Reviews
0 Kommentare

The Cursed Crusade – Eine höllische Himmelsfahrt

von am 13. Oktober 2011
Pluspunkte

+ gute Kämpfe
+ abgehobene Kreuzzugsstory
+ Coop-Modus
+ viele Waffen und Kombos

Minuspunkte

- Grafikfehler
- Soundfehler
- teilweise dumme KI
- teilweise zickige Kamera

Editor Rating
 
GAMEPLAY
5.0

 
GRAFIK
4.0

 
SINGLEPLAYER
5.0

 
MULTIPLAYER
6.0

 
SOUND
4.0

Gesamt-Wertung
5.0

Hover To Rate
User Rating
 
GAMEPLAY

 
GRAFIK

 
SINGLEPLAYER

 
MULTIPLAYER

 
SOUND

User-Wertung

You have rated this

 

Lesezeit: 5 MinutenKreuzzüge, sind seit dem Aufkommen von Assassin’s Creed im Jahre 2007 wieder so richtig “in”. Und für alle, die nicht unbedingt mit dem Stealth-Faktor in Assassin’s Creed klarkommen oder mal die andere Seite kennenlernen wollten, die wurden sicherlich hellhörig, als mit The Cursed Crusade, rein zufällig ein genau solches Spiel
angekündigt wurde. Zwar gibt es keine Assassinen, dafür aber die Hölle auf Erden, eine komische Story und vieles anderes.

Von Kreuzzügen, Flüchen und Spaniern

Zunächst sollte gesagt werden, dass The Cursed Crusade nicht direkt mit Assassin’s Creed in Verbindung zu bringen ist. Lediglich der Schauplatz, Jerusalem, und die Thematik sind ähnlich. In The Cursed Crusade verkörpert ihr den jungen Denz de Bayle, der sich auf den Weg nach Jerusalem macht um dort seinen Vater zu treffen, der seit einiger Zeit verschollen zu sein scheint. Auf seinem Weg nach Jerusalem trifft er den Spanier Esteban Noviembre, mit dem er ein Schicksal teilt, auf das er hätte verzichten können. Den Templerfluch. Dieser Fluch hetzt einem nicht nur den Tod auf den Hals, sondern ruft auch die Hölle auf Erden hervor, die einen in den Wahnsinn treibt, wenn man ihr nicht zu widerstehen weiß. Somit beginnt das Abenteuer für Denz und Esteban auf dem Weg Denz Vater zu finden und dem Fluch zu entkommen.

Nicht alles was glänzt, ist ein Engel

Grafisch gesehen ist The Cursed Crusade keine Offenbarung. Denn leider besitzt das Spiel einige Fehler. So sieht es zunächst nicht so aus, als wäre es ein Spiel aus dem Jahre 2011, sondern schon ein paar Jahre älter, da die Texturen teilweise wirklich verwaschen sind und einfach detail- und lieblos eingebaut wurden. Des Weiteren gibt es ab und zu auch Grafikfehler wie tearing (Darunter versteht man falschgeladene und dadurch verschobene Grafikteile) oder ähnliches. Auch ist der Ton manchmal wirklich komisch. So fehlen an gewissen Stellen manchmal Effekte oder der Ton fehlt komplett. Nicht nur das ist sehr ärgerlich, auch die Tatsache, dass sich die Lippen der Charaktere weiterbewegen, obwohl der Text des Synchronsprechers schon lange gesprochen wurde. Die Charaktere an sich wirken dadurch eher unrealistisch, was sie zwar auch sind, aber beim heutigen Stand der Dinge oft nicht sein sollen. Sicherlich kann man The Cursed Crusade nicht mit einem Final Fantasy oder Heavy Rain vergleichen, aber dass die Charaktere nicht plump herumstehen oder auf der anderen Seite, sich bewegen, wenn sie es nicht sollten, muss nicht sein.

Ein Meer von Waffen und Kombos, aber kaum Gegner

Aber es gibt nicht nur schlechtes zu berichten von The Cursed Crusade. Positiv ist es dem Spiel durchaus anzumerken, dass es eine riesige Anzahl an den verschiedensten Waffen gibt. Man hat dutzende Schwerter, Äxte, Speere, Knüppel und ähnliches. Und nicht nur die Anzahl der Waffen ist enorm, auch die möglichen Kombos, die man mit ihnen ausführen kann. Denn nach jedem Kapitel im Spiel bekommt man Skillpunkte, die man in Kombos investieren kann. Und es gibt wirklich viele Kombos. Kombos für Schwerter, Kombos für Schwert und Schild, Speer und Schild, Axt, Axt und Schwert und so weiter. Die Anzahl ist so groß, dass man sie sich niemals alle auswendig merken kann. Aber das ist bei einem Hack ‘n Slay sowieso oft überflüssig. Denn ähnlich wie bei einem God of War bringt euch das gute, alte Button-Mashing schnell zum Sieg. Dennoch kann man es nicht direkt mit God of War vergleichen, da es dazu zu träge wirkt. Zwar mögen Kreuzritter nicht mit nacktem Oberkörper herumrennen, aber dennoch ist es für ein Hack ‘n Slay träge. Das liegt mitunter daran, dass ihr meistens zwei, drei Gegner bekämpft, nur um zehn Meter zu laufen und dann wieder nur zwei, drei Gegnern zu begegnen. Zwar ist das in vielen Vertretern dieses Genres nicht ähnlich, doch sind die Angriffe bei The Cursed Crusade auf den ersten Blick eher langsam, was die Kämpfe hinzieht. Doch auch dafür ließen sich die Entwickler etwas einfallen.

