Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant – Das letzte Abenteuer des Gentleman-Archäologen?
Lesezeit: 5 MinutenNach sechs Jahren ist es soweit Akihiro Hino und Level-5 schicken Professor Layton mit dem 3DS auf sein letztes großes Abenteuer. Und dieses wird ihn nicht nur an einen mysteriösen Ort führen, sondern um die ganze Welt. Um das Geheimnis zu lösen, welches ihn seit seiner Jugend beschäftigt: Das Vermächtnis von Aslant. Ich habe mich auf Rätsel-Tour rund um die Welt begeben und verrate euch nun, was ich vom sechsten Teil der Professor Layton-Reihe halte.
Rätselreise um die ganze Welt
Wie in den Vorgängerteilen, beginnt alles ganz harmlos. Professor Layton – Professor der Archäologie an einer Universität in London und begnadeter Rätsellöser –, sein Assistent Luke und seine Gehilfin Emmy, machen sich auf den Weg in den kleinen Ort Snøborg. Ein Brief von Professor Locklair hat sie dieses Mal an den sonderbaren Ort mitten im ewigen Eis geführt. Angeblich hat er eine lebende Mumie entdeckt. Diese stellt sich schnell als die Aslanti Aurora raus, die eine Verbindung zwischen der vor Äonen verloschenen Kultur Aslants und der Moderne darzustellen scheint. Mit ihrer Hilfe wollen Layton und Locklair die geheimnisvolle Technologie von Aslant wiedererwecken. Doch die Puzzleteile für dieses Rätsel sind auf der ganzen Welt verteilt und ausgerechnet die mafiaartige Organisation ‘Targent’ hat es ebenfalls auf Aurora abgesehen. Es beginnt ein Wettlauf um die Welt und gegen die Zeit.
Gameplay: Point’n’Click mit Filmsequenzen
Eingebettet ist diese Geschichte, wie auch bei den fünf ersten Teilen der Reihe, in ein Point’n’Click-Adventure bei dem sich Rätsel, Dialoge und Erkundungstouren abwechseln. Egal ob man neue Hinweise sammeln möchte oder lediglich die letzte Ausrüstung für die Reise erwerben will, es stehen zunächst Rätsel im Weg, die es zu lösen gilt. Daneben gibt es kurze Videosequenzen und animierte Dialoge, die vollkommen in Deutsch synchronisiert sind mit den gleichen Sprecher, die die Reihe bis hierhin begleitet haben. Dieses Mal dürfen sich die Spieler mit 150 Rätseln und circa 20 Spielstunden herumschlagen. Mein neues Lieblingsfeature ist übrigens der Wechsel zwischen den einzelnen Steuerwerkzeugen, der sehr viel besser funktioniert als in den Vorgängern. Sobald eine Videosequenz oder ein Dialog beendet ist und ein neuer Ort aufgesucht werden kann, wechselt das Spiel automatisch von der Lupen-Funktion zur Schuh-Funktion und nach dem Laufen wieder zurück. Dadurch ist man nicht mehr die Hälfte des Spiels damit beschäftigt zwischen irgendwelchen Steuerelementen zu wechseln, sondern kann sehr viel fließender spielen.
Zusätzlich gibt es neuerliche Kofferspiele. Da wäre zum einen “Prêt-a-Porter”, bei dem man nach und nach Outfits zusammenstellen muss. Die passende Kleidung hierfür findet man bei der Reise um die Welt und stellt sie dann nach den Wünschen der einzelnen Figuren zusammen. In “Walnussbahn” muss man eine Walnuss von einem Ort zum anderen Rollen und in “Blumengarten” lässt man durch geschicktes Kombinieren von diversen Pflanzen, einen ganzen Garten erblühen.
Grafik, Sound und Vertonung: 3D-Spiel mit fantastischer Musik
Während Professor Layton und die Maske der Wunder, eher an die DS-Spiele erinnerten, zeigt Teil sechs nun, dass er ein wirkliches 3D-Spiel ist. Die Figuren wirken sehr viel plastischer ohne ihren Comic-Charme einzubüßen. Auch die Hintergründe sind eher an die neue Dimension angepasst. Gerade in den Video-Sequenzen wird richtig deutlich, dass die Macher nun ein 3D-Spiel erstellen wollten. Es gibt große Verfolgungsjagden, bei denen so viele Gegenstände wie möglich am Spieler vorbeifliegen. Daneben sind die Kamerafahrten dynamischer. Gleichzeitig sieht das Spiel weiterhin aus, als wäre es gezeichnet worden und die liebevollen Details, die bis hierher die Reihe begleitete haben, finden sich weiterhin in Hintergründen und Figuren. Man trifft wieder auf die gleichen – leicht zum Wahnsinn neigenden – Figuren, die man bereits gewöhnt ist.
Die Musik besteht wieder aus einer Mischung von Orchester und Etwas, das an Musik aus alten italienische Mafiafilme erinnert. Diese Mischung von Komponist Tomohito Nishiura hat sich bereits in den letzten Spielen bewehrt und zeigt auch hier, dass ein Soundtrack nicht klingen muss, als würde er von Hans Zimmer stammen, um eine großartige Atmosphäre zu erschaffen. Besonders die Musik, die mit den Aslant verbunden ist, ist wirklich sehr gelungen und erinnert beinahe an Töne, die man aus Herr der Ringe gewöhnt ist.
Fazit: Das richtige Spiel für Rätseljäger
Wer die Mischung aus Rätseln, Mysterien und Abenteuern steht, welche die Layton-Teile bisher entwickelt haben, der wird mit diesem Spiel äußerst zufrieden sein. Endlich wird aufgeklärt, was es mit den Aslanti auf sich hat und warum Emmy nicht mehr mit Professor Layton auf Reisen geht (zur Erinnerung Teil sechs spielt vor der Handlung von Teil 1-3). Für diejenigen, die bisher nur Das mysteriöse Dorf gespielt haben und damals schon nicht begeistert waren, die werden auch dieses Mal nur wenig Spaß am Spiel entwickeln. Denn es gibt wieder einmal nur Rätsel, Rätsel, Rätsel und den charmantesten Gentleman-Archäologen der Welt. Für Fans der Reihe, dürfte dieses Spiel den Höhepunkt der Serie darstellen – für mich tut es es jedenfalls –, denn nicht nur stellt es das letzte Spiel dar, es zeigt auch klar, dass sich die Reihe positiv weiterentwickelt hat, bietet noch einmal ein Wiedersehen mit allen wichtigen Figuren von Teil 4+5 und löst die Geschichte einfach auf eine Weise auf, wie sie zur Zeit nur in der Professor Layton-Serie zu finden ist.
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