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South Park: Die rektakuläre Zerreissprobe – Was für ein Titel!

von am 31. Oktober 2017
DETAILS
 
Für Fans von:

South Park: Der Stab der Wahrheit, Heroes of Might and Magic, South Park generell,

Amazon-Link:

amzn.to/2fEa83g

Pluspunkte

+ trieft nur so vor South Park-Flair
+ Kack-Mini-Spiele
+ Selfie-Action auf Coonstagram
+ unflätige Witze und Sprüche
+ Grafik wie aus der Serie
+ viele Goodies, Kostüme, Kräfte, etc. zu entdecken
+ komplett deutsch vertont mit Original-Sprechern

Minuspunkte

- teilweise zu lange Ladezeiten
- Spielwelt wirkt wie ein "goldener Käfig"
- Hardcore RPG-ler können sich unterfordert fühlen
- Verteilung von Erfahrungspunkten wirkt willkürlich
- für zarte Seelen mag der Humor zu derb sein

Editor Rating
 
GAMEPLAY
8.0

 
GRAFIK
9.0

 
SINGLEPLAYER
8.0

 
MULTIPLAYER
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SOUND
10

Gesamt-Wertung
9.0

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GAMEPLAY
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GRAFIK
9.4

 
SINGLEPLAYER
8.0

 
MULTIPLAYER
3.7

 
SOUND
10

User-Wertung
3 ratings
8.0

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Zusammenfassung
 

Hier steht South Park drauf und hier ist auch South Park drin. Das ganze Spiel trieft nur so vor Serien-Charme und man hat tatsächlich das Gefühl, als Spiele man eigene komplette Staffel oder zumindest einen Episoden-Arc. Leider trüben gerade lange Ladezeiten, eine anfangs zu eingeschränkte Spielwelt und willkürlich verteilte XPs das Erlebnis etwas. Trotzdem, wer mal ein etwas anderes RPG spielen möchte, sollte hier definitv einen Blick reinwerfen.

 

Lesezeit: 5 MinutenWhat’s a mob to a king? What’s a king to a god? What’s a god to a nonbeliever? Ich denke, besser lässt sich der Einstieg zu South Park: Die rektakuläre Zerreissprobe nicht beschreiben. Als neues Kind und gefallener König müsst ihr euch den Weg zurück an die Spitze der Nahrungskette kämpfen. Mach dich bereit South Park. Wunder-Arsch ist unterwegs.

Der Coon auf Zeitreise – irgendwie

Disclaimer: Ich bediene mich in diesem Test einiger derber Vergleichsbilder. Dies’ kann als geschmacklos und fehl’ am Platze gewertet werden, ich glaube aber, wenn man bedenkt, was hier besprochen wird, ist es nicht verkehrt. Wenn ihr also Probleme mit Sprüchen über Masturbation oder Defäkation habt, lest besser nicht weiter, als bis zum Rating-Part.

Der Plot von South Park: Die rektakuläre Zerreissprobe ist so einfach wie komplex und schließt eigentlich mehr oder minder an das Ende des letzten Teiles an. Ihr spielt wieder “den Neuen”. Mittlerweile zum König über die Hinterhöfe avanciert, sitzt er auf seinem Porzellanthron aka Klo und ihr startet das Spiel direkt mit einem Minigame, in dem ihr ne schöne, geschmeidige Wurst aus dem Rektum seiner “Durchlaucht” drücken dürft.

Nebenbei wird sein “Königreich” angegriffen und er wird zur Hilfe geholt. Alles in wunderbaren Cutscenes erzählt, die so direkt aus einer Folge hätten stammen können. Generell gehen hier Ingame-Optik und Cutscenes Hand in Hand, sodass wirklich nur bestimmte Kameraeinstellungen ahnen lassen, ob ihr gerade Kontrolle über die Figur habt, oder nicht. Wirklich wunderschön.

Ihr werdet in euren ersten Kampf geschmissen, tretet gegen einen Drachen an, besiegt diesen und bringt wieder Frieden in euer Königreich. Peng! Ihr seid der Held und werdet gefeiert. Es gibt nur ein Problem. Und das heißt wie so oft “Eric Cartman”. Dieser ist momentan nämlich voll auf dem Superheldentrip, will sein eigenes Cinematic-Universe mit “Coon and Friends” erschaffen und braucht dafür natürlich Kohle. Dazu will er eine verschwundene Katze aufspüren, die satte 100 Dollar einbringen soll.

