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Final Fantasy XIII-2 – Erfolgreich im zweiten Anlauf?

von am 26. März 2012
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Lesezeit: 7 MinutenWas haben wir uns 2010 auf Final Fantasy XIII gefreut. Endlich ein neuer Teil der beliebten JRPG-Reihe, der erste auf einer Next-Gen-Konsole. Und dann das: Ein interaktiver Spielfilm mit Endlos-Tutorial-Charakter und Figuren die nicht mal richtig leveln können. Entsprechend schlecht war die Resonanz der Fans und umso größer das Gelöbnis der Entwickler es beim nächsten Mal besser zu machen. Ist ihnen dies mit Final Fantasy XIII-2 gelungen?

Fortsetzung gelungen?

Wenn es bei Filmen eine Regel gibt die in Stein gemeißelt ist, dann die, dass Fortsetzungen immer schlechter sind als das Original. Und sieht man einmal von ein paar Ausnahmen (die die Regel bestätigen) ab, wird dies wohl auch kaum jemand bestreiten wollen (oder?). Bei Spielen wiederum scheint das Ganze ein wenig anders zu laufen. Oftmals gelingt es den Entwicklern mit dem zweiten Teil Macken zu beseitigen und auf positive Art und Weise am Gameplay zu feilen. Jede Menge Arbeit aufgehalst hatten sich in diesem Fall die Entwickler von Final Fantasy XIII-2, hatte doch der Vorgänger 2010 zahlreiche Fans ziemlich enttäuscht. Und zwar so sehr enttäuscht, dass ich bestimmt nicht der Einzige bin der noch vor dem Ende von Final Fantasy XIII entnervt das Pad zur Seite gelegt hat.

E3 2011: Final Fantasy XIII-2 - Official Trailer (PS3, Xbox 360)

Muss man Final Fantasy XIII gespielt haben?

Aber genug davon, schließlich geht es hier um die kürzlich erschienene Fortsetzung Final Fantasy XIII-2 und die Frage, ob es Square Enix gelungen ist aus vergangenen Fehlern zu lernen. Und wenn ja, ob es notwendig ist, den Vorgänger durchgespielt zu haben, um die Story zu verstehen. Final Fantasy XIII-2 knüpft nämlich (fast) unmittelbar an das Ende von Teil 13 an und nimmt regelmäßig Bezug auf darin stattgefundene Ereignisse. Doch keine Angst: Zum Einen ist es möglich sich die ganze Geschichte noch einmal nacherzählen zu lassen (Kapitelweise) und zum Anderen erfährt man auch in Rückblenden das Eine oder Andere.

Damit will ich nicht sagen, dass man nicht streckenweise etwas verwirrt dasteht. Vor allem dann nicht, wenn man vorher noch gar nichts von solchen Dingen wie Cocoon, fal’Cie und Co. gehört hat. Aber hey, ist das bei Final Fantasy nicht sowieso der Fall? Und ob man sich deswegen erst durch den Vorgänger “quälen” muss? Ich finde nicht. Denn sollte man genĂĽgend Zeit mitbringen kann man diese besser in Teil XIII-2 stecken und eine epische, gut erzählte, Story rund um Zeitreisen, Portale, Verrat und Freundschaft erleben, die dem Spieler mindestens 30 Stunden abverlangt, darĂĽber hinaus aber noch wesentlich mehr bietet.

Nur ganz grob, darum geht es:

Ohne hier zu sehr auf die ziemlich komplexe Geschichte von Final Fantasy XIII-2 einzugehen: Im Fokus des Spiels steht dieses Mal nicht Lightning (Hauptfigur von XIII) sondern ihre Schwester Serah. Etwa drei Jahre sind seit Teil 13 vergangen und alle glauben, dass Lightning bei dem Versuch Cocoon zu retten gestorben ist. Nur Serah ist der festen Ăśberzeugung das ihre Schwester noch lebt und kann deswegen auch nicht von richtig los lassen. Als ihr Dorf Neu Bodhum eines Tages angegriffen wird, trifft sie auf Noel, einen jungen Mann der scheinbar aus der Zukunft kommt und behauptet Lightning in Walhalla begegnet zu sein.

