Reviews
0 Kommentare

The Jak and Daxter Trilogy – Klassisches Jump’n’Run in neuer Grafik

von am 7. April 2012
DETAILS
 
Editor Rating
 
GAMEPLAY
10

 
GRAFIK
10

 
SINGLEPLAYER
10

 
MULTIPLAYER
10

 
SOUND
10

Gesamt-Wertung
10

Hover To Rate
User Rating
 
GAMEPLAY

 
GRAFIK

 
SINGLEPLAYER

 
MULTIPLAYER

 
SOUND

User-Wertung

You have rated this

 

Lesezeit: 7 MinutenWas haben Jak & Daxter und Uncharted gemeinsam? Hinter beiden Titeln stecken die Entwickler von Naughty Dog. Während das von Presse und Spielern gelobte Uncharted in Sachen Grafik weit voraus ist, gehören Jak und sein Sidekick Daxter zumindest nun in Sonys Reihe der HD-Kollektionen, also der grafisch für die PS3 aufgearbeiteten Titel. Drei der Klassiker, die ursprünglich für die PS2 erschienen, enthält das Paket und wir sagen euch in diesem Test, ob sich eine Anschaffung lohnt.

Das Erbe der Precursor

Mit Jak and Daxter: The Precursor Legacy,erschienen 2001, starten wir in einem klassischen, kunterbunten Jump’n’Run. Jak und Daxter sind eigentlich eher Antihelden, der eine ist unscheinbarer Mechaniker und der andere durch einen dummen Zufall (ein unglücklicher Sturz in ein Becken voller Dunklem Eco) zu einem Ottsel, einer Mischung aus Wiesel und Otter, verwandelt worden. Damit beginnt das Abenteuer der beiden, dessen vorrangiges Ziel eigentlich die Rückverwandlung von Daxter ist. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Zwar kennt Samos, der Weise aus dem Dorf, jemanden, der ihnen helfen kann, doch kommt eine Invasion der Lurker ihren Plänen in die Quere. Andere Dörfer werden zerstört, deren Oberhäupter gekiddnapt und Daxters eigentliches Problem ist damit vergessen.

The Precursor Legacy verlangt vor allem, dass wir Jak und Daxter unbeschadet durch verschiedene Areale bringen und in jedem der Gebiete ausreichend Powerzellen sammeln, die uns Zugang zu neuen Gegenden verschaffen. Um diese Zellen zu erhalten, erfüllen wir kleine Aufgaben, die wir von Dorfbewohner erhalten und vorrangig aus Minispielen wie Angeln oder dem Schutz von Kuchen vor hungrigen Tierchen bestehen. Andere Powerzellen müssen wir kaufen, indem wir sogenannte Orbs sammeln, eierförmige Artefakte der längst verschollenen Precursor-Kultur, die überall in den Gegenden verstreut sind und mal einfach, mal schwer, zu finden sind.

Action kommt auch nicht zu kurz, denn überall lauern unterschiedliche Feinde darauf, unsere beiden Helden von ihrem Ziel abzuhalten. Sowohl Feinde, wie Areale sind überaus abwechslungsreich. Die Landschaften reichen von grünen Wiesen, über Vulkangebiete hin zu schnee- und eisbedeckten Gegenden und wir können jederzeit die Umgebung mit Hilfe von Portalen wechseln. Ladezeiten fallen dabei weg, für ein Spiel, dass bereits zehn Jahre alt ist, eine beachtliche Leistung. Natürlich dürfen auch die typischen Unterbrechungen in Form von Endgegnern nicht fehlen.

Nicht unterbrochen wird die Geschichte, die in Jak II: Renegade dort ansetzt, wo The Precursor Legacy aufhört. Jak und Daxter werden nach Ende ihres ersten Abenteuers mit Hilfe einer mysteriösen Maschine in eine Stadt namens Haven City teleportiert, die von einem Tyrannen beherrscht wird. Kaum angekommen, wird Jak verhaftet und verbringt zwei Jahre im Gefängnis, bevor ihn Daxter endlich rettet. Doch der Aufenthalt und die Folter haben Spuren hinterlassen, Jak ist nun nicht mehr nur der freundliche Held von nebenan, sondern kann mit Hilfe von Dunklem Eco eine dunkle Macht ihn ihm freisetzen, die ihm mehr Angriffsschaden bei Feinden bringt. Die Helden treten in Kontakt mit dem Untergrund und versuchen im Verlauf des Spiels, den Tyrannen Baron Praxis zu besiegen.