Zauberer und Elfen sind also nicht mehr angesagt. Ihr seid wieder der Arsch vom Dienst (im wahrsten Sinne des Wortes) und müsst euch den Respekt der Anderen von Neuem verdienen. Auch ‘ne Möglichkeit einer Figur ihrer Kräfte zu berauben. Und ich gebe zu: Dieser Einstieg ist South Park: Die rektakuläre Zerreissprobe wirklich gelungen. Als “Wunder-Arsch” müsst ihr nun also durch South Park schreiten, Kameraden helfen, Superkräfte entdecken, pädophilen Priestern eine verpassen und nebenbei auch noch eine Verschwörung aufdecken. Gut beschäftigt, seid ihr also auf jeden Fall.

Kampf und Spiele

Bevor das Spiel losgeht, habt ihr natürlich erst ein Mal die Möglichkeit, eure Figur frei zu gestalten. Wenn ihr Mitglied im Ubisoft-Club seid, stehen euch für ein paar Punkte sogar einige Extrakostüme zur Verfügung. Natürlich ist eure Figur ein klassisches South Park Kind. Also besteht ihr eigentlich nur aus Zylindern und Kreisen. Diese könnt ihr aber quasi nach Belieben dekorieren. Egal ob Hautfarbe, Sommersprossen, Haare, Bart. Alles ist möglich und das auch noch in so ziemlich jeder Farbe. Plus, ihr könnt (bis auf die Hautfarbe) alles jederzeit verändern. Ihr schaltet auch immer mehr Accessoirs und Kostüme frei, so dass eurer Phantasie fast keine Grenzen gesetzt sind. Besonders witzig, bzw. politisch unkorrekt sind Cartmans Kommentare, wenn ihr eure Figur gestaltet. Da wird der Schwierigkeitsgrad mal schnell anhand eurer Hautfarbe festgelegt. Also nicht im Spiel wie er behauptet, sondern generell im Leben. Classic Cartman.

Ist eure Figur fertig, werdet nun auch direkt als König zur Vereidigung eurer Lande gerufen. Das Spiel bringt euch dabei gleich die Grundlagen für Kämpfe bei. Diese sind für ein rundenbasierendes Rollenspiel relativ übersichtlich, aber das vereinfacht damit auch Neulingen den Einstieg und man kann sich mehr auf die Figuren ihre Sprüche und Animationen konzentrieren. Das Kampfsystem ist also eigentlich weniger Kern dieses Rollenspiels. Viel mehr habt ihr hier eine spielbare Episode (oder Episoden-Arc) vor euch. Aber das macht den Reiz von South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe ja auch aus.

Bei Cartman im Haus… ich meine in der „Coon Höhle“, dem Hauptquartier von „Coon and Friends“, wird euch erst mal gesagt, dass ihr nichts taugt, aber wenns sein muss halt mitspielen könnt. Dazu sucht ihr euch einen von drei Superhelden Archetypen aus.Später werden es mehr und ihr könnt dann zwei Archetypen gleichzeitig spielen. Danach folgt eure tragische Hintergrundgeschichte (weil jeder Held braucht ja so eine), an deren Ende ihr herausfindet, dass euer Vater doch tatsächlich eure Mutter gevögelt hat. Alles wunderbar erzählt von Cartman persönlich.
Und Apropos von Cartman erzählt. Sämtliche Figuren wurden hier von ihren deutschen Synchronsprechern vertont. Hut ab Ubisoft.

Seid ihr auch damit durch, werdet ihr auf diverse „Helfermissionen“ geschickt, in South Park aufzuräumen, euren Superheldenfreunden zu helfen oder euren Characterbogen auszubauen. Dabei könnt ihr South Park relativ frei erkunden. Fast jedes Haus ist begehbar. Jedes Klo kann vollgekackt werden, mit neuen Kräften eröffnen sich euch neue Wege und natürlich stellen sich euch auch immer wieder neue Gegner in den Weg. Bei Kämpfen oder durch bestimmte Aktionen könnt ihr Erfahrungspunkte sammeln, Stufen aufsteigen und besondere Artefakte ausrüsten, die eure Kräfte erhöhen. South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe wartet mit viel Inhalt auf und dämlichen Sprüchen auf, die sicherlich nicht jedem passen, aber eben genau das Flair ausmachen, für welches die Serie so beliebt ist.

