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The Conduit – Agent Ford auf zur Rettung!

von am 13. Juli 2009
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Lesezeit: 7 MinutenEinen guten Shooter sucht man bisher auf der Wii vergebens, wenn man mal Metroid Prime 3 aussen vorlässt. Der Rest ist in sanften Abstufungen irgendwo zwischen Mittelmaß und bodenloser Frechheit anzusiedeln. Diesen Zustand gibt es jetzt schon so lange, dass man beinahe die Hoffnung aufgeben möchte.  Mit der Ankündigung von The Conduit (was soviel wie “Portal” oder “Pforte” bedeutet) sollten Wii-Besitzer mit Shooter-Ambitionen jedoch wieder hoffen dürfen. Nun ist das Spiel da und alle Welt will wissen, ob das Spiel den hohen Erwartungen gerecht werden kann.

Der Hype, der im Vorfeld um diesen Titel entstand, zeigt, wie sehr ein nicht unwichtiger Teil der ca. 60 Millionen Wii-Besitzer sich einen vernünftigen Shooter wünschen. Und wenn er auch noch so gut aussieht, wie The Conduit, dann noch mit einem ordentlichen Online-Modus versehen ist und sogar noch WiiSpeak unterstützt, dann steigt die Erwartungshaltung über das normale Maß hinaus. Die Entwickler sagten vor kurzem, dass es ziemlich herausfordernd sei unter solch einem Druck zu arbeiten. Ich gebe zu, dass ich dem Hype ebenfalls erlegen war und es kaum erwarten konnte meine Wii mit diesem Spiel zu füttern.

sega_screenshots_16353screenshot_227...dann kommen die Special Forces dranUnd schließlich sind die Aliens dran.

Die Story: Wir sind Michael Ford und befinden uns in Washington D.C. in einer nicht allzu fernen Zukunft. Die Hauptstadt der USA wird von einer Reihe mysteriöser Vorkommnisse heimgesucht. Die Flüsse treten über die Ufer und überschwemmen Teile der Stadt, ein merkwürdiger Virus geistert durch die Straßen, eine Reihe von Attentaten und Anschlägen bringen die Stadt und das gesamte Land an den Rand des Kollaps. Agent Ford wird nun von John Adams – Chef der Geheimorganisation Syndikat – angeheuert die Vorfälle zu klären und den verantwortlichen Terroristen Prometheus zu töten. Bald schon wird die Terroristen-Jagd zu einem Kampf gegen gutausgebildete Sondereinsatzkommandos, die mit Hilfe eines Neurotoxins von Prometheus kontrolliert werden. Und ehe wir uns versehen, kämpfen wir plötzlich auch gegen Aliens, die uns mit Waffen ihrer Welt gehörig in den Allerwertesten terten wollen.

Nachdem wir die Stadt davor bewahrt haben, komplett mit dem Neurotoxin überschwemmt zu werden, wendet sich unser Blatt. Wir sind dem Syndikat nun nicht länger von Nutzen und sollen ausgeschaltet werden. MIt einem Mal befinden wir uns auf Seiten von Prometheus und stellen fest, dass die Dinge ein klein wenig anders liegen, als wir uns das bis dahin ausgemalt hatten.

Der Singleplayer-Part macht Spaß und bindet den Spieler zwischen acht und zehn Stunden an die Wii. Wenn man sich bemühen möchte alle Verstecke und Geheimnisse aufzudecken und seine Statistik hochzuschrauben, kann man sicherlich noch einiges mehr Zeit mit dem Spiel verbringen. Die Story ist nicht unbedingt das, was man “neu” nennt. Es ist die althergebracht “Aliens greifen die Erde an und man weiß nie wem man trauen kann, also holze ich alles nieder was sich mir in den Weg stellt”-Geschichte, aber hey… mehr braucht ein Action-Streifen mit Bruce Willis oder Tom Cruise auch nicht! Hier geht es um Action, um Testosteron, Schweiß, Knarren, Aliens, Geheimdienst-Typen und schließlich um die Rettung des Planeten. All die schönen Dinge, die einen Hollywood-Actionstreifen ausmachen und in The Conduit ordentlich mit einander vermischt wurden.
Hier und da erinnern Alien-Waffen an andere Spiele oder Filme, laufen wir einen Gang entlang, der uns vertraut vorkommt. Irgendwie schafft es The Conduit, dass man gar nicht groß hinterfragt, was gerade passiert und warum es passiert.