Dunkle Mächte und düstere Stimmung

Gut, die Überschrift ist etwas übertrieben, wir landen nicht gerade in einer Horrorwelt, aber die dunkle Macht in Jak und die Tyrannei des Barons haben Auswirkungen auf die Umgebung, die nun im Allgemeinen der Geschichte angepasst ist und bunte, fröhliche Farben wurden aus dem Spiel verbannt. Im Gegensatz zum ersten Teil, wurden auch die Jump’n’Run-Einlagen etwas verringert, dafür darf Jak nun Fahrzeuge steuern (diese im GTA-Stil auch stehlen) und anstelle seiner Fäuste kann er nun unterschiedliche Waffen sprechen lassen, die er von seinen Auftraggebern erhält. Die Missionen sind nun linear im Ablauf, lassen aber nicht an Abwechslung vermissen, mal müssen wir ein Waffenlager in die Luft sprengen, ein anderes Mal sollen wir die Wasserversorgung in der Stadt wiederherstellen, einen kleinen Jungen beschützen oder Geld für unseren Auftraggeber Krew einsammeln.

Wie bereits im Vorgänger befinden wir uns in einer weitläufigen Umgebung, die Stadt ist groß und lebendig. Wir sind also froh, dass wir Fahrzeuge (fliegende Hoover) verwenden dürfen, allerdings ist ein Manko die schwammige Steuerung, die es erst einmal zu beherrschen gilt, was jedoch mit etwas Übung und Gewöhnung gelingt, so dass wir von den umherlaufenden Wachen und deren Waffen bald keine große Angst mehr haben müssen. Neu ist ebenfalls, dass unsere Helden mit den gefundenen Precursor Orbs nun keine neuen Gebiete mehr freischalten, sondern Geheimnisse und Minispiele. Beides gibt noch mehr Abwechslung und erhöhen die Spielzeit, die bei 62 Missionen sowieso schon beträchtlich ist.

Wie es damals so war und man es in unserer heutigen verwöhnten Gamerwelt fast gar nicht mehr kennt, sind die Checkpoints etwas unfair gesetzt. Während man bereits bei Jak & Daxter: The Precursor Legacy nach dem unfreiwilligen Ableben fast das komplette Areal noch einmal durchsuchen darf, ist dies im zweiten Teil noch nerviger, zumal auch der Schwierigkeitsgrad stark in Richung schwer gedreht wurde. Selbst wenn uns das Spiel freudig anzeigt, dass es gerade speichert, heißt das nicht, dass wir nicht alles noch einmal von vorne beginnen dürfen. Als weiteres Hindernis (und dies gilt für alle drei Teile) kommt die sperrige Kamera hinzu, die bei Sprungeinlagen zwar recht gut den Winkel dreht, im Kampf gegen Feinde allerdings ständig justiert werden muss und so manches Mal mehr verdeckt, als zeigt.

Aller guten Dinge sind drei

Eine Trilogy trägt ja bekanntlich diesen Namen, da drei Spiele, Bücher, Filme aneineander anschließen und eine Geschichte erzählen. Dies gilt natürlich auch für diese HD-Kollektion, in der Jak 3 direkt an unseren Sieg in Haven City ansetzt. Doch es gibt kein Happy End für unsere beiden Hauptdarsteller, denn obwohl der Baron besiegt ist, herrscht weiterhin Krieg und Jak wird aus der Stadt verbannt. Schuld daran ist sein für jeden offensichtlicher Kontakt mit dem Dunklen Eco, weswegen er die Verantwortung für das Disaster bekommt. Bevor Jak und Daxter in der Wüste ihrem Ende nahekommen, werden sie glücklicherweise von Damas, König der Wüstenstadt Spargus City gerettet.

