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Borderlands: The Pre-Sequel – Auf dem Mond ist die Hölle los

von am 3. November 2014
DETAILS
 
Pluspunkte

+ coole Kämpfe in geringer Schwerkraft
+ Loot ohne Ende
+ interessante und lustige Charaktere
+ sehr solides Koop-Spiel
+ unterhaltsame Geschichte

Minuspunkte

- im Alleingang eher anstrengend
- gelegentlich nachladene Texturen und Kollisionsprobleme
- gestreckt wirkende Areale und Backtracking
- sehr langsamer Einstieg ins Spiel

Editor Rating
 
GAMEPLAY
9.0

 
GRAFIK
8.0

 
SINGLEPLAYER
7.0

 
MULTIPLAYER
8.0

 
SOUND
8.0

Gesamt-Wertung
8.0

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GAMEPLAY
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GRAFIK
7.0

 
SINGLEPLAYER
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MULTIPLAYER
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SOUND
8.0

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Lesezeit: 4 MinutenVerrückter Humor, schräge Charaktere, viel Loot und eine unvorstellbare Anzahl an Waffen: das sind die Eigenschaften der Borderlands-Serie. Mit Borderlands: The Pre-Sequel gibt Entwickler Gearbox ausnahmsweise die Serie in die Hände von 2K Australia, um ein Bindeglied zwischen dem ersten und den zweiten Teil der Spiele herzustellen. Doch weiß das Mondabenteuer wirklich zu überzeugen oder verirren wir uns nur auf der dunklen Seite des Mondes?

Diejenigen, die Borderlands und Borderlands 2 gespielt haben, werden mit Borderlands: The Pre-Sequel ein Spiel bekommen, das nicht nur die Geschichte von Handsome Jack erzählt, sondern auch ein perfektes Bindeglied zwischen den beiden Hauptspielen bildet. Das soll aber nicht heißen, dass The Pre-Sequel nur halbe Sachen macht. Ganz im Gegenteil, werden euch die Abenteuer auf dem Pandora-Mond Elpis doch mindestens für 20 Stunden in ihren Bann ziehen. Als einer von vier Charakteren, die Borderlands-Fans direkt wiedererkennen, kämpft ihr für Jack, um die Helios-Raumstation zu retten.

Zu den spielbaren Charakteren gehört unter anderem Wilhelm, der sich zusammen mit seinen zwei Drohnen ins Kampfgeschehen stürzt, Nisha, “The Lawbringer”, die schneller am Abzug ist, als ihr gucken könnt, Athena, die Gladiatorin mit ihrem Schild und zuletzt der Fehler schlechthin, Claptrap. Damit wir uns nicht falsch verstehen, Claptrap wird auch von den Entwicklern als Fehler bezeichnet, weil er einfach absolut nutzlos ist, wie er auch schon in den vorherigen Borderlands-Spielen bewiesen hat. Dafür hat der kleine nervige Roboter aber den spannendsten Skill-Tree, der es ihm erlaubt das Kampfgeschehen zu analysieren, um einen zufälligen Skill eines anderen Charakters auszuwählen und einzusetzen. Manchmal funktioniert das sehr gut, aber noch häufiger sind seine Fähigkeiten eher fehl am Platz und sorgen für den einen oder anderen Lacher.

Mond, Mond, Mond, Krater, Mond, Mond-Monster

Während die Technik von Borderlands: The Pre-Sequel auf dem gleichen Stand wie Borderlands 2 ist, weiß das neue Setting, auf dem Mond, zu überzeugen. Neben trostlosen Kratern und gelegentlicher Lava lassen sich auch Städte und kleinere Orte auf Elpis finden. Und während einige der Orte wirklich schön aussehen, wird das Gesamtbild häufiger von nachladenden Texturen oder gelegentlichen Framerate-Einbrüchen bzw. Kollisionsfehlern gestört. Besonders nervig ist das im Kampf mit Gegnern, die auch schon mal nach einer Explosion in einer Wand enden. Auch mühselig war das Reisen auf Elpis. Zwar gibt es Schnellreisepunkte, aber die verbinden nicht alle Orte miteinander, sodass ihr häufig auf Fahrzeuge zurückgreifen müsst. Das an sich wäre nicht schlimm, wenn die Wege nicht so unfassbar lang und eintönig wären. Es wirkt fast unnötig in die Länge gestreckt. Vor allem im Großteil der Missionen fällt das auf, da das häufigste Missionsziel definitiv “Suche X, töte X, sammel Y, Kehre zurück” ist. Das sorgt dafür, dass sich das Ganze schnell zäh und mühseliger anfühlt, als es in Wirklichkeit ist.

Natürlich wird das Geschehen zwischenzeitlich durch den typischen Borderlands-Humor aufgelockert. Egal, ob die lustigen Sprüche von Jack, Zwischenrufe von Torgue oder schnippische Kommentare von Mad Moxxy, ein Großteil der bekannten Figuren wird auch im Pre-Sequel eure Laune auflockern. Genauso erfrischend sind einige der Bosskämpfe, wie zum Beispiel der Kampf gegen Deadlift, der den gesamten Boden unter Strom setzt und euch zwingt den Kampf in der Luft auszufechten. Womit wir auch direkt bei einer der besten Neuerungen im Pre-Sequel sind.

