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Magicka – Sterben ist ein Teil des Spiels

von am 28. März 2011
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Lesezeit: 6 MinutenMagicka ist ein Action-Adventure, auch wenn manch einer es lieber als Action-RPG bezeichnet. . Auf jeden Fall spielt es in der Sagen-Welt Midgard, in der man fröhlich mit Elementarmagie herumspielt, Horden von Goblins und Trollen begegnet und mit Dörflern redet, die garantiert immer etwas Klugscheisserisches, Lustiges, Schräges oder Abgefahrenes zu sagen haben.

Das mit den Dorfbewohnern und den Trollen gilt übrigens nur, wenn man nicht gerade von seinen Mitstreitern gesprengt, angezündet, von einem Felsblock erschlagen, zum Eisblock gefrorern oder auf eine andere kreative Art und Weise um die Ecke gebracht wird. Nicht zu vergessen, dass Vlad kein Vampir ist. Wem das jetzt alles etwas zu schräg klingt, dem kann ich nur sagen: er hat ja keine Ahnung! Und sollte deshalb unbedingt hier weiterlesen.

Robe, Schwert und Zauberstab

In die Robe, fertig, los!
Alles fing damit an, dass man den mächtigen Magier Grimnir grundsätzlich missverstand oder vielleicht auch missverstehen wollte als er damit begann altes Wissen über Elementarmagie herauszugraben um die Welt zu einem besseren Ort zu machen und dem Orden der Magier zu altem Glanz und alter Glorie zurückzuführen. Wie so oft in solchen Fällen tat man das einzig vernünftige: man intrigierte, und exilierte ihn ans Ende der Welt. Was dazu führte, dass Grimnir das Ganze irgendwie nicht so lustig fand, sein Tag von Tag zu wächst und er jetzt nach einigen Jahren irgendwie plant die Welt ins Unheil zu stürzen und sich zu rächen. Oder so ähnlich.
Wir sind jedenfalls ein Magier Schüler in Schloss Aldrheim und werden von Vlad (der übrigens kein Vampir ist!) eingewiesen, dass es unsere Aufgabe ist uns aufzumachen um die Hauptstadt Havindir, die unter Belagerung ist, zu retten und Grimnir aufzuhalten und so weiter und so fort. Um dies zu tun schwingen wir uns also in unsere farbenfrohen Roben, schnappen uns einen Zauberstab und dann stehen uns acht verschiedene Elemente zu Verfügung (aufzurufen über die Tasten QWER und ASDF, falls man mit Maus und Tastatur spielt und nicht mit einem Xbox360-Controller), die wir, unter Beachtung einiger grundsätzlicher Regeln, absolut frei zu Zaubersprüchen oder vorgefertigten Magicks (speziellen Zaubersprüchen sozusagen) kombinieren können; nicht zu vergessen ein Schwert (als Exkalibur auch noch im Stein steckend, schließlich sind wir ja nicht König Arthur) oder später auch ein M60 Maschinengewehr (kein Kommentar, aber wisset dass der DLC “Magicka: Vietnam” bereits in Arbeit ist).

Im Koop ist alles besser – 101 Wege um zu sterben

In Magicka gibt es zwei Spielmodi: Abenteuer und Challenge. In Abenteuer folgt man der Storyline und kämpft sich durch 13 herausfordernde Level, und in der Challenge stellt man sich Horden von Angreifern. Während der Abenteuer-Modus als Einzelspieler durchaus herausfordernd ist, ist er im Koop mit bis zu vier Spielern wesentlich unterhaltsamer. Jetzt mal ernsthaft, ich glaub ich hab selten in einem Spiel derart gelacht wie in Magicka im Vierer Koop. Denn in Magicka wirkt alles auf jeden, soll heißen: friendly fire ist immer an. Was dazu führt, dass man gern auch mal von seinen Mitspielern mit erledigt wird. Was aber kein Problem ist, denn eine der ersten Magicks die wir lernen ist Wiederbelebung. Und es steht ja auch schon auf einem der Lade-Bildschirme (nein, ich meine nicht den über Soviet-Magicka, in dem die Magier von den Elementen herbeigezaubert werden…): Sterben ist Teil des Spiels. Weshalb man Magicka mitunter auch schon als Magier Suizid Simulator bezeichnet hat. Davon einmal abgesehen gibts es überhaupt wichtige Dinge auf den Lade-Bildschirmen zu lesen, so auch zum Beispiel: Wenn dein Kollege stirbt, dann kannst du seine Sachen nehmen. Jaja… soviel dazu. Es gibt jedenfalls dutzende Wege um sich (man kann sich auch aus Versehen selbst anzünden… oder einfrieren oder dergleichen *pfeif*) und die Gegner umzubringen. Schließlich können wir ja Elementarmagie benutzen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Und falls alles nicht hilft kann man ja auch noch jemanden von einer Klippe schubsen (wofür es übrigens ein Achievement gibt, das mit Wingardium Leviosa bezeichnet wird), mit Minen in die Luft jagen (besonders potent die Kombination ARSE). Aber natürlich sind das alles immer nur dumme Unfälle.

