Reviews
3 Kommentare

Sly Cooper: Jagd durch die Zeit – Fast schon ein zeitloser Spaß

von am 11. Mai 2013
Pluspunkte

+ verschiedene Charaktere spielbar
+ weitläufige Level
+ diverse Minispiele
+ viel zu erkunden/sammeln
+ zahlreiche Upgrade-Möglichkeiten

Minuspunkte

- Ladezeiten sind zu lang
- deutsche Synchronisation ist zu schwach
- Musik ist etwas monoton
- Gegner unterscheiden sich nicht so sehr voneinander

Editor Rating
 
GAMEPLAY
8.0

 
GRAFIK
7.0

 
SINGLEPLAYER
7.0

 
MULTIPLAYER
0.0

 
SOUND
6.0

Gesamt-Wertung
7.0

Hover To Rate
User Rating
 
GAMEPLAY
10

 
GRAFIK
10

 
SINGLEPLAYER
10

 
MULTIPLAYER
0.0

 
SOUND
10

User-Wertung
1 rating
8.0

You have rated this

 

Lesezeit: 5 MinutenZehn Jahre ist es her, dass der diebische Waschbär seinen ersten großen Coup auf der PlayStation 2 landete. Mittlerweile ist Sly Cooper nicht nur ein gern gesehener Charakter, sondern auch ein Antiheld mit großer Fanbase. In seinem neuesten Abenteuer verschlägt es den mutigen Waschbär auf Zeitreisen. Und das aus gutem Grund, denn irgendwer hat angefangen die Familienmitglieder der Cooper-Familie auszuradieren. Es geht also um alles für Sly.

Die Story von Sly Cooper: Jagd durch die Zeit setzt dort an, wo der dritte Teil aufhörte. Sly, Bentley und Murray haben ihr Diebes-Dasein an den Nagel gehängt, um sich wichtigeren Dingen zu widmen. Murray ist erfolgreicher Crash-Car-Fahrer, Bentley und seine Freundin Penelope werkeln an ihren Erfindungen und Sly ist ein ehrbarer Bürger geworden. Warum sollte er auch noch stehlen, nachdem er endlich glücklich mit seiner Ex-Erzfeindin und heutiger Freundin Carmelita Fox zusammen ist? Doch Sly Cooper wäre kein Meisterdieb, wenn ihm das Stehlen nicht in den Genen liegen würde. Genau deswegen juckt es ihn auch schon nach kurzer Zeit in den Fingern und er fängt wieder an seiner Bestimmung nachzugehen, ohne dass es seine Freundin es weiß. Und während die Zeit so dahinzufließen scheint, passiert plötzlich etwas Unvorhersehbares: Erst verschwindet Bentleys Freundin Penelope spurlos und dann beginnt sich das Buch der Meisterdiebe, das seit jeher im Besitz der Cooper-Familie ist, aufzulösen. Bentley beginnt sofort mit den Nachforschungen und findet die Ursache in der Vergangenheit. Schnell werden Murray und Sly eingeweiht und schon ist ein Plan geschmiedet. Sie müssen in die Vergangenheit reisen und die Ursache für das Verschwinden der Vorfahren ausfindig machen und alles tun, um Slys Familie zu schützen.

Die gute alte Zeit…

Eine Hommage an Back to the Future später, sind unsere Freunde bereits im feudalen Japan angekommen. Dort findet sich nicht nur Slys erster Vorfahre, Rioichi Cooper, sondern auch das erste Kapitel von Sly Cooper: Jagd durch die Zeit. Ähnlich wie auch schon in den vorherigen Spielen handelt es sich auch im neuesten Teil um ein klassisches Action-Adventure. Ähnlich wie ein 3D-Mario, Ratchet & Clank oder ähnliche Spiele, steuert ihr Sly durch eine dreidimensionale Welt. Die einzelnen Level sind dabei sehr groß und vermitteln den Eindruck, als hättet ihr es mit einem Open-World-Spiel zu tun. Solche weiträumigen Gebiete bieten vor allem viele verborgene Geheimnisse, wie es sie schon früher gab. Grund genug, um abseits der Hauptmissionen alle Ecken und Winkel der Welt zu erkunden, um alles zu finden. Beispielsweise könnt ihr bestimmte Schätze finden, die ihr unter Zeitdruck zurück zu eurem Unterschlupf bringen müsst. Eine andere Aufgabe wäre das Sammeln von dreißig Hinweisflaschen, denn erst wenn ihr alle eingesammelt habt, könnt ihr den Safe im jeweiligen Level öffnen. Ansonsten springt, kämpft oder schleicht ihr euch durch die weitläufigen Areale, bis ihr eine Mission annehmt.

