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Giana Sisters DS – Comeback gelungen?

von am 19. April 2009
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Lesezeit: 4 MinutenDas kommt mir doch bekannt vor?!

Giana Sisters DS ist die offizielle Fortsetzung des 1987er Rainbow Arts-Spiels The Great Giana Sisters.
Entwickelt wurde das zunächst für C64 produzierte Spiel von Time Warp Productions unter der Leitung von Armin Gessert.
Berüchtigt ist das Original-Spiel wegen dem Rechtsstreit mit Nintendo.
Stein des Anstoßes war  die Tatsache, dass The Great Giana Sisters mitunter sehr große Ähnlichkeit zu Super Mario Bros. aufwies.
Nintendo zog als Kläger ins Feld, gewann vor Gericht und kurz nach Erscheinen einer Amiga 500- und Atari-ST-Version vom Markt genommen.

Danach erlangte das Jump’n Run Kultstatus.
Inoffizielle Nachfolger gab es zu genüge, ein offizieller Nachfolger kam nur stark verändert und unter anderem Namen auf den Markt.
Seit ein paar Jahren gibt es immerhin Armin Gesserts Giana Sisters für das Handy.
Es ist wohl Ironie des Schicksals, dass die Reihe ausgerechnet auf einem Nintendo-System die Wiedergeburt erlebt.

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Spellbound Entertainment (schon für die Handy-Variante des Spiels verantwortlich) und DTP haben diese Wiedergeburt vor kurzem auf den Markt gebracht.

Das Spiel beginnt mit einem kurzen, im etwas kindlichen Comic-Look gehaltenen Intro.
Giana schläft friedlich in ihrem Bett, als ihre Schatztruhe mitsamt den blauen Edelsteinen vom Bett fällt und in einem tiefen, schwarzen Loch verschwindet.
Unsere Heldin erwacht von dem Getöse und stürzt sich wagemutig hinterher.
Und dann?
Dann sind wir schon mitten drin im Spielgeschehen.

Von nun an gilt es, in der magischen Welt, in die das Schicksal Giana verschlagen hat, die blauen Edelsteine wieder einzusammeln und dem Geheimnis der magischen Schatztruhe auf den Grund zu gehen.
Dabei stellen sich uns in bester Jump’n Run-Manier jede Menge Gegner in den Weg, müssen halsbrecherische Hüpfpartien überlebt und auch so manch versteckter Pfad enthüllt werden.

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Bei den Gegnern handelt es sich um keine verrückten  Fantasie-Wesen, sondern sie hören auf so bekannte und alltägliche Namen wie Käfer, Eule, Biene, Piranha und Qualle.
Die Zwischengegner sind dickbäuchige und träge wirkende Drachen.
Aber Vorsicht!
Je weiter man im Spiel voranschreitet, desto schwieriger werden diese Brocken.
Sie erlernen immer neue Flugmanöver und fiesere Feuerattacken!
Das Bezwingen des Ungetüms läuft allerdings immer nach dem selben Schema ab.
Zwei, drei Mal auf den Kopf gesprungen und das Vieh ist erledigt.

Insgesamt bringt es der Titel durch acht verschiedene Welten mit jeweils neun Stationen plus freischaltbarer Bonus-Stage je Welt auf erstaunliche 80 Level.
Der Schwierigkeitsgrad ist jederzeit fair und steigt immer dann an, wenn es dem Vielspieler zu einfach geworden ist und sich der Gelegenheitsspieler gerade an neue Gegner und Fähigkeiten gewöhnt hatte.
Die ersten 40 Level fliegen nur so dahin und verschlingen wenige Stunden.
Dann wird es wirklich knifflig.

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Fähigkeiten!
Schon mal in einem Jump’n Run mit einer Flasche dunkler Trinkbrause Steine hinweggespült und so unerreichbare Edelsteine freizulegen?
Oder in einer riesigen Kaugummi-Blase eingesperrt über Teile eines Levels hinweggeflogen?
Dieses Feature funktioniert sogar ziemlich gut. Dann und wann findet Giana einen bunten Kaugummi-Automaten.
Einfach draufspringen, Kaugummi einsammeln, auf dem unteren DS-Bildschirm antippen und “schwupps” ist man umhüllt von einer Gummiblase.
Ab jetzt funktioniert die Fortbewegung nur noch per Digikreuz (Flugrichtung) und Mikrofon.
Je doller man ins DS-Mikro pustet, desto höher segelt man.

Das wichtigste Feature ist zweifellos das Punk-Upgrade.
Die “magische Kugel” bei Giana Sisters ist Pilz und Feuerblume aus Super Mario Bros. in einem.
Sie verwandelt die blonde, adrett aussehende Giana in ihr wildes Punk-Spiegelbild mit feuerroten Haaren.
Solange sich der Spieler jetzt nicht durch Gegner, Lava, Feuer oder Wasser verletzen lässt, kann Punk-Giana mit Energie-Bällen um sich feuern und Steine zertrümmern.
Wird sie jedoch getroffen, “schrumpft” sie zurück zum kleinen, süßen Mädchen.

Die Steuerung des Spiels ist simpel, kommt mit wenigen Knöpfen auf dem DS aus und wird beim Kaugummi-Feature sinnvoll um die Nutzung des Mikrofons ergänzt.
Leider frustriert die enorme Direktheit der Steuerung, ungeübte Spieler.
Springt Giana, schießt sie wie eine Rakete nach oben haut nicht selten unter ein Hindernis und fällt wie ein nasser Sack zu Boden.
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Zeit für ein Fazit:
Giana Sisters DS kann den enorm hohen Erwartungen bei einem Comeback nach über 20 Jahren nicht immer gerecht werden. Aber wenn man ehrlich ist, dann ist das Nörgeln auf enorm hohem Niveau. Der liebevoll aufgearbeitete Soundtrack und der eigenwillige Look tragen den Spieler über die manchmal frustrierende Steuerung hinweg. Langzeitmotivation kommt durch die Vielzahl der Level zu Stande.
Insgesamt landet der Titel im oberen Mittelfeld der DS-Spiele. Für Jump’n Run-Fans und Retro-Liebhaber ist Giana Sisters DS jedoch ein Muss.

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