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inFAMOUS 2 – Cole steht wieder unter Strom

von am 23. September 2011
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Lesezeit: 5 MinuteninFamous 2inFamous 2inFamous 2inFamous 2inFamous 2Erdbeben, Tornados, Vulkanausbrüche? Alles Pipifax! Ein gigantisches Monster bedroht die Staaten und hat schon Empire City dem Erdboden gleichgemacht. Es gibt nur eine Person, die das drohende Unheil abwenden kann: Cole MacGrath. Allerdings ist es ein langer und kräftezehrender Weg, bis man dem Übel – “Das Biest” – gegenübertritt. Bleibt die Frage, ob inFAMOUS 2 wenigstens Spaß macht?

inFAMOUS 2 Test

Ok, der vorletzte Satz stimmt nicht ganz. Cole steht bereits nach den ersten Sekunden dem Biest gegenüber. Ein Bosskampf um ein Spiel zu starten? Passt! Schon Götterknechter Kratos wusste bereits in den ersten Minuten mit einem großen Tam Tam zu gefallen. Doch im Gegensatz zum griechischen Kampfkoloss zieht Cole allerdings den Kürzeren. Auch nachdem er alles gegeben hat, was seine Kräfte hergeben, geht er zu Boden und das Biest zerstört Empire City. Cole wird von seinen Freunden Zeke und Kuo im letzten Moment gerettet und nach New Marais gekarrt.

Dort wird er vom Wissenschaftler Sebastian Wolfe unter die Fittiche genommen. Sieben Splitter muss Cole finden, um genug Kraft zu bekommen, das Biest zu besiegen und New Marais zu retten. Leichter gesagt als getan, wenn ein wahnsinniger Diktator etwas gegen Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten hat…

Vom Regen in die Traufe

Cole MacGrath findet einfach keine Ruhe. Dabei bietet euch inFAMOUS 2 auch eine Geschichte, die zwar am Anfang ein wenig platt wirkt, aber im Spielverlauf deutlich anzieht und euch bisweilen auch ordentlich vor den Kopf stößt. Dabei geht es auch um Konflikte und Vertrauen, das gerade zwischen Cole und Zeke hervorragend symbolisiert wird. Sucker Punch traut sich, konsequent etwas zu erzählen, ohne großartig Kompromisse zu machen. Das gibt es heutzutage, in Zeiten von offenen Enden oder gar unvollständig erzählten Storys (Ja ich mein dich Black!), eher seltener. Bravo!

New Marais – stilistisch ein New Orleans-Klon – steckt voller Aufgaben und Herausforderungen. Wo fängt man da überhaupt an?! Nun gar nicht so einfach zu beantworten, denn inFAMOUS 2 bombardiert den unter Strom stehenden Superhelden nur so mit Aufgaben, Storymissionen, Side-Quests, Sammelobjekten und und und.

Sogar der Spieler an sich verfügt über die Möglichkeit, eigene Missionen zu erstellen und diese dann den anderen Endverbrauchern zur Verfügung zu stellen. Dafür können sogar simple Zwischensequenzen erstellt werden, die mit Text unterlegt werden können. An Content mangelt es dem Titel von Sucker Punch also schon mal nicht.

Dabei muss sich der gute (oder böse?) Cole auch im zweiten Teil wieder mit moralischen Konfliktsituationen herumplagen. Viele Missionen bieten einen alternativen Handlungsstrang an. Ein Beispiel gefällig? Bitte sehr: Kuo wurde entführt! Nachdem herausgefunden wurde, wo sie steckt, will Cole sie natürlich befreien. Während Nix (eine eher rassige Frau mit übernatürlichen Fähigkeiten) vorschlägt, einen Bus mit Bomben in die Festung rasen zu lassen, um für Chaos zu sorgen, hat Zeke eine andere Idee: Einen Gefangenentransport zu überfallen und eingesperrte Polizisten befreien, die dann bei der Befreiungsaktion tapfer zur Seite stehen.

