Reviews
1Kommentar

Far Cry Primal – Einmal 10.000 BC und zurück

von am 8. März 2016
DETAILS
 
Für Fans von:

Far Cry

Pluspunkte

+ tolles, unverbrauchtes Setting
+ tolle Soundkulisse
+ abwechslungsreiches Gameplay (Nah-/Fernkampf, Bestien)
+ vielfältige Tierwelt

Minuspunkte

- simple Story
- viele Sammelaufgaben
- kleinere Grafikfehler/Bugs

Editor Rating
 
GAMEPLAY
8.0

 
GRAFIK
8.0

 
SINGLEPLAYER
8.0

 
MULTIPLAYER
0.0

 
SOUND
8.0

Gesamt-Wertung
8.0

Hover To Rate
User Rating
 
GAMEPLAY

 
GRAFIK

 
SINGLEPLAYER

 
MULTIPLAYER

 
SOUND

User-Wertung

You have rated this

Zusammenfassung
 

Far Cry Primal bietet ein frisches und unverbrauchtes Setting in einer spannenden und sehr vielfältigen Welt. Euch erwartet ein Augenschmaus von einer Welt mit einer atemberaubenden Soundkulisse und viel Abwechslung in Sachen Gameplay. Leider ist die Story sehr einfach gestrickt und die schiere Anzahl an Sammelaufgaben ist auch eher nervig. Dennoch weiß der Titel für knapp 20 Stunden zu unterhalten und bietet einen Einblick in ein Setting, das gerne öfters erforscht werden könnte.

 

Lesezeit: 4 MinutenAls Far Cry Primal angekündigt wurde, rechneten viele zunächst mit einem Far Cry 4 in neuem Anstrich. Immerhin gab es schon Elefanten, Tiger und andere wilde Bestien, die nur einen neuen Skin verpasst bekommen müssten. Dieser voreilige Schluss stellte sich jedoch schnell als falsch heraus, denn das Abenteuer in 10.000 BC ist um Einiges spaßiger und interessanter, als dies paar neue Skins allein erreichen könnten.

Das Spiel versetzt euch in die Rolle von Takkar, einem Wenja-Krieger, der während seiner Jagd von einem Säbelzahntiger angegriffen wird und seine Verbündeten verliert. Alleine macht ihr euch nun auf in das Land von Oros, in dem es weitere Mitglieder eures Stammes geben soll. Eure Aufgabe ist es nun also Oros zu erkunden und euren vom Aussterben bedrohten Stamm wieder aufzubauen, um so die Vorherrschaft zu erlangen. Das es sich dabei um keine Geschichte mit vielen Plot-Twists und Überraschungen handelt, dürfte jedem klar sein. Doch das ist auch absolut kein Problem, denn immerhin spielt die Geschichte 10.000 vor Christus, in einer Zeit, in der es noch keine großen politischen Intrigen oder Skandale gab. Stattdessen war alles viel einfacher und funktionierte nach dem darwinistischen Prinzip “Survival of the fittest”.

Eine Zeit, in der euch alles töten wollte

Im Land vor unserer Zeit war alles bereit euch jederzeit umzubringen. Nicht nur verfeindete Stämme oder die raue Natur, sondern vor allem das Wildleben, will euch öfters Mal an die Kehle. Während ihr am Anfang nur mit kleinen Rothunden zu tun habt, die euch ans Leder wollen, werdet ihr schnell auch auf weitaus gefährlichere Bestien stoßen. Wölfe, Berglöwen, Wildschweine, Braunbären, Jaguare, Mammuts und noch weitere Tierarten sind nicht so harmlos, wie ihr vielleicht denkt. Besonders in den ersten Spielstunden, wenn euer Equipment noch nicht so aufgerüstet ist und ihr auch noch nicht zum Beast Master geworden seid. Zuletzt genannter Titel wird schnell zu eurem Rufnamen im Land von Oros werden, nachdem ein Schamane eure versteckten Fähigkeiten geweckt hat und euch ermöglicht, die Wildtiere in Oros zu zähmen. Ihr braucht einen unsichtbaren Scout für eine gegnerische Basis? Ruft eine Eule zur Hilfe, die nicht nur Gegner markieren, sondern diese auch ausschalten kann. Oder erinnert ihr euch an den furchterregenden Grizzly? Der wird durch ein paar nette Worte schnell ein zahmer Teddybär oder aus dem Säbelzahntiger wird sogar ein schnurrendes Kätzchen. Mit diesen Kampfmaschinen der Natur an eurer Seite wird nicht nur die tägliche Jagd sehr einfach, sondern auch der Kampf gegen die beiden verfeindeten Stämme: Die Udam und die Izila. Diese wollen nämlich ebenfalls ihr fortbestehen verteidigen und sind dafür auch gewillt über Leichen zu gehen, zum Kannibalismus zu verfallen oder sich die Macht des Feuers zu nutzen zu machen. Doch mit der richtigen Ausrüstung kommt ihr auch gegen diese Feinde an.

