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Killzone 3 – Krieg ist kein Zuckerschlecken

von am 21. März 2011
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Lesezeit: 6 MinutenDas erste Killzone sollte dem Masterchief den Rang ablaufen, der zweite Teil ließ eindrucksvoll auf Sonys Unterhaltungsflagschiff die Grafikmuskeln spielen. Nun ist Killzone 3 erschienen und alle Welt fragt sich, was die niederländischen Entwickler aus dem Hause Guerrilla Games dieses Mal parat haben. Und eins lässt sich definitiv sagen: Es wird nicht gekleckert!

Der Krieg nimmt einfach kein Ende

Wir erinnern uns kurz: Am Ende vom zweiten Teil zündete der verrückte Diktator Visari nicht nur eine nukleare Bombe in seiner Hauptstadt. Nein, er wurde außerdem von den ISA-Truppen gestellt und schlussendlich mehr oder weniger absichtlich von Sergeant “Rico” Rodriguez erschossen. Ärgerlich, dass die ISA-Generäle ihn lebend in die Finger kriegen wollten.

Viel ärgerlicher ist allerdings, dass die feindlichen Helghast-Truppen noch lange nicht ans Aufgeben denken! Schon kurz bevor in Killzone 2 die Credits über dem Bildschirm flimmerten, machten die gegnerischen Truppen mobil. Und der dritte Teil knüpft nahtlos daran an. Ein weiteres Mal schlüpfen wir in die Rolle von Tomas “Sev” Sevchenko, und schlagen uns auf dem Planeten Helghan gegen allerhand feindliches Gesindel, um die machtgierigen Helghast davon abzuhalten, die Interplanetarische Strategische Allianz endgültig auszulöschen Das ist jedenfalls der Plan von Jorhan Stahl, Leiter des größten Waffenproduzenten der Helghast. Mit dem leichten Hang zum Wahnsinn setzt er alles daran, seinen Plan zu verwirklichen. Auch wenn sich Regierungsmitglieder aus den eigenen Reihen quer stellen.

An jeder Ecke Action

Und die Kampagne braucht nicht lange, um auf Touren zu kommen. Schon in den ersten Momenten kracht es gewaltig. Das ist man gewöhnt, allerdings geht es dieses Mal auch deutlich abwechslungsreicher zu. Vorbei sind die Zeiten, in denen wir uns sieben bis acht Stunden lang durch den Beton-Dschungel ballerten und uns mit den “Higgs” zermürbende Straßenschlachten lieferten. Dieses Mal schickt uns Guerrilla Games durch einen abwechslungsreicheren Trip.

Natürlich: Es wird nach wie vor viel geschossen und in Deckung gegangen, aber jetzt lockern auch diverse Rail-Passagen das Spielgeschehen auf. In Panzern sind wir dabei ebenso unterwegs wie in einem Mech und nehmen mit einem bis an die Zähne bewaffneten Jetpack eine ganze Ölplattform auseinander. Sogar leise Töne werden angeschlagen, wenn man im exotischen Urwald durch Gebüsche schleicht, um Feinde lautlos auszuschalten. Dafür eignen sich die neuen Nahkampfattacken, die wir in der Nähe eines Higgs einsetzen können und alles andere als jugendfrei sind. Ein Highlight ist der Kampf gegen einen Hochhaushohen Stahlkoloss, der sich über mehrere Ebenen hinzieht und das Blut in den Adern gefrieren lässt. Aber auch so fordert die künstliche Intelligenz der Helghast einiges ab: Nicht nur sind sie treffsicher, sondern setzen uns ständig unter Druck, flankieren uns und suchen Deckung. Keine leichte Beute.

Ebenso abwechslungsreich sind die Locations. Anstatt durch die immer gleichen Straßenzüge zu marschieren, treibt es Sev und Rico unter anderem in eine fiese und lebensfeindliche Eislandschaft, einen Dschungel, der nicht nur mit fantasievoller Vegetation aufwartet, sondern auch einer tückischen und vor allem Menschenfressenden! Aufpassen! Man merkt, dass sich die Entwickler deutlich mehr Mühe gegeben haben, den Spielern eine kurzweilige, unterhaltsame und spannende Kampagne zu bieten, was ihnen definitiv gelungen ist. Wobei Kurzweile beim Wort genommen werden muss: Nach gut sechs Stunden ist der ganze Spaß vorüber. Übrigens lässt sich das alles auch kooperativ absolvieren, aber nur in einem deutlich kastrierten Split-Screen. Das Entwickler es nicht mehr schaffen, heutzutage gescheit das Bild zu teilen ist ein wenig unverständlich. Noch unverständlicher ist aber die Tatsache, dass es dabei bleibt und das Internet, in diesem Fall keine Beachtung geschenkt bekommt.

