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Dollar Dash – Viel Lärm und Wusel um Nichts

von am 28. März 2013
Pluspunkte

+ super Spiel für Zockabende mit Freunden
+ einige Individualisierungsoptionen
+ viele Extras und Karten

Minuspunkte

- Zielerfassung nahezu nutzlos
- KI entweder zu stark oder zu schwach
- sehr unübersichtlich

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Lesezeit: 5 MinutenEinige der Dinge, die hinter den Kulissen von IKYG passieren, bleiben für immer verborgen. Heute wollen wir uns jedoch in die dunklen Abgründe unseres Redaktionskellers wagen und eine Erinnerungs-Schatulle hervorholen. Unter einer dicken Staubschicht ergeben die Buchstaben auf dem Kästchen das Wort Dollar Dash. Und genau um dieses Spiel geht es heute. Wie sich das Spiel schlägt und was es mit dem dunklen Geheimnis auf sich hat, erfahrt ihr hier.

Bereits im August 2012, auf der gamescom, haben Bastian und meine Wenigkeit Dollar Dash anspielen können. Das Besondere war vor allem die Präsentation bei Kalypso. Als einer der letzten Termine am Fachbesucher-Mittwoch, machten Bastian und ich uns auf, zwei weitere Titel anzuschauen und die Entwickler mit unseren fachmännischen Fragen zu löchern. Doch was wir vorfanden, wäre für euch alles andere als üblich gewesen. Keine große Präsentation, kein Entwicklerteam. Nur ein Medienvertreter, der sichtlich schon im Feierabend war und scheinbar gar nicht groß mit uns zu rechnen schien. Nichtsdestotrotz war er hoch motiviert uns die zwei Spiele zu zeigen, für die wir den langen Weg gekommen waren.

Nachdem wir im ersten Raum, in den wir gebracht wurden, keinen Erfolg hatten die Spiele zu starten, gingen wir in einen noch viel kleineren Raum. Bastian, seines Zeichens Krieger aus dem Land der Riesen, hatte einige Probleme, kam aber schlussendlich auch damit klar. Nachdem wir einiges erzählt bekamen, durften wir endlich selbst Hand an die Spiele legen. Vor allem Dollar Dash blieb uns dabei als lustiges Arcade-Spiel im Comic-Look in Erinnerung. Mittlerweile ist ein halbes Jahr vergangen und ohne Bastian und engen Präsentationsraum teste ich nun das vollständige Spiel.

Story? Brauchen wir nicht!

In Dollar Dash schlüpft ihr in die Rolle eines kleinen Ganoven, der sich eine enorme Karriere zum Ziel gesetzt hat. In drei verschiedenen Spielmodi versucht er jedes Geld, das er in seine Finger bekommen kann, zu ergattern. Seine Jagd nach dem schönen Zaster wird erst ein Ende finden, wenn er mehr hat, als er jemals ausgeben kann. Wer nun auf eine ausgeklügelte Story hoffte, den muss ich leider enttäuschen. Dollar Dash bietet wirklich nicht mehr als diese kleinen Informationen, die jeder für sich auslegen kann. Natürlich kann der Ganove des Spielers in Wahrheit auch ein Robin Hood der Neuzeit sein oder aus anderen Gründen stehlen, aber eine vorgegebene Story gibt es nicht. Das Arcade-Spiel aus dem Hause Candygun ist wirklich nur ein Zeitvertreib für Zwischendurch.

Doch auch ohne Story-Modus macht das Spiel Spaß, solange ihr über die zahlreichen Ungereimtheiten hinwegsehen könnt. So gibt es nur drei verschiedene Spielmodi. “Dollar Dash”, “Überfall” und “Rette den Tresor”. Eigentlich würde jeder denken, dass dadurch eine gewisse Abwechslung gegeben ist. Leider sieht die graue Realität anders aus. Alle drei Spielmodi handeln im Prinzip davon Geld zu sammeln, was an sich nichts Schlimmes ist. Das Problem ist jedoch, dass sich die Spielweise kaum unterscheidet. Während ihr im Modus “Dollar Dash” Geld sammelt und in ein Fluchtfahrzeug bringt, müsst ihr im Modus “Überfall” Gegner umhauen und im “Rette den Tresor”-Modus einen Tresor mit euch rumtragen. Wer jetzt denkt “Hey, das klingt doch gar nicht so ähnlich!” den muss ich leider enttäuschen. Auch wenn die Zielvoraussetzungen unterschiedlich sein mögen, so spielt sich in allen drei Modi das gleiche Szenario ab: Auf der ganzen Karte fliegen die Fetzen. Und das in so einem Ausmaß, dass jegliche Übersicht verloren geht. Damit wären wir auch bei einem der größten Probleme von Dollar Dash.