Damas, ein Precursor Mönch und Kleiver (rechte Hand des Königs) werden zu unseren Hauptauftraggebern, die uns mit abwechslungsreichen Missionen versorgen. Wir kämpfen in der Arena, suchen Artefakte, nehmen an Rennen (in vielen unterschiedlichen Fahrzeugen oder auf fliegenden Echsen-Reittieren) teil, helfen den Einwohnern der Wüstenstadt oder erledigen kleine Minispiele innhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens. Vor allem der Fahrzeugpark kann sich sehen lassen: Egal ob klein und wendig, groß und sprungstark, mit unfairen Sporen an den Reifen ausgestattet, für jede Situation ist etwas dabei und Jak darf jedes einmal freigeschaltene Fahrzeug behalten und upgraden. Letzeres gilt auch für die Waffen, wobei diese sich kaum vom Arsenal aus Jak II unterscheiden. In beiden Fällen wurde im dritten Teil auch die Steuerung verbessert, Waffen sind präziser, die Fahrzeuge steuern sich besser. Allerdings ändert es nichts daran, dass man jedes Rennen eher weniger durch Können, sondern vor allem durch das Auswendiglernen der Strecke meistert.

Nachdem das Dunkle Eco dem Helden Jak schon ausreichend Ärger eingebracht hat, erhält er nun in einem alten Mönchstempel das Gegenstück hierzu: das Weiße Eco, mit dessen Hilfe er seine Gesundheit auffrischen kann. Das bringt meistens nicht viel, wenn man unfreiwillig in den Tod springt, weil die Kamera mal wieder nicht so wollte, obwohl die Entwickler im Gegensatz zum zweiten Teil wirklich viel verbessert haben, neben der Kamera ist der Schwierigkeitsgrad ausgeglichener und auch die Checkpoints sind besser gesetzt, wenn auch nicht optimal. Daxter ist im dritten Teil mehr als nur der Witzeklopfer, denn er ist endlich spielbar. Im mittlerweile in das Action-Adventure gewechselte Jak 3, sorgt das Ottsel weiterhin für die Sprung- und Geschicklichkeitseinlagen.

Grafik und Sound

Natürlich lässt die HD-Grafik die Spiele, verglichen mit ihrer Original-PS2-Version, viel besser aussehen. Vor allem Jak II und Jak 3 sehen gut aus, während man dem ersten Teil weiterhin sein Alter ansieht. Allerdings ändert das HD nichts daran, dass die Texturen verwaschen und unscharf sind. Die Jak & Daxter Trilogy überzeugt mit unheimlich viel Abwechslung im Design, egal ob farbenfroh oder etwas düsterer, man ist immer wieder von den neuen Ideen überrascht. Die einzelnen Karten und Gebiete sind sehr groß und bieten einiges an Unterhaltung.

Die Musik ist abwechslungsreich und stimmig. Vor allem Daxters Sprüche bringen viel Humor in die Serie und sein Synchronsprecher hatte wahrlich Spaß dabei, während Jak erst im zweiten Teil lernt, seine Meinung auszudrücken und das meist in einer zu ernsten Weise. Im Ganzen zeigen die Entwickler Humor, wie zum Beispiel in einer Szene, wenn der Precursor Mönch den beiden Helden ernst ins Gewissen redet, weil es sich bei ihrem Abenteuer nicht um ein Spiel handelt, während die Protagonisten genau bei diesem Satz ironisch in die Kamera blicken.

Fazit

Drei klassische, gute Titel für den Preis von 33 Euro ist ein Argument, warum alle, die die Spiele noch nicht besitzen oder noch nie gespielt haben, über eine Anschaffung nachdenken sollten. Zum anderen sind die Titel ein Zeugnis der Entwickler, das man als Fan von Jump’n’Run und Action-Adventure-Genres nicht verpassen sollte, denn man bekommt alles geboten, was in diese Genres gehört: Klassisches Gameplay, abwechslungsreiche Unterhaltung, graphisch aufgearbeitet und Humor. Allerdings sollte man etwas frustresistent sein, was die sperrige Kamera und die teilweise unfairen Speicherpunkte angeht.

Sei der Erste, der kommentiert!
 
Kommentiere »

 

Du musst eingeloggt sein zum kommentieren