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Volume – Robin Hood meets Tron

von am 17. September 2015
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Lesezeit: 4 Minuten“Stiehl’ von den reichen und gib den Armen”, war das Motto von Robin Hood. Der kommt zwar nicht in Volume vor, dafür aber Robert Locksley, ein junger Mann mit ähnlichen Ambitionen und verdächtig bekannt vorkommendem Namen. In minimalistisch gestalteten Sicherheits-Simulationen streamt er über das Internet die Umgehungen der Security und wirft beim Spieler einige moralische Fragen auf. Die restlichen grauen Zellen werden so lange aber für die Lösung der teils kniffligen Rätsel gebraucht.

Von Blöcken und Dieben

Nach Thomas was Alone, dem Plattformer mit den erstaunlich charismatischen Charakteren die nicht mehr als nur Rechtecke waren, will Mike Bithell etwas höher hinaus. Der knifflige Stealth-Geschicklichkeitstest macht optisch zunächst einen sehr eigenwilligen Eindruck und mag nicht jedem zusagen. Dennoch sieht Volume verdammt gut aus. In Leveln aus bunt leuchtender Low-Poly-Einrichtung bewegen wir uns von Deckung zu Deckung, ohne dabei in die Blicke der Security-Roboter zu gelangen. Ruhe vor denen hat man nämlich nur, wenn man alles Geld in einem Level aufsammelt und sicher den Ausgang erreicht hat.

Das klingt zunächst vielleicht ein wenig trocken, doch die vielen Textlogs und die Gesprächswechsel zwichen Cyber-Dieb Rob und K.I. Alan füllen die Welt mit Leben und erzählen die Geschichte. Besonders diese Dialoge machen Volume besonders spielenswert, denn Rob, gesprochen von Youtuber Charlie McDonnall, und Alan, gesprochen von Schauspieler Andy Serkis, welchen man aus Der Herr der Ringe und Planet der Affen kennt, legen eine wirklich gute Performance hin. Dementsprechend gibt es leider keine deutsche Sprachausgabe, die ist aber auch gar nicht nötig denn der Overload an britischem Akzent ist einfach zu schön.

Nicht so schön hingegen ist die Übersetzung der Textlogs, diese sind zwar sprachlich korrekt übersetzt, doch lässt die gewählte Schrifttype keine Umlaute zu, was aus dem Lesevergnügen eine wahre Entschlüsselungs-Aufgabe macht. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Problem bald gefixt wird. Abhilfe schafft es für alle Englisch Versierten, die Sprache einfach auf Englisch zu stellen.

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Minimalistisches Stealth-Konzept

Das Gameplay von Volume ist schnell erlernt, schleichen, ausweichen, sich verstecken und an Wänden entlang quetschen, alles geht einfach von der Hand. Das macht nicht nur den Einstieg, sondern auch das wiederaufnehmen des Spielflusses sehr einfach.
So sind selbst kurzweilige Spielsessions ein ziemlich frustfreies Vergnügen.

Warum nur ziemlich? Nunja die 100 Level, in denen die Kampagne abläuft, sind nicht immer ganz einfach zu meistern. Oft braucht es mehrere Versuche um ein Level zu bestehen. Zum Glück ist der nächste Checkpoint nie weit, diese Tatsache ist aber sowohl Segen als auch Fluch, denn es nimmt dem Spiel manchmal ein wenig der Herrausforderung.
Oft ist es möglich an vielen Gegnern vorbei zu rennen und den Checkpoint zu aktivieren, wird man anschließend erledigt, respawnt man ohne Verfolger weiter vorne im Level.
So einfach wird das System ausgetrickst und der Spielspaß kriegt einen weiteren kleinen Knacks.

Doch was bleibt schon anderes übrig? Denn den Wachen stehen wir stets Kampflos gegenüber. So bleibt es beim typischen Katz-und-Maus-Spiel und dem üblichen “aus dem Weg gehen”, selbst auf stilvolle KO-Takedowns müssen wir leider verzichten.

Dementsprechend viele Alternativen zur Ablenkung gibt es aber, ob wir nun die Toilettenspülung im Raum nebenan betätigen oder Wachen durch Pfeifen von ihren Posten weglocken, hängt ganz vom Szenario ab. Während die Wachen dann abgelenkt sind, können wir uns von Schrank zu Schrank und an halbhohen Wänden versteckt entlangschleichen, um neugierigen Blicken zu entgehen.
Kleine Gadgets, wie den Geräuschmacher oder die “Kuriosität”, helfen zusätzlich beim Ablenken, diese lassen sich werfen und Locken unsere Gegner meist genau dahin, wo wir sie haben wollen. Und das ist am liebsten weit, weit weg.
Gadgets müssen in den Levels selbst zwar erst gefunden werden, lassen sich dann aber intuitiv verwenden und auf der PS4 sogar über das Touchpad abwerfen, ein cleverer kleiner Trick.

Gelinkt das Ablenkmanöver mal nicht, verfolgen uns die Wachen bis sie uns verlieren, oder sie setzten nach einigen Sekunden zum Schuss an. Doch mit etwas Geschick und flinken Fingern wird man sie auch wieder los, all zu clever ist die KI dann doch nicht.

Für die kreativen Rätelfreunde gibt es dann auch noch ein kleines Extra oben drauf. Volume kommt mit einem vollständigen Leveleditor mit dem sich alles bauen lassen kann was man nur will. Jedes Objekt aus der Kampagne lässt sich verwenden und platzieren. Auch die Farbe des Levels lässt sich anpassen, im Handumdrehen lässt sich mit dem Editor ein anständiges Level zaubern. Ob dieses wirklich etwas taugt, kann man dann die Community testen lassen, indem man es in die Online-Datenbank stellt.
Kleines Manko am Editor ist jedoch das Fehlen von Tooltips und Erklärungen für Objekte, denn was ein Wachturm macht und wo ich ihn am besten platziere, ist nicht immer ganz einleuchtend. Besonders nicht, wenn man noch gar nicht so weit in der Story ist.

Fazit

Alles in allem bietet Volume eine interessante Stealthgame-Erfahrung, die genauso ist, wie seine Optik, nämlich minimal. Das muss nicht unbedingt etwas Schlechtes sein, bietet jedoch trotzdem noch Platz für Verbesserungen. Volume wird dadurch zum kleinen Zeitvertreib für zwischendurch, und macht dabei eine Menge Spaß.

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