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Dreamfall Chapters: Reborn – Das Ende naht

von am 13. November 2014
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Lesezeit: 5 MinutenAcht Jahre ist es her das wir und auf die längste Reise begeben durften, welche nun in ihre letzten Kapitel startet. Das erste der fünf Kapitel “Reborn” des großen Finales konnte nun dank fleißiger Kickstarter-Unterstützung umgesetzt werden. Wer den Vorgänger Dreamfall: The Longest Journey gespielt hat, sollte dingend weiter lesen, allen Anderen rate ich eine der besten Erzählungen der Spielegeschichte nicht einfach in der Mitte anzufangen, denn Dreamfall Chapters knüpft nahezu nahtlos an das Cliffhanger-Ende des letzten Teils an!

Eine Zeit der Geschichten

Eine würdige Fortsetzung für eine der spannendsten Geschichten, die ich je hören durfte wurde mir versprochen, und ich muss sagen ich wurde nicht enttäuscht. Wo Dreamfall: The Longest  Journey so abrupt aufgehört hat und mich mit einem Haufen ungeklärter Fragen zurückließ, kommt nun Chapters daher und hebt die fallengelassenen Fäden wieder auf, und erzählt diese wundervolle Geschichte weiter, als sei nie etwas gewesen.

Tatsächlich war ich wieder sehr angetan davon, in die Welt von Dreamfall einzutauchen, mit ihren tollen tiefgängigen Charakteren, ihren sehr fähigen Sprechern und der spannenden Geschichte um die Parallelwelten Stark und Arcadia, welche verschiedener nicht sein könnten. Stark, eine technisierte, dystopische Version der Erde im 23. Jahrhunderts und Aracdia, eine mittelalterliche Fantasywelt voller Magie und politischer Intrigen. Und mittendrin die junge Zoë Castillo die auf der Suche nach ihrem verschwundenen Ex-Freund das Abenteuer ihres Lebens erlebt, und die wir am Ende des Vorgängers in einem Krankenhauszimmer im Koma zurücklassen, nur um mit ihr in die Traumwelt die sogenannte “Zeit der Geschichten” zu gehen.

Ein neues Kapitel

Und genau dort fängt uns Dreamfall Chapters dann aber wieder auf und führt die Geschichte fort. Wir finden uns mit Zoë in der Traumwelt, wo sie in klassischer Point-and-Klick-Manier und bewaffnet mit einigen Superkräften die Träume Anderer erforscht und sich mit der Suche nach einem Ausweg aus dem Koma konfrontiert sieht.

Die Geschichte schwenkt zu Kian, den wir ebenfalls aus dem Vorgänger kennen. Dieser sitzt derzeit im Gefängnis und sieht seiner baldigen Hinrichtung wegen Verrates an seinem Volk, den Azadi welche das Land besetzten, entgehen. Dies’ ruft jedoch die Rebellen auf den Plan, welche nun einen Gefängnisaufstand planen und Kian befreien wollen.
Erst dann geht es richtig los, denn wir befinden uns nun wieder bei Zoë. Diese ist aus dem Koma gewacht und hat alles, was sie erlebt hat vergessen, versucht derzeit ihre Beziehung mit ihrem “jetzt-wieder-Freund” Reza auf die Reihe zu kriegen, in Therapiesitzungen ihr Gedächtnis wieder zu finden und ein ganz normales Leben in Europolis zu führen.

Man ist das voll hier!

In der Großstadt Europolis zeigt Chapters dann endlich was es wirklich kann: die Großstadt ist Europa eingedampft zu einer einzigen Stadt und fügt sich zu einem bunten Mix aus düsterer, urbaner Welt mit bunten Lichtern, einem Mix verschiedenster Kulturen und einer guten Portion Lens-Flares nach JJ. Abrahms-Manier zusammen und ergibt eine durchaus glaubwürdige Welt. Durch einen ganzen Haufen an NPCs wirkt Europolis sehr lebendig, denn an jeder Ecke ist Etwas los. Überall hängen Wahlplakate, Fußgänger laufen durch die Gassen und die Geräusche der Stadt mischen sich mit den Gesängen von Straßenmusikern und den Durchsagen am Sonnenschein-Plaza. Und auch wenn viele der Bars und Locations verschlossen bleiben, wirkt Europolis doch sehr griffig und man hat das Gefühl, es könnte wirklich existieren.