Online geht die Schlacht weiter

Aber vielleicht wollten sich Guerilla Games das auch aufsparen. Für den eigentlichen Multiplayer-Modus. Dieser fesselte schon vor zwei Jahren über Wochen ans Gamepad. Motivierendes Aufstiegssystem und innovativem Kriegszonen-Modus sei Dank. Diese beiden Komponenten sind natürlich jetzt wieder an Bord. Während man in der Kriegszone unverändert in einer Runde sieben zufällig ausgewählte Missionen wie Deathmatch, Zerstörung, Attentat oder Eroberung erfüllen muss und dann gewinnt, wenn man die Mehrzahl der Aufgaben im eigenen Team erfolgreich absolviert hat, hat sich bei den fünf unterschiedliche Karrieren einiges getan.

Steigt man in der üppigen Rangleiter auf (es gibt insgesamt weit über 40 Abzeichen), erhält man Punkte, mit denen wir in den fünf unterschiedlichen Klassen Ingenieur, Scharfschütze, Taktiker, Infiltrierer und Feldarzt unterschiedliche Waffen und Fähigkeiten freischalten können. Dazu gesellen sich wieder diverse Orden und Medaillen.

Brandneu ist der Einsatz-Modus. Hier weht dann auch tatsächlich ein bisschen das Lüftchen aus der Kampagne, wenn ISA und Helghast in speziellen Einsätzen gegeneinander antreten. Hier müssen bestimmte Ziele auf Seiten der ISA erfüllt, beziehungsweise von den Helghast verhindert werden. Zwischensequenzen werden eingespielt, wenn ein Ereignis oder eine Aufgabe absolviert wurde. Besonders cool: Die besten Spieler der beiden Seiten kommen in diesen Szenen zum Einsatz. So weiß jeder, wer aktuell im Spiel die Hosen an hat. Und wer sich für die große Bühne noch nicht bereit fühlt, darf in der Botzone in Ruhe gegen die Künstliche Intelligenz üben. Vorbildlich. Ein paar mehr Karten wären allerdings nett gewesen. Aber wofür gibt es heute downloadbaren Content?

Krieg von seiner schönsten Seite

Killzone 2 war schon ein visueller Kieferöffner. Doch Guerilla Games hat die Zeit genutzt und legt beim dritten Teil noch mal ein Schüppchen nach. Besonders die Rauch- und Partikeleffekte sind, neben der Weitsicht und Detailverliebtheit, eine Wucht. Grafikfetischisten kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten. Kaum ein Spiel außer Naughty Dogs Uncharted 2 und Sony Santa Monicas God of War 3 präsentiert die grafischen Qualitäten der PlayStation 3 so eindrucksvoll, wie der niederländische Ego-Shooter.

Allerdings reicht ihnen die Pracht anscheinend nicht. Der konsequente nächste Schritt muss getätigt werden. Und der lautet an dieser Stelle 3D. Stereoskopisches 3D. Der Effekt wirkt gut, macht Spaß, aber leider auf Kosten des Detailreichtums.

Auch auf Seiten der Akustik glänzt Killzone 3: Der Sound ist satt, die Explosionen krachen, die Kugeln zischen dem Spieler nur so um die Ohren. Dazwischen relative platte und humorfreie Dialoge, die dafür aber sehr energisch und gut vertont wurden. Auch in der deutschen Synchronisation.

Mit ganzem Körpereinsatz für den Frieden

Einige Spieler hatten im zweiten Teil Probleme mit der recht trägen Steuerung, obwohl sie zu einem realistischeren Spielerlebnis führen sollte. Die wurde jetzt gestrichen. Killzone 3 steuert sich deutlich flotter. Auch das nervige Zittern bei dem Scharfschützengewehr – bedingt durch den Motion-Sensor des PS3-Controllers – ist verschwunden.

Wer hingegen Lust auf etwas Bewegung hat, kann auch zum PlayStation Move-Controller greifen. Wobei genügend Einstellungsmöglichkeiten dafür sorgen, dass man schon nach kurzer Zeit die neue Bedienmöglichkeit zu schätzen weiß. Aber egal was man auch bevorzugt, der Shooter-lässt sich hervorragend steuern.

Fazit:

Killzone 3 ist der Vorzeige-Shooter auf der PlayStation 3. Guerrilla Games setzen eher wenig auf Innovationen, sondern verlassen sich auf ihre Stärken. Und das ist auch gut so, denn Killzone 3 macht richtig Spaß. Die Kampagne ist etwas kurz, liefert dafür aber über den kompletten Zeitraum packende Action und Spannung pur. Auch trotz der kurzen Spielzeit wird man immer wieder überrascht, dass die Kampagne noch mal nachlegt.
Aber das dritte Killzone-Kapitel bietet ja noch mehr: Einen motivierenden Multiplayer-Modus, der Spaß macht aber ein bisschen an Kartenvielfalt krankt, sowie einen Koopmodus, den man leider nur zu zweit an einer Konsole spielen kann. Für einen vierten Teil wäre ein bisschen frischer Wind aber nicht verkehrt.

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