Lesezeit: 4 MinutenDa fiese Aliens auch mehr als ein Jahr nach XCOM: Enemy Unknown nichts auf der Erde zu suchen haben, hat sich Bastian auch das Standalone Add-On XCOM: Enemy Within angeschaut. Erschienen ist das Ganze nun in Discform für die PS3 und Xbox 360, sowie als Download für den PC. Wieder war Fireaxis am Werk. Teurer als ein normaler DLC und günstiger als eine Vollversion. Da stellt sich doch die Frage, was das Ding auf dem Kasten hat. Genau darauf findet ihr hoffentlich in den folgenden Zeilen eine Antwort.
Stellt euch vor, eine richtig fiese Alienrasse taucht im Orbit der guten alten Erde auf, droht die Menschheit auszulöschen oder zu unterjochen und ihr befehligt die letzte Hoffnung dieses Unheil noch einmal abzuwenden: Eine Gruppe gesichtsloser Soldaten. Fertig? Gut, dann habt ihr nämlich in ungefähr die Ausgangssituation, bzw. bereits einen Großteil der Story von XCOM: Enemy Within verinnerlicht. Die ist nämlich aus der Schublade mit der Aufschrift „minimalistisch“ entwendet wurden und sicherlich Grund für ein klein wenig Kritik aber im Großen und Ganzen ausreichend. Doch dazu später mehr,
XCOM Enemy Within – Oder aus alt mach neu?
Zunächst einmal zur wichtigsten Frage: Wo liegt der Unterschied zwischen XCOM: Enemy Unknown, das hierzulande Ende 2012 für diverse Plattformen erschien, und XCOM: Enemy Within, dem sogenannten Stand Alone Expension Pack für PC, Mac, PS3 und Xbox 360? Sollte man ersteres gespielt haben um sich im zweitgenannten zurecht zu finden? Gibt es gar so viele Neuerungen, dass man unbedingt beide Versionen besitzen sollte? Im Detail. Nein und nein.
XCOM: Enemy Within erfindet das Rad nicht neu. Weiterhin handelt es sich um ein rundenbasieredes Strategiespiel mit leichtem Einschlag einer Wirtschaftssimulation. Zwischen den einzelnen Kämpfen, die auf verschiedenen, zumeist zufällig ausgewählten, Karten ausgetragen werden, müsst ihr euch um die Erforschung neuer Technologien bemühen, neue Gebäude zur Produktion von Waffen, Satteliten und anderem Gedöns kümmern, neue Soldaten rekrutieren und selbige mit möglichst optimaler Ausrüstung und Fähigkeiten ausstatten, um sie beruhigt in den nächsten Kampf zu schicken.
Neu ist weder die minimalistisch gehaltene Story, noch der generelle Look. Jeder der also bereits XCOM: Enemy Unknown gespielt hat, wird sich sofort wieder im Spiel zurecht finden und nach und nach über die verschiedenen Neuerungen stolpern, die Enemy Within parat hält. Da wären zum Beispiel ein paar neue und auch längst nötige Maps, die endlich für ein wenig mehr Abwechslung bei den zahlreichen Kämpfen sorgen. Für ein wenig mehr positiven und selbstauferlegten Zeitdruck sorgen nun zudem sogenannte MELT-Kanister, die es auf zahlreichen Missionen zu bergen gilt und die notwenig sind für gewisse Forschungszweige aber blöderweise auch ziemlich instabil. Desweiteren können Soldaten nun Auszeichnungen erhalten, durch die sie weitere Fähigkeiten dazu erlangen, von denen die einzelnen Klassen (Sniper, Assault, Heavy und Support) nun auch ein paar neue zum Freischalten besitzen. Neben ein paar neuen Alienrassen und Soldaten halb Mensch, halb Maschine, gibt es nun auch einen neuen aber mehr oder weniger optionalen Gegner. Einer Untergrundorganisation namens EXALT, die euch das Leben hin und wieder schwer macht und nichts anderes anstrebt, als mit Hilfe der Alien-Technologie die Herrschaft über die Erde zu erlangen.
Rundgeschliffen? Leider nicht ganz!
Aber auch ein paar Kritikpunkte haben das Update leider größtenteils unfallfrei überstanden. So ist es weiterhin in einigen Situationen schwer zu erkennen, ob die jeweiligen Soldaten nun (z.B.) hinter einer Wand sicher sind oder ein Alien doch irgendwie hindurch schießen kann oder eine Ecke nun wirklich Schutz bietet oder nicht. Zwar gewöhnt man sich an diese Ungewissheit und kann sich so zum größten Teil darauf einstellen, optimal fühlt es sich dennoch nicht an. Ein weiterer Kritikpunkt, der aber vermutlich nur mit einem komplett neuen Teil gelöst werden kann, ist die anfänglich schon erwähnte Gesichtslosigkeit der Soldaten. Wäre da nicht die Tatsache, dass Soldaten Geld kosten und sich durch Fähigkeiten verbessern, ich würde einem Gefallenem keine Träne hinterher weinen. Ganz einfach schon deswegen, weil ich mir ganz schlecht Namen merken kann und das fast das einzige Alleinstellungsmerkmal ist, das Soldat A von Soldat B unterscheidet.
Unser Fazit:
Aber genug gemeckert und getextet, ist ja schließlich nur ein Add-On mit eigenen zwei Beinen. Kommen wir also zu einem Fazit, das sich eigentlich relativ simpel liest: Wer XCOM: Enemy Unknown bereits gespielt hat, sollte sich sehr gut überlegen, noch mal Geld auf den Tisch zu legen, da man im Prinzip das gleiche Spiel (in etwas umfangreicher und rundgeschliffener) noch einmal bekommt. Und das zwar nicht zum Neupreis aber auch nicht unbedingt für den eines DLCs. Und Enemy Within fühlt sich wie einer an. Alle die es damals (also Anno 2012) noch nicht gespielt haben dürfen aber getrost zugreifen, sollte auch nur ein Funken rundenbasierender Strategie in einem Schlummern. Denn mal abgesehen von der recht bunten und auch sehr guten Fire Emblem-Reihe (Nintendo) und ein paar anderen kleinen japanischen Titeln, gibt es derzeit kaum etwas vergleichbares auf dem Markt. Das Setting und die düstere Atmosphäre machen es dann gar zur Rarität. Sucht in Form von: “Ach eine Map geht noch” ist auf jeden Fall vorprogrammiert. Und zwar in diesem Fall für einen durchaus kleinen Preis.
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