Zwar wird nur grob in Gut und Böse unterteilt, was sich in der Klamottenfarbe von Cole widerspiegelt, dennoch motiviert das Moral-System. Nicht nur verändert sich MacGrath äußerlich, sondern die soziale Einstellung beeinflusst auch die Umwelt und die Spielweise. Der gute menschliche Blitzableiter wird von den Bewohnern bejubelt und gefeiert, schließlich wird ihnen ja auch beigestanden. Cole rettet sie vor der Miliz oder reicht eine heilende Hand, wenn Menschen krank oder verletzt sind. Furcht und Schrecken verbreitet Cole dann, wenn er grundlos Passanten fertig macht oder Straßenmusiker verkloppt.

Doch auch hier gibt es ein paar Probleme: Einerseits ist ein Tabu, Menschen zu verletzen, denn das gibt böses Karma. Aber es ist kein Problem, Autos auf Gegner zu schleudern, in denen mindestens eine Person sitzt, denn es fuhr ja gerade noch durch die Gegend. Außerdem: Warum werden Zivilisten überhaupt noch anvisiert, wenn Cole das Gute in Person ist? So passiert es immer wieder, das Unschuldige in Scharmützeln verletzt werden, obwohl man das gar nicht wollte. Das wird zwar dadurch abgeschwächt, dass man eine Fähigkeit freischalten kann, die dafür sorgt, dass Passanten weniger Schaden nehmen, dennoch bleibt das eigentliche Problem bestehen.

Das könnte auch an der ungünstigen Kamera liegt, die in Nahkämpfen oft unvorteilhaft nah heranzoomt. So passiert es, dass man sich in Rage prügelt und sich dann einen Zivilisten zur Brust nimmt, weil die Kamera ihn nicht einfängt, das automatische Zielsystem aber schon. Das nervt!

Schade ist ebenfalls, dass die kleinen Moral-Aufgaben sich andauernd wiederholen und irgendwann eher wie eine eher lästige Aufgabe erscheinen, als etwas, das man tut, weil man davon überzeugt ist. Irgendwann ist einem auch schlichtweg egal, ob die Bombe, die gerade an der Häuserwand tickt hochgeht und Menschen in den Tod reißt. Man möchte einfach nur die wichtigen Haupt-Quests erledigen, um die Story voran zu treiben.

Grafisch hat inFAMOUS 2 dafür einen deutlichen Schritt nach vorne getan. New Marais sieht toll aus, bietet gerade durch die an New Orleans erinnernden alten Balkone, Lichterketten und Sumpfgebiete deutlich mehr für das Auge. Das Spiel läuft weitestgehend flüssig, dennoch kommt es zu Performance-Einbrüchen, wenn auf dem Bildschirm eine Menge los ist.

Das Gute ist: Die englische Synchronisation ist mit auf der Blu-Ray von inFAMOUS 2. Die kann sich auch wirklich hören lassen, denn gerade Coles rauchige Stimme untermalt das Zerwürfnis zwischen Gut und Böse. Die Zweifel und die Wut, die Bestie zu besiegen, werden gut transportiert. Auch die anderen Stimmen der Charaktere sind gut getroffen, da kann die deutsche Vertonung einfach nicht mithalten.

Fazit:

inFAMOUS 2 ist ein gutes Spiel geworden. Sucker Punch erfindet zwar auch mit dem zweiten Teil das Rad der Sandbox-Games nicht neu, serviert euch aber ein Abenteuer, dass gerade durch die durchgestylte Action und der tollen Geschichte bei der Stange hält. Doch auch hier ist nicht alles Gold was glänzt: Das Moral-System motiviert, ist aber eher simpel in gut oder Böse unterteilt, andere Spiele wirken da subtiler. Außerdem stört die Kamera bei Nahkämpfen; Die Übersicht geht gerne mal flöten. Oft stirbt man auch ohne genau zu wissen, was gerade passiert. Das ändert aber nicht, dass man mit inFAMOUS 2 eine Menge Spaß haben kann.

Lust auf inFAMOUS 2 bekommen? Dann bestellt das Spiel doch gleich bei AMAZON!

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