Verschiedene Missionen, erfordern verschiedene Charaktere

Die Missionen, die ihr absolviert sind unterschiedlicher Art. Mal müsst ihr Aufklärungsfotos machen, mal ein Gebäude infiltrieren. In der Japan-Mission müsst ihr beispielsweise als verkleideter Sly die Wachen ablenken, damit Rioichi Cooper in sein Sushi Restaurant eindringen kann. Anschließend übernehmt ihr dann nicht die Steuerung von Sly, sondern die seines Vorfahren. Im Prinzip spielen sich die Vorfahren genau so, wie Sly selber, allerdings mit kleinen Unterschieden. So kann Rioichi Cooper beispielsweise einen Drachensprung ausführen, um weit entfernte Orte zu erreichen oder Tennessee Kid Cooper benutzt einen Revolver, um so auch im Fernkampf zu punkten. Sly selbst setzt nämlich eher auf Agilität und Nahkampf. Er ist auf leisen Sohlen unterwegs, um sich an Gegner anzuschleichen und sie dann hinterrücks auszuschalten. Anschließend klettert er auf Bäume oder an Seilen entlang und springt von einem Ort zum Nächsten, um seinen Tatort zu verlassen. Allerdings nehmen nicht nur Sly und seine Vorfahren Missionen an.

Auch Bentley und Murray stürzen sich ins Geschehen. Während Murray ein stämmiger Muskelprotz ist, der sich hauptsächlich auf seine Kraft verlässt, ist Bentley das Gehirn der Truppe. Aufgrund der Tatsache, dass Bentley außerdem an seinen Rollstuhl gefesselt ist, sind seine Aufträge meist mit Minispielen gekoppelt. Diese Minispiele treten dann auf den Plan, wenn Bentley wieder einmal einen Hack-Angriff durchführt. Dann wechselt ihr in den Cyberspace und müsst eins von drei verschiedenen Minispielen gewinnen. Entweder einen von zwei verschiedenen zwei-Stick-Shootern oder kleines Geschicklichkeitsspiel. Während sich die beiden Shooter hauptsächlich durch ihren Grafikstil unterscheiden, spielt sich das Geschicklichkeitsspiel ganz anders. Das Entwickler-Team von Sanzaru Games hat sich für ein Spiel entschieden, bei dem ihr die Six-Axis-Steuerung der PlayStation 3 benutzt, um eine Kugel durch ein Labyrinth zu führen. Ein anderes Minispiel findet sich in einer Murray-Mission. Als Geisha verkleidet, müsst ihr dort eine Art Guitar Hero spielen, damit Murray im Takt der Musik tanzt und die Wachen ablenkt. Durch diese kleinen Einlagen bietet Sly Cooper: Jagd durch die Zeit einige abwechslungsreiche Passagen entlang dem sonstigen Gameplay.

Ein Unterschlupf in jeder Zeit

Solltet ihr gerade nicht die jeweiligen Level erkunden, findet ihr euch im Unterschlupf wieder. In diesem könnt ihr unter anderem euer Diebesgut über das ThiefNet gegen Upgrades eintauschen oder eure Schätze begutachten. Auch ist es möglich, die einzelnen Kostüme, die Sly im Laufe des Spiels erhält, zu betrachten und ihre Geschichte zu erfahren. Die Kostüme geben Sly nicht nur eine gute Verkleidung, sondern auch zusätzliche Fähigkeiten. In einer anderen Ecke steht die Zeitmaschine, die es euch erlaubt vergangene Missionen erneut zu erledigen oder in andere Epochen zu reisen. Der Wechsel zwischen den Zeiten ist auch nötig, denn bestimmte Areale sind erst erreichbar, wenn ihr ein bestimmtes Kostüm in einer anderen Zeit freigeschaltet habt. Die letzte Ecke eures Unterschlupfs bietet eine Arcade-Maschine, die allerdings so lange außer Betrieb ist, bis ihr die nötigen Dinge zur Wiederherstellung gefunden habt.

