Lesezeit: 6 MinutenPassend zum baldigen Release von Far Cry 5 hat uns Ubisoft am 08. März 2018 zu einem Preview-Event nach Berlin eingeladen. Daniel und meine Wenigkeit haben auf diese Einladung reagiert und machten uns auf in die Hauptstadt zu fahren. Nach insgesamt rund 1000 Kilometern zurückgelegter Strecke und einer Nacht, die wir darüber geschlafen haben, folgt nun unser Reisetagebuch.
09:30 Uhr – Dortmund Hauptbahnhof
Daniel und ich trafen uns in aller Frühe am Dortmund Hauptbahnhof. Wir beide waren vorfreudig auf das Event, hatten aber keine wirklichen Erwartungen an Far Cry 5. Da wir noch etwas Zeit hatten, bevor unser ICE in Richtung Berlin ging, versorgten wir uns erst mal mit Proviant und – viel wichtiger noch – Koffein. Mit wenigen Minuten Verspätung fuhr unser Zug schließlich ein und wir betraten den überraschend gefüllten Intercity Express.
10:30 Uhr – ICE 545
Nachdem wir unsere Plätze im Ruheabteil eingenommen hatten, machten wir es uns zunächst heimisch. Das bedeutet natürlich: Nintendo Switch auf dem Tisch, Smartphone und/oder Laptop an den Stromanschluss anschließen und das On-Board-WLAN nutzen. Das ältere Ehepaar neben und gegenüber von uns beäugte uns schon mit argwöhnischen Augen. Davon Unbeirrt fühlten wir uns nicht nur wohl, sondern nutzten die nächsten dreieinhalb Stunden für intensives Switch-Zocken. Ich besonders, um endlich mit The Legend of Zelda: Breath of the Wild anzufangen, das ich bis dato noch nicht angefangen hatte. Somit war die Fahrt nach Berlin ein kurzes Erlebnis für mich, der sich in Hyrule austobte.
13:09 Uhr – Berlin Hauptbahnhof
Angekommen in Berlin hatten wir noch zwei Stunden totzuschlagen, bis unser Slot beim Ubisoft-Event losging. Als alte Kulturfreunde nutzten wir die Zeit, um den Reichstag und das Brandenburger Tor abzulaufen. Anschließend wagten wir uns in den Berliner Stadtverkehr, der uns mit Bauarbeiten verschiedenster Art herausfordern wollte. Todesmutig – und definitiv nicht planlos – fanden wir unser Ziel: Die Eventlocation in Friedrichshain.
15:00 Uhr – Far-Cry-5-Event
Nach der örtlichen Akkreditierung wurden uns unsere Bibeln (!) ausgehändigt und wir betraten den eigentlichen Raum des Geschehens hineingeführt. Alles schrie förmlich nach dem Setting von Far Cry 5. Aufgebaut waren 24 Anspiel-Stationen – ausgerüstet mit PlayStation 4 Pro-Konsolen und Headsets – sowie vier weitere Stationen, an denen Co-Op-Sessions möglich waren. Nach einer rund 30-minütigen Präsentation, in der uns nicht nur mehr über den Antagonisten Joseph Seed, sondern auch über die Entstehung der Spielwelt erzählt wurde – und in der stilecht ein Kirchenchor zwei Lieder zum Besten gab – durften wir schließlich selber Hand ans Spiel anlegen. Die Demo vor Ort bestand aus dem Intro, der kompletten ersten Spielstunde, sowie einem späteren Abschnitt des Spiels, in dem wir uns frei bewegen konnten.
Während ich mich die ersten 45 Minuten mit dem Einstieg beschäftige, in das Spiel hineinfand und erste Missionen abschloss, nutzte Daniel die Zeit um die Location zu filmen. Die gemachten Aufnahmen werdet ihr in unserem Eventbericht finden. Auch stärkte sich Daniel schon einmal, da seine Runde mit Far Cry 5 bevorstand. Nachdem wir uns abgewechselt hatten, damit ich mich stärken und Daniel einen Eindruck vom Titel gewinnen konnte, verging die Zeit recht schnell.
17:30 Uhr – Far Cry 5
Gegen halb sechs leerte sich die Location, da der nächste Slot kurz bevorstand. Daniel und ich zockten mittlerweile parallel an zwei Spielstationen und räumten Hope County ordentlich auf. Wir jagten Hirsche, befreiten Sägewerke, erlebten sehr skurrile Missionen und hatten eine Menge Spaß in der wunderschönen Natur. Doch leider tickte die Uhr unaufhörlich weiter und während wir durchaus länger hätten bleiben können, wussten wir, dass es nichts bringt. Die Rückreise-Tickets waren schließlich so gebucht, dass wir noch am selben Tag wieder heimkamen. Nachdem wir unser Zeitfenster also maximal ausgenutzt hatten, packten wir schnell unsere sieben Sachen zusammen und machten uns nach einigen Verabschiedungen geschwind in Richtung Bahnhof auf.
