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Halo 4 – Die neue Trilogie: Fluch oder Segen?

von am 3. Dezember 2012
DETAILS
 
Pluspunkte

+ Auftakt der Reclaimer-Trilogie
+ spannende Story...
+ neue Feinde und Waffen
+ tolle Panoramen

Minuspunkte

- teilweise schwache Texturen
- ... die leider erst recht spät in Fahrt kommt
- Prometheaner-Waffen lediglich ummodelierte Menschenwaffen
- Missionsgestaltung eher eintönig

Editor Rating
 
GAMEPLAY
8.0

 
GRAFIK
7.0

 
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8.0

 
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8.0

Gesamt-Wertung
8.0

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Lesezeit: 5 MinutenWas soll denn dieser Mist? Sind die denn vollkommen durchgedreht? Das dürften teilweise die ersten Aussagen gewesen sein, als bekannt wurde, dass Halo 4 in Entwicklung ist. Und zwar nicht von Bungie, sondern von 343 Industries, die auch schon Halo: Combat Evolved Anniversary umgesetzt hatten. Doch schaffen die Erben das Flair der “alten Trilogie” einzufangen oder scheitern sie mit dem Auftakt der Reclaimer-Trilogie? Wir verraten es euch hier.

Der Master Chief erwacht

Halo 4 setzt dort an, wo Halo 3 aufgehört hat. Nachdem der Master Chief seine KI-Begleiterin Cortana im dritten Teil verabschiedet hatte und ihr sagte, dass sie ihn im Notfall wecken solle, fiel er in einen Kryoschlaf. Vier Jahre sind seitdem vergangen und John-117 und Cortana trieben auf der “Forward Unto Dawn” ziellos durch All, bis sie plötzlich angegriffen werden. Ein wahrlich guter Grund für Cortana den Chief aus seinem Schlaf zu wecken und ihm den Auftrag zu geben, die Feinde zu finden und zu eliminieren. Dass vier Jahre im Tiefschlaf einem Spartan nichts ausmachen, dürfte wohl klar sein. Und aus diesem Grund läuft, springt und schießt sich unser Lieblings-Super-Soldat, ohne mit der Wimper zu zucken, durch das Raumschiff. Das Einzige, was ihn verwundert, sind die Feinde, denn eigentlich gibt es ja einen Waffenstillstand mit der Allianz. Doch in vier Jahren kann viel passiert sein, weswegen der Master Chief unentwegt weitermacht, bis sich plötzlich die Ereignisse überschlagen. Die Schiffe der Allianz und die “Forward Unto Dawn” trieben vor einem Planeten, der sich öffnete, als er etwas oder jemanden entdeckt hatte. Von der enormen Gravitation angesogen, stranden John und Cortana nebst Allianz-Truppen auf diesem fremden Planeten. Ohne eine Ahnung, wo sie sind und mit fortschreitender KI-Psychopathie, machen sich der Master Chief und seine Begleiterin auf, einen Weg nach Hause zu finden.

Uuuuuuund Pause

Nach diesem grandiosen Start von Halo 4 baut das Spiel leider sehr schnell an Spannung ab. Sobald man beginnt den Planeten zu erkunden, gerät die Story mehr oder weniger in den Hintergrund. Statt spannender Geschichten gibt es dann erst einmal nur Aufgaben und Erkundungstouren. Sobald dann die Prometheaner eingeführt werden, eine neue feindliche Alienrasse, geht es kurzzeitig aufwärts. Das Leiden von Cortana hingegen rückt für einen Großteil der Zeit in den Hintergrund und wirkt teilweise eher aufgesetzt. Man hat schon fast das Gefühl, das es nur aufgeklatscht ist, weil ansonsten einfach die Dramatik fehlt. Wer diese geschichtliche Durststecke durchhält, wird im späteren Spielverlauf allerdings belohnt. Mit der Rückkehr der Dramaturgie nach ein paar Stunden, gibt es zudem auch noch einen richtigen Antagonisten und nicht nur eine neue Rasse, die halt böse sein muss. Das Warten darauf lohnt sich, denn sobald es losgeht, hört es bis zum Ende des Spiels nicht mehr auf: Ein epischer Moment jagt den nächsten, gefolgt von einem spannenden Feuergefecht und mehr.