Vertraute Klänge

Seine Dialoge muss Dreamfall Chapters definitiv nicht verstecken, denn die Sprecher sind ehrlich gesagt ziemlich gut! Und die Stimmen werden (wenn ich mich nicht ganz irre) aus Dreamfall: The Longest Journey bekannt vorkommen. Sehr schön geregelt ist auch das Dialogsystem, denn immer wenn wir vor eine Entscheidung  gestellt werden, pausiert das Spiel und wir können und Anhand von Stichpunkten entscheiden, was wir sagen wollen, dabei hören wir immer, was der Charakter zum entsprechenden Thema zu sagen hat und was er darüber denkt. Diese Monologe finden sich ganz klassisch auch wieder, wenn wir Objekte in der Welt betrachten.

Doch man sollte stets vorsichtig sein, was man sagt, denn ganz im Stile von episodischen Spielen wie The Walking Dead haben auch hier unsere Antworten und Handlungen Auswirkungen auf den späteren Spielverlauf. Dies wird uns in den entsprechenden Situationen auch vom Spiel mitgeteilt. Diese Auswirkungen scheinen noch nicht in der aktuellen Episode zu greifen, sondern sich auf den späteren Verlauf der Geschichte auszuwirken. Hier darf man also gespannt sein.

Einfach jedoch fehlerhaft

Knifflige Rätsel fehlen Dreamfall Chapters noch ein wenig, denn die Lösungen zu den meisten Dingen liegen letztendlich doch ziemlich auf der Hand und sind nicht so schwer zu Das Benutzen von Inventar-Gegenständen ist reine Nebensache und wird nur wenige Male gebraucht. Ein paar Mal hin und her geklickt und das Rätsel ist schon gelöst. Ob sich der Schwierigkeitsgrad in den folgenden Episoden erhöht oder ob es so mau bleibt, ist abzuwarten, doch täte ein bisschen mehr Kniff dem Spiel ganz gut.

Mankos bleiben jedoch die Stabilität und Konsistenz des Titels. Die Framerate wackelt hin und her, die Texturqualität reicht von matschig bis super scharf und hier und da lassen die Charaktermodelle zu wünschen übrig. Gerade die Mimik in Gesprächen ist oft steinern oder gar nicht vorhanden. Auch scheint durch das ganze Gepatche hier und da mal ein Fehler reingeflutscht statt rausgenommen worden zu sein. So musste ich die zweite Hälfte des Spiels mit englischer Sprachausgabe (welche übrigens ebenfalls erstklassig ist) genießen, weil die deutschen Sprachfiles nicht mehr vorhanden waren. Dies wurde allerdings am nächsten Tag mit einem weiteren Patch schon wieder behoben.

Fazit

Wer ein Fan der Reihe ist, sollte hier schon längst zugegriffen haben, denn die letzten Kapitel von Dreamfall scheinen ein echtes Muss zu werden. Durch die liebevoll gestaltete Welt und die tollen Charaktere lebt die Reihe erneut auf. Neulinge sollten jedoch zunächst mit The Longest Journey einsteigen, um nicht maßlos überfordert zu sein und sich einen großen Teil der Story entgehen zu lassen. Wo es Dreamfall Chapters letztendlich hin treibt und ob es ein gelungenes Adventure wird oder ob alle meine getroffenen Entscheidungen vergessen werden und Chapters zu einem weiteren angefangenen und nie vollendeten Kickstarter-Monsturm wird, bleibt abzuwarten. Doch die Hoffnung auf Erfolg ist groß und sollten die kommenden Kapitel genauso gut oder besser als Buch Eins werden, habe ich keinen Zweifel daran, das die Reise endlich und gut zu Ende gehen kann.

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