+ im Coop sehr lustiger Spielspaß
+ einfach gestrikte Steuerung
+ simples Spielprinzip
+ Online-Bestenliste und Erfolge
- im Singleplayer recht eintönig
- ungenaue Zielerfassung
- sehr linearer Spielverlauf
- kaum Story vorhanden
Lesezeit: 4 MinutenDie Ghost Recon–Serie wird von vielen Spielern auf der ganzen Welt geachtet und geliebt. Nun, wo dutzende Fans auf den neuesten Teil der Serie – Future Soldier – warten, veröffentlicht Ubisoft einen ersten Ableger der Reihe für Nintendos Heimkonsole Wii. Wie viel Spaß der Wii-Ableger Ghost Recon bereitet, könnt ihr im folgenden Test nachlesen.
Die Sache mit der Story
Ghost Recon setzt an einem unbekannten Zeitpunkt im Tom Clancy-Univsersum ein und erzählt von dem Zeitpunkt an die Geschichte der beiden Ghosts-Neulinge Booth und Hibbard. Diese beiden werden im Laufe der Spielzeit an vielen verschiedenen russischen Orten, ihre Feinde besiegen um den Frieden wieder herzustellen. Jede Mission wird dabei von einem kurzen Briefing eingeleitet, wie man es schon aus anderen Titeln kennt. Dort werden Storyfragmente erklärt, sowie das Ziel der jeweiligen Mission beschrieben. Ansonsten ist von der Story nicht wirklich so viel vorhanden, als das man etwas darüber erzählen könnte. Sie wirkt eher künstlich auf das Gameplay drauf gesetzt.
Eine muntere Zugfahrt ins Ungewisse
Während man also als einer der beiden Ghosts, in Russland seine Missionen erfüllt, darf man nicht nur die ausgefallenen Texturen betrachten, sondern auch die Freiheiten eines Railshooters genießen. Auf gut Deutsch bedeutet das, dass ihr einen vorgegebenen Weg lauft immer in eine Richtung, niemals die Schienen verlassend. Somit habt ihr nicht die Freiheiten eines normales 1st- oder 3rd-Person-Shooters, sondern müsst dem vorgegebenen Weg folgen. Das gestaltet sich so, dass ihr hinter einer Deckung in Position steht, alle Feinde in eurem Blickfeld ausschalten müsst, um dann erst zur nächsten Deckung vorrücken zu dürfen. Während ihr so von Deckung zu Deckung rückt, erreicht ihr irgendwann einen Wegepunkt, der als Rücksetzpunkt benötigt wird, falls ihr sterben solltet oder ein Missionsziel nicht erfüllt werden kann. Solltet ihr nun hinter einer Mauer oder ähnlichem in Deckung gegangen sein, habt ihr Zeit euch die Umgebung anzuschauen.
Die Texturen und Grafiken sind für Wii-Verhältnisse nicht schlecht und selbst die Charaktere sind angemessen und solide gestaltet. Zwar erwarten euch keine Grafik-Hochsprünge wie auf den anderen beiden Konsolen, doch für Wii-Verhältnisse ist es schon kein schlechter Schnitt. Neben dem simplen Point-Click-Kill gibt es auch noch eine kleine Zusatzfunktion, den sogenannten “Fokus”, der euch für eine kurze Dauer ermöglicht die Zeit stark zu verlangsamen. Leider gilt diese Zeitmanipulation nicht nur für die Gegner, sondern auch für euch, sodass auch ihr langsamer nachladet, feuert und in Deckung geht, was den Fokus nicht immer vorteilhaft erscheinen lässt.
Treffen will gelernt sein
Die Steuerung von Ghost Recon erfolgt, sofern kein Wii-Zapper vorhanden ist, mittels Wii-Remote und Nunchuk. Gezielt wird dabei mit der Fernbedienung selbst. Um zu schießen betätigt ihr einfach den B-Trigger. Der Waffenwechsel erfolgt per Steuerkreuz der Wii-Remote. Alternativ kann man auch den Control-Stick des Nunchuks verwenden, um schnell zwischen den Waffen hin und her zu schalten. Mittels Z-Button geht ihr schleichend von Deckung zu Deckung oder lugt aus einer Deckung hervor, solltet ihr euch gerade hinter einer verstecken. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass ihr besser schießen könnt, nein ihr trefft auch endlich mehr. Denn solange man hinter der Deckung ist, kann man zwar Kugeln wie blöde verbrauchen, von denen man sowieso unendlich besitzt, aber einen Treffer landet man so nicht.
Zwar seid ihr als Ghosts dem normalen Soldaten weit überlegen, was Technik und Ausrüstung angeht, aber das beudetet nicht, dass ihr unverwundbar seid. Deswegen gibt es unterhalb der Munitions- und Waffenanzeige eine Lebensleiste, die euch über euren momentanen gesundheitlichen Zustand informiert. Sollte sie sich zu weit geleert haben, ist es ratsam ein Medipack zu benutzen, in dem man auf seinen Charakter mit der A-Taste drückt. Alternativ kann man auch den bereits oben beschriebenen “Fokus” aktivieren, indem man die Minustaste drückt.