Nach anfänglichem Zweifel Seitens Serah verlassen beide das Dorf und betreten ein Portal, das bei dem Angriff aufgetaucht ist, um so Lightning zu finden und hinter die Ursache für die komischen Anomalien zu kommen, die seit kurzem überall auftauchen und neben Monstern auch Zeitverzerrungen mit sich bringen. Was folgt ist eine, manchmal etwas verwirrende, aber irgendwie in sich logisch wirkende und spannend erzählte Zeitreise-Geschichte, die sich nicht nur über mehrere Jahrhunderte erstreckt, sondern auch Dinge wie parallele Zeitlinen, Anomalien und sonstiges Gedöns bietet.

Das Kampfsystem:

Wirklich viel geändert haben die Entwickler nicht am Kampfsystem im Vergleich zu Final Fantasy XIII. Weiterhin wird eine Variation des bekannten Active Time Battle-Systems (TBA) benutzt. Die Kämpfe finden also im Prinzip in Echtzeit ab, es muss sich aber erst eine Leiste füllen, bis der Anführer die Aktionen des Spielers ausführen kann. Das zweite Party-Mitglied agiert weiterhin automatisch (der Anführer kann aber jederzeit gewechselt werden), je nachdem welche Rolle er gerade ausübt. Diese Rollen (Paradigmen) können vorher im Menü festgelegt werden und zwar in den verschiedensten Kombinationen. So kann Lightning zum Beispiel als Heilerin oder Zauberin starten und Noel als Kämpfer oder Manipulator. Je nachdem in welcher Rolle sich die Figur gerade befindet, ändern sich auch ihren Fähigkeiten. Im Kampf kann dann zwischen diesen Paradigmen auf Knopfdruck gewechselt werden.

Die einzelnen Rollen sind auch in Final Fantasy XIII-2 neben der Ausrüstung die einzige Möglichkeit eure Charaktere zu verbessern. In dem sogenannten Kristarium könnt ihr diese nämlich, mit den im Kampf verdienten Kristallpunkten, aufleveln. Hier ist es Square Enix übrigens gelungen sich noch mal zu unterbieten. Sah das Kristarium schon in XIII nicht sonderlich interessant aus (und war es auch nicht), so ist es nun noch einmal etwas hässlicher gestaltet worden! Davon, dass es in vergangenen Teilen schon mal wesentlich spannender war neue Zauber und andere Kräfte zu erlernen, will ich hier gar nicht reden.

Final Fantasy XIII-2 - Intro & Anfang Kapitel 1 (PS3 Version)

Neu hingegen ist, dass ihr nun nichts mehr beschwören könnt. Ersetzt wurde dies durch kurze Quick-Time-Events die den Spieler wohl auf trapp halten sollen. Funktioniert auch irgendwie, ist aber nicht sonderlich fordernd. Während sie in Zwischensequenzen oftmals zum Ende von Boss-Kämpfen zum Einsatz kommen dienen sie im Kampf dazu die Spezialfähigkeiten eurer Monster zu aktivieren. Ihr lest richtig, Monster. Statt wie in Teil XIII eure Waffen mit gefundenen Gegenständen zu verbessern können nun Monster gefangen werden die im Kampf quasi den dritten Mann in eurer Partie bilden.

Funktioniert nach einer Weile ganz gut, ist aber genau wie die Kämpfe und die Rollenzuweisung anfänglich sicher etwas verwirrend. Gerade wenn man den Vorgänger nicht gespielt hat wird man im Kampf sowieso erst einmal von einer Flut an Informationen erschlagen und belässt es zunächst vermutlich dabei die Angriffstaste zu drücken. Was auch oftmals völlig reicht. Erst bei größeren Gegnern und im späteren Verlauf des Spiels ist es ab und zu notwendig solche Dinge wie Schockwerte und Paradigmen-Wechsel wirklich zu beachten.

