Wii Sports Resort – Pack’ die Badehose ein
Lesezeit: 5 MinutenAls die Wii auf den Markt kam, lag der Konsole ein Spiel bei, dass von Spielminute “Eins” klar machte, dass die Wii ungeahnte Möglichkeiten eröffnete. Ich erinnere mich gerne daran, dass neben meiner Freundin und meinem Bruder auch meine Schwester und meine Mutter begeistert dem virtuellen Bowling und anderen Sportarten fröhnten. Mit Wii Sports Resort und Wii MotionPlus dreht Nintendo wieder einmal an der Innovations- und Spaßschraube! Wie gut ist die Fortsetzung?
Den ersten Eindruck von Wii Sports Resort konnte ich mir im Sommer bei einem wirklich grandiosen Nintendo-Event in Köln (siehe HIER) einfangen. Dort wurden die geladenen Redakteure in einer Art sportlichem Wettkampf mit allerlei Sportarten – mal wirklich anstrengend und mal beinahe entspannend – vertraut gemacht. Auch hatte ich dort zum ersten Mal Wii MotionPlus in meinen Pfoten und konnte mich auch von den Fähigkeiten des Controller-Aufsatzes überzeugen.
Im Gegensatz zu Wii Sports, dass mit Boxen, Golfen, Bowlen, Tennis und Baseball “nur” fünf Sportarten beinhaltet, bietet Wii Sports Resort immerhin zwölf Disziplinen. Schwertkampf, Wakeboard, Frisbee, Bogenschießen, Basketball, Tischtennis, Golf, Bowling, Jetboot, Kanufahren, Radfahren und Luftsport. Und quasi “on-top” packt Nintendo auch noch Wii MotionPlus drauf.
Und wie steuert es sich?
Wer sich die verbesserte Steuerung nicht so richtig vorstellen kann, sei gesagt: Wii MotionPlus ist so, wie man sich die Wii-Steuerung immer vorgestellt, oder gewünscht hat. Das klingt erstmal richtig fies, ist aber eigentlich nicht so gemeint. Ich kenne Leute die selbst heute noch behaupten, dass sie den Unterschied den der neue Controller-Aufsatz mit sich bringt gar nicht spüren. Diesen Leuten empfehle ich eine Partie Golf mit Wii Sports Resort. Die Evolution des Motion-Sensings lässt sich hier am ehesten spüren. Denn jetzt ist das Ganze kein liebloses und unmotiviertes Hin- und Her-Gewackel mehr, jetzt ist Präzision gefragt. Der Arm schwingt immer ein wenig seitlich?
Hmmm….. Dann wird der Ball definitiv in der Botanik landen. Oder die Hand ist leicht eingedreht? Auch das macht einen Unterschied!
Aber das soll niemandem Angst machen. Denn trotz aller Weiterentwicklung ist und bleibt Wii Sports Resort ein Spiel für Jung und Alt, Klein und Groß, Dick und Dünn, Männlein und Weiblein. Und das beweist der Titel unmittelbar zu Beginn des Spiels. Wir springen aus einem Flugzeug ab und segeln entspannt und beschwingt auf eine tropische Insel zu, die direkt unter uns liegt: Wuhu Island.
Dieses idyllische Eiland kommt dem erfahrenen Nintendo-Zocker verdächtig vertraut vor, auch wenn man es eigentlich nicht kennen kann. Irgendwie erinnert es an Mario Kart-Strecken der letzten drei Teile und hat einen Hauch von Abenteuer-Spielplatz. Der Wii Sports Resort ist nicht etwa auf dieser Insel zu finden, sondern die komplette Insel ist der Resort. Und wenn man erst einmal sich dem Luftsport widmet, kann man seinen eigenen Rundflug starten und wird über die komplette Insel verteilt alle Sportarten und ihre Wettkampfplätze ausmachen können.
Welcher Sport darf es denn heute sein?
Eigentlich ist das Spiel kinderleicht. Vor jeder Disziplin wird einem genauestens erklärt, was man zu tun hat. Wie halte ich die Wii-Remote? Brauche ich ein Nunchuk? Welche Knöpfe muss ich drücken? Vor einigen Sportarten wird sogar der Wii MotionPlus-Part rekalibriert, um Steuerungsfrust vorzubeugen. Ist die Sportart gewählt, entscheidet man sich, wie viele Spieler teilnehmen, dann werden die Miis, Strecke und/oder Schwierigkeitsgrad gewählt und dann geht es auch schon los.
Der Reihe nach nimmt man sich eine Sportart nach der anderen vor. Man sollte jedoch wissen, dass man – wie im wahren Leben – nicht in jeder Disziplin der Best sein kann. Geht man mit dieser Einstellung ran und versucht natürlich sein Bestes zu geben, dann stehen dem Spieler jetzt unzählige Stunden mit sportlichen Höchstleistungen und immer neuen Rekorden bevor. Egal welche Sportart man sich vornimmt: man will immer besser werden und schaltet mit jedem gelungenen Durchlauf einer Schwierigkeitsstufe die nächste nebst neuen oder vielleicht sogar andere Modi frei.
Viele Sportarten werden mit weiteren Modi und Spielvarianten wie z.B. “Frisbee-Golfen” oder “Schnitzfest” erst so richtig interessant. Die meisten Kategorien lassen sich mit- oder gegeneinander spielen, teilweise können so bis zu vier Spieler gleichzeitig um die Wette eifern.
Langweilig wird Wii Sports Resort eigentlich nie, denn die eigene Leistung – oder die eines Freundes – zu übertreffen ist Teil des Spielkonzeptes. Interessant ist dabei, dass dieses Feature nicht dazu führt, dass man irgendwann gefrustet aufgibt. Denn während ich beispielsweise jede Tischtennis und auch jede Basketball-Partie verliere, erwische ich mich immer wieder dabei, es zwischendurch noch einmal zu probieren. Und mit den anderen Disziplinen, die mir dann eher liegen gleiche ich dieses kleine persönliche Defizit wieder aus.
Fazit:
Wii Sports Resort und Wii MotionPlus machen einfach Spaß! Die Sportarten mit ihren verschiedenen Varianten und Modi laden zum Ausprobieren ein und verstehen es den Spieler lange Zeit an seine Konsole zu fesseln. Die Grafik hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht wirklich verändert, wirkt aber insgesamt ein wenig freundlicher und wärmer, wirkt sogar ein wenig weicher. Das Spielgefühl hat sich dank Wii MotionPlus erheblich verbessert, ist präziser und noch intuitiver geworden. Multiplayer-Potenzial ist richlich vorhanden, auch wenn Nintendo sich einen Online-Modus verkniffen hat. Wer Angst vor sportlichen Höchstleistungen a la Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen hat, kann aufatmen. Ganz so anstrengend sind die Sportarten auf Wuhu-Island. Ausserdem kann man beim Bogenschiessen, Fallschirmspringen und beim selbstgeflogenen Rundflug (bei dem es jede Menge zu entdecken gibt) herrlich entspannen.
Einziger Wermutstropfen, den man irgendwie nicht loswird: Warum konnte die Wii-Remote all’ die wunderbaren Sachen nicht von Anfang an?
Klingt doch super! Ich finde es bemerkenswert, dass Nintendo es geschafft hat, einen so guten Nachfolger zu produzieren. Ich hätte erwartet, dass das Spielkonzept und die Spiele an sich im Gegensatz zum Vorgänger ziemlich ähnlich und wenig abwechslungsreich wären.