Reviews
2 Kommentare

Rocksmith 2014 – Guitar Hero in Real Life

von am 12. November 2013
DETAILS
 
Editor Rating
 
GAMEPLAY
10

 
GRAFIK
10

 
SINGLEPLAYER
10

 
MULTIPLAYER
10

 
SOUND
10

Gesamt-Wertung
10

Hover To Rate
User Rating
 
GAMEPLAY

 
GRAFIK

 
SINGLEPLAYER

 
MULTIPLAYER

 
SOUND

User-Wertung

You have rated this

 

Lesezeit: 5 MinutenWer schon immer mit dem Gedanken gespielt hat, Gitarre erlernen und spielen zu wollen, bekommt mit Rocksmith 2014 nun die Möglichkeit es auszuprobieren. Ubisoft hat mit dem zweiten Teil der virtuellen Gitarrenschule einen neuen Schritt in Richtung der Anfänger gemacht und lockt damit, den Einsteigern einen schnellen Lernerfolg zu garantieren. Ist das realistisch? Ich habe meine alte Klampfe entstaubt und die Saiten schwingen lassen.

Rocksmith 2014 wirbt damit, den schnellsten Weg zu bieten, Gitarre spielen zu lernen und ich muss sagen, damit liegt Ubisoft wohl garnicht zu falsch. Man schließt seine Gitarre mit einem 1/4″-Ausgang an die Konsole an, durchläuft ein paar Grundeinstellungen und schon geht es los.

Note für Note lernt vom blutigen Anfänger bis hin zum ambitionierten Hobbygitarrist den ein oder anderen Lieblingssong, jeder in dem Schwierigkeitsgrad, der für ihn machbar ist. Das Prinzip ist relativ simpel. Je mehr Noten gespielt werden, desto mehr Prozent des Liedes hat man geschafft. Zu Beginn sind es also höchstens 20% oder weniger. Je besser man ein Lied spielt, desto mehr Noten kommen nach und nach dazu. Die Durchläufe werden in Präzision und Können prozentual ausgewertet. Wenn einem ein Abschnitt zu kompliziert ist, macht man vom Riff-Repeater gebrauch. Diese Funktion wird sich als eine der wichtigsten des Titels herausstellen. Mit diesem Tool wählt man eine Notenfolge des Liedes aus, die es zu üben gilt und stellt eine angenehme Geschwindigkeit ein, in der man in Ruhe die Töne treffen kann. Nach und nach wird die Passage vertrauter und stellt keine Gefahr im Liedfluss mehr dar. Zu jedem Lied gibt es von Rocksmith empfohlene Lektionen oder Übungen, die beim Spielen des Liedes helfen könnten. Das lockert ein wenig die Finger und sorgt für Lernpausen, die nicht schaden können.
BassLesson1SessionMode_Multiplayer1Rocksmith2014Edition_screen#10_GC_130821_10amCET_1380704375Rocksmith2014Edition_screen#8_GC_GER_130821_10amCET_1380704375Rocksmith2014Edition_screen#7_GC_GER_130821_10amCET_1380704375Rocksmith2014Edition_screen#6_GC_130821_10amCET_1380704375Rocksmith2014Edition_screen#4_GC_GER_130821_10amCET_1380704374Rocksmith2014Edition_screen#3_GC_GER_130821_10amCET_1380704374Rocksmith2014Edition_screen#2_GC_GER_130821_10amCET_1380704374Rocksmith2014Edition_screen#1_GC_GER_130821_10amCET_1380704373

Guitarcade

Akkorde lernt ihr nicht nur im Handbuch, sondern auch im Guitarcade-Modus. Dieser besteht aus kleinen Arcadespielen, in denen zum Beispiel Akkorde gespielt werden müssen, um als Raumschiff Schüsse abgeben zu können. Oder ihr lasst einen Ninja auf einem Seil durch das Sliden einer Note balancieren. Das macht zwischendurch Spaß und hilft sogar wirklich beim Lernen.

Neben der musikalischen Zerstreuung muss natürlich auch die Theorie gepaukt werden. Dafür gibt es zahlreiche Video-Lektionen, die man angucken und nachspielen kann. Hier spricht auch eine nette Stimme mit euch und sagt euch was ihr falsch macht und wie ihr es besser machen könntet. Natürlich besteht hier das Problem, dass der virtuelle Gitarrenlehrer sich eher fünf Mal wiederholt, als wirklich konstruktiv euch individuell korrigieren zu können. Ich habe dieses Problem zum Beispiel beim Bending erlebt. Bending bedeutet, dass man eine Saite mit den Fingern einen Halbton oder bis zu zwei ganzen Ton höher “ziehen” kann. Irgendwie scheint meine Saite vom Mond zu sein, denn so sehr ich sie nach oben drückte, es war immer wieder falsch. Als ich dann auch noch einen Ganzton erzeugen sollte, gab ich auf, denn noch weiter konnte ich sie einfach nicht ziehen. Das ist frustrierend, denn in solchen Momenten weiß man nicht, ob der Fehler bei mir, an der Technik oder an der Kalibirierung lag.

Nicht nur in den Lektionen, sondern auch in den Liedern merkt man, dass nicht alles einwandfrei erkannt wird, was man spielt. Akkorde werden gerne mal als falsch angezeigt, obwohl sie 100% richtig angeschlagen wurden. Ich musste sie dann extrem hart anspielen, um sie als richtig erkennen zu lassen. Sowas wird in einer schnellen Notenabfolge ein eher schwieriges Unterfangen.

