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Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney – Im Kampf gegen den Schöpfer

von am 29. März 2014
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amzn.to/2Pal6OR

Pluspunkte

+ spannende und lange Geschichte
+ sehr gute Kombination zweier Spieleserien
+ animierte Zwischensequenzen mit deutscher Synchro
+ knifflige Rätsel und spannende Gerichtsverhandlungen

Minuspunkte

- teilweise etwas zähe Story
- Charaktermodelle teilweise etwas "unschön"
- langwieriger Einstieg (besonders für "Veteranen")
- Nebencharaktere teilweise zu "flach"

Editor Rating
 
GAMEPLAY
9.0

 
GRAFIK
7.0

 
SINGLEPLAYER
8.0

 
MULTIPLAYER
0.0

 
SOUND
8.0

Gesamt-Wertung
8.0

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GAMEPLAY
9.0

 
GRAFIK
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SINGLEPLAYER
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MULTIPLAYER
10

 
SOUND
10

User-Wertung
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9.8

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Lesezeit: 6 MinutenSchon als Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney in Japan angekündigt wurde, glänzten meine Augen vor Freude. Ein Crossover zwischen zwei der besten DS-Serien kann eigentlich nur gut werden. Und nach vielen Stunden Spielspaß kehre ich nun endlich zurück aus dem mysteriösen Land Labyrinthia und bringe einen Test mit, der zeigen wird, wie gut dieses Crossover wirklich ist und ob es seinen Erwartungen gerecht werden kann.

Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney ist, die Verbindung aus einerseits, der Professor Layton-Spiele, mit dem namensgebenden Professor und seinem Assistenten Luke Triton, gepaart mit der Ace Attorney-Serie mit Star-Verteidiger Phoenix Wright und seiner Assistentin, dem Medium, Maya Fey. Und während es womöglich nicht so scheint, als wären die beiden Spieleserien kompatibel, stellt sich schon nach wenigen Spielstunden heraus, dass eher das Gegenteil der Fall ist.

In einer Geschichte versinken

Während die Entwickler von Level-5 und Capcom viele Möglichkeiten gehabt hätten, ein bekanntes Setting für das Spiel auszusuchen, so entschieden sie sich jedoch für einen vollkommen neuen Schauplatz. Dieser trägt den Namen Labyrinthia und ist auf keiner Karte verzeichnet, denn er existiert nur in einem Buch. Doch wie kamen unsere Helden in dieses Buch hinein? Das scheint mit dem Schicksal des Mädchens Sophie verbunden zu sein, die zunächst mit Professor Layton und Luke unterwegs ist und anschließend von Phoenix Wright und Maya in einem Londoner Gericht verteidigt wird. Doch die Umstände, die dieses Mädchen umgeben, sind von mysteriöser Natur. Sie weiß nicht, wo London liegt und wird außerdem von Hexen verfolgt. Nach einiger Zeit mit Sophie werden Layton und Luke durch ein magisches Buch, das Sophie gehört, nach Labyrinthia gebracht, genau wie Phoenix und Maya, nachdem sie das Mädchen erfolgreich im Gericht verteidigt haben und ihr Buch durch Zufall entdecken.

In Labyrinthia angekommen, erwartet unsere Helden einen Anblick, den sie so nicht erwartet hätten. Eine mittelalterliche Stadt, mitsamt Bewohner, die allesamt nichts von London oder einer Außenwelt wissen. Um das Ganze noch zu toppen, gibt es in dieser Welt Hexen und Magie. Professor Layton und Luke erkennen schnell, dass etwas nicht stimmt und bemerken, dass es eine Person, genannt “Den Schöpfer” gibt, der scheinbar der Gott dieser Welt ist und zudem das Schicksal aller Bewohner und der Eindringlinge in seinen Händen hält. Sind die vereinten Kräfte von Phoenix, Layton, Maya und Luke genug, um die Geheimnisse dieser Welt zu lüften und sie verlassen zu können oder bleiben sie für immer dort gefangen?

