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The Spectrum Retreat – Enjoy your Stay

von am 26. Juli 2018
DETAILS
 
Für Fans von:

Portal-artigen Puzzles, Matrix, Hotels, planlosem Herumirren

Pluspunkte

- interessante Ideen
- gutes Voice Acting
- tolle Atmosphäre

Minuspunkte

- kontraintuitive Spielmechaniken
- frustrierendes, unübersichtliches Leveldesign
- ungeschickte Mischung aus Puzzle und Narrative Game
- viel Leerlauf

Editor Rating
 
GAMEPLAY
4.0

 
GRAFIK
6.0

 
SINGLEPLAYER
5.0

 
MULTIPLAYER
0.0

 
SOUND
6.0

Gesamt-Wertung
5.0

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Zusammenfassung
 

The Spectrum Retreat hat ein paar gute Ideen, scheitert aber auf Grund von Zeit-, Budget und Subtilitätsmangel stark an der Umsetzung dieser.

 

Lesezeit: 3 Minuten

Genießen sie Ihren Aufenthalt

In The Spectrum Retreat steuern wir Protagonist Alex durch das von Robotern betreute “Penrose Hotel”. Das Spiel teilt sich hierbei in Puzzle-Sektionen und Story-Abschnitte auf.
Zweitere spielen sich dabei wie ein Narrative Game. Während wir mit Alex durch das Hotel navigieren führt uns Cooper, eine Dame, die uns über ein Handy zugeschalten ist, durch die Räumlichkeiten. Dabei entschlüsseln wir langsam, dass dieses Hotel nicht einfach nur ein Hotel ist und bekommen sogar ein paar gesellschaftskritische Themen vor die Füße geworfen. Leider ist keine der Ideen dabei wirklich ausgereift. Gerade während der Story-Abschnitte gibt es extrem viel Leerlauf, in dem schlichtweg nichts passiert. Selbst Cooper ist das Pacing an diesen Stellen zu langsam, weshalb sie uns telefonisch ständig in eine Richtung drängt, während wir als Spieler längst auf dem Weg dorthin sind. Zusätzlich besitzt The Spectrum Retreat wenig Subtilität und schlägt uns seine Ideen, wenn sie denn mal auftauchen, mit dem Holzhammer vor die Brust. Das geht soweit, dass die selben Texten mehrfach auf dem Weg platziert werden, sodass der Spieler diesen auch definitiv zu Gesicht bekommt. Ein wirklich interessanter Diskussionspunkt wird zudem in der Mitte des Spiels extrem breit getreten und anschließend ohne Auflösung fallen gelassen, was die Geschichte nochmal stark dämpft.
Spectrum Retreat

Rot, Grün, Blau sind alle meine Farben

In den Puzzle-Sektionen finden wir uns dann in, an Portal erinnernden, Rätselräumen wieder. Statt mit Portalen, hantieren wir in den 5 Kapiteln aber mit Farben. In jedem Raum gibt es bunte Würfel, deren Farbe wir entziehen können um Wände der selben Farbe durchqueren zu können. Dort können wir die Farben dann wieder in anderen Würfeln speichern um farblose, weiße Wände durchqueren zu können, um so den Ausgang zu erreichen. Was hier so sperrig klingt, ist es auch in der Praxis. Bis zum Ende des Spiels fühlt sich das Wechseln der Farben nie intuitiv an, was auch am fehlenden Tutorial liegt. So benötigte ich mehrere Räume Trial’n’Error um das Prinzip überhaupt grundlegend zu verstehen. Weitere Mechaniken in späteren Kapiteln sorgen zwar für Abwechslung, verkomplizieren das Gameplay aber noch viel mehr. Das teilweise an M. C. Escher und Antichamber erinnernde Leveldesign ist zwar zunächst extrem spannend, führt aber meist zu größerer Unübersichtlichkeit und Desorientierung. Nicht selten benötigen die Level zur Lösung außerdem pixelgenaues Interagieren mit Objekten, wodurch sich das Erreichen des Ziels oft unbefriedigend anfühlt. Gegen Ende des Spiels benötigen die Räume außerdem immer Interaktionen zur Lösung. Dabei ist es oft möglich, sich so zu verbauen, dass ein Neustart des Raumes und der Verlust minutenlangen Fortschritts nötig ist, was ein zusätzliches Frust-Element darstellt.

Glitch in der Matrix

Auch technisch hat The Spectrum Retreat leider einige Mängel. Die Steuerung der Spielfigur ist sehr schwammig. Mehrmals starb Ich den virtuellen Tod, weil Alex eine Klippe hinunterstürzte, nachdem sämtliche Bewegungstasten bereits losgelassen wurden. Die Grafik von The Spectrum Retreat besteht aus langweiligen Texturen, die aber durch sehr schöne, auch spielerisch relevante Lichteffekte in Szene gesetzt werden. Ebenso wirkt das Design der Roboter gleichermaßen fremdartig und interessant und sorgt für eine tolle Atmosphäre. Der Soundtrack ist mittelmäßig, mit wenig herausstechenden Elementen. Diverse Sound-Effekte und vor allem deren penetrante Wiederholung während der Puzzles, empfand ich zudem als sehr anstrengend. Hingegen ist das Voice Acting sehr gut gelungen. Hier wird tatsächlich stellenweise mit subtilen Änderungen in der Stimmfarbe gespielt. Im Vergleich fallen die bereits genannten Holzhammer-Momente aber deutlicher ins Gewicht.

Fazit

The Spectrum Retreat hat ein paar gute Ideen, scheitert aber stark an der Umsetzung. An vielen Ecken fehlt es dem Titel an der nötigen Qualitätssicherung (was auch die Credits zeigen). Mit etwas mehr Zeit, Budget und Subtilität hätte hier ein schöne Kombination aus Narrative Game und Puzzle entstehen können. So ist The Spectrum Retreat aber leider zu uninteressant für eine Empfehlung.

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