Und jetzt?

Man eignet sich mit den verschiedenen Song zwar einiges an Fähigkeiten an, jedoch sitz man mehr als einmal wie der Ochse vorm Berg und weiß nicht so recht, womit man weiter machen soll. Jeder vernünftige Lehrbuch ist in Lektionen unterteilt, um einen roten Faden zu bieten. Das fehlt bei Rocksmith komplett. Es gibt zwar Theorielektionen und Missionen, aber ich würde mich besser an der Hand genommen fühlen, wenn ich lektionsweise durch den Stoff geführt werden würde. Vor allem wird manchmal mitten im Lied der Schwierigkeitsgrad angehoben, was mich sofort aus dem Takt gebracht und frustriert hinterlassen hat.

Überfordert habe ich mich vor allem mit Sessionmode gefühlt. Als musikalischer Mensch habe ich zwar ein wenig Gespühr, welche Harmonien passen, aber dafür müsste man schon ein paar Monate Gitarre spielen, um die Möglichkeiten dieses Features ausschöpfen zu können. Schade, denn vielleicht wäre man als Anfänger weniger ausgegrenzt, wenn Akkordvorschläge eingeblendet werden würden.

Hits? Njoahr…

Laut Publisher warten 50 Hits auf euch, die euch die Schuhe ausziehen werden. Für mich ging dieser Traum nicht unbedingt in Erfüllung. Es sind zwar ein paar Perlen von Queen, Foo Fighters, Artic Monkeys, Muse und The Police dabei. Aber flächendeckend hat man meinen Geschmack hier nicht unbedingt getroffen. Nach Tracklisten von Guitar Hero oder Rockband bin ich da sehr viel aufregendere Auswahl gewohnt. Der Shop bietet zwar sehr interessante Bundles und Einzelsongs an, aber für durchschnittch 2-3 Euro pro Song und 12 Euro pro Bundle juckt es mir nicht in den Fingern, hier zuzuschlagen. Alles in allem haut mich die Songauswahl nicht vom Hocker, aber sie ist spielbar.

Das entäuschenste für mich war in diesem Zusammenhang, keinen Surroundsound zu bekommen. Es ist ein modernes Musikspiel mit Publikum, da habe ich sowas vorausgesetzt. Schade.

Rocksmith 60-Day Challenge -- Jayme's Success Story -- Learn How To Play Guitar In 60 Days

Multiplayer

Als ich das Wort Multiplayer sah, hatte ich mich auf knackige Duelle wie in Guitar Hero gefreut, doch leider beschränkt sich dieser Bereich nur auf physisch anwesende mit einer Gitarre bewaffnete Freunde, die sich auch per Kabel an eure Konsole anschließen. Schade, denn das wäre eine spannende Kiste geworden.

Fazit

Rocksmith 2014 hält größtenteils das, was es verspricht und lehrt euch in kürzester Zeit Gitarre zu spielen. Mit Geduld, Spaß und Motivation kann man mit diesem Titel es zu einiger Erfahrung bringen und vielleicht einen ersten Erfolg erzielen. Es hat nach wie vor Macken, wie Erkennungsaussetzer, keinen roten Faden und eine Trackliste, die nur “ok” ist, aber der zweite Teil der Rocksmith-Reihe macht den Schritt in die richtige Richtung. Wer sich in der Gitarrenwelt ein wenig umschauen und ein paar Songs begleiten möchte, ist hier goldrichtig und kann für sich einiges mitnehmen. Kaufempfehlung für alle Jimmi Hendrix der Zukunft.

test-rocksmith-fazit

Kommentare
 
Kommentiere »

 
  • Jakob
    17. Februar 2016 at 20:56

    “Sessionmode eher was für fortgeschrittene”. Da muss ich wiedersprechen. Der Sessionmodus ist für einen Anfänger wichtig. Man kommt sich am Anfang schonmal doof vor, weil man erst nicht weiß was man tun soll aber schnell fängt man an da Variationen zu spielen. Man beginnt mit den Pentatoniken und wenn man in denen sicher ist (da kann einem ein einfaches Schlagzeugset als Begleitung im Sessionmode helfen, es zu lernen, eine gewünschte Geschwindigkeit sicher spielen zu können)

    Schwierigkeiten mitten im Lied zui ändern ist auch eher Geschmackssache, manchmal passt es nicht so gut, oft ist es aber das, was der Unterforderung bei zu einfachem Schwierigkeitsgrad entgegenwirkt. Und wer keinen automatisch angepassten Schwierigkeitsgrad will, der spielt den Song einfach Im Guitarcademode in einem der vier festeingestellten Schwierigkeitsgrade leicht, mittel, schwer oder profi.

    “Songauswahl nur Ok” und “keinen roten Faden” kann man durchgehen lassen…

    Also ist das Spiel wohl eher eine 9,5/10 als eine 8…

    meiner Meinung nach eines der besten Computerspiele die es gibt – es verbindet echten Spielspass für Leute die es auch gerne mal schwer haben mit echtem Real-Life-Lernerfolg. Ein RPG und man selbst bekommt den Levelaufstieg am eigenen Leib zu spüren…


Du musst eingeloggt sein zum kommentieren