Man nehme eine Prise Professor Layton…

Auch wenn das Spiel den Namen Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney trägt, so stehen sich der Professor und Phoenix nicht im Kampf gegenüber, sondern arbeiten eher Hand in Hand, um die Geheimnisse von Labyrinthia aufzudecken. Das Spiel ist dabei unterteilt in insgesamt zwölf Kapitel, sechs für Professor Layton und sechs für Phoenix Wright. Wie ihr es euch wahrscheinlich schon denken könnt, unterscheiden sich die Spielweisen der jeweiligen Charaktere. Als Professor Layton erkundet ihr hauptsächlich die Stadt, sammelt Gegenstände und löst Rätsel. Die Rätsel in Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney sind allerdings, im Gegensatz zu den üblichen Professor Layton-Spielen, eher einfach. Der Grund dafür ist wahrscheinlich die Tatsache, dass die Spieler der Phoenix Wright-Reihe durch die Rätsel nicht abgeschreckt werden sollen, sondern einen leichteren Zugang zum Professor bekommen. Wie ihr es von den Rätseln der Layton-Spiele gewöhnt seid, sind diese alle sehr schön umgesetzt hinsichtlich Grafik und Design. Häufig bekommen wir die Protagonisten als kleine Zeichnungen zu sehen, wie sie aktiv am Rätsel teilhaben. Als Professor Layton gilt es allerdings auch Personen zu befragen, um die Hintergründe der Stadt näher zu beleuchten. Oft findet ihr auf eurer Suche auch Hinweismünzen, die ihr an schwierigen Stellen einlösen könnt, falls ihr einmal nicht weiterkommt.

…und gebe etwas Phoenix Wright hinzu.

Sobald ihr eure Aufgaben als Professor Layton erledigt habt, findet ihr euch in der Haut von Phoenix Wright wieder, der sich vor einem mittelalterlichen Hexengericht gegen die Inquisition, wie die Staatsanwaltschaft in solchen Prozessen hieß, behaupten muss. Wie ihr es möglicherweise schon erahnt habt, geht es in diesen Hexenprozessen gänzlich anders zu, als ihr es von aus Ace Attorney gewöhnt seid. Das fängt bereits bei der Tatsache an, dass der Angeklagten die Läuterung durch den Feuertod blüht, sofern sie nicht für unschuldig befunden wird. Und wie es im Mittelalter auch so üblich war, muss es immer eine Hexe geben. Einen Freispruch ohne Hexenverbrennung stimmt den gemeinen Pöbel nicht sonderlich froh. Die ersten Fälle in diesem besonderen Gericht sind nicht nur für Phoenix befremdlich, sondern auch für den Spieler. Grund dafür sind die anderen Gegebenheiten und Gesetze von Labyrinthia. Beispielsweise werden gleichzeitig vier Zeugen oder mehr befragt, einfach um Zeit zu sparen. Und sollte eine Aussage mehrfach gemacht werden und die zweite Aussage widerspricht der ersten, dann liegt das an der Magie der Hexen. Punkt und Ende. Natürlich gab es im Mittelalter zudem noch keine modernen Hilfsmittel, wie Fingerabdruck-Datenbanken, was sonst aus der Ace Attorney-Serie bekannt ist. Dafür gibt es nun allerdings ein Zauberbuch mit diversen Zaubersprüchen, die als Beweise vorgelegt werden können und die Möglichkeit die widersprüchlichen Aussagen mehrerer Zeugen direkt gegenüberzustellen, um so an die Wahrheit zu kommen. Sobald das einmal verinnerlicht ist, glänzt ihr in der Rolle von Phoenix Wright erneut als Ritter der Gerechtigkeit.

Da ist aber dieser bittere Nachgeschmack

Während sich die beiden Spieleserien augenscheinlich perfekt ergänzen, gibt es allerdings auch ein paar Schwachpunkte, die berücksichtigt werden müssen. Zum Beispiel wäre da die etwas schleppende Einleitung für Kenner der beiden Serien. So besteht mindestens die erste Spielstunde, wenn nicht sogar etwas mehr, aus einer Art Tutorial, bevor es überhaupt nach Labyrinthia geht, wo die Story dann schließlich Fahrt aufnimmt. Das bringt uns direkt zum nächsten Kritikpunkt: die Bewohner von Labyrinthia. Während wir im Verlaufe des Spiels einiges zur Hintergrundgeschichte diverser Figuren erfahren, bleiben viele Personen das gesamte Spiel über sehr unbedeutend. Das ist normalerweise kein Problem, da viele Nebencharaktere in Spielen grundsätzlich eher unbedeutend sind, aber im Vergleich zu den Ursprüngen der beiden Serien, wo selbst Nebendarsteller eine gewisse Aufmerksamkeit geschenkt bekommen, ist das in Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney nicht der Fall. Trotzdem muss aber gesagt sein, dass die Charaktere, typisch für beide Titel, allesamt sehr verrückt sind und mit ihren lustigen Dialogen für so einige Lacher sorgen. Somit sind sie zwar einerseits sehr flach, aber andererseits beweisen sie einen gewissen Charme mit ihrer witzigen Art und Weise.