Es lebe die Freiheit:

Bereits nach dem interaktiven Intro und den ersten Schritten in der Welt von Final Fantasy XIII-2 fragt man sich unweigerlich: Warum nicht gleich so? Die linearen Level-Strukturen des Vorgängers sind quasi Geschichte und im späteren Verlauf des Spiels weiß man dank der Chronosphäre fast schon gar nicht mehr wohin mit seiner Freiheit. Chronosphäre? Die Chronosphäre dient nach dem ersten Kapitel quasi als euer Startbildschirm. Jedes Mal wenn ihr durch ein Portal schreitet oder das Spiel ladet, landet ihr hier. Ihr könnt euch die Chronosphäre wohl am besten als eine Art Oberwelt vorstellen auf der nach und nach alle Zeitportale freigeschaltet werden die es gibt.

Dies ermöglicht es euch nicht nur strickt der Story zu folgen sondern auch ganz nach Belieben zwischen den Zeiten hin und her zu wechseln und mal da und dort einzelne Nebenaufgaben zu erfüllen. Auch bringt euch die Geschichte immer mal wieder zurück an bereits besuchte Orte oder andere Versionen davon. Klingt beim Lesen zwar etwas merkwürdig gibt einem als Spieler aber fast schon das Gefühl seiner eigenen Geschichte zu folgen, fast völlig losgelöst von Vorgaben.

Ebenfalls gut gelöst ist das Speichersystem. Ihr könnt dieses Mal an jedem beliebigen Ort speichern und das Spiel verlassen. Sei es durch ein Portal oder einfaches “Spiel speichern/beenden”. Ihr landet bei Spielstart immer wieder in der Chronosphäre und wenn ihr einen Ort betretet wo ihr schon einmal wart an der Stelle an der ihr euch dort das letzte Mal aufgehalten habt.

Zusammenfassung:

Nun sollte ich aber mal auf den Punkt kommen. Einmal abgesehen von ein paar epileptischen Anfällen, die ich durch die Ladebildschirme in den Chronosphären erhalten habe, hat Final Fantasy XIII-2 endlich die Begeisterung bei mir ausgelöst, die ich schon von XIII erwartet habe. Dank der Zeitreisethematik und der Möglichkeit nahezu nach Belieben zwischen den verschiedenen Zeiten und Orten hin und her zu wechseln, bietet XIII-2 dem Spieler auch neben der eigentlichen Geschichte jede Menge zum entdecken an und fesselt einen so über das eigentliche Spielende hinaus. So kann es auch durchaus mal vorkommen, dass man die eigentliche Aufgabe aus den Augen verliert und sich einige Stunden mit irgendwelchen Nebenmissionen beschäftigt.

Das Kampfsystem gefällt mir zwar nach wie vor nicht besonders, aber das mag daran liegen, dass ich Fan rundenbasierender Kämpfe bin und nach einiger Zeit macht man seinen Frieden damit. Schade ist vor allem, dass man das gesamte Spiel über nur mit Noel und Serah unterwegs ist. Von den Monstern einmal abgesehen trifft man auf keine weiteren Personen die sich deinem Kampf anschließen. Lediglich automatisch kämpft ein, zwei Mal ein dritter mit und geht dann wieder seinen eigenen Weg. Wohin ist die Zeit, als es noch einer der interessantesten Aspekte war auf der großen Spielewelt von Final Fantasy nach optionalen Charakteren zu suchen und zu überlegen welchen Charakter man als nächstes im Kampf levelt?

Doch genug gemeckert. Mit Final Fantasy XIII-2 haben die Entwickler bewiesen, dass sie es doch noch irgendwie drauf haben. Zwar gibt es einige Ecken und Kanten die auch jetzt immer noch nicht gefallen, aber ehrlich gesagt habe ich so kurze Zeit nach Teil XIII nicht mit so viel Änderungen und vor allem VERBESSERUNGEN gerechnet. Wer von Final Fantasy XIII enttäuscht war sollte dem Spiel eine Chance geben, es könnte sein, dass man mit XIII-2 das Gefühl der Wiedergutmachung erhält.

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