Lesezeit: 4 MinutenDon’t Starve von Klei Entertainment ist vermutlich eines der wenigen PC-Spiele, das mit seinem Titel die komplette Spielhandlung zusammenfassen kann. Ausgesetzt in einer unbekannten Welt, umgeben von der wilden Natur und mysteriösen Tieren, gibt es für den Protagonisten nur ein Ziel: nicht verhungern. Und dies immer, immer, immer und immer wieder. Wir haben die Box-Version dieses Titels unter die Lupe genommen!
Die Handlung ist schnell erzählt: Der Spieler findet sich in einer fremden Welt wieder. Ein Puppenspieler begrüßt ihn freundlich und gibt ihm den Tipp nicht zu verhungern, bevor er plötzlich verschwindet. Und damit ist der Spieler nun auf sich selbst gestellt. Wir müssen überleben und das können wir nur, wenn wir unsere Umgebung gekonnt nutzen. Acht vorgefertigte Figuren stehen zur Auswahl, die wir allerdings nach und nach freischalten müssen. Je länger wir am Stück überleben, desto mehr Charakter haben wir zur Verfügung.
Minecraft meets Terraria
Von nun an steuert man die Spielfigur durch eine fremde Welt, legt Gebiete frei und sammelt vor allem alles ein, was man finden kann. Die gefundenen Gegenstände (Nahrungsmittel, Samen, Steine, Mineralien, Holz) lassen sich nach und nach zu Kleidung, Fackeln, Tränken, Werkzeugen und Ähnlichem kombinieren, wodurch das Überleben gesichert werden soll.
Und das Überleben ist nicht so einfach. Man muss immer wieder sonderbaren Tieren, Dämonen und Geistern ausweichen, bis man sich ihnen endlich stellen kann und vor allem darauf achten, dass man weder verhungert noch irgendwie anders stirbt. Denn wenn man erst einmal die Beeren und Karotten eingesammelt hat, die relativ schnell satt machen und vor allem einfach zu finden sind, gilt es neue Nahrungsmittelquellen aufzutun. Es müssen selber Samen gepflanzt und Tiere gejagt werden. Durch immer neue Werkzeuge, Fallen und Waffen lassen sich so mehr und mehr Nahrungsmittelquellen erschließen.
Damit reiht sich das Spiel von Klei Entertainment in die Tradition von Minecraft und Terraria ein, bei denen man abwechselnd ernted und selbst herstellt bzw. die beiden Handlungen geschickt verbindet, um daraus neue Gegenstände zu erstellen. Dieser ewige Kreis wird lediglich dann durchbrochen, wenn man stirbt und die bis dahin gesammelten Erfahrungspunkte zusammengerechnet werden. Danach beginnt der Spieler in einer neuen Welt, ohne Gegenstände wieder komplett von vorne.
Grafik und Sound: Tim Burton und die zurückhaltende Musik
Die Grafik sieht aus, als hätte man Papier bemalt und per Stop-Motion-Technik animiert. Dieser sehr süße Effekt wird gerade beim Wasser, welches sich in mehreren “Papierlagen” übereinanderschiebt, sehr deutlich. Dabei erinnert der “Malstil” an die frühen Animationswerke von Tim Burton, wie beispielsweise der Kurzfilm Vincent. Dieser etwas surreale, expressionistische Stil findet sich dabei nicht nur in den Spielfiguren wieder, sondern auch in den gekrümmten Hütten, die der Protagonist immer wieder findet, und den sonderbar geformten Bäumen und Sträuchern.
Die recht zurückhaltende Musik mag nicht so recht zu diesen Bildern passen. Irgendwo dudelt sie leise im Hintergrund herum, ohne zu stören. Das ist aber leider auch ungefähr alles, was sie ausmacht. Ab und an hört man Schreie oder sonderbare Geräusche, die von irgendwo auf der Karte herrühren. Gesprochen wird nicht.
Fazit: Ein ideales Mobile-Game
Wer auf Jäger und Sammlerspiele à la Terraria steht, der wird mit diesem sehr schön bebilderten Spiel wirklich sehr, sehr viel Spaß haben. Der Kampf gegen die Zeit und vor allem gegen das Verhungern geben dem Spiel eine sehr besondere Note, welches es aus der Masse von “Nachahmungstätern” hervorhebt.
Leider bin ich kein großer Fan dieser Spiele und hab nach zirca drei Stunden angefangen mich zu langweilen und nach einer weiteren Stunde eine längere Pause eingelegt. Dass ich überhaupt so lange gespielt habe, spricht allerdings schon sehr für dieses Spiel.
Persönlich finde ich, dass es auf einer anderen Plattform deutlich mehr Sinn machen würde: nämlich auf einer mobilen. Als Handheld-Spiel oder auf dem Handy hätte ich vermutlich mehr Spaß daran. Die relativ simple Steuerung – im Grunde reichen die Maustasten und die Leertaste um das Spiel zu spielen – und die einfache Grundhandlung prädestiniert dieses Spiel geradezu dafür.
Ich kann mir gut vorstellen dieses Spiel nebenbei in der Bahn zu spielen. Mich jedoch mehrere Stunden vor den Computer zu setzen, um dieses Spiel am Stück zu spielen? Nee, da scheide ich leider aus.
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