Eine weitere Sache ist die Länge des Spiels. Wie bereits erwähnt, gibt es insgesamt 12 Kapitel, die gleichermaßen auf beide Serienhelden aufgeteilt sind. Eins dieser Kapitel hat eine Spieldauer von rund zwei Stunden, was bedeutet, dass die Gesamtspielzeit die 20-Stunden-Marke knackt. Fans der Serien werden wissen, dass das viel Lesearbeit bedeutet, doch das ist gar nicht Mal das Problem. Problematisch ist das Ganze, wenn sich jemand Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney kauft, der nur Fan einer der beiden Serien ist und keinen Zugang zur anderen findet. In diesem Fall kann es gut sein, dass die Länge des Spiels schnell zur Tortur wird. Selbst als Fan von beiden Spielen kam es gelegentlich vor, dass ich dachte, ich würde gar nicht vorankommen.

Nintendo 3DS - Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney Teaser Trailer

Gewöhnungsbedürftige Grafik und grandiose Zwischensequenzen

In Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney werden allerdings nicht nur die Spielelemente miteinander verknüpft, sondern auch Grafik und Sound. Bei der Grafik ist das im ersten Moment allerdings wirklich gewöhnungsbedürftig, weil es so aussieht, als hätte jemand die Charaktermodelle aus den Phoenix Wright-Spielen genommen und diese einfach in ein Layton-Spiel transportiert. Oder andersherum. Somit sieht es teilweise so aus, als wären die Charaktermodelle von minderer Qualität. Allerdings gewöhnt man sich schnell an diesen Stil und schon nach der ersten Spielstunde habt ihr vollkommen vergessen, dass es zu Beginn komisch wirkte.

Was dagegen absolut gar nicht ungewohnt ist, sondern sehr toll umgesetzt wurde, sind die Anime-Zwischensequenzen. So wurden die spannendsten Momente und die Klimaxe der Gerichtsverhandlungen allesamt animiert und sogar auf Deutsch vertont. Egal, ob der Professor, Phoenix, Maya oder sogar der Richter im Gericht, alle Charaktere bekamen ihren eigenen Synchronsprecher. Das sorgt dafür, dass die besten Momente im Spiel noch das gewisse Extra verliehen bekommen, ähnlich wie die Deko-Kirsche in diesem Spiele-Cocktail. Und diejenigen, die Angst vor einer deutschen Synchronisation haben, können beruhigt sein, denn sie ist wirklich gut. Wenn wir gerade schon bei Stimmen und Tönen sind, können wir auch gleich über die musikalische Untermalung des Spiels sprechen. Diese ist, wie auch schon von den beiden ursprünglichen Serien bekannt, sehr gut umgesetzt und passt perfekt zu jeder Situation und rundet diese dann meistens noch ab. In gewissen Momenten werden sogar die bekannten Melodien beider Spiele kombiniert, um so bei Fans noch mehr Gänsehaut zu erzeugen, als möglich ist.

Schreiben wir uns ein Fazit

Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney beweist auf ziemlich gute Art und Weise, dass sich die Professor Layton-Spiele bestens mit dem “Ace Attorney” ergänzen und umgekehrt. Auch der Wechsel zwischen Rätselpassagen und Hexenprozessen verläuft ohne Probleme und hält das Spiel spannend. Die Geheimnisse und Mysterien von Labyrinthia sind etwas, dass Spieler dieses Titels problemlos 20 Stunden am Ball behält und durch zähe Dialoge und flache Charaktere ziehen kann. Auch die vertonten Anime-Sequenzen in den spannendsten Situationen sorgen für Gänsehaut und fesseln einen am 3DS. Leider muss gesagt werden, dass die Charaktermodelle teilweise wirklich aussehen, als wären sie von minderer Qualität und direkt aus den jeweiligen Spielen importiert. Auch Fans der kniffligen Layton-Rätsel könnten teilweise enttäuscht sein, aufgrund der etwas leichteren Schwierigkeit. Abschließend bleibt nur zu sagen, dass Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney ein gutes Crossover ist, das vor allem Fans der Serie begeistern wird. Aber auch alle anderen Fans von Knobel-Spielen, werden ihren Spaß haben.

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