So schleichen wir durch öffentliche Gebäude, klettern durch U-Bahn-Schächte, kämpfen auf offener Straße und auf Plätzen mit Syndikats-Schergen und Faktoten (so heißen die Aliens) gleichermaßen. Dabei stehen uns unzählige Waffen zur Verfügung. Allein die Menschen verfügen über fünf verschiedene, das Syndikat über drei weitere und die Faktoten haben noch einmal vier Waffen. Dazu kommen mehrere Granaten-Arten, sowie die streng geheimen Prototypen, die in versteckten Hochsicherheits-Arealen überall in Washington verteilt sind. Wer diese Waffen in die Finger bekommt, definiert den Begriff “Feuerkraft” danach neu. Die Hochsicherheitsareale sind nur mit dem vielleicht wichtigsten Gadget des Spiels zu finden: dem ASA (Alles sehende Auge).

Taschenlampe, Computerhacker und Detektor in einem!Versteckte Schalter lassen sich nur mit dem ASA aktivieren.Diese geheimen Zeichen gehören zu den Waffenverstecken.

Das ASA ist der eigentliche Star des Spiels. Denn die Faktoten verfügen über eine Technologie, die Dinge für Menschen unsichtbar machen, in dem sie ihren Phasenzustand verändert. Das ASA macht diese Gegenstände wieder sichtbar. Nähern wir uns einem solch verborgenen Etwas, beginnt unser ASA in verschiedenen Tönen zu “Piepen”. Jetzt sollten wir es schleunigst hervorholen, um nachzuschauen, was uns erwartet. Sogenannte Geistermienen schweben gerne mal unsichtbar mitten im Weg herum. Sie lassen sich nur mit dem ASA sicher zur Detonation bringen. Pfeiffen wir auf die Warnung, ist unser Weg hier zu Ende. Organisch versiegelte Türen versperren uns auch gerne mal den Weg. Die Schalter (meist sind es gleich mehrere) sind verborgen im Raum verteilt. Sie müssen per ASA gefunden und aktiviert werden. Die vorhin erwähnten Hochsicherheitsareale, wo sich nicht nur die Prototypen, sondern auch jede andere denkbare Form von Waffen und Munition befindet, können nur mit Hilfe des ASA und einer kleinen Puzzleeinlage entdeckt werden. Hier und da sind auch versteckte Botschaften in fremder Schrift an die Wände geschmiert.

Nach dem Singleplayer-Modus  juckt es einem gewaltig in den Fingern den Multiplayer-Part auszureizen. Das kann dauern! Damit meine ich nicht, dass es dauert bis man endlich Online zocken kann, sondern, dass die vielen Modi, die dabei zur Verfügung stehen, kaum Langeweile aufkommen lassen. In den Multiplayer-Bereich des Spiels zu kommen ist kinderleicht. Die Wii verbindet sich via WiFi-Connection quasi selbst und gleicht erstmal ab, ob Freunde von uns online sind. Das leidige Problem mit Freundescodes. Aber hierfür können weder Sega noch High Voltage etwas. Die gute Nachricht ist: Die Freundescodes sind reine Nebensache. Denn wer sofort und hier und jetzt online zocken will, sucht sich nen Modus aus und startet durch. Genau, wie bei Mario Kart, oder Super Mario Strikers Charged wird nun zuerst nach Freunden, dann nach gleichstarken Gegner, nach Kontrahenten in der Nähe und dann weltweit gesucht. Da das Spiel ja erst am Freitag auf den Markt kam, musste ich mich anfangs noch mit bereits erfahrenen US-Amerikanern beharken. Das kann am Anfang ziemlich frustrierend sein. Denn menschliche Gegner sind eine Klasse für sich. Meine Nemesis hieß “Slayer”. In meinem ersten Match schickte er mich gefühlte 20 Mal auf die Bretter. Dann wurde ich ruhiger und konzentrierter. Eine Eigenschaft die ich mir beim regelmäßigen Spielen von Call of Duty: Modern Warfare einverleibt habe.

Mit diesem Alien-Trooper ist nicht gut Kirschen essen!Auge um Auge...aber hat dieses Viech überhaupt eins?Diesen unheimlichen Kollegen macht nur das ASA sichtbar!

Hat man einmal Mitspieler gefunden kann man mit diesen unendlich lange spielen. Das Tolle bei The Conduit ist, dass selbst während laufender Matches neue Spieler einsteigen können. Ist eine Runde vorbei, treffen sich die Kontrahenten in der Lobby, um die nächste Partie zu voten. Dabei können Waffensets, Maps und auch die Modi gevotet werden. Die drei Grundmodi “Jeder gegen Jeden”, “Teamschnitter” und “Teamziel” werden dabei noch einmal in verschiedene Regelsätze unterteilt. Bei “jeder gegen Jeden” beispielsweise stehen “Schnellspiel” (vorgegebenes Killlimit), “Marathon” (vorgegebene Zeit), “Drei Treffer” (wer drei Mal zu Boden geht ist raus), “Bis zum letzte Mann (jeder hat 10 Leben), “ASA-Rugby” (wer das ASA am längsten trägt, gewinnt) und Kopfgeldjäger (Töten des vorgegebenen Ziels) bereit.