Urzeitlicher Crafting-Spaß

Um eine Chance gegen eure Feinde und die wilden Bestien zu haben, müsst ihr nicht nur euer Equipment verbessern, sondern auch euer Dorf. Während ihr anfangs nur zu zweit seid, findet ihr innerhalb der Welt von Oros nicht nur viele Zufallsereignisse, bei denen ihr Wenjas retten könnt, sondern auch wichtige Stammesmitglieder. Diese besonderen Personen besitzen nicht nur ihre eigenen Hütten, die zweifach verbessert werden können, sondern sie bringen euch auch nützliche Skills bei. So gibt euch der Schamane die Möglichkeit Bestien zu zähmen, der Krieger gibt euch verbesserte Kampffähigkeiten und die Jägerin Verbesserungen für euren Bogen. Auch erhaltet ihr besondere Missionen von diesen Dorfbewohnern, die nicht nur mehr Erfahrungspunkte geben, sondern oft auch mit speziellen Belohnungen verbunden sind. Abseits der Aufwertung eures Dorfes gilt es natürlich auch, euch und eure eigene Ausrüstung zu verbessern. Ganz gleich, ob euer Bogen, Speere, Knüppel oder sogar urzeitliche Bomben, alles lässt sich aufrüsten und verstärken. Zumindest, sofern ihr die nötigen Ressourcen besitzt. Diese lassen sich mal einfacher und mal schwieriger auftreiben, je nachdem, was ihr upgraden möchtet. Beispielsweise lassen sich jegliche Arten von Holz, Lehm oder Steinen relativ leicht finden, aber ein Pelz von einem Höhlenbären oder ein seltener Wolfspelz sind da schon schwierigere Herausforderungen. Nach rund 20 Spielstunden habe ich es geschafft mein komplettes Equipment, sowie Dorf voll auszubauen. In der genannten Zeit habe ich mich allerdings weniger um die Geschichte gekümmert, sondern mich vielmehr in der Welt von Far Cry Primal verloren.

Ein unverbrauchtes Setting

Eine Sache, bei der sich Daniel und ich schnell einig waren, während wir eines Abends über Far Cry Primal sprachen, ist die Schönheit dieses unverbrauchten Settings. In der Vergangenheit haben wir gefühlt jedes Settings mindestens schon einMal gesehen, ganz gleich, ob wir von Weltkriegen, dem Mittelalter, Asien oder anderen Zeitepochen sprechen. Aber ein Spiel in der Welt von 10.000 BC, in der Form von Far Cry Primal, gab es bis jetzt noch nicht. Und genau das macht die Schönheit dieses Titels aus. Die unberührte Natur, in der alles lebt. Selbst wenn ihr Mal nicht eingreift, könnt ihr beobachten, wie sich verschiedene Tierarten gegenseitig jagen, wilde Bestien gegen Menschen kämpfen oder verfeindete Stämme in Konflikte geraten. Es ist ein Spiel, bei dem es auch Mal gut tut einfach stehen zu bleiben, das HUD auszuschalten und nur zu genießen. Auch erwähnenswert sind die verschiedenen Bereiche der Spielwelt, die alle verschiedene klimatische Bedingungen haben. Während ihr im Norden auf den ewigen Winter stoßt, findet ihr euch im Süden schnell in der Tundra wieder. Unterschiedliche klimatische Bedingungen bedeuten natürlich auch, dass die Fauna und das Wildleben unterschiedlich ist. Während ihr beispielsweise im Norden nördliche Hölzer findet, wachsen im Süden südländische Bäume. Im Hinblick aufs Crafting ist gerade das ein Detail, das ich besonders gut fand. Neben der tollen Optik, die durch die Dunia Engine 2 ermöglicht wird, besitzt der Titel auch eine tolle Soundkulisse. Tierrufe, das Plätschern des Wassers, das Knistern eurer Fackel in der Nacht, alles trägt seinen Teil zur authentischen, prähistorischen Simulation bei. Dazu kommt noch die Urzeitsprache, die Ubisoft zusammen mit einigen Sprachexperten extra für dieses Spiel hat entwickeln lassen und auch lernbar und sprechbar ist.

Far Cry Primal – 101 Trailer [EUROPE]

Zurück aus der Steinzeit, mit dem Fazit

Far Cry Primal ist entgegen vieler Befürchtungen kein simples Textur- und Grafikupdate von Far Cry 4. Trotz der Tatsache, dass erst vor Kurzem Spielern aufgefallen ist, dass die Karte der Spielwelt recycelt wurde, fühlt sich der Titel wie etwas Neues und Frisches an. Das Setting in der prähistorischen Welt ist nicht nur unverbraucht, sondern auch erfrischend. Einen Multiplayer-Modus gibt es zwar nicht, aber der wäre meiner Meinung nach auch nur fehl am Platz, denn das Land von Oros sollte jeder für sich erkunden und sich die raue Natur seiner Untertan machen. Für Jäger und Sammler gibt es nicht nur viel zu entdecken, sondern auch einiges aufzurüsten und zu verbessern. Die Story ist zwar sehr simpel gehalten, aber das schadet dem Spielspaß nicht im Geringsten. Vielmehr bleibt einem so mehr Zeit um die Welt und alle ihre Geheimnisse zu entdecken. Davon gibt es nämlich so einige, sodass ich auch noch nach 20 Spielstunden weiterhin gerne nach Oros zurückkehre. Falls ihr also Lust auf ein frisches und unverbrauchtes Setting habt und die Spielmechanik von Far Cry mögt, dann solltet ihr hier unbedingt zuschlagen.

Spiel jetzt bei Amazon.de bestellen!

Kommentare
 
Kommentiere »

 
  • Erunaenia
    8. März 2016 at 21:39

    Ich arbeite gerade meinen Pile of Shame ab und im Moment ist FarCry 4 dran. Die Spiele der Serie sind ja im Grunde seit Teil 3 ziemlich gleich aufgebaut (was ja nicht schlimm ist – obwohl ich schon enttäuscht war, dass ich schon wieder Drogenfelder abfackeln muss) … Ubisoft kann aber nicht ganz von der Hand weisen, dass irgendjemand aus deren Team schon beim Entwickeln von Shangri-La Missionen im Hinterkopf die Idee hatte, daraus Primal zu basteln 🙂


Du musst eingeloggt sein zum kommentieren