Reviews
0 Kommentare

The Last Guardian – Unser Riesenkätzchen heißt Trico

von am 1. September 2016
DETAILS
 
Für Fans von:

ICO, Shadow of the Colossus

Pluspunkte

+ voller Emotionen
+ voller Authentizität
+ wunderschön anzuschauen

Minuspunkte

- teilweise etwas hakelige Steuerung und Kamera

Editor Rating
 
GAMEPLAY
9.0

 
GRAFIK
9.0

 
SINGLEPLAYER
8.0

 
MULTIPLAYER
0.0

 
SOUND
8.0

Gesamt-Wertung
9.0

Hover To Rate
User Rating
 
GAMEPLAY
7.2

 
GRAFIK
9.0

 
SINGLEPLAYER
10

 
MULTIPLAYER

 
SOUND
10

User-Wertung
1 rating
9.1

You have rated this

 

Lesezeit: 4 MinutenWir hielten es lange für unmöglich und konnten es sogar nicht glauben, nachdem wir es selbst angespielt hatten. Auf der diesjährigen gamescom bekamen Sophia und ich die Chance The Last Guardian, das lang ersehnte dritte Spiel der ICO-Macher, anzuspielen. Und wer unseren Freitags-Talk gesehen hat, wird bereits wissen, dass wir mehr als begeistert von dem Spiel waren. Wie unsere persönlichen Abenteuer mit der rund vierzigminütigen Demo aussahen, erfahrt ihr in unseren folgenden Kurzeindrücken.

André

Bevor ich mein Abenteuer mit The Last Guardian überhaupt starten konnte, hatte ich es Mal wieder geschafft den Fehlerteufel zu beschwören. Das Spiel hing sich auf, bevor ich überhaupt die Kontrolle über den Hauptcharakter erlangte. Nachdem ein freundlicher Sony-Mitarbeiter meine Demo neu gestartet hatte, konnte ich mich endlich ins Abenteuer stürzen. Alles begann damit, dass der Charakter in einer seltsamen Höhle aufwachte und Trico, der animalische Partner im Spiel, verletzt vor mir lag. Schon da merkte ich, wie viel Arbeit genDESIGN in das Spiel steckte. Die Schmerzensschreie von Trico und die Unfähigkeit Menschen zu vertrauen, nachdem diese Trico in Ketten legten und verletzten, fühlten sich real an. Es war fast so, als würde ich kein virtuelles Tier sehen, sondern ein echtes, lebendiges Wesen. Dieser Eindruck verstärkte sich auch nach und nach. Nachdem ich meinen gefederten Freund mit ein paar Fässern voller Nahrung gefüttert hatte und die Speere aus dem Körper entfernte, wurde ich zum Dank erst mal bewusstlos getreten. Doch als ich wieder aufwachte, war Trico viel ruhiger und ließ mich auf seinen Rücken klettern, wo ich endlich die Fesseln entfernte. Frei und leicht gestärkt wurde ich zu einer neuen Location getragen, an der nicht nur mehr Nahrung lag, sondern auch ein Durchgang zu einer mysteriösen Kammer. Diese Kammer war komplett aus Eis und enthielt einen mysteriösen Schild, der einen Lichtstrahl aussendete, ähnlich wie Links Spiegelschild. Zurück in der Nähe von Trico merkte ich plötzlich die ungeahnte Kraft der Biester. Der Lichtstrahl versetzt Trico in eine Trance, in der er mit seinem Schweif Blitze abfeuert, die dem Lichtstrahl des Schildes folgen. Leicht verstört, aber trotzdem happy brach ich in eine neue Richtung auf. Mit dem Schild und der Kraft von Trico ausgestattet zerstörte ich unnötige Hindernisse und landete schließlich in einer Kammer mit einem riesigen See. An der Stelle merkte ich wieder, wie real Trico wirkt. Er wollte nämlich absolut nicht ins Wasser springen und beobachtete mich stattdessen, wie eine Katze mit dem Oberkörper über den Abhang beugend. Allerdings lässt sich jedes Tier mit genügend Nahrung anlocken. Trico machte also einen riesigen Platscher ins Wasser und fraß genüsslich seine Fässer, die mit irgendwelchen Leckereien gefüllt waren. Kurz darauf kam ich schließlich zu einem Ort, an dem es in die Freiheit ging. Mit weinendem Herzen verabschiedete ich mich von meinem gefiederten Partner und ging ins Tageslicht. Doch ehe ich überhaupt einen Schritt in die Welt setzen konnte, brach Trico durch die Höhlendecke und wollte sich mir anschließen. Trotz starker Widerworte, hörte Trico nicht, brach durch die Wand und schloss sich meiner Reise an. Eine Reise, die ich ab Oktober fortsetzen werde. Und wenn es wirklich so kommt, wie alle behaupten und Trico stirbt, dann werde ich wahrscheinlich ein paar männliche Tränen vergießen. Immerhin schaffte es bereits eine nur vierzigminütige Demo eine solch starke Bindung zu diesem Wesen aufzubauen, dass ich richtig traurig war, als Trico beinahe zurückgelassen wurde. Ein vollständiger Titel wird mich nur noch mehr mitnehmen. Unabhängig von der Story fielen mir während des Spielens ein paar Mankos bei der Steuerung und Kamera auf, die allerdings noch vor dem Start der Demo angekündigt wurden und wohl bereits in einer aktuelleren Version behoben sein sollen. Abgesehen davon sieht das Spiel toll aus und die Rätsel sind weder zu leicht, noch zu schwierig. Ich für meinen Teil kann den Oktober gar nicht mehr abwarten.