Die anderen Modi sind ähnlich aufgeschlüsselt und bieten unter anderem auch eine Capture-The-Flag-Variante.
Besonderer Leckerbissen für Freunde des Team-Speaks ist die Unterstützung des WiiSpeak-Dienstes. Bisher kam das Raummikro für die Wii kaum zum Einsatz. Nun endlich hat es seine Bestimmung gefunden. Ein Shooter macht einfach doppelt so viel Spaß, wenn man den Gegner ordentlich fluchen hört, dass er doch noch durch das letzte Manöver zu Boden ging. Und im Team macht es einfach verdammt viel Spaß, sich gegenseitig Rückendeckung zu geben und gemeinsam strategisch vorzurücken.

In dieser Bibliothek darf geballert werden.Hier sind die Prototypen der Waffen versteckt!Dieser Conduit muss geschlossen werden, bevor noch mehr Gegner kommen.

Die Grafik des Spiels. Viel wurde im Vorfeld darüber berichtet und fantasiert. Zuletzt hieß es aus den Mündern vieler Redakteure Kommt an Xbox 360-Niveau heran. Das kann ich so nicht unterschreiben. Was ich aber sagen kann ist, dass The Conduit auf dem besten Wege ist. Eine Menge holt das Spiel aus der Wii heraus, aber man spürt förmlich, wie die Entwickler an die Grenzen des Machbaren gestoßen sind. Das soll nicht heißen, dass das Spiel nicht gut aussieht, oder das das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Ganz im Gegenteil. Das Spiel sieht blendend aus. Davon können sich die EAs, Ubisofts und Activisions dieser Welt eine ordentliche Scheibe abschneiden. Und was die Zukunft angeht, glaube ich, das sogar noch ein Quäntchen mehr möglich ist. Bis dato ist es aber das Beste, was derzeit grafisch auf der Wii geboten wird.

Spielerisch ist das Spiel perfekt auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen abgestimmt, denn: jeder kann es sich so einstellen, wie er lustig ist. Jeder Button und jede Aktion lässt sich dahin legen, wo man es am liebsten hat. Das gilt übrigens auch für das HUD, dass sich beliebig verschieben lässt. Das nenne ich “benutzerfreundlich

The Conduit hat ein schweres Los. Es ist Hoffnungsträger gleich mehrere Zockergruppen. Die Coregamer, die Shooter-Fans und jene die glauben, dass die Wii grafisch noch nicht ausgereizt ist. The Conduit wagt viel und holt eine Menge aus dem weißen Kasten heraus. Sogar mehr als jeder andere Genre-Vertreter bisher. Und doch bleibt der Titel ganz knapp hinter den Erwartungen zurück. Grafisch ansprechend und für die Wii auf hohem Niveau, spielerisch fehlerlos – hier besonders das Zielen und die Anpassungsfähigkeit der Steuerung und des HUD – glänzt der Titel vor allem beim Online-Modus. Hier wurde alles richtig gemacht. Matches mit bis zu 12 Spielern und mit Funkkontakt dank WiiSpeak haben der Konsole bisher wirklich gefehlt. Einzig und allein die Singleplayer-Kampagne schwächelt ein wenig, was den Umfang angeht. Insgesamt wirkt The Conduit aber so, als wäre in jedem Bereich des Spiels noch ein klein wenig mehr drin. Glück für uns, denn so kommen wir vielleicht noch ein paar Mal in den Genuss so solider Action-Unterhaltung.

fazit-grafik-conduit

Kommentare
 
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  • MandoFan
    13. Juli 2009 at 22:19

    Kann man auch den Wii-Zapper nutzen?


  • Keckman
    15. Juli 2009 at 09:33

    Ja, der Wii-Zapper lässt sich auch benutzen, handelt es sich doch dabei um eine “Schablone”, in der dann Wiimote und Nunchuk eingestöpselt werden. Ob es aber (zwecks Buttonbelegung) auch empfehlenswert ist, steht auf einem anderen Blatt Papier. Aber da ist “The Conduit” ja recht benutzerfreundlich. Einfach mal ausprobieren.

    Grüße!
    Keckman


  • 15. Juli 2009 at 15:45

    Ich stimme dem Herrn Kollegen zu. Während es bei Railshootern wie ***UPS**** oder ***AUCHUPS*** und Ghostsquad noch Sinn zu machen scheint den Zapper zu benutzen, finde ich es bei einem richtigen Shooter eher schwierig. Zumal bei The Conduit die Nahkampf-Attacke mit einer schnellen Vorwärtsbewegung der Remote und das Werfen von Granaten mit der gleichen Bewegung aber mit dem Nunchuk ausgeführt werden. Das kann mit dem Zapper schwerlich gelingen.


  • MandoFan
    15. Juli 2009 at 17:53

    Danke für die Infos


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