Risse in der Ritze

Ich könnte jetzt natürlich haufenweise Beispiele aus dem Spiel nennen, warum ich es so Feier, weshalb es so viel Spaß macht und was man alles entdecken kann, wie es aktuelle Ereignisse aus der Serie verarbeitet (wie etwa das Sammeln von Yaoi-Bildern von Tweek und Craig oder das finden von „Member-Berries“), aber wir spielen hier ja nicht „rote Rakete.“ Hier wird immerhin Qualitäts-Journalismus betr…. Sorry Leute, ich kann diesen Satz nicht mal vernünftig beenden.

Aber spaß bei Seite, Sout Park – Die rektakuläre Zerreißprobe ist natürlich nicht perfekt. Es sind zwar Kleinigkeiten, aber sie stören den Spielfluss doch schon etwas. Wie als würde man auf Toilette sitzen, alles läuft gut, aber plötzlich merkt man, dass da irgendwo noch was hängt, was man ums Verrecken nicht weg bekommt, egal wie viel Papier man benutzt. Und das zieht das ganze dann nur unnötig in die Länge.

Wie zum Beispiel die stellenweise viel zu langen Ladezeiten. Ich hatte das bereits letztens in meiner Marvel VS Capcom: Infinite-Review angeprangert, aber Spiele, die weder grafisch noch vom Umfang her so aufwendig sind, sollten in Zeiten von PS4 und Xbox One keine 30 Sekunden oder längere Ladezeiten haben. Vor allem, weil sich eure Figur eh schon so langsam bewegt, wie einer dieser kleinen, aber harten Brocken, die euer Rektum verstopfen und euch beim rausdrücken das Gefühl geben, dass ihr euch in einen dreifachen Super-Sayajin verwandelt. Und das ohne die befriedigende Erlösung am Ende.

Ausserdem ist die Spielwelt auch mehr Metroidvania als wirklich Open-World. Das ist zwar an sich erst mal nichts schlechtes, man merkt aber, dass viele Wege wirklich nur deswegen versperrt werden, weil ihr sonst zu früh, zu viele Goodies finden würdet. Ich kann zwar verstehen, dass es aus erzählerischer Sicht Sinn macht, da hier ja auch versucht wird, eine gute Geschichte zu erzählen, man muss sich aber an diesen „goldenen Käfig“ erst mal gewöhnen. Ähnlich verhält es sich auch mit den Erfahrungspunkten. Gerade bei Kämpfen fühlt man sich schnell mal verarscht.

In South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe bekommt ihr nämlich für alle gewöhnlichen Kämpfe die gleichen XP. Das heisst, wenn ihr völlig unterpowert, ne gute halbe Stunde lang, eine Gruppe Gegner plättet, die euch in ein bis zwei Schlägen plätten könnten, plättet, erhaltet ihr genauso viele Punkte wie für einen Kampf gegen ein paar kleine, sexuell ausbeutelbarer Mädchen. Irgendwie stellt sich dann nicht son richtiges Hochgefühl ein. Aber… ist das vielleicht die Message des Spiels? Das Kämpfen eigentlich nie die Antwort ist? Dass es im Krieg nur verlierer geben kann? Dass das Suchen von Konflikten der falsche Antrieb ist um zu wachsen…? Oh hey schaut mal, ein schmutziges Basutellenklo, lasst uns einen braunen Batzen backen!

Was würde Brian Boitano tun?

Ich muss sagen, dass South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe eigentlich wirklich spaß macht. Es ist letztendlich ein Spiel für Fans. Die werden glücklich sein. Empfindliche Menschen, solche die Probleme mit schmutzigem Humor, politischer Unkorrektheit und dem Überschreiten von Grenzen des guten Geschmacks haben, machen lieber einen Bogen drum. Grafisch und storytechnisch überzeugt das Spiel auf ganzer Linie. Eingefleischte RPG-Fans wird das einfache Kampfsystem sicherlich schnell langweilen. Außerdem nerven lange Ladezeiten und die „geschlossene, offene Spielwelt.“ Trotzdem macht Sout Park: Die rektakuläre Zerreißprobe einfach viel Spaß und viel richtig. Wie gesagt, für Fans der Serie und Leuten, die mal „was anderes“ wollen, nur zu empfehlen. Und jetzt entschuldigt mich, ich muss noch eben „Meister des Klos“ werden. Und ach ja. Brian würde natürlich genau DAS HIER tun:

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