Wo war ich noch gleich? Ach, ich bin tot? Okay

Auf ungefähr 20 verschiedenen Karten und mit rund 30 Extras, versuchen sich Spieler und/oder Bots gegenseitig die Birne einzuschlagen. Dabei sind vor allem die Extras problematisch, da diese in drei verschiedene Kategorien aufgeteilt sind: Angriffs-Extras, Verteidigungs-Extras und Power-Ups. Während die erste Kategorie hauptsächlich Projektile mit sich bringt, sorgen die zweite und dritte Kategorie für Fallen, Unsichtbarkeit, Ölspuren oder Medi-Kits. Was in anderen Spielen problemlos funktioniert, sorgt in Dollar Dash jedoch für Probleme. Nahezu jedes Projektil prallt an den Wänden ab und fliegt somit von einer Seite zur anderen. Das Resultat ist ein Chaos von “Abprall-Toden”. Unterstützt wird das von den ganzen Verteidigungs-Extras wie Bärenfallen, Ölspuren oder kleinen Feuerstellen, in die ihr alle zwei Sekunden reinrennt. Um den Ganzen die Krone aufzusetzen, gibt es auf jeder Karte bestimmte Ereignisse, die den Spielern zusätzlich Schaden zufügen. Problematisch ist das deswegen, weil diese Ereignisse grundsätzlich ohne große Ankündigung passieren und somit fast immer ins Schwarze treffen. Das Ende vom Lied ist logischerweise ein riesiges Wirrwarr, in dem keiner weiß, wo seine Spielfigur ist oder was gerade passiert.

Die Kinder des Terminator

Wer jetzt darauf hofft, dass er zunächst mit den Bots trainieren kann, um am Ende im Onlinemodus zu dominieren, den muss ich auch enttäuschen. Die KI ist ein zweischneidiges Schwert. Während ihr euch abmüht überhaupt den Überblick zu haben, weiß die KI grundsätzlich, wo ihr euch befindet. Auch hat die KI keine Probleme mit dem Zielen bei Angriffs-Extras. Denn das gestaltet sich als unglaublich schwierig. Ganz ohne automatische Zielerfassung und einer eher kontraproduktiven manuellen Anvisierung landen die Spieler-Projektile fast immer im Nirgendwo. Doch glücklicherweise hat die KI auch eine zweite Seite, in der sie Aussetzer hat. Spätestens, wenn die KI spinnt, ist sie für euch ein gefundenes Fressen. Leider ist sie die meiste Zeit eher im “Terminator-Modus”. Auch ein Heruntersetzen der Schwierigkeit der Bot-Gegner scheint uneffektiv zu sein. Doch zum Glück gibt es ja noch menschliche Spieler.

Spaß mit Freunden und dem Sammeln

Vor allem wenn ihr mit menschlichen Spielern spielt, entfaltet sich Dollar Dash erst richtig. Entweder online gegen drei andere Spieler oder lokal mit drei Freunden, könnt ihr zeigen, wer der beste Ganove ist. Auch eine Systemlink-Funktion ist vorhanden, sodass ihr mit bis zu acht Spielern gleichzeitig spielen könnt. Wichtig ist jedoch, dass ihr die KI-Gegner deaktiviert, die automatisch einen leeren Spieler-Platz einnehmen. Im Spiel gegen menschliche Gegner merkt ihr direkt, wie spaßig die wuselige Action sein kann. Vor allem dann, wenn ihr euch genug Zeit nehmt, um einen richtigen Einstieg in das Spiel zu finden. Denn wer zu früh aufgibt, wird Dollar Dash als eine einzige, große Enttäuschung empfinden. Dabei bietet der Titel eine gewisse Langzeitmotivation für diejenigen, die einen ausgeprägten Sammlerinstinkt haben.

Am Ende jeder Runde, egal ob online oder offline, mit oder ohne KI, erhaltet ihr euren gesammelten Reichtum als Bonus auf euer Spielerkonto. Mit dem erlangten Geld könnt ihr anschließend im spieleigenen Shop einkaufen gehen. In sieben verschiedenen Kategorien lassen sich neue Dinge erstehen. Dabei sind einige der Gegenstände hauptsächlich kosmetischer Natur, wie Hüte oder andere Accessoires zur Verschönerung eures Ganoven. Auch gibt es Gesten und Tänze, wobei ihr Letztere nur bei einem Sieg aufführt. Doch gibt es auch sinnvolle Erweiterungen. Durch bestimmte Upgrades könnt ihr die Fähigkeiten der einzelnen Waffen verbessern, zum Beispiel eine größere Elektroschocker-Reichweite. Auch gibt es bestimmte Perks, die ihr vor Spielbeginn aktivieren könnt. Darunter fallen zum Beispiel eine verstärkte Immunität gegenüber Feuerfallen oder dass ihr mehr Geld tragen könnt. Natürlich dauert es eine gewisse Zeit, bis ihr alle Dinge freigeschaltet habt. Dies ist auch der Grund, warum Dollar Dash auf langen Zeitraum motivierend sein kann.

Das Dollar Dash-Fazit

Auf der gamescom 2012 dachte ich noch, dass ich einfach nur nicht bei der Sache war, als ich so oft im Spiel versagte. Mittlerweile bin etwas schlauer geworden und habe gemerkt, dass es nicht an mir, sondern dem Spiel liegt. Dollar Dash macht Spaß, allerdings nur, wenn ihr euch drauf einlasst und Geduld mitbringt. Fakt ist, dass das Spiel an vielen Stellen Verbesserungspotenzial hat. So sind die KI-Gegner teilweise zu stark, es ist viel zu unübersichtlich und das Anvisieren der Feinde ist ein größeres Glücksspiel, als einem Baby unbemerkt einen Lolli zu klauen. Spaßig ist das Spiel maximal mit drei Freunden an einem regnerischen Abend, sofern ihr eine Pause von anderen Spielen sucht oder wenn ihr euch wahrlich durchkämpft und einen Durchblick durch das Gewusel bekommt.

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