Sophia

André hat euch ja bereits beschrieben, wie die Demo genau aussah, die wir beide spielen durften, da brauche ich mich nicht nochmal zu wiederholen. Aber ich möchte auch nochmal darauf eingehen, wie real Trico als Tier wirkt. Es gibt viele Spiele, in denen Tiere vorkommen, auch als Companion und zu denen man irgendwie eine Bindung aufbaut, aber keines kommt auf Anhieb an Trico heran. Man erkennt so viel von den eigenen Vierbeinern in ihm wieder, aber merkt auch schnell, dass Trico eine ganz eigene Persönlichkeit hat. Trico ist nicht der treue Begleiter, der einem blind überall hin folgt. Trico ist nicht das Kuscheltier, dass einfach nur süß aussieht und die Herzen im Sturm erobern soll (was nicht heißt, dass er das nicht kann).

Eine Bindung aufbauen. Genau das war es, worum es in der Demo hauptsächlich gehen sollte, sagte uns der Sony-Mitarbeiter. Die Demo soll das emotionale Zusammenspiel rüber bringen, die Emotionen zeigen, die The Last Guardian inne trägt und grandios vermittelt. Ich denke, dass es gerade hier auch wichtig ist, dass Trico so authentisch dargestellt wird. Wie André schon schrieb, treffen wir auf einen stark verwundeten und geschwächten Trico, der vor Schmerz aufjault. Ich würde lügen, würde ich behaupten, dass mir das nicht schon Tränen in die Augen hat schießen lassen. Ich konnte ihn einfach nicht leiden sehen und hören, ohne dass sich mein Herz zusammen krampfte. Man will alles für dieses Wesen tun, damit es ihm besser geht. Aber es kennt einen nicht. Wir sind ein Fremder. Trico weiß nicht, dass wir ihm nur helfen wollen und keinerlei schlechte Absichten haben. Und das lässt er uns spüren – wie jedes Tier an dieser Stelle würde. Umso schöner war es anzusehen, wie sich die beiden Protagonisten von The Last Guardian langsam annäherten.

Ich kann es nicht anders sagen, nach der Demo schwebte ich irgendwo in purer Glückseligkeit. All der Stress und die Hektik der vergangenen Tage war davon, all die Müdigkeit. Allein der Raum, in dem wir spielen durften, war komplett durchflutet von Stille. Ein Raum um abzuschalten und ganz in die Welt von Trico und seinem kleinen Freund einzutauchen. Und auch ich gehöre zu den vielen, die bei allen Trailern bisher schon damit gerechnet hat, dass Trico höchstwahrscheinlich diese gemeinsame Reise nicht bis zum Ende überleben wird, sodass bisher immer eine gewisse Melancholie mit schwebte, wenn ich an The Last Guardian dachte. Doch dieses negative Gefühl, diese negative Vorahnung, hat mich während der Demo absolut nicht ergriffen. Besonders gegen Ende sprühte sie voller Lebensfreude und es freut mich umso mehr, wenn ich an diesem Punkt wieder ansetzen und die gemeinsame Reise fortführen darf.

Sei der Erste, der kommentiert!
 
Kommentiere »

 

Du musst eingeloggt sein zum kommentieren