Der rettende Todesfluch

Denn wie bereits erwähnt, sind Denz und Esteban vom Templerfluch befallen. Dieser macht sie nicht nur wahnsinnig, sondern kann auch zu ihrem Vorteil eingesetzt werden. Denn jedes Mal, wenn sie ihn aktivieren, erwachen in den beiden diverse Fähigkeiten. Sie werden schneller, stärker und können Flammen schießen oder sich heilen. Eine wirklich ironische Abwechslung, auch mal die Hölle zu sehen, wenn man doch eigentlich für Gott kämpft. Die gewonnene Stärke und Schnelligkeit ist aber leider befristet und nagt nach einiger Zeit nicht mehr an der Fluch-Leiste, sondern an eurer Energie-Leiste. Von daher sollte der Fluch nur mit bedacht eingesetzt werden. Aber auch wenn ihr ihn nicht einsetzt, habt ihr immernoch die große Anzahl von Waffen, die ihr miteinander kombinieren könnt. Damit ihr auch im Kampf diese Möglichkeit nicht missen müsst, könnt ihr von jeder Waffensorte ein Exemplar mit euch herumtragen und dieses auch jederzeit anwählen. Leider entpuppt sich das Auswählen im Eifer des Gefechtes einfacher gesagt, als getan. Grund dafür ist, dass ihr Waffen mit dem Steuerkreuz auswählt und drei verschiedene Waffen immer untereinanderliegen. Wenn ihr also nur mit dem Knüppfel kämpfen wollt, müsst ihr rechts, runter, runter drücken, bevor ihr wirklich mit dem Knüppel kämpft. Ansonsten haltet ihr vielleicht neben dem Knüppel auch ein Schwert in der Hand. Das ist im Übrigen auch nicht wirklich uneffektiv. Doch leider hat alles ein Ende, so auch die Lebensdauer eurer Waffen. Im schlimmsten Falle steht ihr plötzlich komplett ohne Waffe auf dem Schlachtfeld und dürft erst einmal umherirren, bis ihr eine Waffe gefunden habt, mit der ihr euch verteidigen könnt.

Zu zweit flucht es sich besser

The Cursed Crusade besitzt ebenfalls einen Co-Op-Modus, bei dem ein Spieler in die Rolle von Denz und der andere in die Rolle von Esteban schlüpft. Das erlaubt euch zu zweit Spaß an dem Templerfluch und dem munteren Hack ‘n Slay-Passagen zu haben. Dennoch ändert das nicht den Umstand, dass die Kamera manchmal sehr zickig ist und euch ein Bild zeigt, das wirklich unpassend ist. Im Kampf hatte ich plötzlich eine Art von Vogelperspektive und im nächsten Moment die Beine meines Charakters. Oder einen Finishing-Move der die Luft zerschneidet, obwohl anschließend trotzdem der Gegner tot umfällt. Und nicht nur die Kamera ist zickig, auch die KI. Solltet ihr alleine spielen, wird die Rolle von Esteban von einer KI übernommen. Diese kämpft wirklich gut, doch manchmal ist sie wirklich etwas eingeschränkt. Vorallem, wenn es zu Situationen kommt, wo man zu zweit ein Hindernis aus dem Weg räumen oder eine Zugbrücke herunterlassen muss – wofür es im Übrigen weder Sounds noch Animationen gab (außer ein sich drehendes Rad).

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass The Cursed Crusade zwar ein solides Hack ‘n Slay ist, dass vorallem durch teilweise gute Kämpfe, mit vielen Möglichkeiten überzeugt, aber im Grunde nicht den Rufen vom Jahresbeginn gerecht wird. Der Co-Op über Splitscreen oder online macht zwar eine Menge Spaß, lässt aber nicht darüber hinwegsehen, dass die Grafik zum Teil wirklich veraltet erscheint oder die Soundeffekte schlecht oder fehlend sind. Vielleicht hätte man noch ein wenig mehr Zeit in das Spiel hineinstecken sollen, bevor man es veröffentlicht. Dennoch sollte man hier nicht zu negativ sein, da die Story – egal wie abgedreht sie auch sein mag- nicht vollständig uninteressant ist und auch das Spiel an sich Spaß machen kann. Es sollte jeder selbst entscheiden, ob er sich das Spiel kaufen möchte. Vielleicht leiht man es sich einfach mal ein Wochenende in der Videothek aus um es anzutesten und entscheidet dann weiter.

Sei der Erste, der kommentiert!
 
Kommentiere »

 

Du musst eingeloggt sein zum kommentieren