Ein Halo, wie man es kennt und liebt

Jeder, der schon mal ein oder zwei Halo-Titel gespielt hat, kennt den Ablauf der Missionen. Oft hat man eine Oberaufgabe zu lösen, die aus mehreren Unteraufgaben besteht, die wiederum jeweils aus zwei, drei Unter-Unteraufgaben bestehen. Klingt verwirrend? Ist es aber nicht. In Halo 4 ist beispielsweise eine der Hauptaufgaben einen Weg nach Hause zu finden. Um das zu erreichen, muss man erst mal eine Möglichkeit dazu finden, während zuvor meistens noch irgendwas repariert oder beschützt werden muss. Diese Teilaufgaben bestehen aber ebenfalls aus Unteraufträgen, wie der Aktivierung eines Kartografen, dessen zwei Generatoren ausgefallen sind. Und so wiederholt sich das immer und immer wieder. So eintönig das klingen mag, so gut funktioniert es. Auf dem Weg zur Lösung der gestellten Aufgaben, gilt es natürlich immer wieder Feinde zu besiegen, ist doch klar. Dafür werden einem nicht nur die verschiedensten Waffen zur Verfügung gestellt, sondern ab und an auch mal ein Fahrzeug. Dabei handelt es sich nicht nur um altbekanntes Equipment, sondern auch neue Waffentypen, die ihr zur Verfügung gestellt bekommt. Dasselbe gilt für die Fahrzeuge, von denen ihr zwei neue nutzen könnt, um durch die Gegend oder über Feinde zu fahren. Wo wir gerade von Gegnern sprechen…

Eine uralte Bedrohung…

Eine der besten Szenen in Halo 4 ist wahrscheinlich die, in der man das erste Mal von einem Prometheaner angegriffen wird und er seine Helmpanzerung entfernt. Dieses Gesicht und das Gefühl dem Tod in die Augen zu blicken, macht diesen Moment einmalig. Und auch sonst bringt die neue Rasse einige Neuheiten mit ins Spiel. Nicht nur gibt es neue Waffen, die sich ganz stylish in eurer Hand zusammenbauen, wenn ihr sie das erste Mal aufhebt, sondern auch neue Granaten. Auch muss man bei den neuen Gegner-Typen anders vorgehen als beispielsweise bei der Allianz oder der Flood. Grund dafür sind unter anderem die Beobachter, fliegende Gegner, die nicht nur eure Feinde heilen, sondern auch wiederbeleben und schützen. Wo man früher noch einfach draufballern konnte und Erfolg hatte, muss man heute drauf achten, welchen Feind man zuerst ins virtuelle Gras beißen lässt. Doch Halo-Veteranen erzähl ich nichts Neues, denn seit jeher sind die höheren Schwierigkeitsgrade dafür bekannt, dass die Feinde nicht nur in größerer Zahl auftauchen, sondern raffinierter werden. Seien es Flankierungen, Granaten-Schauer oder Schüsse aus jeder Himmelsrichtung, all das erwartet einen auch in Halo 4.

