Lesezeit: 5 MinutenWarhammer 40K: Kill Team von THQ nimmt uns mit in eine Welt die jedem Fan des 40K-Universums bereits sehr bekannt vorkommen dürfte. Die Comic-Grafik und die passende Atmosphäre werden von einem gut abgestimmten Soundtrack untermalt. Wer nun noch darauf steht Orks zu kabummisieren, ist bei diesem kleinen aber feinen Spiel genau an der richtigen Adresse.
Waaaghboss, dein Haupt sei mein!
Die komplette Handlung spielt auf einem orkischen Sternenkreuzer und – wie sollte es anders sein – müssen wir mit einer von vier Spacemarine-Klassen dem befehlshabenden Waaaghboss mal so richtig Dampf unterm Hintern machen. Schnell zieht einen das Warhammer 40K-Universum in seinen Bann und die Comic-Grafik – die, wie ich finde gut gelungen ist – bringt genau die richtige Atmosphäre mit sich. Das ganze Schiff ist aus altem Metal und viel Müll zusammengebaut und in jeder erdenklichen Ecke stehen Fässer mit explosivem Inhalt. Die fünf Missionen, die man durchspielen darf sind mit viel Liebe zum Detail umgesetzt worden und fast alle Objekte rollen oder drehen sich bei Berührung von Freund und Feind. Jede Mission ist anders aufgebaut und beherbergt andere Spielmechaniken, so muss man sich vor einem riesengroßen Alien in Acht nehmen und beim weglaufen die explosiven Fässer wegpusten, oder man muss ein Wartungsschiff bekämpfen, während man von Orks überrannt wird.
Durch die vier Spacemarine-Klassen wird das Ganze noch ein wenig interessanter, denn man kann sich zwischen einem Nahkämpfer, Fernkämpfer oder einer Hybridklasse entscheiden. Alle vier Klassen kann man noch verstärken und so findet man nach kurzer Zeit seine optimale Einstellung. Ob man lieber mehr Nahkampfstärke haben möchte oder doch noch einen zusätzlichen Slot für Granaten sein Eigen nennen möchte ist einem somit selbst überlassen. In den Missionen stehen an wichtigen Stellen erleuchtete Kisten, die man aufschießen oder aufschlagen kann. Mit etwas Glück befindet sich darin ein für die Situation, interessantes Power-Up, dass uns schneller schießen lässt oder das Leben regeneriert, es gibt natürlich noch viele andere Power-Ups. Wer genügend Orks ins Jenseits befördert, schaltet eine Klassen-typische Spezial-Fertigkeit frei, mit der man sich in misslichen Lagen einen Vorteil verschaffen kann. So kann der Psymarine eine Druckwelle aussenden, die den Orks das letzte bißchen Leben aus dem Leib drückt. Man sieht, wer auf viel Booom und Baaam steht kommt hier voll auf seine Kosten.
Bin ich schon drin…
…im Mitarbeiterbild? Das von Projektilen und Explosionen nur so strotzende Spiel, in dem es nur darum geht die Orks in welcher Art und Weise auch immer zu dezimieren, findet leider schneller ein Ende als einem lieb ist. Kaum ist man so richtig drin, ist es auch schon vorbei. Ich bin nun eher ein Spieler, der sich erst mal alles anschauen möchte und sich von der Atmosphäre verwöhnen lassen will, aber auch für meine Verhältnisse ist der Titel Warhammer 40K: Kill Team etwas zu kurz geraten. Allerdings muss ich gestehen, es macht genau soviel Freude wenn man sich ein zweites Mal mit einer anderen Klasse den gefühlten Millionen von Orks entgegenstellt. Nachsichtig sollte man dem Ganzen entgegentreten, da der Titel ein Vorgeschmack auf Warhammer 40K: Spacemarines sein soll, allerdings hat man für 800 Microsoft-Punkte schon Spiele herunterladen können, die mehr Spieldauer zu bieten hatten.
Als gemütlicher Sofa/Bett-Spieler habe ich Kill Team in guten vier Stunden durchgespielt und dabei versucht alle versteckten Objekte einzusammeln. Wer eher einer der schnellen Spieler ist kann es auch in zwei Stunden schaffen und somit ergibt sich eine Spieldauer von acht Stunden Spielspass für einen geübten Consolero. Die etwas langsameren werden gute 16 Stunden mit Explosionen und Orks verbringen. Der Überlebensmodus fesselt einen nicht unbedingt soweit, dass man noch die eine oder andere Stunde im Sternenkreuzer verweilt.
Bleib doch mal am Leben
Es gibt Passagen in Warhammer 40K: Kill Team die einem schwer zu schaffen machen. Ein: “Einfach mal so durchrennen” ist nicht möglich, denn früher oder später wird man mal ins Grass oder wie in diesem Fall in nacktes Metal beißen. Die Bosskämpfe sind meistens schwieriger, als die eigentliche Mission aber auch sonst haben die Entwickler ein paar Hindernisse eingebaut. Meistens hat man allerdings den Kniff nach ein paar Fehlversuchen raus. Manchmal genügt es auch, sich einfach nur etwas zu bewegen und den gegnerischen Projektilen auszuweichen. Ganz ohne Movement kommt man nicht so schnell durch das Spiel durch. Wer mal kurz virtuell den Jordan überquert, spielt vom letzten Savepoint aus wieder bis zur Stelle, an der geschwächelt wurde. Der Ehrgeiz gewinnt allerdings öfter und man deprimiert nicht Stunden lang an einer einzigen Stelle. Der Schwierigkeitsgrad ist so ausgelegt, dass man die Freude am Spiel behält, auch wenn es mal kurz richtig fies schwer wird. Jeder Spacemarine muss seinen inneren Schweinehund überwinden können, das ist Teil der Grundausbildung.
Der erste Eindruck bleibt
Warhammer 40K: Kill Team hat dieses düstere und so typische 40K-Universum Art-Design, das den Spieler einfach in seinen Bann zieht. Die Musik die dazu aus den Lautsprechern ertönt, untermalt das Ganze und insgesamt macht es mit dem utopischen Geballere, den Explosionen und dem Ork-Gebrabbel einen sehr stimmigen Eindruck. Leider verfügt das Spiel über keinen Online-Multiplayer für das Ko-Op-Spiel. Da muss man sich schon zu zweit auf das Sofa setzt und sich gemeinsam durch die Missionen beißt. Wer also ein Multiplayer-Fan ist, kommt hier nicht auf seine Kosten. Allerdings ist Warhammer 40K: Kill Team es ein nettes Spiel für Abende zu Zweit, auch wenn man mal nicht soviel Zeit hat. Dieser Zweistick-Shooter haut rein, das steht fest.
Zocker-Weibchen sagt:
Das Spiel hat schöne Farben und auch der Sound reißt den Spieler mit. Die vielen Explosionen und die teilweise unvorteilhafte Kameraführung machen am Anfang das Spiel schwierig, denn man weiß nicht mehr so ganz wohin man schießen soll. Bei einigen Etapen kommt man als Spieler ohne Erfahrung gar nicht mehr weiter. Leider sind manche Hürden für Einsteiger unüberwindbar und nach 30 Minuten ist man noch immer nicht weiter gekommen, auch wenn man Millionen Orks auf dem Weg vom Savepoint zum Boss niedergeschlagen hat. Ein bisschen Übung ist hier von Nutzen. Aber sonst Top!