Ein Grafik-Stil, der immer für Diskussionen sorgen wird

Sly Cooper: Jagd durch die Zeit setzt auf einen Cel-Shading-Grafikstil. Dieser Comic-Look sorgt jedes Mal aufs Neue für Diskussionen in der Videospiel-Branche, weil nicht jeder mit diesem Look warm wird. Trotzdem passt Cel-Shading perfekt zu Sly Cooper: Jagd durch die Zeit. Die Charaktere, die Umgebung und auch alles andere bekommt dadurch erst einen letzten Schliff. Beispielsweise Murrays große und breite Erscheinung wirkt in dem Comic-Look richtig lustig, aber trotzdem nicht zu albern. Auch werden gezeichnete Szenen benutzt, um die Story zwischen den einzelnen Abschnitten zu erzählen. Dadurch passt der Cel-Shading-Stil perfekt in das Gesamtbild. Allerdings gibt es trotzdem ein Problem mit Sly Cooper: Jagd durch die Zeit. Die Ladezeiten sind für einen Titel aus dem Jahre 2013 viel zu lang. Stellenweise saß ich fast eine Minute vor einem Ladebilschirm, bevor ich überhaupt weiterspielen konnte. Bei einem Spiel mit einer wirklich realitätsnahen Grafik würde ich lange Wartezeiten noch verstehen, aber bei diesem Spiel ist es leider nicht angebracht. Auch ist die deutsche Synchronisation eher mäßig. Zwar gibt es einige Synchronsprecher, die wirklich gut zu den einzelnen Charakteren passen, wie Rioichi Cooper, aber häufig gehen leider Witze verloren. Wo wir gerade von Tönen sprechen. Die musikalische Untermalung im Spiel ist zwar gut, aber leider nicht abwechslungsreich. Einige könnten sich von den wiederholenden Musikstücken genervt fühlen, allerdings hab ich sie persönlich kaum wahrgenommen.

Die Cross-Save-Funktion

Zwar bin ich selber nicht im Besitz einer PlayStation Vita, aber trotzdem sind mir die diversen Funktionen und Möglichkeiten von Sonys Handheld aufgefallen. Ein Beispiel dafür ist die Cross-Save-Funktion. Die erlaubt es, den Speicherstand in die Cloud zu laden, um somit mit der Vita dort weiterzuspielen, wo ihr mit der PlayStation 3 aufgehört habt. Natürlich könnt ihr das auch umgekehrt machen. Des Weiteren soll es Augmented-Reality-Funktionen in der PlayStation Vita-Version geben, die ich allerdings auch nicht ausprobieren konnte. Interessenten, die beide Systeme besitzen, profitieren übrigens von dem Crossplay-Versprechen von Sony. Wenn ihr die PlayStation 3-Version von Sly Cooper: Jagd durch die Zeit kauft, bekommt ihr die Vita-Version kostenlos dazu. Umgekehrt geht das allerdings nicht.

Ein zeitgenössisches Fazit

Sly Cooper: Jagd durch die Zeit ist ein klassischer 3D-Action-Adventure-Titel. Wie auch schon vor zehn Jahren springt, schleicht und kämpft ihr euch durch die einzelnen Level und sammelt dabei alle Schätze, die ihr nur finden könnt. Dabei funktioniert, bis auf kleinere Patzer, alles wirklich sehr gut. Diese kleinen Probleme findet ihr allerdings nur, wenn ihr auf die Ladezeiten achtet oder auf die wiederkehrenden Gegnermodelle. Auch könnte euch die deutsche Synchronisation stören, wobei die auch auszuhalten ist. Abseits davon macht Sly Cooper: Jagd durch die Zeit wirklich Spaß und weiß mit seinen Charakteren, den Dialogen und sogar der Geschichte zu überzeugen.

Kommentare
 
Kommentiere »

 
  • MonkeyHead
    14. Mai 2013 at 15:14

    Ich hab mal die HD-Collection angezockt und fand es eigentlich ganz nett. Vielleicht Leihe ich mir das mal aus.
    Sieht von den Bildern und Trailern her auf jedenfall interessant aus.


  • Roxasu
    14. Mai 2013 at 16:02

    Also ich habe damals Teil 1 und 2 auf der PlayStation 2 gespielt, bevor das Spiel in Richtung Cel-Shading abdriftete. Ich hatte immer sehr viel Spaß daran, weil es einfach ein unkompliziertes 3D-Action-Adventure ist.
    Und wer mit der Cel-Shading-Grafik klarkommt, wird auch bei diesem Teil viel Spaß haben. Zumindest hab ich viel Spaß 😀


  • MonkeyHead
    14. Mai 2013 at 16:48

    Cel-Shading find ich eigentlich immer gut. Ich sag nur Prince of Persia. Ich hab ja früher immer Ratchet & Clank gespielt.


Du musst eingeloggt sein zum kommentieren