Borderlands: The Pre-Sequel Launch Trailer

Hoch, runter, hoch, runter, hoch, runter

Schon auf der gamescom 2014 haben Felix und meine Wenigkeit die Chance gehabt Borderlands: The Pre-Sequel auszuprobieren. Im Interview mit den Entwicklern wurde zudem auf die Wichtigkeit des vertikalen Kampfes eingegangen und spätestens im Kampf mit Horden von Mond-Monstern und Scavs fiel auch mir diese Wichtigkeit auf. Durch die geringe Schwerkraft auf dem Mond könnt ihr mit einem sogenannten Oz-Kit kurzzeitig durch die Luft fliegen und explosionsartig auf den Boden krachen. Dabei entsteht eine Schockwelle, die alle umstehenden Gegner trifft. Das Besondere an dieser “Arschbombe” sind die Elementarschäden, die ihr damit kombinieren könnt. So ist es euch beispielsweise möglich das Oz-Kit mit Feuer- oder Säure-Attributen auszustatten. Bei der nächsten Schockwelle würden eure Gegner schließlich in Flammen aufgehen oder der Säure zum Opfer fallen. Das sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern macht auch mächtig Spaß. Zusätzlich zum Oz-Kit-Spaß könnt ihr euch auch mit den zwei neuen Waffentypen vergnügen. Zum einen wären da die Kryo-Waffen, die eine Chance haben eure Gegner einzufrieren, sodass ihr sie in Tausend Stücke zerbersten könnt. Zum anderen haben endlich Laser-Waffen Einzug in die Serie gefunden. Dass diese viel Spaß bereiten, muss nicht gesagt werden, denke ich.

Spaß bereitet auch der Koop-Modus, auf den erneut der Hauptfokus gelegt wurde. Mit bis zu drei Freunden könnt ihr zusammen auf Elpis umherstreifen, Monster bekämpfen und Jack helfen. Zwar wurde das Loot-System immer noch nicht überarbeitet, sodass weiterhin jeder um sein eigenes Loot kämpfen muss. Und während wir gerade beim Thema Loot sind. Das Inventar im Pre-Sequel ist genauso umständlich und nervenaufreibend, wie noch in Borderlands 2, besonders beim Vergleichen von Waffen oder Ähnlichem. Auch ist das Spiel im Singleplayer-Modus recht anstrengend, da die meisten Missionen auf ein Koop-Spiel ausgelegt wurden und somit im Alleingang schwieriger zu bewältigen sind. Darüber hinaus sorgen das gelegentliche Backtracking, sowie sich wiederholende Missions-Typen für eine Art Gefühl der Ermüdung.

Spaß am Ballern, Sammeln und Lachen

Doch trotz der genannten Probleme hat Borderlands: The Pre-Sequel auch seine guten Momente. Wie bereits erwähnt, ist Claptrap erstmals ein spielbarer Charakter, mit einem sehr ausgefallenen Skill-Tree. Doch auch seine Reaktionen auf die anderen Charaktere sind einfach nur herrlich. Er ist einfach ein Chaot, der nicht aufs Schlachtfeld gehört. Was dafür umso mehr auf ein Borderlands-Schlachtfeld gehört, ist Loot. Wie gewohnt findet ihr eine enorme Anzahl an verschiedenen Waffen, mit unterschiedlichsten Attributen, sodass eurem Sammelinstinkt bald schon schwindelig wird. Auch weiß The Pre-Sequel durch diverse Anspielungen zu überzeugen. Ein Super-Mario-Level, Daft Punk, Excalibur und viele andere Themen werden aufgegriffen und einfach herrlich absurd umgesetzt. Ein gutes Beispiel für den Witz im Spiel ist eine Nebenaufgabe, in der von euch verlangt wird einen Charakter namens Nel zu beleidigen, um die Mission erfolgreich abzuschließen.

Für genug Content sorgen 2K Australia und Gearbox ebenfalls. Neben unzähligen Nebenmissionen gibt es auch noch einen Ingame-Raid und bereits angekündigte Zusatzinhalte. Somit ist garantiert, dass ihr auch nach der Hauptgeschichte noch genug Gründe habt, nach Elpis zurückzukehren.

Das explosive Fazit

Borderlands: The Pre-Sequel ist am Ende ein solider und sehr unterhaltsamer Shooter, mit Dutzenden von Waffen, Anspielungen und einer großen Portion Humor. Leider gibt es auch viele Ecken und Kanten, die das Spiel mühselig und anstrengend machen. So gibt es Abschnitte, die sich eine gefühlte Ewigkeit in die Länge ziehen oder auch viele Backtrack-Missionen. Auch ist der Einstieg ins Spiel etwas zäh, sodass die Action erst nach einiger Zeit so richtig aufkommt. Dazu gibt es einige Textur- und Framerate-Probleme sowie das umständliche Inventar. Doch trotz dieser Kritikpunkte weiß The Pre-Sequel definitiv zu überzeugen und fesseln. Sei es durch das vertikale Gameplay mit geringer Schwerkraft, Mehrspieler-Koop-Modus, sehr viel Sammelbares oder Spaß mit Claptrap und Kryo-Waffen. Fans der Serie werden nicht enttäuscht sein und alle anderen bekommen einen sehr soliden Shooter mit RPG-Einschüben.

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