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Ratchet & Clank Trilogy HD – Eine nostalgische Reise durch unbekannte Galaxien

von am 24. Juli 2012
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Lesezeit: 5 MinutenWer bisher noch nie etwas von dem Lombax Ratchet und seinem Roboterbegleiter Clank gehört hat, der sollte jetzt auf jeden Fall weiterlesen. Warum? Weil vor allem die ersten drei Teile der Serie neuen Wind in das Genre des Jump’n’Runs brachten, vereinten sie doch ein rießiges Waffenarsenal mit Shooter- und Rollenspielelementen. Wer die Serie bereits in- und auswendig kennt, der darf trotzdem weiterlesen, denn in unserem Test verraten wir euch, ob der Wandel des Heldenduos von der PlayStation2 auf die PS3 funktioniert hat.

Außerdem feiert die Reihe in diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag und der sollte mit einigen Erinnerungen und Neuerungen gefeiert werden.

Vom Mechaniker zum Weltraumheld

Ratchet und Clank erblickten das virtuelle Licht der Videospiele im Jahre 2002. Die neu aufgelegte HD-Trilogie umfasst die ersten drei Teile der Serie, die damals im Jahresrhythmus erschienen. Ratchet ist ein einfacher Mechaniker, der schon berufsmäßig gut mit dem Schraubenschlüssel umzugehen weiß und diesen daher auch als Allzweckwaffe einsetzt. Egal ob im Kampf gegen Feinde, zur Reparatur oder zum Herunterlassen von Brücken, Ratchet benötigt eigentlich nur dieses Werkzeug. Durch einen Zufall oder bessergesagt einen Unfall, trifft er auf den kleinen Roboter Clank, der aus einer Fabrik geflohen ist und zum besten Freund des Mechanikers wird. Die Handlung in allen drei Teilen lässt sich kurz zusammenfassen: Die beiden reisen durch den Weltraum, besuchen die unterschiedlichsten Planeten, arbeiten für unterschiedliche Auftragsgeber und retten nebenbei das Universum. Immer dabei ist Kaptain Qwark, der mal Freund, mal Feind der beiden ist.

Jump’n’Run mit Shooter- und RPG-Elementen

Wer sich beim bisherigen Lesen des Tests an Jak und Daxter erinnert fühlt, der liegt nicht ganz falsch, denn beide Sony-exklusiven Spiele weisen einige Ähnlichkeiten miteinander auf. Dennoch gibt es Unterschiede, die Ratchet & Clank allerdings zur besseren Serie im direkten Vergleich machen: Das beginnt schon damit, dass jeder der Teile in einer anderen Galaxie spielt, in der wir die verschiedensten Planeten erkunden und uns nicht eine Sekunde über mangelnde Abwechslung oder Langeweile beschweren können. Von farbenfrohen Landschaften hin zum beeindruckenden Blick über die Skyline einer Großstadt oder düstere Welten ist alles dabei, was das Universum zu bieten hat. Die Koordinaten der jeweiligen Planeten erhalten die Helden durch das Erfüllen von Missionen, Kauf von Infobots und von den Auftraggebern. Jede neue Welt bietet neue Missionsziele, die es zu erfüllen gibt. Zwar bestehen diese vor allem aus Kämpfen gegen Horden von Feinden und Bossgegnern, aus dem Suchen und Finden von Charakteren oder Waffen und in der Erkundung des kompletten Areals, die Aufgaben sind allerdings gut in der Handlung verpackt, was sie jedesmal aufs Neue interessant macht. Hinzu kommen Minispiele, die wir lösen müssen, um zum Beispiel Türen. Diese werden im Verlauf immer schwerer und wir müssen zudem eine schnelle Reaktionszeit beweisen, wenn wir unter anderem den Weg für Elektronen freischalten müssen, indem wir im richtigen Augenblick elektronische Brücken bewegen. Hin und wieder erwartet das Heldenduo ein Kampf im Weltraum, in dem wir ähnlich wie in einem Arcadeshooter feindliche Weltraumschiffe zerstören, die in Wellen auf unser Fluggerät zufliegen.

Neben einer großen Zahl von unterschiedlichen Gegnern, die mal kleine flinke Wesen sind, die plötzlich aus dem Boden auftauchen, große Echsen oder aus vielen Variationen von Robotern, finden Ratchet und Clank auch allerlei an Gadgets und Waffen, die für ein Jump’n’Run-Titel ein ungewöhnlich großes Arsenal an Auswahl bieten. Zu unserer Standardausrüstung gehört immer eine Feuerwaffe und ein Handschuh, mit dem wir Bomben auf unsere Gegner werfen können. An Verkaufsautomaten (oder mal mehr, mal weniger versteckt in den Leveln) finden wir zusätzliche Waffen, die wir erwerben können. Dazu gehören unter anderem die „Qwak-O-Ray“, die Bösewichter in Federvieh verwandelt oder die „Rip You A New One“, ein Raketenwerfer, der bis zu sieben Ziele auf einmal treffen kann. Daneben haben wir den „Handschuh des Verderbens“, der eine Bombe wirft, aus der vier kleine Roboter kriechen, die automatisch bei Feinden explodieren. Mehr als 20 Waffen und teilweise 50 Gadgets stehen Ratchet im Kampf gegen die Bösewichter des Weltalls zur Verfügung. Ab dem zweiten Teil lässt sich unser Arsenal automatisch verbessern. Je öfters wir die Waffe verwenden, desto schneller erhalten wir hierfür Erfahrungspunkte. Spielern der The Elder Scrolls-Reihe dürfte dieses Verfahren nur allzu bekannt vorkommen. Auch die Gesundheitsanzeige von Ratchet vergrößert sich, je mehr Feinde wir erfolgreich ins Jenseits befördern. Bekämpfen wir nicht gerade Feinde auf den Planeten oder in der Arena, kann Ratchet sich sein Hooverboard schnappen und in Rennen sein Können mit KI-Gegnern messen, um auf das Siegertreppchen zu kommen, um wertvolle Preise einzuheimsen. Über einfachen Tastendruck können wir zwischen den verschiedenen Waffen wählen und über das Menü auch austauschen, je nachdem, welche Gegner und Aufgaben uns erwarten.