Und das Blut spritzt nach allen Seiten

Schaut man sich die bonbonbunte Grafik des Spieles an und die farbenfrohen Roben der Zauberer würde man nie auf die Idee kommen, dass Magicka FSK 16 ist. Aber das hat durchaus seinen Grund, denn wenn man einen Kampf geschlagen hat fühlt man sich eher an Dragan Age erinnert was den Gore-Faktor angeht, auch wenn es eben alles sehr cartoonartig ist und eher wie Tomatensoße aussieht. Außerdem sind in dem Spiel so viele Referenzen zum Beispiel zu Star Wars oder auch anderen Videospielen und Filmen (ich sag nur: “This is MAGICKAAAA!”) versteckt, dass wesentlich jüngere Spieler das vielleicht gar nicht bemerken würden. Natürlich ist auch wichtig zu bedenken, dass das Spiel sich selbst nicht ernst nimmt (es gibt zum Beispiel auch eine Magick die “Crash to Desktop” heißt…) und überall parodierende Ansätze zu finden sind, was wie gesagt zu einem unglaublich hohen Unterhaltungswert führt.
Grafisch ist das Spiel auf jeden Fall ansprechend und gefällig. Und auch der Sound ist super. Besonders das Titellied geht einem nach einer Weile nicht mehr aus dem Kopf. Die Questtexte werden gesprochen, auch wenn Vlad der einzige ist, der nicht in gibberisch spricht, sodass man sie vor allen Dingen lesen muss.

Kombinationsgabe ist alles

Gesteuert wird in Magicka entweder mit Maus und Tastatur – die Steurung funktioniert grundsätzlich ähnlich wie in Diablo – oder mit einem Gamepad (besonders eignet sich vermutlich der Xbox360 Controller, für den die Steuerung wohl ursprünglich entwickelt wurde). Ich kann über die Steurung nicht klagen. Am Anfang vielleicht etwas ungewohnt, vor allen Dingen da man eigentlich gern immer mit WASD laufen möchte, was in diesem Fall aber dazu führt, dass man Elemente beschwört, aber sobald man den Dreh raus hat, ist es kein Problem mehr. Man kann die acht Elemente: Wasser, Feuer, Blitz, Erde, Kälte, Schild, Leben und Arkane, wie gesagt nach bestimmten Regeln frei kombinieren. Aber es gibt Regeln, so sind zum Beispiel Wasser und Blitz Gegensätze, d.h. diese beiden Elemente können nicht in einem Zauber gleichzeitig angewendet werden und man sollte nicht versuchen ein Blitz Element zu nutzen wenn man nass ist – nachdem man durchs Wasser lief, einer der Gegner (oder Freunde…) Regen gezaubert hat oder jemand meinte ein Wasserstrahl wäre hilfreich – da man sich selbst auf diese Art und Weise Schaden zufügt. Dafür wirken Blitzzauber zum Beispiel viel besser gegen nasse Gegner. Bis zu fünf Elemente können gleichzeitig aufgerufen werden, wobei zum Beispiel Feuer und Wasser sich zu Wasserdampf kombinieren und Wasser und Kälte zu Eis, was noch einmal quasi zwei mögliche Elemente hinzufügt.

Fazit: unglaublich unterhaltsames Spiel mit einigen Bugs

Magicka macht Spaß – das ist schon fast alles was ich hier Schreiben möchte, denn es fasst meine Gedanken zu dem von Arrowhead Game Studios entwickelten und paradox interactive herausgebrachten Spiel ziemlich gut zusammen – und ich kann es unter diesem Gesichtspunkt ziemlich uneingeschränkt empfehlen. Leider war das Spiel zu seinem Erscheinungstag noch sehr von Bugs heimgesucht und besonders im Multiplayer kommt es immer noch hin und wieder dazu, dass einer oder mehrere Spieler plötzlich aussteigen und erst zum Beginn des nächsten Kapitels wieder einsteigen können (denn nur am Ende eines Kapitels wird gespeichert). Was durchaus nervt, aber es gibt regelmäßig Patches, die diese Probleme langsam aber sicher ausmerzen. Wie gesagt, der Einzelspieler Modus ist ordentlich herausfordernd, aber erst im Koop mit Freunden macht es so richtig Spaß.
Magicka kann man entweder im Steam-Store kaufen, oder als DVD Version beim Gameshändler seines Vertrauens erstehen (der DVD Version liegt ein unterhaltsam geschriebenes Handbuch bei, welches die Steuerung und Hintergrundgeschichte ausführlich erklärt, sowie der erste kleine DLC, der einem einen Zaubererhut, ein Schwert und einen Zauberstab gibt). Zum Spielen wird ein Steam-Account benötigt. Es gibt 49 Steam Achievements, die allein schon geniale Namen haben (zum Beispiel: “IMMA FIRIN’ MAH LAZER!!! – Successfully cross two beams into a more powerful one”, “Wingardium Leviosa – Push someone off a cliff”, oder “Oh gravity, thou art a heartless bitch – die from falling damage”; vielleicht fällt hier auf, dass ich das Spiel in englisch gespielt habe, was unter anderem daran liegt, das sämtliche meiner Steam Kontakte nun einmal englisch sprachig sind, sodass die Kommunikation dadurch einfacher war).
Wer sich für Gameplay Videos interessiert um sich das alles einmal live anzusehen, sollte vielleicht bei TotalBiscuit auf Youtube nachsehen, der eine sehr unterhaltsame Videoreihe über Magicka bietet, sowie jetzt begonnen hat Videos von einem Livestream Event aus Schweden mit den Developers von Arrowhead hochzuladen, in dem man doch einiges Lernen kann über versteckte Anspielungen, Taktiken und Anekdoten aus der Entwicklung des Spiels.

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