Twinstick-Shootern, Dungeoncrawler, Rogue-Like Spielen
+ Vielfalt an Zaubern und Items
+ Liebevolle Pixelgrafik
- Schwierigkeitsgrad durchaus ein Thema
Lesezeit: 4 MinutenDas Humble Bundle steckt immer immer voller Spiele. Da kann es schnell passieren, dass man dabei mal etwas übersieht. Glücklicherweise ist uns Wizard of Legend hier nicht durch die Lappen gegangen. Wir haben uns den Pixelspaß und das Videospiel-Debüt von Entwickler Contingent99 mal zu Gemüte geführt und können den beiden Highschool-Freunden jetzt schon ein großes Lob geben.
Der Rat der Magie lädt zu den Chaos Trials
Im Königreich Lanova hält er hohe Rat jedes Jahr die sogenannten Chaos Trials – eine Reihe an Prüfungen, die es zu bestehen gilt, möchte man den Titel “Wizard of Legend” für sich beanspruchen- ab.
Doch nicht nur Monster und andere Magier pflastern den Weg. Auch die Ratsmitglieder stellen eure Fähigkeiten auf den Prüfstand. Nur, wer sie alle bezwingen kann, wird dem Ratsvorsteher Meister Sura vorgeführt.
Weniger ist manchmal (viel) mehr
Wizard of Legend fängt genau auf dem richtigen Fuß an. Euch erwarten keine Cutscenes oder epische Voice-Overs, sondern ein einfacher Museumsbesuch. Magie ist nach wie vor eine Sache, aber die Geschehnisse um die Chaos Trials und den Rat liegen anscheinend schon etwas länger zurück. So lest ihr von damals und könnt hier und da sogar einige Zauber ausprobieren. Und wer mochte als Kind nicht Museen, in denen man die alten Erfindungen testen durfte? So fungiert der Prolog nicht nur als Geschichtenerzähler, sondern auch als kleines Tutorial.
Am Ende ist es jedoch ein Zauber zu viel und ein wilder Sog erfasst euch. Als ihr euch erholt, wacht ihr im Königreich Lanova auf, eingeladen, an den Chaos Trials teilzunehmen.
Die Prüfung schickt euch in einen Dungeon, der von den drei Elementen des Rates bestimmt wird: Feuer, Erde und Eis. Jedes Element hat einen Vorsitz, den ihr auf eurem Weg zum Kampf fordern werdet.
Wie der Titel beriets verrät, sind Zauber die Waffe eurer Wahl. Und davon gibt es so einige! Tatsächlich bietet das Arsenal von Wizard of Legend nahezu unendlich viele Möglichkeiten und bietet somit für quasi jeden Spielstil das perfekte Set. So habt ihr von Beginn an einen Nahkampfzauber der keinen Cooldown besitzt, einen Minisprint, einen Angriffszauber und einen zweiten Angriffszauber, der sich mit vollem Fokus noch größer casten lässt. Stellt euch den Fokus hierbei wie die klassische Special-Leiste in quasi allen Klopperspielen vor.
Zusätzlich findet ihr im Spiel noch kleinere oder größere Accessoires, ob im Dungeon oder käuflich erworben, die euch einen kleinen Vorteil bringen. Zu Beginn eines Dungeons seid ihr mit einem Accessoire und vier Zaubern unterwegs. Alles, was ihr im Durchgang findet, summiert sich für die Reise jedoch auf. Solltet ihr die Prüfung nicht bestehen, verliert ihr alles, was ihr in dem Durchgang gefunden habt. Lediglich die Kristalle sind eure, die ihr vor der Prüfung in Zauber, Accessoires oder neue Mäntel tauschen könnt. Mit diesen Dingen könnt ihr euch über Zeit eure Ausrüstung zusammenstellen und den Rat bezwingen.
Im Dungeon selber erwarten euch alle möglichen NPC’s, die euch das Leben tendenziell leichter machen wollen, dafür aber auch mehr als nur einen schmalen Taler sehen wollen. Manch einer knüpft euch sogar einen eurer Zauber ab, beim Schneider selbst ist es mit Geld allein nicht getan, wenn auch nur durch Nebenwirkungen. Und auf diese Leute seid ihr auf jeden Fall angewiesen, denn die Chaos Trials sind alles andere als ein Zuckerschlecken. Jeder Move will gut überlegt sein, jeder Cooldown im Auge behalten werden. In guten 30 Anläufen hab ich es gerade mal ins zweite Dungeon geschafft. Tatsächlich ist das Einzige, was man bemängeln könnte, der durchaus hohe Schwierigkeitsgrad, der sich nicht verändern lässt. Aber so ist der Sieg über den Rat dann umso genussvoller, wenn man weiß, welche Tortur man durchstanden und Fähigkeiten gemeistert für den Titel gemeistert hat. Wem die Chaos Trials dennoch zu schwierig sind, für den hat Entwickler Contingent99 was ganz besonderes mitgebracht:
Guter, alter Couch-Coop
Ein Relikt aus vergangenen Tagen, möchte man meinen, aber es gibt wohl nichts Besseres, als sich die Nacht mit seinem besten Freund um die Ohren zu schlagen und dabei wild mit Zaubern um sich zu schmeißen. Doppelte Spieler, doppelte Zauber, doppelter Erfolg! Zu zweit könnt ihr euch ganz neue Taktiken überlegen, eure Zauber auf einander abstimmen und die Prüfungen meistern.
Wer seinen Freund zum Feind und zum Ziel seiner zerstörerischen Macht haben will, für den ist auch noch ein Versus-Mode mit dabei, wo ihr den Titel Wizard of Legend ganz unter euch vergeben könnt.
Wizard of Legend verzaubert: Ein Fazit
Die Pixelgrafik, die teils pompöse, teils ominöse Musik, die Vielfalt an Zaubern und Gegenständen: All das machen die Jungs von Contingent99 auf ganzer Linie richtig. Das Dungeon mag mit neun Levels zwar kurz erscheinen, aber kommt da erstmal durch. Es ist ein Spiel, welches tatsächlich eine Meisterung einfordert. Niemand tankt euch durch, niemand zieht Aggro. Ihr und euer Skill entscheiden, wie weit ihr kommt. Hier wird eindrucksvoll bewiesen, wie wenig Elemente ein Spiel braucht, um gut zu sein, sofern diese bis ins Detail ausgearbeitet sind. Laut Twitter, sind bereits einige Additionen in Arbeit, wie jeweils ein Ratsmitglied für Wind und Donner. Als Debüt-Titel kann sich Wizard of Legend auf jeden Fall sehen lassen.