Ebenfalls ab dem zweiten Teil erhält Ratchet Fähigkeitspunkte, die sind allerdings nach dem Prinzip Suchen und Finden auf jedem der Planeten versteckt und daher nur durch Zufall oder (wer denn mag) mit Hilfe einer Komplettlösung zu finden. Dazu gehört unter anderem, dass auf einem Planeten alle zerstörbaren Objekte auch zerstört werden, ein bestimmter Gegenstand bei einem Einarmigen Banidten gewonnen wird, wir nur mit Hilfe des Schraubenschlüssels Gegner treffen oder wir in der Arena antreten, ohne selbst Schaden zu erleiden. Egal ob wir auf der Suche nach den Fähigkeitspunkten sind oder Missionen erledigen, die Steuerung geht einfach und intuitiv von der Hand über den Conrtroller ins Spiel. Es macht großen Spaß, sich durch die Welten zu bewegen, neue Umgebungen zu erkunden und auch der Schwierigkeitsgrad der Gegner ist immer fair. Etwas Kritik gibt es allerdings an den teilweise unfair gesetzten Checkpoints. Ein Punkt, den ich in der heutigen verwöhnten Gamer-Zeit irgendwie immer an älteren Titeln oder HD-Kollektionen bemängle, obwohl es am Ende doch nur Meckern auf hohem Niveau ist. Es ist weniger schlimm als mehr mittlerweile ungewohnt, dass man durch minutenlanges oder noch längerem minutenlangem Wiederholen von Abschnitten sich durch die Level kämpft, weil vor allem „Try und Error“-Sequenzen die Spiele zu kleineren Frustfallen machen. Was auf alle Fälle richtig gemacht wurde, ist die justierbare Kamera, die immer an der richtigen Stelle sitzt und nie im Weg ist oder die Sicht versperrt. Für die Zeit, in der die Titel erschienen sind, eine Ausnahme und Seltenheit für das Genre.

Irgendwann kommt immer der Multiplayer dazu

Was heute irgendwie schon Pflichtteil eines jeden neuen Titels ist, wurde auch in Ratchet & Clank 3 eingeführt: Der Multiplayer-Modus. Zur Auswahl stehen Splitscreen-Modus gegen drei Freunde oder Online. Ansehnlich ist die Qual der Wahl bei der Palette der zur Verfügung stehenden Charaktere, insgesamt 20, die Ratchet beeinhalten, aber auch einen Schneemann, Geist, Clown oder Alienwesen. Auf den verschiedensten Karten lassen sich die Modi Deathmatch, Belagerung und Capture The Flag für insgesamt acht Spieler spielen. Während des Testzeitraums war es allerdings so, dass entweder kein Spiel verfügbar oder bereits voll war. Was auch zu bemängeln ist, ist die superlange Zeit, die man in der Lobby wartet, bis das Spiel startet. Das liegt daran, dass jeder Spieler zuerst sein „Okay“ signalisieren muss, bevor es los geht und das kann dauern und dauern und eigentlich dazu führen, dass man gleich wieder aufgibt. Ratchet & Clank ist definitiv für Solo-Spieler gemacht – so sollte man es auch sehen und nehmen.

HD-Glanz und Musik auf die Ohren

Dank dem neuen HD-Glanz, in dem die drei Titel erstrahlen, fällt der zehnjährige Geburtstag der Reihe gar nicht erst auf, sie können alle locker mit heutigen PlayStation 3 Spiele mithalten. Einzig in den Zwischensequenzen wird man zurück in die Jahre 2002 bis 2004 geworfen, wenn der Bildschirm plötzlich von 16:9 auf 4:3 wechselt und die Grafik verstärkt verpixelt auf dem Fernseher erscheint. Die Planeten sind abwechslungsreich gestaltet, mit vielen kleinen Details versehen und machen dem farbenfrohen Klischee des Jump’n’Run-Genres alle positive Ehre, die ein Spiel erweisen kann.
Die Sprecher waren damals schon sehr gut und leisten professionelle Arbeit, mit der richtigen Prise Humor. Genauso kann die Musik, die je nach Aufenthaltsort und Ereignis sich ändert, sich auch noch 2012 hören lassen, sie ist unaufdringlich im Hintergrund und sorgt für positive Stimmung rund um die sympathischen Helden.

Fazit

Beim Spielen der HD-Kollektion erfreut sich das Gamerherz, denn sie wecken nicht nur nostalgische Momente, sondern machen vor allem unheimlich viel Spaß. Ratchet und Clank sind sympathische Helden, die sich mühelos in den Welten steuern lassen, feinen Humor verbreiten und zudem über ein Waffenarsenal verfügen, von dem so mancher Shooter-Soldat nur träumen kann. Ein kleiner Wehmutstropfen sind die sich in den drei Teilen wiederholenden Spielelemente und Unterschiede zwischen dem zweiten und dritten Teil durch auffällige Neuerungen gibt es kaum. Doch warum sollte man auch ändern, was bereits gut ist? Durch die HD-Umsetzung nutzt die Kollektion die aktuelle Grafikleistung der PlayStation 3 perfekt. Wer Jump’n’Run-Genrefan ist, der muss sich auf alle Fälle mit dieser Kollektion beschäftigen und für alle anderen wird es definitiv Zeit, damit anzufangen.

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