Das ist gerade Mal der Anfang

Halo 4 spielt sich genau wie die vorherigen Teile. Seien es die Fahrzeuge oder die Feuergefechte. Geändert hat sich an der Steuerung nichts und somit sind vor allem Fans der Serie sofort wieder im alten Spielfluss. Aber auch Neulinge brauchen keine Angst haben. Denn die Halo-Serie ist bekannt dafür auf viele First-Person-Shooter typische Dinge zu verzichten. Weder muss man sich um Deckungswechsel sorgen oder darum, dass man seine Waffe nicht verbessert hat. All das gibt es nicht, denn wozu auch, wenn man ein Super-Soldat ist? Dass der Master Chief super ist, wird man auch nach ungefähr 6 bis 8 Stunden Spielzeit gemerkt haben, wenn die Credits über den Bildschirm flimmern. Die recht kurze Spieldauer ist allerdings kein Grund zur Sorge, es handelt es sich mit Sicherheit nicht um den letzten Halo-Teil und außerdem gibt es noch einiges mehr zu tun. Denn ein wichtiger Punkt jedes Halo-Spiels darf nicht vergessen werden: Der Multiplayer.

Multiplayer-Spaß ohne Ende

In Halo 4 bekommt man wieder die volle Breitseite an Multiplayer-Möglichkeiten. Zum einen wäre da der Spartan-Ops-Modus, ein kooperativer Mehrspieler-Modus in Episodenform, der unabhängig zur Singleplayer-Kampagne spielt. Jede dieser Episoden geht knapp eine Stunde und 343 Industries hat bereits angekündigt, dass sie versuchen so oft wie möglich neue Inhalte nachzulegen. Zum anderen wäre da natürlich der kompetitive Multiplayer. Auf der kompetitiven Seite warten die typischen Modi, die auch schon in den vorherigen Spielen viel Freude bereitet haben. Klassiker wie Oddball, Capture the Flag oder King of the Hill dürfen natürlich nicht fehlen. Insgesamt gibt es neun verschiedene Modi, in denen man sich die virtuellen Köpfe einschlagen kann, um heiß ersehnte Punkte zu erlangen. Diese kann man dann für bessere Rüstungen oder Gegenstände, beispielsweise Jetpacks oder Lichtschilde, nutzen.

Halo 4 = Halo: Reach + einige Verbesserungen

Wie es sich gehört, wurde die zwei Jahre alte Grafik von Halo: Reach aufgehübscht und heutigen Verhältnissen angepasst. So ist die Rüstung des Master Chiefs jetzt noch imposanter und detaillierter und Cortanas weibliche Züge nehmen erotischere Formen an. Des Weiteren haben es sich die Jungs und Mädels von 343 Industries nicht nehmen lassen ein wenig an den Lichteffekten zu schrauben, sodass die neuen Panoramen umwerfend aussehen. Das ist teilweise wirklich erstaunlich gut umgesetzt und lässt einen kurz innehalten, nur für etwas Virtual-Sight-Seeing. Geboten wird dabei viel Abwechslung, von Dschungelatmosphäre hin zu bombastischen Innenräumen.

Die deutsche Synchonisation ist gut umgesetzt und im Gegensatz zu den Vorgängern, haben sich der Master Chief und Cortana endlich einmal einiges zu sagen. Das wertet die Geschichte definitiv auf, denn die Beziehung zwischen dem Über-Soldaten und der KI-Begleiterin wird vertieft, was der Story mehr Substanz verleiht und den Spieler mehr Identifikation mit dem Chief vermittelt.

Fazit

Haben 343 Industries einen würdigen Halo 3-Nachfolger gemacht? Ja, das haben sie. Halo 4 überzeugt in fast jeder Hinsicht und versprüht das Flair der Bungie-Spiele. Lediglich ein paar Schwachpunkte im Hinblick auf Missionsgestaltung, Texturen und anfänglicher Langatmigkeit lassen das Spiel an einer Top-Wertung vorbeischrammen. Trotzdem ist Halo 4 ein klasse Titel. Nicht nur gibt es einen super Soundtrack, spannende Feuergefechte, eine neue Rasse und eine (später) spannende Story, sondern einen vollgepackten Multiplayer-Modus, der sogar in Zukunft noch erweitert wird. Wenn 343 Industries die Kritikpunkte von Halo 4 richtig aufnimmt und in Halo 5 umsetzt, kann man unbesorgt die neue Trilogie genießen!

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