18:35 – Berlin Ostbahnhof
Mit einer Minute verbleibend erreichten wir den Ostbahnhof, an dem wir unsere S-Bahn in Richtung Hauptbahnhof nehmen müssten. Doch selbst diese Verbindung barg noch einen verheerenden Knackpunkt: Unsere Umsteigezeit am Hauptbahnhof beträgt fünf Minuten! Dazu müssen wir von der obersten Etage des Berliner Hauptbahnhofs in die Unterste zu den Fernverkehrsgleisen. Mit fehlender Puste erreichten wir schließlich unseren ICE und schafften es sogar noch in die Nähe unserer reservierten Plätze zu kommen, bevor der Zug schließlich losfuhr.
20:00 Uhr – ICE 541
Wir hatten es geschafft. Wir saßen im ICE in Richtung Heimat, haben ein extrem cooles Event mitgenommen und konnten uns sogar ein Feierabendbier genehmigen. Die Heimat verlief unspektakulärer als die Hinfahrt. Durch die intensive Nutzung meiner Nintendo Switch, verbrachte ich die meiste Zeit mit lesen, während Daniel sich nach getaner Arbeit über das Dortmundspiel aufregte.
22:09 Uhr – Dortmund HBF
Fast 13 Stunden später sind wir wieder am Startbahnhof angekommen. Umringt von Dortmundfans, die das verlorene Spiel betrinken, ließen wir das Event Revue passieren. Wir unterhielten uns noch über die gesehenen Dinge, über die Präsentation, den Chorgesang und das Spiel an sich, bevor Daniel in den Zug nach Iserlohn stieg. Mein Zug in Richtung Duisburg würde erst 20 Minuten später eintreffen.
23:30 Uhr – Duisburg
Ich bin vom Event zurück, legte die bekommene Bibel auf den Schreibtisch, setzte mich vor meinen schwarzen Bildschirm und war zufrieden. Zufrieden ein so cooles Event erlebt zu haben und zufrieden mich endlich in mein Bett legen zu können.
Fazit
Alles in allem war das Far-Cry-5-Event in Berlin ein ziemlich cooles Erlebnis. Ubisoft hat eine sehr coole Location ausgesucht, in der das Sektensetting vom Spiel erst so richtig zur Geltung kam. Aber auch der Titel an sich hat verdammt viel Spaß gemacht.
Nicht nur ist Hope County unfassbar vielseitig, mit Wäldern, Seen, Gebirgen und vielem mehr, sondern das Spielprinzip macht auch Spaß. Es gilt einen Rebellenwiderstand aufzubauen und den Einfluss der Antagonisten stetig zu schwächen. Dabei unterstützen einen nicht nur KI-Freunde, sondern nach Belieben auch ein Online-Freund. Auch für Jäger und Sammler gibt es unfassbar viel zu entdecken, sammeln und craften.
Die gespielten Missionen waren zwar vielseitig, aber es ist zu früh zu sagen, ob sich das Missionsdesign schlussendlich nicht doch wiederholt. In unserer Zeit mit dem Spiel waren wir zu keinem Zeitpunkt gelangweilt und stolperten von einem Point-of-Interest zum Nächsten.
Eine weitere Sache, die uns auffiel, waren gelegentliche Tonaussetzer bei Zwischensequenzen. Auf Nachfrage wurde uns jedoch versichert, dass diese an den vor Ort genutzten Kopfhörern läge, die nicht zu 100 % kompatibel mit der Hardware waren.
Nach meiner Zeit mit dem Spiel und einer Nacht, die ich darüber schlafen konnte, bin ich überlegt mir Far Cry 5 zuzulegen. Das aktuelle und auch sehr interessante Setting mit der fanatischen Sekte und ihrem charismatischen Anführer ist einfach überzeugend. Dazu kommt das tolle Design von Hope County und die Möglichkeit das Spiel mit einem Freund zu bestreiten. Auch die Inhalte des Season Pass und Far Cry Arcade sehen bereits spaßig aus. Bis zum 27. März werde ich meine Entscheidung getroffen haben. Möchte ich mehr Zeit mit Edens Gate verbringen oder mich doch von Gott abkehren?
Daniels Zusatz
Ihr werdet meine Einschätzung zum Spiel ebenfalls im Eventbericht in Videoform sehen, aber ich kann jetzt schon verraten: Ich habe mich mit voller Absicht im Vorfeld so wenig wie möglich mit dem Spiel beschäftigt, um das Spielerlebnis für sich sprechen zu lassen und mir daraus ein Gefühl abzuleiten. Das Setting des Spiels, die Vermischung von Fanatismus, Sektengetöse, Separatisten, Preppern und Outsidern hat mich unmittelbar in ihren Bann gezogen. Und dann im Spiel zu erleben, was diese Brut da ausheckt und anstellt… das bringt die Wut gehörig in Wallung.
Die Spielwelt selbst, wirkt ungeheuer plausibel und ist wirklich detailreich gestaltet. Es macht Spaß umher zustreifen und per Zufall einem Trupp der Sekte in die Arme zu laufen oder selbst einen kleinen Angriff auf einen Vorposten zu starten. Die Action ist greifbar, wechselt sich aber angenehm mit ruhigen Phasen ab. Die KI wirkt pfiffig genug, um den Spieler in Bedrängnis zu bringen und überhaupt wirkt das Spiel – zumindest der Teil, den wir sehen konnten – nicht so, als würde man einer Flut von Aufgaben hinterherrennen. Ich bin sehr gespannt.