtigen Schrauben gedreht und serviert mit FIFA 10 ein noch realistischeres, dynamischeres und unterhaltsames Fußballvergnügen. Die neue 360° Steuerung gestaltet das Spiel auf dem Feld offener und und die Zweikämpfe sind einfach nur eine Augenweide. Dazu gesellt sich wieder einmal ein dickes Lizenzpaket, dass kaum Wünsche offen lässt. Fußballfans können getrost zugreifen!

fifa-10 FAZIT

 

Die zweite Meinung: Tim Lamyon

Einwurf…äh, Einspruch Herr Kollege Kurowksi.

Wenn ich mal kurz „dazwischengrätschen „ dürfte. Denn in der schönen, neuen FIFA 10 Welt ist gibt’s nicht nur saftig grünen Rasen und Fallrückzieher-Traumtore. Auch wenn ich ja prinzipiell zustimme, dass FIFA 10 ein Titel ist, bei dem Fußballfans bedenkenlos zugreifen können, gibt es doch einige große „ABER“, die besonders Vielzocker und Fußballfans rasend machen können.

Fangen wir mal bei der Präsentation an. Ganz ehrlich: Das Game sieht aus wie FIFA 09. Zugegeben, dass ist immer noch gut, aber schon ein wenig enttäuschend. Sogar die Menüs wurden fast 1 zu 1 übernommen wurden. Ein bisschen frischer Wind hätte hier bestimmt nicht geschadet, zumindest eine ganze Stange mehr an Spielern, die auch aussehen, wie ihr reales Pendant wäre schön gewesen.

Apropros „Gleichbleiben“ auch in Sachen Spielmodi hat sich bei EA wenig bis gar nichts Neues getan. Trotz vollmundiger Ankündigungen ist der Managermodus ein absoluter Witz. Und der „Be A Pro“ Modus macht Laune – hat er in FIFA 09 aber auch schon getan. Gerade hier liegt eine Menge verschenktes Potenzial.

Richtig ärgerlich wird es dann im Bereich KI und Spielerverhalten. Die von Herrn Kurowski angesprochenen intensiven Zweikämpfe sind tatsächlich toll und fühlen sich wie richtiger Fußball an. Man stochert, behakt den Gegner und…..wird dann meistens durch den Pfiff des Schiedsrichters zurückgerufen.
Ganz ehrlich: Was der Mann in Schwarz bei FIFA pfeift, finden wahrscheinlich gerade noch die Italiener gerechtfertigt. Von “internationaler Härte” keine Spur – wahrscheinlich hatte man Angst um die Altersfreigabe. Das unterbricht den Spielfluss und sorgt für Frustmomente.
Genauso wie die z.T. strunz-dämlich agierenden Mitspieler. Da hat man es mal geschafft, einen Zweikampf ohne Foul zu führen und rennt in einer 3 gegen 1 Situation aufs Tor zu und dann? Tja, dann bleiben die beiden computergesteuerten Mitspieler einfach stehen. Und das soll Realismus sein? Sowas sieht man ja nicht mal bei Rot Weiß Essen – und die spielen in der 4. Liga!

Zu guter Letzt – und mir besonders unbegreiflich – reagiert das Spiel zum Teil mit enormer Verzögerung. Vielleicht geht es nur mir so – aber ich möchte, dass das Spiel auf meinen Knopfdruck reagiert. Und zwar dann wenn ich den Knopf drücke und nicht erst eine Sekunde später.

Es soll nun nicht der Eindruck enstehen, FIFA 10 wäre ein schlechtes Spiel. Denn das ist es nun wahrlich nicht. Ich würde sogar sagen, es ist ein sehr gutes Spiel (wenn auch mehr ein FIFA 09 Vers. 2.0 als alles andere.) Aber gerade auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad (oder online gegen menschliche Spieler), wo gerade Kleinigkeiten den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen, möchte man den Controller oft einfach in die Ecke schmeißen, weil das Spiel nicht das tut, was man möchte.

Ob nun die 360 Grad Steuerung, die tatsächlich ein besser Spielgefühl schafft, es wert ist, sich FIFA 10 zuzulegen muss grundsätzlich jeder selber entscheiden. Besitzer von FIFA 09 können allerdings auch auf FIFA 11 warten, ohne allzu viel zu verpassen.

Kommentare
 
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  • seppo
    3. Dezember 2009 at 01:44

    hab das spiel gearde mal angetestet, und erstes fazit……………….mal wieder ( wie schon die vorgänger) is das spiel schlecht.
    ich muss tim bei seinem zusatz recht geben. grafik wie immer kacke, mittlerweile könnte man ja wirklich mal einen sprung erwarten. und die steuerung is teilweise auch echt mal beschissen. gut …………. ich habs jetzt nur mit tastatur gezockt, was man eigentlich nich machen sollte, aber da is die steuerung schon ernüchternd, und die einzelnen tasten sind echt mal schlecht belegt.

    und einen großen unterschied mit der viel gepriesenen 360 grad steuerung hab ich auch noch nich festgestellt. ich hab eher das gefühl, das die steuerung sehr hackelig is und wie tim schon gesagt hat, es oft eine große verzögerung gibt-

    is zwar alles ziemlich vernichtend was ich schreibe 🙂 aber so is mein erster eindruck.

    mal sehen wie pes 10 is ( habs noch nich gezockt ) , aber im letzten jahr war pes auch um längen besser.

    so ……… genug gelästert 🙂


  • seppo
    10. Dezember 2009 at 21:26

    muss meine ersten eindruck zurücknehnem 🙂
    nach längerem zocken und austesten , is das spiel doch mal ganz schon geil !!!


  • derEssener
    19. April 2010 at 21:35

    Ich frag mich zwar was Rot Weiss Essen damit zu tun hat,aber egal.Zu Seppo kann ich nur sagen das ich so und so das Gefühl hab das auf der Konsole(in meinem Fall ps3) besser zocken kann als auf dem PC.Zu dem Spiel kann ich nur sagen das paar Dinge fehlen und zwar 3.liga und 4.liga.Wird Tim zwar nicht begeistert sein(schätz das er Sch**ker ist auch egal)aber ich würd es mir wünschen,weil es langweilig ist schon fertige Vereine zu spielen.Es wäre doch spannender so ein Verein wie Rot Weiss Essen in Bundesliga zu bringen und sie auf den gleichen Level bringt auf denen die europäischen Topclubs sind.Mit Bayern kann man das in einer Saison machen,weil Bayern schon ein Topclub ist und das langweilig wäre.Die zweite Liga bringt genauso wenig Reiz mit.Außerdem hat England auch seine drei ligen.

    ALSO GLEICHES RECHT FÜR ALLE!!!


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