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Code Name: S.T.E.A.M. – Verloren im R.A.U.M.

von am 9. Juli 2015
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Lesezeit: 3 MinutenGroßgezogen von Titeln wie Vandal Hearts, Fire Emblem, Final Fantasy Tactics, XCOM und Co. zögerte Gelegenheitspraktikant Bastian nicht lange, als Plötzlich der Download Code für Intelligent Systems Website Code Name: S.T.E.A.M. vom Postboten in der Redaktion abgegeben wurde. 3DS angemacht, Download gestartet, Kaffee gekocht, Spiel an, 3D Funktion zwei Minuten später aus und rein ins Schlachtengetümmel.

Die Zutaten von Code Name: S.T.E.A.M. stimmen: Rundenbasierendes Strategiespiel? Genau mein Ding! London im Steam-Punk-Setting, und mit U.S. Präsident Abraham Lincoln (gesprochen von Nerd-Liebling Wil Wheaton) als Anführer der Spezialeinheit S.T.E.A.M.? Immer gut. Aliens als Gegner? Warum auch nicht! 3D als frisches Element in einer sonst eher aus der Iso- zu spielenden Perspektive? Ein Versuch ist es wert, aber…

Ja, wo bin ich eigentlich…?

Nach einem netten Intro, erzählt in Form von Comic-Panels, und mit stimmiger Sprachausgabe, bewahrheiteten sich schnell erste Befürchtungen. Nämlich die bezüglich des tiefen Raums. Von oben herab ist ja in der Regel eher nicht so nett, in Strategiespielen aber ein ungemeiner Vorteil, wenn es um Übersicht und strategisches Vorgehen geht. Gerade rundenbasierend bieten sich so viele Möglichkeiten auf gegnerische Angriffe zu reagieren und sein eigenes Vorgehen zu planen. Aus der Ego-Perspektive schon schwieriger und im Falle von Code Name S.T.E.A.M. mehr als nervig.

… und wo sind diese anderen?

Dies liegt vor allem an der grauenhaften Kamera, die sich so schwerfällig steuern lässt, dass man nicht einmal wirklich motiviert ist, sich mit seiner Figur umzusehen. Und selbst wenn, hat man nur eine ungefähre Ahnung, wo Gefahr lauert, wo genau man sich strategisch auf dem Weg zum Ziel am besten lang bewegt und wo die eigenen Leute auf der Map platziert sind. Eine 2D Karte gibt es nicht, man ist an die Ego-Perspektive der Figuren gebunden und kann maximal zwischen diesen hin und her schalten. Lediglich Pfeile zeigen an, wenn sich Gegner in unmittelbarer Nähe befinden. Übersicht Ade! Nicht selten passiert es so, das man einen Gegner übersieht der genau hinter einem steht, die Runde beendet und dann erst einmal eine Salve Alien-Laser-Geschosse in den Rücken bekommt. Blöde Sache. Hinzu kommt, dass die einzelnen Level sich doch sehr ähneln und Aufgrund des Grafikstils noch mehr Übersicht flöten geht.

Wie in rundenbasierenden Strategiespielen üblich, besteht eure Gruppe zunächst noch aus wenigen Mitgliedern, vergrößert sich aber mit so gut wie jedem Level. Eure Figuren haben Aktionspunkte, die sowohl für Bewegungen, als auch für Angriffe ausgegeben werden können. Während des Spiels sammelt man zudem Münzen und Zahnräder, durch die nach und nach Waffen und neue Boiler (die mehr Steam, also Aktionspunkte liefern) freigeschaltet werden. Selber entscheiden, was man “kauft”, geht leider nicht. Auch bei dem Ausrüsten eurer Männer und Frauen hat man keine wirklich große Auswahl, da viele Gegenstände nur von bestimmten Figuren getragen werden können. Neben dem Boiler gibt es im Grunde nur eine Haupt- und eine Sekundärwaffe plus eines Spezialangriffs, den man einmal pro Runde “abfeuern” kann.

Auch der Rest des Spiels ist eher minimalistisch gehalten, besonders im Vergleich zu den Genre-Königen. Kein Berufssystem, kein Leveln der Figuren. Oder die Missionsziele, die selten über die Vorgabe: “Erreiche das Ziel” hinaus gehen und wo “Erledige den Boss” schon das höchste der Gefühle ist. Nicht wirklich schlimm, da der Weg dahin, eh die schwierigste Aufgabe im Spiel ist.

Zugute halten muss man Code Name: S.T.E.A.M. das man im laufe des Spiels mit Kamera und Co. ein wenig besser zurecht kommt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber bereits den Größtenteil meiner Motivation verloren, Aliens in den Hintern zu treten. Zudem wurde mit einem Update zumindest die Wartezeit verkürzt (bzw. mit einer Vorspultaste versehen), bis man wieder selber am Zug ist. Wirklich erkennen tut man das Vorrücken der Gegner eh nicht.

Erreiche das Fazit: Juhu!

Code Name S.T.E.A.M. dürfte im Grunde nur etwas für wirkliche Genreliebhaber sein. Und zwar solche, die gerade völlig auf dem trockenen sitzen. Der 3D-Ansatz ist im Prinzip eine nette Abwechslung aber alles andere als gut umgesetzt und sorgt für Unübersichtlichkeit, wodurch taktisches Vorgehen nicht wirklich möglich ist. Auch die Möglichkeit Charaktere zu verbessern fehlt fast gänzlich, womit eine Langzeitmotivation fast nicht gegeben ist, da auch die Story nicht mitreißend genug ist um einen am Ball zu halten. Grafisch zudem wenig Abwechslungsreich, überzeugt lediglich die Sprachausgabe ein wenig, die allerdings nur selten zu Zuge kommt. Insgesamt Durchschnitt, dürfte es sicherlich dem ein oder anderen gefallen, aber die meisten Käufer nach wenigen Stunden enttäuscht verlieren. Idee gut, Umsetzung mangelhaft, oder um es mit den Worten einer Kollegin zu sagen: “I Wish I Liked Code Name: STEAM More”.

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