Allerdings läuft die Zeit, wie bereits gesagt, auch für euch langsamer ab, was auch Nachteile bedeuten kann. Trotz dieser simplen Steuerung und dem sehr einfachen Zielen, ist es oftmals nahezu unmöglich einen Gegner effizient und schnell auszuschalten. Sowas ist vorallem ärgerlich, wenn man auf einer Schleich-Mission unterwegs ist und die Gegner schnell ausschalten muss, bevor sie mit einer Leuchtfackel winken. Ein Treffen der Gegner war oftmals unmöglich, weil die Waffe einfach überhaupt nicht getroffen hat. Desweiteren ist das Anvisieren mit einem Scharfschützengewehr wirklich mehr als unschön gelöst. So hat man sein normales Fadenkreuz, mit dem man auf den Gegner zielt, drückt Z um durch das Zielfernrohr zu schauen, das sich dann am unteren linken Bildschirmrand befindet. Und der Zoom in diesem kleinen, runden Fenster ist so enorm, dass man stellenweise die Orientierung verliert und den Gegner nicht schnell und manchmal auch überhaupt nicht ausschalten kann.
Außerdem kann man in diesem “Modus” nur einen geringen Blickwinkel bekommen, denn nach ein paar virtuellen Metern blockiert das Zielfernrohr einfach, sodass man erstmal den Z-Knopf loslassen, seinen Cursor neu positionieren und dann erneut hineinzoomen muss. Das ist nicht nur sehr umständlich, sondern auch wirklich hinderlich in manchen Situationen.
Die Koordination mit dem Partner
Solange man Ghost Recon alleine spielt, wird der Part von dem jeweils anderen Ghost Soldaten von einer KI übernommen, die selbstständig reagiert und handelt. Doch viel lustiger und interessanter ist es doch, wenn man diese zweite Rolle von einem Bekannten oder Freund übernehmen lässt. Wie sich durch einige Stunden Co-Op-Action feststellen ließ, macht das Spiel unter solchen Bedingungen oftmals mehr Spaß, kann aber auch gleichzeitig viel frustrierender sein, da der Mensch einfach dazu tendiert falsche Entscheidungen zu treffen oder diese schlicht zu langsam fällt. So mussten ein Kumpel von mir und ich feststellen, dass Tarn-Missionen, bei denen es darum geht keine Aufmerksamkeit zu erregen und Gegner schnell und leise auszuschalten, wirklich schwer und nervenaufreibend sein können. Der Grund dafür ist einfach, dass man wirklich 100% koordiniert und geplant vorgehen muss, um wirklich alle Gegner rechtzeitig auszuschalten, bevor einer die Fackel schwenkt und die Mission vom letzten Wegepunkt neustartet. Trotz dieser diversen Frustmomente, machte es im Co-Op wirklich eine Menge Spaß, da man einfach nicht alleine auf dem Kampffeld ist und sich absprechen kann bevor man handelt. Neben dem Co-Op Modus gibt es außerdem zwei Multiplayer-Modi, die jedoch eher hingeschmiert wirken. Denn im Grunde durchläuft man vergangene Missionen erneut und versucht entweder im Wettkampf gegen seinen Freund mehr Punkte zu erzielen oder in einem kooperativen Spiel gemeinsam die meisten Punkte zu erzielen. Anschließend kann man sich dann per Wi-Fi auf der globalen Bestenliste sehen lassen.
Fazit
Tom Clancy’s Ghost Recon für die Wii ist ein Titel, der besser in guter Gesellschaft gespielt werden sollte, da er alleine auf keinen Fall Spaß bringen wird. Außerdem ist es auch kein typisches Spiel, das man mal eben zwischendurch einlegen kann, um eine Session zu spielen, da einige Missionen auch schonmal eine halbe bis ganze Stunde verschlingen können. Hardcore-Fans der Serie sollten sich ebenso überlegen, ob sie sich dieses Spiel wirklich kaufen wollen, da sie wirklich keinerlei Freiheiten besitzen und eine hauchdünne Story durchlaufen, die nichtmal stark in Erinnerung bleibt.
Somit bleibt zu sagen, dass man sich das Spiel besser erst in einer Videothek über das Wochenende ausleihen sollte, um zu sehen, ob man im Nachhinein Geld dafür ausgeben will oder nicht.
Roxasu
André "Roxasu" Nobielski begann seine IKYG-Karriere 2010 und wurde schnell Teil des Inventars. Zu seinen Aufgaben zählen zig Dinge, wie der Mobbing-, Doodle- oder Beauftragten-Beauftragter zu sein. Außerdem ist er unser Mann für die Comics der Woche. Lange Zeit war er zudem die rechte Hand des IKYG-Oberhauptes und Kundiger in Sachen "Flashgames". In seiner Freizeit versucht er meistens japanische Dinge zu verstehen oder sein Schlafkonto aufzufüllen.Du musst eingeloggt sein zum kommentieren